Eindeutig – Ja !
Und sie sind vor allem nötig und zwar schneller als es die Bundesregierung plant.
Aber immer noch zweifeln viele daran. Vor allem kommen die Einwendungen immer wieder von einer bestimmten Seite. Und diese Einwendungen haben auch immer die gleiche Stoßrichtung.
Aus diesem Grund gibt es diese Seite und die hätte auch heißen können: Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint…
Ein logisch klingendes Argument und wir wissen auch alle gleich ganz genau, was dann angeblich passiert: Das Licht geht aus!
Das ist wohl das bekannteste Argument gegen die Energiewende. Es leuchtet jedem ein, also muss es auch stimmen. Jedem der bei dieser Parole widerspricht droht eine Zwangseinweisung, denn vielfach hört man in Diskussionen von angeblichen Fachleiten dann gleich noch: Physik kann man nicht verbiegen. Und dann muss man sich als „Nichtfachmann“ geschlagen geben. Die Fachleute, die mit ihren geschulten Argumenten unterwegs sind findet man heute häufig in Anti-Windenergie-Initiativen und bei der AfD.
Aber so einfach ist es nicht: In einem einfachen begrenzten System, das man ausschließlich mit Wind und Sonne versorgen will stimmt das ja auch. Aber genau das wussten die Erfinder der Energiewende und deshalb haben sie sich ein besseres System ausgedacht. Nur ein Zusammenspiel mehrerer Techniken (Sonne, Wind, Biomasse und Speicher) kann im Endausbau eine sichere Stromversorgung gewährleisten. In der Übergangszeit müssen normale Kraftwerke weiter betrieben werden, die in der Anzahl aber immer weiter reduziert werden können. Aber immer noch hören wir diese Uralt-Parole, gepaart mit der Parole, Strom können man nicht speichern und wenn man das doch mache, wäre das unbezahlbar.
100% Erneuerbare in einem Industrieland
Die Frage danach, ob sich ein Industrieland wie Deutschland jemals zu 100% mit Erneuerbaren selbst versorgen kann, ist so alt wie die Energiewende selbst. Aber immer noch sind die angeblichen Fachleute dabei und schwören, dass das schlichtweg nicht ginge. Es gab regelmäßig schlaue Professoren, die das genau nachgerechnet hatten und die meisten kamen in den 90er Jahren und auch noch Anfang der 2000er zu Aussagen die einer Stromerzeugung mit Windenergie für Deutschland nicht mehr als 3 bis 5 % zu billigten. Heute kann z.B. Schleswig-Hollstein sich an manchen Tagen fast ausschließlich mit Windenergie versorgen.
Nachdem die Realität die „Berechnungen“ der Fachleute widerlegt hat, zweifeln neue Fachleute an anderen Dingen und können genauestens vorrechnen und beweisen das die Energiewende unbezahlbar ist. So z.B. Prof. Hans-Werner Sinn vom ifo-Institut, der mit einem Vortrag „Energiewende ins Nichts“ unterwegs ist und schon Rosstäuschermäßig einen Rechenfehler bzw. Statistiktrick nach dem anderen seinem staunenden Publikum vorlegt. Er braucht sich dabei nicht für die alten Fachleute zu rechtfertigen, die sich damals entweder schlichtweg verrechnet hatten oder vielleicht auch eiskalt (auftragsgemäß) logen, dass sich die Balken bogen, nein er ist sich selbst nicht zu schade nun das gleiche Geschäft zu betreiben.
Real geht es darum zu berechnen, ob z.B. eine Stromspeicherung in Deutschland möglich ist bzw. ob sie viel zu teuer käme und damit die Energiewende eben doch nicht machbar ist. Dabei sind die Kosten für Speicherung schon ein wichtiger Faktor und deshalb sind Stromversorgungen aus EE so aufzubauen, dass der Speicherbedarf möglichst klein gehalten werden kann. Hier gibt es inzwischen eine große Anzahl an Studien und ernsthaften Wissenschaftlern, die sich ausgiebig mit dem Thema auseinandersetzen. Aber es gibt eben auch fachfremde, wie Prof. Sinn der sich besser nicht zu dem Thema äußern sollte.
Bis wann? Aber schneller und billiger
Wir glauben, dass die Frage nicht mehr lauten kann, ob 100% möglich sind sondern bis wann wir es schaffen können und ob es nicht schneller und auch billiger geht. Wir haben es uns nicht leicht gemacht, das alles für jeden verständlich zu beleuchten ohne dabei zu sehr an der Oberfläche zu bleiben. Vor allem sollen es auch den Medien verstehen, denn die hätten die Aufgabe darüber zu berichten, was offensichtlich ungenügend tun.
Die selbst gesetzten Klimaziele unserer Bundesregierung bis 2020, werden auf keinen Fall so noch zu schaffen sein. Bei der Bremsfahrt die gerade eingelegt ist (in Wirklichkeit ist es sogar ein Stillstand), ist die Zielmarke für 2020 ganz klar nicht mehr erreichbar! Politik rechnet anscheinend nicht in so langen Zeiträumen.
Solarausbau bricht ein
Hier einige aktuelle Zahlen: Der solare Ausbau in Deutschland ist dramatisch ins Stocken geraten. Wie die Bundesnetzagentur bekannt gab, wurden im ersten Quartal (2014) 460 Megawatt Photovoltaik neu installiert. Das sind 316 Megawatt weniger als im gleichen Zeitraum 2013 – minus 41 Prozent. In den ersten drei Monaten des vergangenen Jahres waren 776 Megawatt Sonnenkraft neu ans Netz gegangen – und schon das war dramatisch wenig im Vergleich zum Jahr 2012: Damals wurden jeden Monat im Durchschnitt 640 Megawatt Solarstromkapazität neu aufgebaut. Im März 2014 waren es nur 155 Megawatt. Für das Jahr 2015 erwartet man wiederum eine Halbierung der Neuanmeldungen.
AEE-Studie: Deutsche Klimaschutzziele weiterhin gefährdet
Die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) hat durch eine aktuelle Untersuchung belegt, dass die deutschen Klimaschutzziele bis 2020 nicht erreicht werden, wenn die Bundesregierung künftig nicht deutlich mehr zur Verbesserung der Treibhausgasbilanz unternimmt. Sollten lediglich die bisherigen Maßnahmen beibehalten werden, wird Deutschland demnach das selbst gesteckte Ziel verfehlen, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 zu verringern.
Das Ziel der Bundesregierung für 2050 lautet 80%, das allein klingt sehr ambitioniert. Wie wäre es aber mit 100% bis 2040?
Die Energiewende soll nicht nur beim Strom stattfinden sondern auch in den Bereichen Wärme und Mobilität. Beispielhaft werden wir jetzt für den Bereich Strom nachgehen und aufzeigen, dass 100% kein Wunschdenken sind. Heute schon haben wir 28 % Erneuerbaren Strom im Netz!
Knackpunkt der Stromwende – Speicherung?
Die jetzige Antwort der Bundesregierung auf angeblich fehlende Speicher ist der vermehrte Einsatz von Kohlekraftwerken und der Ausbau von Netzen, ein völlig falscher Ansatz, was die CO2-Bilanz angeht. Der Klimaschutz bleibt auf der Strecke nur um das Interesse von Energiekonzernen zu befriedigen.
Wie ein Stromszenario ohne Kohle, Atom und Gas aussehen müsste, also wie viel Energie mit welcher erneuerbaren (möglicherweise noch zu erfindenden) Technik geliefert werden muss, und wie groß die Speicher dann sein müssen – diese Frage ist immens wichtig, findet aber in den Medien offensichtlich keinen Raum! Um so schlimmer, weil sie bereits beantwortet ist. Und das auch noch mit einer Studie die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (hört,hört) mit in gefördert wurde.
Die Antwort finden wir im Abschlussbericht des Fraunhofer IWES Institutes im August 2014 zu einer langjährigen Praxis-Studie.
Hier der Kurzbericht über das Forschungsprojekt: https://www.unendlich-viel-energie.de/sichere-stromversorgung-mit-100-prozent-erneuerbaren-energien-ist-moeglich
Bereits im Jahr 2006 begann das Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) mit konkreten Überlegungen und Berechnungen, wie eine stabile Versorgung mit 100% Erneuerbaren in Deutschland aussehen müsse. In einer experimentellen Computersimulationen und später in der Realität mit real existierenden Solar- Windkraft- und Biomasseanlagen, sowie einem Pumpspeicherwerk hatten Wissenschaftler aus Kassel nachgewiesen, dass dies in kleinem Rahmen möglich ist. Mit dem Projekt Kombikraftwerk2 wiesen sie nun nach, dass Deutschland seinen Strom komplett selbst produzieren kann, ohne dass mit Gas, Öl, Kohle und Atom „nachgeheizt“ wird.
In dem Szenario trägt Windkraft mit 53 Prozent zur Stromversorgung bei, Solarenergie mit 20 Prozent und Bioenergie mit zehn Prozent. Der Rest wird mit Wasser- und Geothermiekraftwerken bereitgestellt. Eingebunden werden zudem Speicher und Gaskraftwerke, die mit Biomethan betrieben werden oder mit Methan, das durch Wind- und Solarstrom erzeugt wird (Power to Gas). Das Gasnetz ist dabei der Speicher und damit ist das Speicherproblem gelöst. www.kombikraftwerk2.de
[su_column]– Stabiler Strom aus Erneuerbaren Energien 14 min[/su_column]
Kombikraftwerk 2 – Stabiler Strom aus Erneuerbaren Energien (Kurzfassung) 8:21 min
Zur Beantwortung der Speicherproblematik ist außerdem die Frage, ab wann wir denn die Speicher brauchen, sehr wichtig. Auch hier erhalten wir eine Antwort aus einer aktuellen Studie diesmal von der Smart Energy for Europe Plattform. In der Studie heißt es: „Die Energiewende muss nicht auf Speicher warten. Für die nächsten 15 bis 20 Jahre – das heißt bis zu einem Anteil von 60 Prozent Erneuerbaren Energien – haben wir noch genügend andere, günstigere Flexibilitätstechnologien zur Verfügung“, sagt Patrick Graichen, Direktor der Denkfabrik, die von der Stiftung Mercator und der European Climate Foundation getragen wird. „Die Märkte für neue Speichertechnologien wie Batterien, Power-to-Heat oder Power-to-Gas werden vermutlich dennoch dynamisch wachsen – aufgrund eines steigenden Bedarfs aus den Bereichen Verkehr, Wärme und Chemie.“
Es gibt noch weitere Forschungsprojekte mit etwas anderen Szenarien. Technisch ist vieles machbar. Im Gegensatz zu dem, was man immer wieder von einer Seite hört, „mehr in Forschung investieren“, brauchen wir Forschung in ganz wenigen Bereichen.
Der Energiewenderechner
Aber es gibt noch eine weitere sehr anschauliche Möglichkeit das Energieszenario für 100% Erneuerbare selbst zu untersuchen. Das kann jeder selbst ausprobieren und herausfinden welche Techniken sich wie kombinieren lassen.Das geht auf folgender Webseite.
Der Energiewenderechner ist eine beeindruckende Software-Online-Lösung vom Solarförderverein Deutschland.
Hier ein kurzes Einführungsvideo
Hier geht es direkt zum Wenderechner
Probieren Sie es aus!
[su_heading size=“20″ margin=“0″]100% Erneuerbare bis 2040[/su_heading]
Widmen wir uns nun dem Problem ob die Energiewende nicht schon früher möglich ist.
Hier eine interessante Seite mit einer sehr lesenswerten Beschreibung von Volker Quaschning :
So geht Klimaschutz: 100% Erneuerbare Energien bis spätestens 2040
Im Internet finden sich viele Arbeiten und Artikel zum Thema. Eines sollte uns allen aber klar sein, Energiepolitik hat mit Klimapolitik meist nichts zu tun und schließt sich regelmäßig aus. Viele Wirtschafts-Politiker haben, nachdem sie abgedankten, einen gut dotierten Aufsichtsratsposten bei einem der großen Energieversorger erhalten. Wir sollten uns also nicht der Hoffnung hingeben, Politik würde sich gern, für die Energiewende und den Klimaschutz einsetzen. Wenn wir die Energiewende wollen müssen wir uns selbst darum kümmern, andere tun es für uns nicht.
weiter mit: Parolen gegen die Energiewende