In den Medien fehlen wichtige Informationen. So erhalten wir kein vollständiges Bild. Wenn man das fehlende Puzzle aufdeckt und sieht, dass sich die bisherigen Bemühungen gelohnt haben, lässt sie sich nicht mehr ausbremsen, die Energiewende. Mit den fehlenden Infos würde die Bevölkerung darin bestärkt werden die Energiewende sogar schneller voranzutreiben. Hier die fehlenden Puzzleteile:
PV-Anlagenpreise massiv gesunken
Gegenüber den öffentlichen Verlautbarungen sind die PV-Anlagenpreise jährlich kontinuierlich gesunken! Energieversorger bekamen es tatsächlich mit der Angst zu tun! Bereits 2007 war absehbar, dass die völlig unterschätzte Photovoltaik als erste Energieform die Stromherstellungspreise der Energieversorger irgendwann massiv unterbieten könnte. Diesen Zeitpunt hatte man im Jahr 2009 auf das Jahr 2014 eingeschätzt. Deshalb mussten eine neue Sichtweise in der Bevölkerung verankert werden. Die Erneuerbaren, die bis dahin ein sehr positives Ansehen hatten mussten jetzt zum Sündenbock gestempelt werden, sonst drohte ein sehr schneller Verlust der bisherigen Geschäftsfelder und ein riesiger Imageverlust.
Eine etwas andere Bilanz sieht so aus:
- 28% des Stroms in Deutschland wird bereits aus Ökostrom erzeugt!
- Erneuerbarer Strom trägt nachweisbar jetzt schon dazu bei dass die Stromkosten sinken! Doch die Preisvorteile, die die Konzerne damit erzielen werden an die Kunden nicht weiter gegeben.
- Seit 2012 senkten die Erneuerbaren maßgeblich die Börsenstrompreise. In den Mittagsstunden trägt die Solarenergie dazu bei.
- Als eine der teuersten Ökoenergien, hat es gerade die Photovoltaik nun geschafft konkurrenzfähig zu werden und jeder kann davon profitieren!
- Im Gegensatz zum Haushaltsstrompreis kann mit einer neuen Photovoltaikanlage im Einfamilienhaus der Strom bereits zum halben Preis erzeugt werden!
- Ein weiterer Ausbau der Photovoltaik bedarf daher fast keiner weiteren Förderung mehr!
- Die viel beschworenen Stromspeicher werden erst Mitte der 20er Jahre benötigt. Auch wenn die Energiewende weiter ungebremst ausbaut würde, könnte man mit vorhandenen Mitteln und Techniken überschüssigen Strom sinnvoll verwenden und muss ihn nicht ins Ausland verschenken!
- Stromtrassen sind in dem bisher geplanten Maße wahrscheinlich nicht nötig!
- Fast alle Techniken, die für eine Stromversorgung zu 100% aus Ökostrom benötigen, existieren bereits!
- Strom aus der Wüste und Speicherseen in Skandinavien sind für uns inzwischen unrentabel geworden, weil die Ökotechniken in Deutschland wirtschaftlich besser funktionieren!
- Offshore-Windstrom ist doppelt so teuer als der an Land erzeugte. Wirtschaftlich ist es für uns unsinnig die großen Energieversorger damit Geld verdienen zu lassen. Zusätzlich würden dann auch keine Stromtrassen benötigt! Trotzdem favorisiert die Bundesregierung den Ausbau vor der Küste. Vorgeschoben wird das Argument der Verspargelung der Landschaft.
- Der Ausbau der Energiezukunft in Deutschland ist nicht von den Nachbarländern Europas abhängig.
- Die Energiewende wird um so billiger, je offener die Debatte darüber ausgetragen wird, denn wenn die enormen Vorteile erst einmal herumgesprochen haben wird die Vernunft für die richtigen Entscheidungen sorgen.
Hier eine ganz aktuelle Analyse der jetzigen Situation
Strompreissteigerungen von etwa 29 Milliarden Euro vermieden
Nach Berechnung von Professor Jürgen Karl, Energieexperte an der Friedrich-Alexander-Universität in Erlangen-Nürnberghaben, haben die Erneuerbaren zwischen den Jahren 2011 und 2013 die Börsenpreise so stark reduziert, dass Strompreissteigerungen von etwa 29 Milliarden Euro vermieden werden konnten. Leider hatte der Verbraucher nicht viel davon. Dieser muss die volle EEG-Umlage zahlen, so dass der Strom auch ohne Erneuerbare gleich teuer geblieben wäre. Lediglich die Industrie konnte hiervon profitieren, da zahlreiche Unternehmen von der EEG-Umlage befreit sind. Interessant ist auch, dass nach dem Atomausstieg die restlichen fossilen Kraftwerke nicht ausreichend Strom erzeugen könnten, um den enormen Bedarf zu decken. Diese Lücke wurde erfolgreich durch die Erneuerbaren geschlossen. Natürlich hätte diese Lücke aber auch durch Stromimporte aus dem Ausland gedeckt werden können.
Die Bevölkerung aber soll das alles anscheinend nicht wissen. Der Ökoenergiebranche aber wird weiterhin ein naives Wunschdenken vorgeworfen obwohl sie bereits jetzt schon fast 1/3 des deutschen Stromes herstellt.
Wie man die Solarbranche in die Pleite getrieben hat
Seit 2009 wurde mit scheinheiligen Argumenten begonnen auf die Solarenergie einzudreschen. Noch verrückter wird es, wenn man weiß, dass bereits in 2012 und Ende 2013 Analysten der Deutschen Bank vorhersagten, dass ab 2014 ein weltweiter Boom bei der Photovoltaik einsetzen werde! Pünklich in 2014 begann dieser Boom. Nur nicht in Deutschland. Durch diese Medienkampagnen wurden letztendlich ca. 80% der deutschen PV-Industrie in die Pleite getrieben. Deutschland, der einstige Vorreiter in der Solarenergie beerdigte seine Solarbranche zugunsten der Energiemultis. Aktuell aber mutieren RWE und EON nun vom Schmuddelkind zum Öko- und Solarstromkonzern und Shell wirbt auf seiner Webseite mit nachhaltiger Energieversorgung (aus Gas). Eine verrückte Welt! Zynischer geht’s nicht!
Volkswirtschaftliche Kapitalvernichtung
Irrsinnig ist auch, dass anscheinend niemand begreift, dass mit der bewusst herbeigeführten Insolvenzwelle in der deutschen PV-Industrie wertvolles volkswirtschaftliches Kapital vernichtet wurde, nämlich die Produktionsstätten für die Technik, die jetzt richtig Profit bringen und Arbeitsplätze schaffen würde, viel mehr als sie bisher verloren hat! Wir, die Bürger, haben dies Kapital aufgebracht mit unserem Beitrag auf unseren Stromrechnungen. Damit betrügt man die privaten Haushalte und den Mittelstand und entzieht ihnen die Früchte ihres Einsatzes! Volkswirtschaftlich ein Fiasko. Nun könnten weitere Arbeitsplätze entstehen aber die Bundesregierung hat besseres zu tun, sie lässt lieber die Zahlen Arbeitslosenstatistik fälschen als für einen neuen Solarboom zu sorgen. Dazu müsste sie allerdingst der alten Energiewelt die rote Karte zeigen; mit allen Konsequenzen, die fabei zu tragen wären. Erpressung mit wegfallenden Arbeitsplätzen stände dann als Gegenwehr an erster Stelle aber auch die Drohung die Kosten für die Atommüllentsorgung dann nicht tragen zu können, aber das kennen wir ja.
Es wird Zeit, dass Medien ihren Aufgaben wieder nachkommen mit investigativem Journalismus und einer qualifizierten, unvoreingenommene Berichterstattung. Denn sonst wird die Energiewende teuer, sehr teuer!
Den Atommüll werden wir uns sowieso an die Backe schmieren müssen, mit oder ohne Energiewende
Was uns die großen Energiekonzerne hinterlassen ist Atommüll. Keiner kann die Kosten dafür einschätzen und ob das was die Konzerne dafür zurückgelegt haben reichen wird. Eine unglaubliche Tatsache für nachfolgende Generationen. Nun aber ist herausgekommen das RWE gar kein Geld dafür zurückgelegt hat!
Ganz aktuell bestätigt RWE-Chef Teriu, dass die Rücklage zur Atommüllentsorgung zu der die Konzerne gesetzlich verpflichtet sind, garnicht da ist. Welch ein Skandal – Wo bleibt der Aufschrei in den Medien?
Im WDR-Bericht ist von 10 Milliarden, die anstelle von 35 Milliarden EUR da wären die Rede: „RWE stellt Atomrücklagen infrage: „Lügengebäude der Stromkonzerne“ Von Jürgen Döschner
Die großen Energiekonzerne hatten bislang versichert, gut 35 Milliarden Euro für die Spätfolgen der Atomkraft zurückgelegt zu haben, um den Abriss der Kraftwerke und die Endlagerung des Atommülls zu finanzieren. Doch RWE-Chef Terium räumte jetzt erstmals Probleme ein.“
Wir erwarten anscheinend nichts anderes als belogen und betrogen zu werden und Politiker gehen anscheinend davon aus, dass die Presse zu solchen Machenschaften „das Maul hält“, was sie ja auch offensichtlich tut, denn so ein Bericht hätte auch ganz anders geschrieben werden können.
weiter mit: Vorteile der Erneuerbaren Energien