Die dunkle Seite der Energiewende


Warum der Strompreis wirklich stieg oder
Die Geschichte von den teuren Äpfeln

In einem Land in dem es keine Apfelbäume gab und Äpfel teuer importiert werden mussten, kamen die Menschen auf die Idee selber Apfelbäumchen zu pflanzen. Man fing nur mit wenigen Bäumchen an, denn immerhin hatte man keine Erfahrung und wusste ja nicht ob das überhaupt klappen würde. Aber immer mehr Menschen ließen sich von dieser Idee begeisterten und so pflanzte man Bäumchen für Bäumchen. 

In den ersten Jahren gab es nur kleine Äpfel zu ernten. Es waren ja auch nur wenige Bäumchen. Die Äpfel schmeckten aber sehr gut, ja sogar besser als die importierten Äpfel. Jahr für Jahr wuchst die Erntemenge und die Größe der Äpfel. Also pflanzte man immer mehr Bäumchen. Aber die Äpfel waren teuer denn noch waren die Erntemengen klein.

Irgendwann würden sich die Kosten für die Pflanzung aber ausgezahlt haben und der Preis, der sich aus den Kosten für die Anpflanzungen und dem Ernteaufwand ergab, würde den Preis für die Importäpfel unterschreiten. Viele Menschen freuten sich bereits auf diesen Zeitpunkt, denn ab da würden die Äpfel schlagartig billiger werden. Es würden nur noch die Erntekosten ins Gewicht fallen. Einige aber zweifelten ob diese Rechnung jemals aufgehen würde.

Doch…

Zwei Jahre bevor es so weit war, schrieben die Zeitungen im Land: “Vorsicht bei selbst angebauten Äpfeln, sie könnten giftig sein”, was aber gar nicht stimmte. Immer mehr dieser und ähnlicher Meldungen tauchten auf. In der Folge kauften immer weniger Menschen die eigenen Äpfel. Die Nachfrage nach den jetzt sogar immer billiger gewordenen Äpfeln sankt und am Ende kauften nur noch ganz wenige die selbst angebauten Äpfel. Zum Schluss holzte man  alle Apfelbäume ab.

Was blieb? Man hatte viel Arbeit in die Apfelplantagen gesteckt und trotzdem war alles um sonst gewesen. Alles blieb beim Alten. Importäpfel blieben weiterhin teuer und die Herstellerländer bestimmten den Preis. Sehr viel später erfuhr man: Die Zeitungsmeldungen waren falsch, die Exportländer hatten es geschickt verstanden diese Meldungen mit gekauften Gutachten in die Medien zu schleusen. Dumm gelaufen würde man heute sagen.

Was hat hat das mit der Energiewende zu tun? Läuft die Energiewende in Deutschland etwa ähnlich dumm?

Nein, sie läuft noch viel dümmer. Es gibt riesige Parallelen. Tatsächlich hat die Energiewende zumindest beim Thema Photovoltaik  eines der wichtigsten Ziele bereits erreicht. Die Photovoltaik- Äpfel sind reif, groß und richtig günstig. Jetzt in 2015,  sind sie schon um die Hälfte günstiger zu haben als konventioneller Strom aus der Steckdose! Aber das ist der Bevölkerung unbekannt, denn auch hier haben die Medien unkorrekt berichtet: “Photovoltaik lohnt nicht mehr, weil nun die Förderung gesunken sei”, konnte man lesen. Deutsche Solarfabriken, die wir alle mit unseren Fördergeldern geschaffen haben, sind abgeholzt worden wie die Apfelplantagen in unserer Geschichte. Dafür gab es eine besondere Begründung: Die Chinesen können das billiger. Aber im Gegensatz zu den Apfelplantagen, die nur in unserem Märchenland angepflanzt wurden, hätten deutsche Solarfabriken bereits ab 2014 den nun boomenden Weltmarkt mit versorgen können. Chinesische Modulhersteller, die mehrere Jahre unterhalb der Herstellungskosten verkauft haben ziehen jetzt ihre Preise wieder an. Deutschlands Solarwirtschaft hätte überleben können samt deren Arbeitsplätze, neue würden jetzt hinzugefügt werden. Deutsche Politiker, voran die FDP und CDU/CSU haben für diese Pleitewelle gesorgt.

Wie die Energiewende manipuliert wurde zeigt dieser Film:

Film Strompreis-EEG-Umlage 2013- warum steigt der Strompreis?

Was wirklich geschah

Mit einem sehr sinnvollen Gesetz wurde die Energiewende in Deutschland gefördert. Dabei sind keine Subventionen im herkömmlichen Sinne geflossen. Privathaushalte, Mittelstand und Industrie haben über die Stromrechnungen die Summen zum Ausbau der Energiewende aufgebracht. Der Staatshaushalt wurde nicht belastet, wie es bei der alten Energiewirtschaft (Kohle und Atom) heute immer noch geschieht. Wir Bürger selbst haben diese große Leistung vollbracht. Wir haben die Energiewende erschaffen. In den letzten Jahren aber, hat die Wende ihr gutes Image (zu unrecht) eingebüßt. Genau in dieser Zeit wurden die Strompreise mit der Begründung, die Wende wäre so teuer, künstlich angehoben worden. Wegen dieser steigenden Strompreisen mussten die Bürger glauben, dass die hohen Aufwendungen für die Wende ausgegeben würden.

In Wahrheit

wurde ein Teil dieses Geld für massive Subventionen an die Wirtschaft ausgegeben. Normalerweise nennt man so etwas kriminell, denn dem Bürger wurden falsche Tatsachen vorgespiegelt. Einzig und allein, weil die Energieversorger die ständig wachsende Konkurrenz durch private Stromerzeugung stoppen wollten (mussten).  Ab einem bestimmten Zeitpunkt wurde den alten Energieversorgern klar, dass ihnen gerade durch die Photovoltaik, die sie völlig unterschätzt hatten, eine sehr ernsthafte Konkurrenz begegnen würde, weil diese Technik in Riesenschritten immer billiger wurde.

Die daraufhin von der Politik willkürlich betriebenen Manipulationen führten nun zum Unmut der Bürger, die jetzt auf die Energiewende schimpfen.

In Wahrheit zeigt die Energiewende aber schon Früchte die sehr beachtlich sind, denn die tragen tatsächlich längst zur Strompreissenkung bei, was natürlich auch nicht bekannt ist!

Die Story hinter der Story – Was wirklich geschah

Die Energiewende ist eines der größten technischen Projekte das Deutschland jemals begonnen hat. Es hat Ausmaße die wir uns erst vergegenwärtigen müssen. Für die meisten besteht sie nur aus einem Technikwandel, sie hat aber noch viel weitreichender Konsequenzen, die nie Teil einer öffentlichen Debatte waren. Mit dem Geld der Bürger wurde eine Industrie aufgebaut, die die herkömmliche Energiewirtschaft revolutioniert, bzw. zwangsläufig für deren Abschaffung sorgen wird. Denn wenn Energie überall vor Ort, wo sie auch verbraucht wird, direkt erzeugt werden kann und die Produktion sogar in kleinen Einheiten günstiger ist, als in großen zentralen Einheiten, dann ist die alte Energiewirtschaftsstruktur überflüssig und es wäre dumm (teuer) sie weiter zu verwenden. Das ist zwangsläufig so, siehe Energiesystemkonflikt.

Die Macher der Energiewende

Das war den Machern der Energiewende von Anfang an klar, nur hatten auch die mit solchen Erfolgen erst in weiter Ferne gerechnet. Dass das in so kurzer Zeit geschehen würde war damals nicht denkbar. Die Politik hat sich aber um die Schritte, die notwendigen gewesen wären, den Energieversorgern ihre noch verbleibenden Möglichkeiten aufzuzeigen gedrückt und will ihr Versagen auch nicht zugeben, bzw den meisten Politikern ist das auch nicht richtig bewusst.

Selbstverständlich sind alle technischen Möglichkeiten bereits jetzt schon vorhanden um die Energiewende zügig auszubauen ohne dass die Wende teuer werden muss. Mit dem weiteren Ausbau werden fehlende (noch teure) Bausteine in genügender Anzahl zur Verfügung stehen, zu immer weiter sinkenden Preisen. Was bei der anfangs unsäglich teuren Solartechnik der Fall war, nämlich eine Kostensenkung in Riesenschritten, ist auch bei der Akkutechnik möglich.

Die Politik schlägt zu

Leider hat die Politik in den letzten Jahren ein wichtiges Standbein der Wende, die Photovoltaikbranche, mutwillig zerschlagen. Was für ein volkswirtschaftlicher Irrsinn! Diese Industrie und die dazugehörige Infrastruktur haben die Bürger (auch wenn die wenigsten es verstanden haben) mit ihrem Geld über die Zahlungen in ihrer Stromrechnung, aufgebaut und geschaffen und es ist damit das Geld der Bürger, was entwertet worden ist, obwohl heute schon eine weltweit wachsende Nachfrage nach Photovoltaik von dieser Industrie beliefert werden könnte.

Das ist die dunkle Seite der Energiewende. Die Bürger werden, wenn sie es beschließen sollten, Deutschland wieder an die Spitze der Solartechnik zurück bringen (wir waren schon einmal Solarweltmeister).  Wir sollten den Politikern und den Medien sehr genau auf die Finger schauen, damit so etwas nicht noch einmal geschieht! Nebenher ist zu klären wer genau die Drahtzieher solchen Schildbürgertums waren. Einige sitzen heute im Vorstand oder Aufsichtsrat großer Energieversorger!

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Weitere Hintergründe lesen Sie auf: Runter von der Bremse