Der Kodak-Moment für die deutsche Politik

agfa-clack - der Kodak-Moment

Last Updated 8. April 2018

Disruptive Technologien sind etablierten Produkten anfangs meist unterlegen. Solarenergie gehörte dazu. “Gehörte”, deshalb weil die Photovoltaik (PV) bereits eine Hürde genommen hat, sie ist billiger als konventionelle Energie. Sie wird bis 2050 etwa 30 bis 50 Prozent des weltweit benötigten Stroms erzeugen. Damit werden konventionelle Energien aus dem Markt gedrückt und verschwinden völlig. Für disruptive Entwicklungen gibt es viele Beispiele: Kodak – analoge Fotografie. Was eine disruptive Entwicklung ausmacht ist eine anfangs langsame Entwicklung die sich aber immer mehr beschleunigt bis sie nicht mehr aufzuhalten ist.

Heute deckt Solarstrom in Deutschland erst 5,9 Prozent des Strombedarfs, kann aber in vielen Bereichen bereist ohne Förderung sehr rentabel betrieben werden. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) begrenzt geförderten Zubau von Solarstromanlagen auf 52 Gigawatt. Die achtfache Menge ist nötig, damit die Energiewende und der Klimaschutz funktionieren. Wenn wir aber in 2050 nicht feststellen wollen müssen, dass wir zu spät gehandelt haben um dann kostenaufwendig CO2 aus der Luft einfangen müssen, um es dann im Boden auf unbegrenzte Zeit einlagern, sind zwei Dinge notwendig:

Eine neue Solarkampagne

Eine neue Solarkampagne, die Klimaschutz ernst nimmt und 2030 als spätesten Zeitpunkt definiert an dem wir 400 Gigawatt Photovoltaik in Deutschland installiert haben. Dafür sind vor allem Dächer zu nutzen und am Ende auch Freiflächen. Platzprobleme werden wir dabei nicht haben. Wegen der gesunkenen Produktionskosten ist Photovoltaik längst wirtschaftlich.
Deutschland hat bisher ca. 40 Gigawatt PV installiert, es bleiben 360 GW zuzubauen innerhalb von 13 Jahren, das wären 27,7 Gigawatt pro Jahr. Bisher ist der Zubau auf 2,5 Gigawatt im Jahr gedeckelt.

Einsicht in die Notwendigkeit

agfa-clack - der Kodak-MomentEine Technik die disruptiv ist kann man in ihrer dynamischen Entwicklung nicht unterbrechen, was man aber in Deutschland versucht hat. In 2012 hat man begonnen in Form einer inszenierten Pleitewelle, die Branche aus dem Land zu vertreiben. 80.000 Arbeitsplätze fielen dem zum Opfer.

Solarenergie, wie auch andere Eneuerbare boomen auf der Welt. Der Wandel zu Erneuerbarer Energie wird weltweit 24 Millionen mehr Jobs entstehen lassen als verloren gehen. Dieser weltweite Markt bietet für Deutschland, sowohl für die Solartechnik, für die Windenergie als auch bei den Akkus und den Elektro-Autos, riesige Chancen. Wer im eigenen Land aber mit verlorengehenden Arbeitsplätzen argumentiert macht eine rückwärtsgewandte Politik. Entschlossen Handeln, vor allen im eigenen Land um die Vorbildfunktion zu nutzen, das ist die Herausforderung. Wer es nicht angeht hat bereits verloren und wird den eigenen Kodak-Moment erleben.

Mein Rat für die Jamaika-Koalitionäre:
Verhindert den Kodak-Moment für die deutsche Politik !

Euer Klaus Müller

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