16. Juli 2011 – Die Strompreise an der Leipziger Strombörse sinken erstmals.
Deutsche Photovoltaikanlagen sind der Grund für sinkende Preise an der Strombörse. Sie ersetzen in der Mittagszeit die teuren Spitzenlastkraftwerke. Mit dem weiteren Ausbau der Photovoltaik sind es immer mehr Tage im Jahr, an denen der Strom in den Mittagsstunden immer billiger wird. Die Spitzenlastkraftwerke könnten nun als Ersatz für kleinere Kohlekraftwerke eingesetzt werden und würden damit wesentlich rentabler arbeiten. Ein Grund um die Energiewende zu feiern.
1. April 2012 – Kein Aprilscherz: Sonne und Wind senken Börsenstrompreis auf Null
Wer am Sonntag, den 1. April 2012 um 16 Uhr Strom benötigte und sich diesen an der Strombörse in der Day-Ahead-Auktion beschaffte, der konnte sich über eine kostenlose Stromlieferung freuen (Privatleute haben keinen Zugang zur Börse). Für exakt minus 0,008 Cent pro Kilowattstunde war der Strom zu haben. Eine prognostizierte Solarstromeinspeisung von 9,251 Gigawatt zusammen mit einer prognostizierten Windstromeinspeisung von 12,647 Gigawatt drückten die noch benötigten konventionellen Leistungen auf Werte unterhalb der Nachfrage zur Nachtzeit. In logischer Konsequenz wurden beim Strompreisfixing denn auch Strompreise unter den Nachtpreisen ermittelt. Diese lagen zwischen 2 und 4 Cent pro Kilowattstunde. Während der ersten Nachtstunden pendelte der Strompreis bei einer Nachfrage knapp unter 35 Gigawatt noch bei 3 bis 2,3 Cent.
Juli 2012 – Der Anteil an Erneuerbarer Energie überschreitet die 25%-Marke bei der Stromerzeugung.
Die Bundesregierung beschließt zur Belohnung, eine bundesweite Feier für die Erreichung dieses Zieles auszurichten. Städte, Kommunen und Gemeinden bereiten diese Feier vor. Die Zeitungen berichten überschwänglich darüber.
Nov. 2012 – Solarstrom ist aufgrund der weiter gesunkenen Anlagenpreise nun auf das Niveau vom Haushaltsstrom gefallen!
Photovoltaik-Anlagen wurden immer billiger, daher könnten sie auch bald ohne staatliche Förderungen auskommen.
Bis hierher war alles real – und so hätte es weiter gehen können:
Jan. 2013
– Die Bundesregierung beschließt den Ausbau von Photovoltaik zu beschleunigen, weil die sinkenden Preise nun auch zu Strompreissenkungen bei Bürgern und mittelständischen Betrieben führen.
Febr. 2013 – Die Bundesregierung beschließt das erste bundesweite Solarfest zu feiern. Städte und Gemeinden sind aufgerufen daran mitzuwirken und den weiteren Ausbau der Photovoltaik zügig voranzutreiben. Der schaffe nebenher auch viele zukunftssichere Arbeitsplätze.
Juni 2013
– Der Anteil an erneuerbarem Strom ist jetzt bei 30 % angekommen!
Aug. 2013
– Für Anlagenbetreiber die den eigen erzeugten Solarstrom komplett selbst verbrauchen können, wird die Solarförderung eingestellt. Von dem eingesparten Geld soll nun massiv die Akkutechnik gefördert werden, was auch den Elektroautos zugute kommen wird! Währenddessen freut sich die Solarbranche über die rege Nachfrage und baut ihre Fabriken und Maschinenparks aus. Analysten sagen: In 2014 wird der Weltmarkt die Photovoltaik entdecken und der hat einen riesigen Nachholbedarf. Dann explodiert die Nachfrage und die Exportchancen für das Mutterland der Photovoltaik werden sich vervielfachen, was zum Ausbau weiterer Arbeitsplätzen führt!
Sept. 2013
– Die Bundesregierung beschließt Windstrom an Land progressiv weiter zu fördern, weil er um die Hälfte billiger ist, als der von den Anlagen auf See! Damit würde auch der Bau von neuen Hochspannungsleitungen quer durchs Land entfallen. Für den Bau der Windräder gelten aber strenge Abstandsregeln und große Windparks bedürfen einer sehr strengen Zulassungsprüfung.
Okt. 2013
– Einwendungen wegen „Verspargelung der Landschaft“ durch Windräder werden vom Bundesgerichtshof in einem Präzidenzurteil abgelehnt. Begründung: die Zahl der bestehenden Hochspannungsmasten in Deutschland übersteigt die der noch erforderlichen Windräder derzeit um ein Vielfaches.
Jan 2014
– Das zweite große Solarfest wird beschlossen. Es trägt den Titel: Wenn die Energiewende geschafft ist – Energie-Flatrate für alle!
Der Hintergrund: Durch die Bürger-Energiewende werden alle Häuser Stromproduzenten und Verbraucher zugleich sein. Stromzähler können dann ausgebaut werden und damit kann endlich auch der unnötige Verwaltungsaufwand für das Schreiben von Stromrechnungen entfallen!
März 2014
– Eine ganz neue Studie besagt, dass die Energiewende noch vor 2030 geschafft sein wird! Der Strompreis (Flatrate) wird dann dauerhaft auf sehr niedrigem Niveau liegen. Um das System aufrecht zu erhalten muss das Erneuerbare Kraftwerk in seinen Einzelbestandteilen nach und nach erneuert werden. Z.B. werden 25 Jahre alte, damals noch sehr teure Solaranlagen, gegen neue getauscht, die nur noch 1/3 kosten und wesentlich weniger Platz benötigen.
April 2014
– Aus der Bevölkerung kam ein sehr cleverer Vorschlag um die Förderung von Akkuspeichern einsparen zu können. Bereits jetzt schon muss sehr oft überschüssiger Strom ans Ausland verschenkt werden. Dieser Strom wird jetzt an Privathaushalte und Mittelständler verschenkt. Einzige Auflage: Sie müssen den Strom in Akkus speichern um ihn dann später selbst zu verbrauchen. Für diese Akkus erhalten sie keinen Zuschuss.
Juni 2014
– Akkuhersteller kommen kaum mit der Produktion nach wegen der schlagartig angestiegenen Nachfrage. Die Regale sind leer geräumt und nun investieren sie in neue Fabriken und bessere Akkutechnologien, die mehr Energie bei geringeren Preisen speichern kann!
Juli 2014
– Auch Forstgenossenschaften schaffen Windräder an und platzieren sie an ausgesuchten Orten in ihren Wäldern.
Aug 2014
– Nun sind die letzten Zweifler überzeugt. Massive Strompreissenkungen kündigen sich jetzt schon an. Wind und Sonne schreiben eben keine Rechnung und die Preise für Solaranlagen fallen kontinuierlich weiter aufgrund immer weiterer verbesserten Automation bei der Fertigung! Die landesweit veranstalteten Solarfeste bekommen Volksfestcharakter. Auch die Schausteller mussten aufrüsten. Keine Achterbahn, kein Autoscooter fährt heute noch ohne Solarstrom.
Sept. 2014
– Wir erzeugen gemeinsam jetzt schon 35% Erneuerbaren Strom.
Sept. 2014
– Eine neue Studie hat festgestellt, dass wir wesentlich weniger Speicherkapazitäten benötigen werden als ursprünglich angenommen. Vor allem ist der Speicher bereits vorhanden. Die neue POWER-TO-GAS-Technik verwandelt Erneuerbaren Strom in Gas. Das kann über längere Zeit im vorhandenen Gasnetz gespeichert werden und wird in windstillen oder sonnenarmen Zeiten dann über tausende von Klein-Blockheizkraftwerken in den Häusern in Strom zurückverwandelt werden. Gleichzeitig können die Häuser damit geheizt werden. Es bedarf keiner Förderung der Blockheizkraftwerke; das Gas gibt es für die Betreiber zu einem besonders günstigen Preis, der überschüssige Strom muss ins Netz eingespeist werden! Daraufhin bekommen die Hersteller dieser Blockheizkraftwerke eine riesige Nachfrage und auch sie können ihre Produktionsstätten ausbauen. Viele denken bereits über den Export ins Ausland nach.
Energiewende feiern kommt aber in den Medien nicht vor.
Warum wohl? Bereits ab 2009 sind aber hinter den Kulissen einige Dinge ganz anders gelaufen. Ab da begann eine sehr negative Entwicklung die heute noch anhält, die kaum bekannt ist, über die nicht berichtet wird und die dringend gestoppt werden muss.
weiter mit: Wird die Energiewende teuer?