Last Updated 13. November 2018
Es gibt eine Rubrik in unserem Blog die nennt sich Respekt. Und hier gibt es heute etwas zu vermelden. Das ist also der siebte Beitrag dazu, deshalb: Respekt007 – Disruption? Läuft…
Viele wissen mit dem Begriff Disruption wenig anzufangen. Das ist der Wechselprozess den man erlebt. wenn sich eine Gesellschaft entschließt sich einer neuen Technik zu bedienen und eine alte Technik einmottet. Tony Seba hat dazu ein Buch geschrieben Clean Disruption of Energy and Transportation. Daniel Bannasch hat das ins Deutsche übersetzt mit dem Titel: Saubere Revolution 2030. Die nächste Überschrift ist ein Link zu einer Buchbeschreibung.
Saubere Revolution 2030
Und genau diese saubere Revolution 2030 werden wir erleben und nun erleben wir die ersten Anfänge und Einschläge. Die meisten denken ja, das mit der e-Mobilität wird nichts, denn das sind alles noch Autos im Versuchsstadium. Und andere denken ein Auto aus China in Deutschland – nie und nimmer, die kommen durch keinen Sicherheits-Test. Vergesst das alles. Auch wenn ich eigentlich gegen SUV bin. In der Stadt und auf deutschen Straßen braucht das keiner, muss ich doch heute mal Werbung für einen SUV machen.
Denn mit diesem SUV wird die Disruption ordentlich zuschlagen. VW & Co werden da nicht mithalten können. Das Preis/Leistungsverhältnis wird entscheiden bei diesem Dickschiff.
Aiways ist eine chinesische Firma, aber eine besondere. Es ist ein chinesisch-deutsches E-Auto Start-Up. Das bietet die Garantie, dass deutsche Sicherheitsnormen und vermutlich auch deutsche Verarbeitungsqualität berücksichtigt werden. “Bereits ab dem dritten Quartal 2019 soll in China der Elektro-SUV Aiways U5 Ion auf die Straße rollen, ab 2020 dann auch in Deutschland.”
Ganz nach dem Motto Disruptive Entwicklungen kann man nicht stoppen, wenn sie erst einmal angelaufen sind, scheint dies ein Punkt der vieles verändern wird. Dies Auto trifft den deutschen Trend. Die Nachfrage nach SUV war noch nie so hoch wie jetzt. Dabei ist es nicht wichtig ob es sehr gut aussieht, es ist wichtig, dass es elektrisch ist und ein Marktsegment trifft, auf das die deutschen stehen. Dieser SUV, mit 190 PS und 460 km Reichweite für 25.000 Euro, wird dann Grund genug sein sich das Auto einmal genauer anzusehen und die Deutschen Autohersteller werden fluchen.
Schadenfreude
Nun könnte ich vor Schadenfreude eigentlich hüpfen, aber ich tu es nicht. Es ist eher ein Augenblick um zu flennen, denn das war alles vorhersehbar. Die deutsche KFZ-Industrie hat die Politik vor sich hergetrieben. Sie hat bestimmt wo es langgeht. Und noch vor gut einem Jahr hat man dem eAuto kaum eine objektive Chance gegeben. Im Gegenteil, man hat sogar heimlich mit Leisen-PR-Kampagnen dagegen geschossen und wettern lassen. Reichweitenangst wurde geschürt, Akkus wären dreckig und es würden seltenen Erden verwendet werden, was definitiv nicht stimmt. Jedes noch so an den Haaren herbeigezogene Argument musste herhalten um die Deutschen vom eAuto abzubringen. Nun bekommt man die Antwort, und die wird vom Verbraucher kommen. Dumm gelaufen kann ich da nur sagen, aber ihr wolltet es ja nicht anders, denn es war vorhersehbar.
Wer einige ganz aktuelle Berichte studieren will, hier einige Links:
Auto-Motor-Sport – elektroauto-news.net – electrive.net
Und hier auch ein Werbevideo, der Innenraum ist beeindruckend. Also die volle Packung. Wohlgemerkt, wir erhalten dafür kein Geld.
Was passiert wenn man heute ein eAuto in Deutschland kaufen will, kann man sich über diesen Link anschauen.
Sauber bleiben und Energiewende-Rocken
Euer Klaus Müller
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Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:
Wegen des Dieselskandals müssen auch die e-Autos neu zertifiziert werden.
Ladezeit?warum punktet man da nicht?Leerer Akku raus voller Akku rein-schneller als tanken.
ein paar Fakten über die Vorteile der Elektromobilität im Jahre 2018:
– Elektromobilität hilft, die Luft in den Städten sauberer zu bekommen, denn bis auf den Reifenabrieb und (viel weniger Bremsscheibenabrieb dank Rekuperation) ist das E-Auto lokal emmissionslos.
– Elektromobilität verursacht über das Autoleben gesehen wesentlich weniger Co2 und keine Abgase. Und das selbst mit unserem Strommix von zur Zeit 40% Erneuerbaren. Wer Ökostrom bezieht oder Solarzellen auf dem Dach hat fährt noch sauberer. Und übrigens wird für die Benzinherstellung jede Menge Strom benötigt, nicht nur für die Akkuherstellung.
– Elektroautos sind leise (weswegen sie ab 2019 bis zu 30 km/h ein künstlich erzeugtes Geräusch abgeben, damit man sie besser hört)
– Elektroautos sind wartungsarm (bis zu 60% weniger Wartungskosten). Es wird kein Ölwechsel, keine AU usw. benötigt. Ein Verbrennungsantrieb besteht aus rund 1400 Teilen, ein Elektroantrieb nur aus rund 210, somit hat ein Elektroauto auch viel weniger bewegliche Teile die kaputt gehen könnten und diese Teile müssen auch nicht erst mit viel Energie hergestellt werden.
– Die Akkus haben eine Kühlung und ein Thermalmanagement, dass dafür sorgt, dass diese 300.000 km halten bis sie auf 70% Leistung sind. Dann werden sie noch als Hausspeicher eingesetzt, bis sie dann zu 60-70% recycelt werden. Theoretisch wären sogar 95% möglich, aber das Lithium wird noch nicht recycelt, weil es nicht selten genug ist, nicht teuer genug. That´s capitalism.
– Reichweite: Heutige Autos fahren kombiniert 300-400 km weit. Mit Tempo 130 auf der Autobahn fährt ein 40 kw (Akku) Leaf zwar nur 200 km weit, mit 110 schon 250km. Es kommt also auf das Tempo an. Allerdings gibt es schon jede Menge Ladestationen mit Schnellladern und inzwischen kann man ein modernes E-Auto innerhalb von 30 Minuten auf 80% laden. In den nächsten Jahren kommen dann die Autos mit 60kw Akkus auf die Straße, dann kann man auf der Autobahn auch 300 km weit fahren vor dem ersten laden. Mit einem Tesla geht das heute schon.
– Strom: Wenn alle 45 Millionen Autos in Deutschland elektrisch fahren würden, bräuchte man nur 15-20% mehr Strom in Deutschland, wobei ja heute schon 8% an Strom exportiert wird und man durch die Stilllegung von Benzinraffinnerien auch sehr viel Strom einsparen würde. Und nein, das Stromnetz wird nicht zusammenbrechen, es können auch viele Autos gleichzeitig laden. Und es wird ja auch einige Jahre dauern, bis alle E-Auto fahren. Da kann man noch einiges ausbauen.
– Laden: Wer kein Haus hat und idealerweise mit der Photovoltaikanlage vom Dach lädt, lädt normalerweise beim Arbeitgeber oder beim Einkaufen. Aldi, Ikea, Rewe, oder bei den Stadtwerken usw. Vielerorts bisher sogar kostenlos. Öffentliche Ladestationen müssen sogar Ökostrom beziehen. Auf goingelectric.de sieht man, wieviele es schon gibt (ca. 20.000) und dort gibt es sogar einen Routenplaner. Sehr interessant, wenn man damit in den Urlaub fahren will. Ja, auch das geht schon dank Schnelllader.
– Kosten: Elektroautos kosten zwar zur Zeit noch etwas mehr, es gibt jedoch auch gebrauchte und sie sind dafür im Unterhalt wesentlich günstiger, da man weniger Wartungskosten hat und man ca. 4,00 Euro für 100 km Fahrt bezahlt, während es beim Verbrenner 10-12 Euro kostet. Mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach kostet der Strom sogar nur um die 2 Euro, mit Batteriespeicher noch weniger. Rechnet das mal auf die Lebensdauer des Autos (300.000 km) und vergleicht das mit einem Benziner. Ergebnis: Verbrenner zahlt 30.000 Euro für Sprit, E-Auto 12.000 Euro.
– Seltene Metalle: In den Akkus sind keine wirklich seltenen Metalle. Kobalt und Lithium sind nicht selten. 90% des Kobalts werden auch nicht von Kindern geschürft, sondern von großen Minengesellschaften. In den neueren Akkus ist immer weniger Kobalt drin, teilweise nur noch 3-10%, in den nächsten Generationen wird gar kein Kobalt mehr drin sein. Lithium ist ebenfalls nicht selten, es reicht für alle Autos weltweit für die nächsten 200 Jahre, nur die Abbaukapazitäten müssen noch ausgebaut werden, deswegen könnte es, wenn sehr viele E-Auto fahren, zu einer Ressourcenknappheit kommen. Übrigens ist im Benzin auch Lithium als Additiv drinnen genauso wie in euerem Handyakkus, Laptopakkus, Keramik, Fensterscheiben usw. und Kobalt in den gehärteten Stählen im Auto oder in euerem Werkzeugkasten. Im Verbrennerkatalysator ist dagegen Platin bzw. Palladium drin und das löst sich sogar mit der Zeit und verpestet unsere Umwelt. Was den Abbau der Rohstoffe angeht: Ja, es ist nicht sauber, genauso wie die Ölförderung und das Raffinieren des Benzins, die Akkus werden jedoch im Gegensatz zu Benzin heute schon zu 60-70% recycelt. Theoretisch wären sogar 95% möglich.
– Spaß: Elektroautos machen Spass. Sie sind leise, man hat sofort ein volles Drehmoment und kann losflitzen, die Heizung (Wärmepumpe) springt sofort an im Winter und man muss nicht herumkuppeln und schalten. Und auch im Winter ist die Reichweite dank der effizienten Wärmepumpe nicht so extrem schlecht wie man das behauptet (max. 10% der Reichweite büßt man dadurch in der Stunde ein. Nachdem 90% der Fahrten unter 200 km sind, kann man die heutigen Elektroautos als absolut alltagstauglich bezeichnen und dank Schnelllader sind auch Strecken bis zu 1000 km kein Problem mehr (kann man locker in zehn Stunden schaffen).
Über die Facebook Gruppen “Ich fahre Elektroauto”, “Elektroauto D A CH” uvm. kann man sich von der Alltagstauglichkeit dieser Autos überzeugen und mit Menschen diskutieren, die schon viele Jahre erfolgreich mit Elektroautos leben.
Vielen Dank Joe Blue