Energiewende-Rocken hat mit seinen vielen Hintergrundberichten nun bereits einen erfreulich hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Über 11.000 Seitenaufrufe, sind aber noch lange nicht genug. Als wir mit der Seite gestartet sind war die Energiewende bereits stark angeschlagen. Nun aber setzt sich dieser Trend fort, die Energiewende wird ausgebremst, obwohl es dafür weder technische noch wirtschaftliche Gründe gibt. Und auch ein weiterer ist beängstigend, der Trend beim Klimawandel: Wir haben jetzt den 16. Monat infolge, der einen globalen Temperaturrekord für den jeweiligen Monat auf weist.
Phase 1 Energiewende-Rocke
Unsere Informations-Plattform energiewende-rocken.org gehört zur Phase 1 unseres Projektes. Und bald starten wir die Phase 2 (das wird spannend, versprochen). Wir haben sehr intensiv recherchiert um all dieses Wissen zusammenzutragen, Hintergründe aufgearbeitet und viele Dinge erfahren, die in der Öffentlichkeit bisher meist nur an der Oberfläche angerissen wurden aber in der Tiefe nie berichtet wurden, meist auch völlig verdreht oder nur zur Hälfte wiedergegeben wurden. Sogar vielen Entscheidungsträgern der Politik sind sie kaum bekannt.
Die Energiewende ist die einzige Maßnahme die wir haben um das Klima zu schützen und gleichzeitig eine Umkehr der drohenden verheerenden Ressourcenknappheit herbeizuführen. In wenigen Generationen haben wir bereits einen Großteil der vorhandenen Energieressourcen verheizt und damit das Klima angeheizt. Das Klimaschutz ist der weitaus wichtigere Aspekt, der erst dann verständlich wird, wenn man begreift, dass der Klimawandel sich inzwischen gewaltig beschleunigt. Gelingt es uns nicht ihn zu stoppen oder zu begrenzen, wird er unumkehrbar sein und weltweit katastrophale Ausmaße annehmen, die wir uns besser nicht vorstellen wollen. Handeln wir nicht, treffen uns diese Katastrophen früher als wir es bisher angenommen haben. Nachdem wir uns so intensiv mit dem Thema beschäftigt haben bleibt eigentlich nur eine Konsequenz, wir müssen alle sofort anfangen zu handeln.
Die Politik allerdings geht das Thema sehr gemächlich an. Dahinter verbirgt sich aber keinesfalls fehlendes Wissen. Es fehlt an Bewusstsein und Courage in den Etagen der Entscheidungsträger. Vor allem haben auch die Medien haben ihre Aufgabe hier (noch) nicht richtig verstanden, denn sie berichten auf eine Art und Weise über diese Themen, die man gelinde gesagt als grob fahrlässig bezeichnen muss. Es gibt auch einige Ausnahmen aber man muss feststellen, dass gerade in den letzten Jahren hier ordentlich geschlampt wurde.
Aber es gibt auch positives: Erfreulicherweise nimmt die Energiewende inzwischen Fahrt auf, allerdings nicht in Deutschland. Erfreulich auch, es sind nicht ein paar kleine Regionen der Erde in denen etwas vorankommt, nein es passiert dort wo es viele nicht vermuten. Viele meinen ja, Deutschland hätte sehr viel für die Energiewende getan und nun sind die Anderen erst einmal dran. Dumm nur, das tun sie bereits und zwar in einem unglaublich beachtlichen Ausmaß. Aber seltsamerweise ist das den Medien so gut wie keine Meldung wert. Oder haben Sie schon davon gehört, das China in diesem Jahr mit vermutlich 40 GigaWatt soviel Photovoltaikanlagen ins eigene Land baut, wie Deutschland es in 15 Jahren getan hat? Konnten sie irgendwo lesen, dass auch die USA in diesem Jahr einen genauso gewaltigen Photovoltaik-Boom erlebt mit dem Zubau von bis zu 20 GigaWatt? Wo stand, dass gerade in den Dritt-Weltländern Solarenergie boomt obwohl man ja meint die könnte sich das nicht leisten? Sie können es, weil Solar so billig geworden ist. Wo steht, dass auch die Windenergie weltweit boomt? Wer schrieb, dass Solar inzwischen auf dem Weltmarkt billiger ist als das billigste was wir kennen, Kohlestrom? Wo konnte man lesen, dass bei den Autos im Oberklassensegment die Marken BMW, Mercedes, Audi und Porsche bereits mehrfach von einem Elektroauto abgehängt wurden? Das alles findet man in Fachmagazinen aber sehr selten in unseren Medien, die, warum auch immer sich um diese Meldungen anscheinend herumdrücken. Statt dessen konnten wir aber überall lesen, dass Atomkraft weltweit ordentlich zubaut. Aber auch hier ein Totalversagen der Medien. Inzwischen werden mehr AKWs wegen Überalterung außer Betrieb genommen, als zugebaut. Die hohen Kosten machen diese Technologie unattraktiv und so verzögern sich auch Kraftwerke die bereits in Bau sind. Überhaupt, wussten Sie eigentlich wie hoch der Anteil der atomaren Energieerzeugung weltweit ist? Atomkraft macht weltweit nur ca. 6 % des Primärenergieverbrauchs aus.
Seit ca. 2010 ist die Energiewende in diesem Land unter die Räder geraten und wird von denen massiv bekämpft, die ihr eigenes Geschäftsfeld bedroht sehen. Politisch wird die Wende nach außen zwar positiv dargestellt, in Wirklichkeit aber radikal ausgebremst. Die Bevölkerung steht zwar (noch) in großer Mehrheit geschlossen hinter der Wende, doch inzwischen werden die Risse immer offensichtlicher. Mit einer Bürgerschaft, die sich von der Energiewende abwendet, werden wir aber nicht weiter kommen.
Es gibt mehrere Baustellen die Anlass zur Besorgnis geben:
- Hohe Kosten (die Kosten wurden manipuliert, seit Jahren steigt die Umlage, landet aber nicht im Ausbau der Energiewende)
- Widerstand gegen den Ausbau von Windrädern und Stromtrassen
- viele bürokratische Hürden auch für den Kleinanlagenbetreiber
- Neid-Debatten über Solar- und Windinvestoren und im Gegenzug die Debatte über viele Menschen die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können
- Das positive Image von Solar- und Windenergie wird gezielt kaputt geredet
- Geisterdebatten wegen angeblich fehlender Versorgungssicherheit, Stromtrassen und Speicher dienen als Begründung eines Stopps
Das sind sichere Anzeichen dafür, dass ein grundsätzliches Verständnis sowohl über technische als auch wirtschaftliche und soziale Aspekte der Energiewende fehlten Dahinter findet sich aber der viel wichtigere Fakt der ein wirklicher Anlass zu Besorgnis ist. Die unglaublich oberflächliche Berichterstattung der Medien, die wir seit einigen Jahren beobachten und die die Bevölkerung seit Jahren lieber mit PR-Berichten der großen Energieversorger versorgt, als ihnen wirklich wichtige Informationen zuzuführen, um sie dazu fähig zu machen ihre Zukunft selbst positiv gestalten zu können. Das werden sie selbst tun müssen und dabei sogar die Versorgungssicherheit für die Industrie mit übernehmen. Wir können leider nicht darauf vertrauen, dass die da oben das schon machen werden. Die bisherigen alten Energieversorger haben keinen Grund es zu machen und sie haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie sich darum mit allen Mitteln drücken werden. Das kann und wird sich auch nicht ändern.
Eine zuverlässige Berichterstattung ist aber Voraussetzung bei einem Projekt solchen Ausmaßes. Zum einen ist das unbedingte Gelingen des Klimaschutzes davon abhängig und zum andern ist aber genau dieser Technikwandel nicht der einfache Austausch einer Technik gegen die andere Neue. Er ist ein viel tiefgreifender Wandel mit Bereichen die kaum bekannt sind und so auch nicht in das Bewusstsein der Bevölkerung gedrungen sind. Wir brauchen also auch eine Medienwende und das ist die vordringlichste Aufgabe die wir mit der Phase II dieses Projektes indirekt angehen werden. Wie gesagt es wird spannend und wir werden sehr intelligente Wege finden, die nebenher auch noch Spaß machen. Gelingt es nicht diese Medienwende hinzubekommen, dann gelingt auch die Energiewende nicht.
Der Klimawandel selbst ist das größte von Menschen herbeigeführte Experiment mit ungewissem Ausgang. Diesen zu bekämpfen setzt eine aufgeklärte Bevölkerung voraus, die bereit ist ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen. Wer denkt, das die Politik es schon richten wird, hat die Lage nicht verstanden. Bei denen „da oben“ reichen sich die Herren einer bestimmten Lobby gegenseitig die Türklinke in die Hand und managen das Weiterbestehen von zentralen Energieversorgungsstrukturen die zu den größten Klimasündern im Bereich Stromerzeugung zählen, die Braunkohleverstromung. Dabei ist ihnen das Klima völlig egal und sie finden jeden Tag neue Ausreden, für den Zwang zum Weiterbestehen dieser Uralt-Verbrennungstechnik und die Politik vermag dem nichts entgegenzusetzen. Dabei haben wir aber keinen Tag weiter Zeit zu verlieren und schon gar keine Zeit, die vermeintlichen wichtigen Argumente dieser Lobby überhaupt noch zu diskutieren.
Was von vornherein klar sein muss und ist: Die Wende ist eine unbedingte Notwendigkeit und sie ist wirtschaftlich und technisch tatsächlich kein Problem, auch wenn das immer so dargestellt wird. Im Gegenteil sie ist wirtschaftlich wesentlich günstiger als eine Nicht-Energiewende.
Wichtige Bereiche die von der Energiewende betroffen sind werden (auch von Fachleuten) stark unterschätzt oder sogar nicht einmal wahrgenommen. Zu nennen sind:
- die wirtschaftliche Struktur und die wirtschaftlichen Machtverhältnisse haben sich im Bereich der Energieerzeugung bereits jetzt schon drastisch verändert. Das haben wir nur noch nicht richtig wahrgenommen. Bereits heute werden über 35 Prozent des deutschen Stromes mit Erneuerbaren Energien hergestellt. Wenn wir die Wasserkraft herausnehmen, so müssen wir feststellen, dass bei Wind, Sonne und Biomasse der Anteil in diesem Bereich, der von den alten Energieversorgern erzeugt wird, erschreckend gering ist. Schätzungsweise kommen die kaum an 5% heran. Das zeigt natürlich klar auf wie groß ihr Engagement in der Vergangenheit war. Über 95 % des Stromes kommt von Bürgern, Bürgerenergiegenossenschaften und Privatinvestoren. Nach außen versuchen die alten Energieversorger aber uns ein anderes Bild vorzugaukeln. Von der Logik her überrascht dieser hohe Bürgeranteil aber nicht, denn Erneuerbare sind dezentral und es macht wenig Sinn diese Technik mit ihrer Eigenschaft der Dezentralität nun den alten Energieversorgern zu überlassen, in der Hoffnung sie würden den Rest nun für uns alle selbst hinbekommen und das vielleicht sogar billiger als wir es hin bekämen. Sie werden das nicht tun und können, denn es verstößt grundsätzlich gegen ihr altes Geschäftsmodell. das sich mit der zentraler Energieherstellung befasst. Wenn sie es aber tun stehen sie in direkter Konkurrenz zu den vielen Millionen Selbsterzeugern die es tatsächlich billiger können. Sie vernichten sich damit wirtschaftlich selbst.
Photovoltaik ist bereits jetzt schon so billig, dass sie in direkter Konkurrenz zu zentral erzeugter Energie bestehen kann. Um es deutlicher zu sagen: Heutige neue PV-Anlagen können Strom zu einem Drittel der Kosten des Haushaltsstrompreises herstellen. Daraus folgt, dass die alten Energieversorger im Bereich Stromerzeugung jetzt schon riesige Umsatzeinbußen hinnehmen mussten und sich diese Entwicklung noch weiter zu ihren Ungunsten verschärfen wird. Damit wird aber auch verständlich, dass sie es waren die seit Jahren diese Entwicklung versuchen aufzuhalten und zu torpedieren, weil sie darum wissen. Mit riesigen PR-Kampagnen haben sie die PV-Technik verunglimpft und sie schreckten sogar nicht davor zurück, den Strompreis durch geschickte Manipulationen für die Verbraucher in die Höhe zu treiben um behaupten zu können die Photovoltaik wäre daran schuld. Die Politik unterstützte sie dabei und wird das wahrscheinlich so lange tun bis sie den Gegenwind einer aufgeklärten Bevölkerung spüren wird.
Die alten Energieversorger aber brauchen ganz neue Betätigungsfelder um zu überleben. Die gäbe es zuhauf, aber diese Betätigungsfelder sollten am Besten nichts mehr mit Energieerzeugung zu tun haben, damit sie nicht wieder in den alten Modus verfallen und ihre Manipulationen einbringen. Noch steht die Politik geschlossen hinter der alten Kohlestromerzeugung anstatt die neuen riesigen Chancen zu erkennen und zu ergreifen die mit dem Einsatz Erneuerbarer verbunden sind. Das aber wäre in Wirklichkeit alternativlos. - der wirtschaftliche Bereich der Energiewende bietet riesige Entwicklungsmöglichkeiten und Zukunftschancen. Sie alle werden bisher reihenweise verpasst und ausgeschlagen weil das Weiterleben einer längst dem Tode geweihten alten Energiewirtschaft wichtiger scheint. Wir beklagen jetzt schon ein komplettes Versagen der Politik z.B. bei der bewussten Zerstörung einer sehr hoffnungsvollen jungen Pflanze der Energietechnik, der Solarbranche. Trotz dieser negativen Entwicklung ist hier aber noch lange nichts verloren. Die anscheinend bewusst betriebene Entscheidung, die Solarbranche zu 80% Pleite gehen zu lassen und nicht zu retten und zu stützen war grundsätzlich falsch. Dadurch ist ein riesiger volkswirtschaftlicher Schaden entstanden, dessen Ausmaß bisher noch nie berechnet wurde und (wie peinlich), auch von den Medien nie berichtet wurde bzw. dessen katastrophalen Ausmaße nie richtig dargestellt wurden. Es traf 80.000 Arbeitsplätze in 2 Jahren. Hätten wir das in der Auto-Industrie erlebt, stünde heute politisch kein Stein mehr auf dem anderen. Trotzdem aber sind wir immer noch in der Lage das verlorengegangene Terrain zurück zu erobern und entgegen aller Verlautbarungen, in Deutschland Solarmodule zum gleichen Preisen wie in China herzustellen. Die Technik liegt bereits fast bis zu Produktionsreife vor und wir müssen uns beeilen und müssen einfach nur damit beginnen diesen Technikzweig zu reanimieren bevor wir den Anschluss endgültig verlieren könnten. Weltweit steigt gerade die Nachfrage und damit steigen die riesigen Exportchancen.
– Fachleuten ist bekannt, dass Deutschland bereits jetzt schon ein weiterer sehr großer Industriezweig droht ein für allemal wegzubrechen. Damit könnten wir auch hier den Anschluss soweit verlieren, dass wir keine Chance mehr haben ihn zurückzugewinnen. Vier bis fünf Jahre Entwicklungsrückstand sind in einer modernen Technikwelt äußerst bedrohlich und kaum noch aufzuholen, auch wenn man früher führend war. Diesen Rückstand hat eine deutsche Großindustrie die wir eigentlich dem Bereich Energiewende zurechnen müssen. Allerdings wird sie als völlig eigenständiger Bereich wahrgenommen. Anscheinend weiß sie selbst auch nichts davon und auch die Politik und die öffentliche Meinung ist noch lange nicht in der Lage das zu verknüpfen. Die Rede ist von der KFZ-Industrie, die der Entwicklung im Bereich e-Mobilität der internationalen Entwicklung tatsächlich um ca. 4 bis 5 Jahre hinterher hinkt. Wir in Deutschland glauben immer noch, wir wären mit unseren Autos weltführend. Die Konzernführer haben aber auf einen falschen alten Gaul gesetzt. Der wird sich schon in kürzester Zeit als ganz alte Mähre entpuppen. Das Vorgeplänkel mit dem Diesel-Betrug ist nur ein leises Anzeichen einer viel stärkeren Bedrohung: Die E-Mobilität im Ausland ist längst viel weiter und besetzt die Märkte inzwischen. Die deutschen Hersteller haben bewusst weiter auf die alte Verbrennungstechnik gesetzt und medial versucht die eAutos kaputt zu schreiben zu lassen. Das ist ihnen auch gelungen. Und auch hier war die Presse nahezu auf beiden Augen blind und hat die internationale Entwicklung völlig ignoriert. Die ist immer noch weithin unbekannt. Die deutschen KFZ-Manager mühen sich zwar jetzt endlich einen neuen Kurs zu suggerieren wissen allerdings selbst, dass sie bereits jetzt schon auf verlorenem Posten stehen, denn sie müssen die Grätsche schaffen die alten Verbrenner weiterhin im Markt zu halten aber gleichzeitig neue Innovationen in einer Technik zu bringen in der sie wenig Erfahrung haben und in der die anderen sie längst völlig abgehängt haben (das e-Auto selbst ist nicht unbedingt das Problem, sondern die Akkutechnik). Siehe dazu eMobilität eAuto. Dann aber tut sich noch ein weiteres Problem auf: Im Ausland sind die deutschen eAutos kaum nachgefragt, da machen ganz andere das Rennen. Mit der Anti-eAuto-Kampagne die sie in Deutschland betrieben haben fehlt nun aber auch die Nachfrage auf dem deutschen Markt. Erfahrung kann man aber nur sammeln wenn man Stückzahlen auf den Markt bringt. Die fehlen gänzlich. - die Soziale Ausprägung der Energiewende ist weitgehend unbekannt, eher steht sogar eine gegenteilige Wahrnehmung im Vordergrund – die der vielen Familien, denen es inzwischen schwer fällt ihre Stromrechnungen zu bezahlen. Dass hier nur durch eine sozialere Politik Abhilfe geschaffen werden kann versteht sich von selbst. Die Politik ist allerdings wohl nicht bereit hier Abhilfe zu schaffen, solange sich das Argument des viel zu teuren Stromes weiter gegen die Energiewende verwenden lässt. Allerdings verdeckt genau dieses Argument der Stromarmut einen viel wichtigeren Fakt, der die Energiewelt komplett umkrempeln wird: Heutige Stromverbraucher werden zu Stromerzeugern. Auch hierfür gibt es schon ein neues Wort den Prosumer. Ein Prosumer erzeugt selbst Strom den er teilweise verbraucht aber auch ins Netz einspeist und sozusagen die Allgemeinheit damit versorgt. Fehlt ihm Strom bezieht er den aus dem Netz. Damit wird sich die Marktregel, Verbraucher sind Käufer in diesem Bereich komplett verändern. Das allerdings ist ein so radikaler Einschnitt in bestehende Strukturen wie wir ihn bisher selten hatten. Und er ist positiv für die Verbraucher und es gibt dabei eben auch die Verlierer, die alte Energiewirtschaft. Das stand aber von vornherein fest, nur die Politik hat sich geweigert das zu erkennen (siehe Hermann Scheer, der Energiesystemkonflikt). Nun steht theoretisch jeder in direkter Konkurrenz zu den alten Stromerzeugern, die durch dieses Modell ihre Monopolstellung immer weiter verlieren werden. Das an diesem Modell jeder teilnehmen kann, auch wenn er kein eigenes Dach besitzt ist eben auch eine dieser radikalen Grundzüge, die wir nur wissen müssen. Die sogenannten Bürger-Energiegenossenschaften mit ganz unterschiedlichen Ausrichtungen und Schwerpunkten bieten diese Möglichkeiten der Partizipation. Eine der bekanntesten sind die Stromrebellen aus Schönau, die heute bereits bundesweit sauberen Strom erfolgreich erzeugen und verkaufen. Genau hier sind weitere wichtige Entwicklungen zu erwarten und es gibt heute schon hunderte diese Genossenschaften. Das allerdings ist genau auch der Bereich, den die Energiepolitik derzeit mit neuen Gesetzgebungen und Verordnungen versucht lahmzulegen oder zu behindern.
- die industrielle Ausprägung zeigt sich z.B. im Bereich Automation also im Bereich Industrie 4.0. Die hat bereits z.B. in der KFZ-Industrie längst Einzug gehalten und sie wird massiv Arbeitsplätze freisetzen, denn Roboter verrichten die Tätigkeiten zunehmend schneller und besser und es erschließen immer weitere Einsatzbereiche. Bei eAuto werden wir das noch massiver haben, denn das hat tausende Bauteile weniger. Allein der Motor eines Verbrenners weist ca. 2.000 Teile auf, ein Elektromotor 19. Damit ist auch im Bereich Wartung kaum noch Arbeit zu leisten, denn ganze Baugruppen fallen weg. Auch bei der Herstellung von Windmühlen und Solarplatten sowie im Bereich immer billiger werdender Akkus wird die Entwicklung Einzug halten und genau deshalb werden wir gegen Preise aus China konkurrieren können, weil immer wenige menschliche Arbeitskraft zum Einsatz kommt. Heute werden sogar schon Häuser mit 3-D-Druckern gebaut. Trotzdem wird sich ein großer Bereich für Arbeit im handwerklichen Bereich auftun, denn die Umstellung auf dezentrale Energieerzeugung erfordert sehr viele Arbeitskräfte. Mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien ist ja neben dem Bereich Strom und der Mobilität auch noch der Bereich Wärme sowohl in Wohnhäusern als auch in der Industrie verbunden. Arbeit wird uns also nicht ausgehen.
- der Volkswirtschaftliche Nutzen wird kaum betrachtet. Die industrielle Entwicklung der kommenden Jahre wird die Volkswirtschaft völlig umkrempeln im Sinne einer weiteren Industriellen Revolution. Dabei wird leider auch der Dienstleistungssektor in riesigem Ausmaß betroffen sein, in dem man früher noch Arbeitsplätze unterbringen konnte. Neben einem jetzt schon riesigen Niedriglohnsektor mit vielen Problemen die sich daraus ergeben, werden wir für die Zukunft mit einem „weiter so“ äußerst schlecht aufgestellt sein. Eine schnelle Energiewende wäre die einzig mögliche Alternative, die auch für die nächsten Jahrzehnte wieder einen gewissen beständigen Arbeitsmarkt böte. Ergreifen wir diese Chance nicht wird uns die volle Härte der technischen Entwicklung treffen.
Ziele
Alle bisher von der Regierung und den Medien vorgetragenen Argumente (fehlende Stromtrassen, fehlende Speicher, zu hohe Kosten) sind Scheinargumente die wir auf unseren Seiten widerlegt haben und versucht haben deren Hintergründe und Lösungen zu beschreiben. Zugegeben, die Materie ist kompliziert, aber nicht so kompliziert, dass man sie nicht verstehen könnte. Technisch und auch wirtschaftlich ist die Wende kein Problem. Sie wird allerdings einiges in den bisherigen Wirtschaftsstrukturen der Energieversorgung ändern, nein – sie wird sie sogar auf den Kopf stellen, denn das bisherige Energieversorgungssystem ist nicht kompatibel mit der Energiewende. Das ist das eigentliche Hindernis, denn bei der Energiewende handelt es sich um den größten und schnellsten Strukturwandel den wir je erleb(t)en, bei dem Gewinner und Verlierer jetzt schon feststehen. Für die Gesellschaft wird es aber nur Gewinner geben.
Selbstverständlich versuchen jetzt verschiedenste Gruppen die Energiewende als ein wirtschaftlich ruinöses Projekt hinzustellen (unter anderem hört man so etwas auch von den Windkraftgegnern). Die Absender dieser Botschaften sind für die meisten aber eher unbekannt, und auch die Stoßrichtung ist vielen unklar. Wenn man sich näher damit auseinander setzt, stößt man aber schnell auf Urheber. Klimaleugner (wir haben dazu recherchiert), geben sich mit der Kohle und Atomkraftlobby dort ein Stelldichein. Diese Gruppen werden eben keinesfalls von kritischen eigenständig denkenden Bürgern mit Argumenten beliefert. Die Atomindustrie, setz immer noch auf ein möglichst schnelles Comeback (wir werden auf dieses Thema demnächst auf einer Neues-Seite eingehen). Auch das macht es für die Bürger sehr schwer sich ein umfassendes Bild zur Energiewende zu verschaffen, denn die Argumente, die hier frei Haus über die sozialen Netzwerke geliefert werden, sind sehr ausgefeilt. Sie halten aber einer wissenschaftlichen Betrachtung nicht stand. Allerdings zeigen sie Wirkung. Wie geschickt die Gegner der Energiewende mit PR-Kampagnen und inzwischen auch in sozialen Netzwerken arbeiten ist sehr eindrucksvoll. Auch das berichten wir auf unseren Seiten.
Wenn wir die Bedrohung durch den Klimawandel für diesen Planeten ernst nehmen (und wir sollten es), dann muss eigentlich klar werden, dass viele Entscheidungsträger, aber auch die Lobby die gegen die Energiewende arbeitet, sich mit ihrer Arbeit gegen die Wende schuldig machen. Schuldig in einem moralischen Sinne und wenn man die Methoden betrachtet, mit denen gearbeitet wird, müsste man ihnen sogar auch Schuld in einem kriminellen Sinne anlasten.
Unentbehrlich sind deshalb verständliche und wissenschaftlich untermauerte Informationen. Hier ist Prof. Volker Quachning hervorzuheben. Er hält auf seiner Internet-Seite solche allgemein verständlichen Infos über die Energiewende bereit. Wir haben ihn bei uns mehrfach verlinkt. Auch für die kurze Information ist sein Youtubekanal vorbildlich. Quaschning und andere Wissenschaftler beklagen mit recht die jetzige Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren Energien und halten sie für völlig unzureichend. Um das Klimaschutzziel von Paris einhalten müssen wir eine Beschleunigung des Ausbaues der Erneuerbaren um den Faktor 4 bis 5 hinbekommen. Gerade deshalb sollten wir endlich von den alten Energien ablassen und uns der Zukunft zuwenden. Fangen wir damit endlich an.
Sonnige Grüße
Klaus Müller