Last Updated 12. Februar 2025
So heißt eine aktuelle Doku von ARTE und diese Doku kommt zu dem Schluss, ja, das Verbrennerauto wird verschwinden. Sie hat aber einen kleinen Fehler. Sie gibt dem Wasserstoff-PKW eine Chance.
Sehr gute Doku von Arte mit zwei Fehlern – E-Auto
Das Wasserstoff-Auto hat aber keine Chance mehr, das E-Auto wird gewinnen.
Die Informationen der Dokumentation von ARTE sind veraltet, und wie man in den Kommentaren in YouTube lesen kann, ist diese in weiten Teilen aus dem Jahr 2022. Das eAuto hat bereits gewonnen. Nur Tesla und Elon Musk stehen im Moment sehr dumm da, weil Musk in Deutschland empfiehlt die AfD zu wählen. Musk wird mit seinen Teslas also auch in demokratischen Staaten verlieren. Viel wichtiger ist der Preis und die Technik der Akkus. Der Preis der Akkus fällt exponentiell. Es verstehen sehr viele nicht, was das bedeutet. Nur der Preis ist von 2022 auf 2023 um 68 % gefallen. Das bedeutet, er fiel um weit mehr als die Hälfte. Das wird genau in diesem Tempo einige Jahre weiter gehen. In der Technik verbessert sich der Akku und auch das um mehrere Größenordnungen.
Auch das, was die deutsche Regierung gegen neue Entwicklungen unternimmt, China zu bekämpfen, weil das sehr billige eAutos liefert, um die eigene Autoindustrie zu schützen, ist eine sehr zweifelhafte Reaktion und in meinen Augen kompletter Blödsinn. Und es gibt noch einen größeren Fehler im Film, den ich nicht verschweigen will. Der ganze Widerstand gegen das E-Auto, vor allem in Deutschland, wird nicht thematisiert. Verbrennerfans zogen massenhaft auf nach dem Motto, wir hassen das E-Auto, was soll denn schlecht am Verbrenner sein? Und natürlich wurde ebenso betont, dass am Verbrenner natürlich noch einige Verbesserungen getätigt werden können, sodass dieser Motortyp noch umweltfreundlicher werden kann.
Diese Argumente bestimmten jahrelang die deutsche Diskussion und natürlich standen auch große Teile der Politik dahinter und wünschten den Fortbestand der rein deutschen Erfindung, auf die wir alle stolz sein können. Diese Ansichten waren sehr weit verbreitet und das E-Auto wurde damit die Erfindung von grünen Spinnern. Auch die Medien machten dabei mit und verkündeten regelmäßig in Zeitungen den Untergang von Tesla. Jeder kleine Knick am Aktienmarkt war bereits das Anzeichen dafür, dass Tesla nicht durchhalten kann. Aber vor allem die ZDF-Umweltredaktion brachte immer wieder neue Filme heraus, dass das E-Auto in Wahrheit eine „Umweltsau“ sei und versuchte das mit immer wieder neuen verblüffenden „Beweisen“ zu belegen.
Das Blatt hat sich dagegen langsam gedreht und die Sender gaben nach und nach ihren „Widerstand“ gegen das E-Auto auf. Es lag auch daran, dass die Verkaufsstückzahlen immer wieder neue Rekorde feierten. Das geschah zwar auf niedrigem Niveau, nur die Tendenz ließ sich einfach nicht mehr leugnen. Die Politik aus den bekannten rechten Kreisen, und dazu rechne ich auch die C-Parteien, ließ aber nicht nach und so redet man heute noch von einem Verbrennerverbot, das es faktisch aber nicht gibt.
Und für Verbrennerfans hätte ich noch eine Botschaft. Die Energiewende ist nur eine technische Revolution. Nicht mehr und nicht weniger. Die E-Autos gehören selbstverständlich dazu, weil sie viel weniger Energie benötigen als Verbrennerautos. Aber E-Autos sind eben nicht grün, oder eine grüne Erfindung. Das alles hat auch kaum mit Politik zu tun, denn die Politik stand auch nie wirklich für das E-Auto, selbst die grüne Politik hatte auch Kritiker zum E-Auto. Das ganze beruht auf einem simplen technologischen Fortschritt, der aber so groß ist, dass er uneinholbar ist. Und technologische Fortschritte hat noch nie eine Politik jemals verhindern können. Der Schutz der Pferdekutschen hat mit keinem politischen Argument oder gar mit Verboten funktioniert. Es gibt die Pferdekutschen nicht mehr und ebenso gibt es Handwebstühle. Die findet man nur noch in Museen.
Der Grund ist sehr einfach und einleuchtend.
Die Batteriekosten sind 2023 um 79 % gesunken.
Und die Preissenkungen werden noch ein paar Jahre weiter gehen. Auch die Kapazitäten und damit die Reichweite werden sich erhöhen. Die Entwicklung ist nicht zu stoppen, und das auch, weil man die verbauten Materialien sehr gut recyceln kann.
Die fossile Maffia
Natürlich sind Autofahrer stark konservativ, wenn es ums eigene Verbrennerauto geht. Man will das teure Schmuckstück nicht aufgeben, man hat ja viel dafür ausgeben müssen. Und schon gar nicht gegen ein dreckiges E-Auto wechseln. Und dass E-Autos schmutzig sind, das hat uns das ZDF in mehreren Kampagnen bewiesen. Die Umweltredaktion damals, aber auch noch heute hatte einen gewissen Hass gegen das E-Auto entwickelt. Und sie nutzen ihre Reichweite, um ihre Lügen zu verbreiten. Harald Lesch war damals darauf hereingefallen und wollte die Atacama-Wüste beschützen, als er auf das Trinkwasserproblem im Atacama-See hinwies. Das damalige Drehteam der Umweltredaktion des ZDF flog also nach Chile, um zu zeigen, dass die Bevölkerung dort unter dem Abbau von Lithium litt und deshalb das Trinkwasser fehlte. Richtig dumm war nur, dass sie die Kupfermine, die nur 50 km Fluglinie von der Atacama entfernt war, nicht fanden. Diese Kupfermine „klaute“ der Bevölkerung das Trinkwasser, nicht der Atacama-See. Verschlimmernd kam hinzu, dass Chile die Jahre über kein Gramm Lithium an die Akkuindustrie geliefert hatte, denn Lithium wurde immer schon für andere Materialien gebraucht. Industriell lässt sich beispielsweise keine Fensterscheibe ohne Lithium herstellen. Lithium wird als „Schmierstoff“ für viele industrielle Zwecke verwendet und ist dort unersetzbar. Auch das berichtete das ZDF damals nicht.
Der damalige Leiter der Umweltredaktion, Volker Angres, war damals schon ein wenig desinformiert, denn er ließ seine Leute auch in den Kongo fliegen, um zu beweisen, das E-Auto ist eine Umweltschande, weil es auch Kobalt braucht. Kobalt war als Stoff damals in der Diskussion um Umweltschäden aber eher unbekannt. Unbekannt war damals vor allem, wofür Kobalt alles gebraucht wird. Angres ließ seine Leute verkünden, Kobalt würde vor allem für das „dreckige“ E-Auto gebraucht. Tatsache ist aber Kobalt wird vor allem zum Härten von Stahl verwendet und es gibt sehr viele andere Anwendungen für das wichtige Metall. Wenn man überlegt, wäre das Leben, so wie wir es heute kennen ohne Kobalt komplett unmöglich, denn es gäbe nicht einmal Maschinen für die Industrie. Die Industrielle Revolution wäre komplett ausgefallen.
Wir würden noch an Handwebstühlen aus Holz unsere Kleidung fertigen.
Vermutlich glaubte Volker Angres an das, was er sagte. Möglicherweise hat er aber ebenso die Desinformationskampagnen der fossilen Industrie irgendwie inhaliert, so wie andere heute Haschisch oder Cannabis inhalieren, um sich besser zu fühlen. Egal, wie dem auch sei, auch heute, lange, nachdem er in seinen Ruhestand eingetreten ist, ist er und seine Nachfolger immer noch er mit weiteren Verschwörungen unterwegs.
Dazu hatte ich einen Artikel geschrieben.
ZDF-Umweltredaktion – immer „gute Fachleute“ – immer beste Desinformationen
Der Widerstand gegen das E-Auto war ein Massenwiderstand – ich erinnere an Fridays for Hubraum, in der Sendung hart aber fair, vom 2.12.2019
Wissensnotstand – Journalismus in der Krise – Fridays for Hubraum
Sonnige Grüße
Klaus Müller
ich setze auf Aufklärung, Mythen haben wir genug.