Last Updated 10. Mai 2025
Der Klimaschwurbler Gerd Ganteför.
Veröffentlicht am: 30. Apr. 2025
Ganteför wollte immer seriös herüberkommen…
„Zweifelt man die Dogmen an, wird man persönlich angegriffen“, sagte Ganteför in einem seiner neuesten Beiträge. Ganteför geht also davon aus, dass es beim anthropogenen Klimawandel und dessen Bekämpfung Dogmen gibt. Dem werde ich jetzt nachgehen.
Vorweg, das Wort „Klimaschwurbler“ könnte von Gerd Ganteför als persönliche Beleidigung gewertet werden. Dementsprechend könnte mich Ganteför anzeigen und auf Unterlassung und Widerruf klagen. Mit Sicherheit würde das in dem Fall hohe Kosten für mich bedeuten. Allerdings werde ich das in Kauf nehmen, denn man darf solchen Leuten keine Chancen geben, dass sie glauben solches Geschwafel wird weiterhin Gehör finden. Ganteför hat bereits einen kritischen Eintrag in Wikipedia und arbeitet darauf hin, dass dieser sich weiter verschlimmrn wird.
Ich werde mich also solchen Angriffen von Ganteför widersetzen, und vor allem aufzeigen mit welchen Tricks er arbeitet und dass auch seine Art, mit dem Klimawandel umzugehen, bereits eine große Gefahr darstellt. Denn Desinformationen haben beim Thema anthropogener Klimawandel nichts zu suchen, weil sie in den meisten Fällen dazu dienen, den Klimaschutz abzuschwächen. Es geht hier also um Aufklärung und man muss dringend vor Ganteför warnen und zeigen, wo seine Fehler liegen. Zum andern muss man auch aufzeigen, dass die Strategie Ganteförs tatsächlich sehr gefährlich ist. Er kam in seinen Videos immer als besorgter Professor herüber, der das Klima nicht leugnet, aber die Mittel den Klimawandel zu bekämpfen für falsch und übertrieben hält. Das scheint eine von ihm konzipierte eigene Strategie zu sein, die ihn für Außenstehende glaubwürdig erscheinen lässt, aber er agiert hier mit wissenschaftlich „unlauteren Mitteln“ und die gilt es zu erklären.
Nun kommt eine eigene, neue Masche hinzu.
Seriös ist seine Masche in keinem Fall.
Ganteför leugnet den anthropogenen Klimawandel zwar nicht und dennoch begründet er seine Kritikpunkte immer unter Verwendung von Übertreibungen oder gar ganzen Falschdarstellungen. Auslassungen von Tatsachen oder Relativierungen sind das Mittel seiner Wahl. Und daraus entwickelt er dann sozusagen einen „Klimaschutz leicht„. Das Ganze nennt er seinen Plan B fürs Klima. Das klingt dann sehr schlüssig und die Konsumenten seiner Videos tendieren dann immer dazu ihm recht zu geben und werden sogar um so heftiger mit seinen Schlussfolgerungen gegen den von ihm beschriebenen „übertriebenen Klimaschutz und die Energiewende“ agieren. Dabei kommen dann Aussagen zustande, die inzwischen schon haarsträubend sind: Die Menschheit würde vom anthropogenen Klimawandel nicht untergehen, z.B. ist derart verharmlosend, dass man sich fragt, was das eigentlich soll? Natürlich geht die Menschheit im Moment nicht unter, aber die menschliche Zivilisation ist immer mehr von Unwettern und Trockenheit bedroht und große Teile vor allem der ärmeren Bevölkerung werden das Land verlieren, auf dem sie bisher leben.
Wissenschaftlich unseriös
Immerhin ist Ganteför Wissenschaftler, und damit kann man dann nach außen hin auf jeden Fall sehr gut argumentieren, so glaubt er jedenfalls. Das kann man, wenn man sich an Fakten hält, aber nicht, wenn man Fakten abschwächt oder ganz auslässt. Im Punkt z.B., die Wissenschaft ist sich über den Klimawandel einig, hat er eine andere Ansicht. Er sagt zwar, dass er zu 90% mit der Klimawissenschaft übereinstimmt, um seine Ansichten zu rechtfertigen, aber genau in seinem Fall reicht das eben nicht aus und es ist sogar gelogen, wenn man sieht was er alles daraus macht. Ganteför glaubt er wäre der Beweis dafür, dass die Wissenschaft sich nicht einig ist. Und damit baut er dann an immer neueren Schlussfolgerungen die den Klimaschutz abschwächen.
Auf jeden Fall ist das dann der Einstieg in Diskussionen in den sozialen Medien, in denen Ganteför dann zitiert wird und als wirklicher Realist dargestellt wird, der mit der bisherigen Klimawissenschaft abrechnet. Maßnahmen der Öffentlichkeit, der Politik und der Klimawissenschaft müssen abgeändert werden weil wir sie uns auch nicht leisten können werden. Mit seinen Darstellungen erreichte Ganteför selbst bisher ein relativ großes Publikum in YouTube. Aber das war durch die Blasenbildung in den sozialen Medien dennoch bisher sehr eingeschränkt.
Mit seinem YouTube-Kanal wollte Gerd Ganteför einen anderen Akzent setzen und einen alternativen Weg aufzeigen, wie man über den Klimawandel sprechen muss und wie der Klimawandel zu bekämpfen sei. Dabei war es ihm wie gesagt wichtig, den anthropogenen Klimawandel nicht zu leugnen. Nur damit konnte er seine „alternativen Vorschläge“ rechtfertigen, und der seriöse Anstrich war dabei sehr wichtig und für ihn von Vorteil. Dazu hielt er unzählige Vorträge auf seinem Kanal „Grenzen des Wissens„. Allein der Titel „Grenzen des Wissens“ signalisiert dabei, dass es sich um einen ernsthaften Wissenschaftskanal handele und er ein ernsthafter Wissenschaftler sei. Auch aus diesem Grund mied Ganteför bisher den Kontakt zu anderen YouTube-Kanälen, die möglicherweise unseriös sind und z.B, den Klimawandel leugneten oder in einer anderen Art den „Mainstream“ ablehnen.
In der Anfangszeit garantierte das seinem Kanal ein schnelles Wachstum und dennoch war klar, er sprach damit nur die überzeugten Klimaleugner und Klimakritiker an, die ihn kannten. Er hielt auch etliche Vorträge über die Energiewende, die leider ebenso tricki und schlecht waren wie seine Vorträge zu seinem Alternativen Plan B für die Klimawissenschaft. Auch hier waren ebenso Auslassungen und Übertreibungen sein Mittel der Wahl, was sein Publikum aber nicht wusste oder ignorierte.
Alle Kommentare unter seinen Videos auf YouTube zeigen sehr klar, hier arbeitet jemand intensiv gegen Klimaschutz und Energiewende, denn Ganteför wusste gut, wie man gegen die Energiewende und den Klimaschutz vorsichtig argumentiert und agiert, ohne die Dinge klar auszusprechen. Ihm reichte es Zweifel zu schüren. Das war seine bisherige Strategie und das reichte bereits aus, damit sich jede Menge Klimaleugner, Energiewendegegner und Atomfans dort tummelten. Nur verbreiteten sich seine Vorträge durch diese Herangehensweise nicht so gut in den sozialen Medien, denn mit seinen langatmigen Formulierungen und Darstellungen konnten normale Klimagegner und Energiewendegegner eher weniger anfangen. Diese Leute brauchen eher eine „direkte Ansage“, die aber nicht von Ganteförs bisheriger Vorgehensweise bedient wurde.
Fossile Einflüsse
Diese Unter- oder Übertreibungen, Weglassungen und Falschdarstellungen zum Klima kennen wir vor allem auch aus den USA. Es ist das typische Bild, wie es die fossilen Konzerne in den USA vor bereits 70 Jahren gezeichnet haben. ExxonMobil und andere fossile Konzerne hatten diese Erzählweise erfolgreich betrieben. Sie haben einfach nur Zweifel am anthropogenen Klimawandel gestreut. Das reichte bereits, damit sich viele Leute gegen den anthropogenen Klimawandel aussprachen. Inzwischen ist das allerdings aufgeklärt aber in den USA leugnet immer noch die Hälfte aller Bewohner den Klimawandel.
Siehe dazu den Beitrag von Anja Reschke:
Und genau die gleiche Vorgehensweise wählen die fossilen Konzerne jetzt um die Energiewende zu bekämpfen. Aber auch unser Klimaschwurbler Gerd Ganteför arbeitet anscheinend so. Und natürlich hat er die zweifelstreuenden fossilen Konzerne in seinen Videos, zumindest in denen, die ich bisher gesehen hatte, niemals erwähnt. Weshalb wohl nicht? Auch das gehört zu seiner Methode: auslassen, relativieren, untertreiben, übertreiben…
Die Konzerne hatten damit das einzige Ziel verfolgt, den Klimaschutz und damit die Energiewende so weit wie nur möglich hinauszuzögern. Wenn sich rumspricht, dass die Energiewende aber dafür sorgen wird, dass fossile Energie nicht mehr gebraucht wird, weil die Energiewende viel billiger ist, ist deren einzige Einnahmequelle plötzlich futsch. Es geht halt ums Geld und es geht damit um die eigene Existenz.
Der neue Schwurbelplan
Allerdings stagnierten die Besucherzahlen auf Ganteförs Klimaschwurbelkanal, weil er kaum noch ein neues Publikum dazugewinnen konnte. Damit wird erklärlich, dass er sich dann auch anfangs an andere relativ seriöse Kanäle wendete, um seine Thesen bekannter zu machen. Aber nun tritt er auch in „alternativen Youtube-Kanälen“ auf, die entweder den Klimawandel sowieso für einen großen Schwindel halten und/oder die Energiewende für eine Ausbeutung. Und nun geht es ihm aber auch darum, vor allem seine Kritiker zu beschimpfen und zu verunglimpfen, allen voran Volker Quaschning.
In diesem Zusammenhang redet Ganteför inzwischen von Redeverboten und sogar von mafiösen Strukturen der Klimabefürworter. In seinen Augen ist die Klimabewegung sowieso eine monolithische „Bewegung“, die nach weltweiter Macht strebe. Das allerdings ist dann absolut gesehen ein wirklich komplettes Geschwurbel und grenzt bereits an eine Verschwörungstheorie. Und damit verabschiedet er sich dann von seiner geplanten Seriösität, denn er weiß genau, was diese neuen alternativen Kanäle hören wollen. Ich frage mich dabei, kann er nicht so weit denken?
Ich habe Ganteför seit circa. 3 Jahren beobachtet und schnell gesehen, wo er falsch lag.
Für mich war er aber damals nicht ganz so bedeutend, um ausführlich über ihn zu berichten. Mit seinem neuen Vorgehen hat sich das aber geändert. Gerd Ganteför ist bereits von Volker Quaschning als Schwurbler in einem seiner Videos zur Windenergie angezählt worden.
Er suchte sich nun andere Kanäle aus, in denen er seine Thesen verbreitet und er beschwert sich vor allem an der Kritik, die er von Volker Quaschning erhielt, denn der hat natürlich eine sehr viel größere Reichweite.
Ich habe hier ein paar Videos mit Ganteför auf „alternativen Kanälen“ gelistet. Einer der wichtigeren Kanäle in meinen Augen sind die Nachdenkseiten, bei denen Ganteför auch rumschwurbelt. Das finde ich sehr bedauerlich, weil die Nachdenkseiten in Sachen Klimaschutz sehr oft auf der richtigen Seite stehen und vor allem auch eine eindeutige Stellung zur Energiewende haben. Das betreffende Video zur Energiewende findet man am Schluss. Die Nachdenkseiten haben nach meiner Meinung eine Sonderstellung im Alternativen Sektor. Sie setzen sich für den Frieden ein, gerade jetzt in der Ukraine. Das kann man kritisieren und das akzeptiere ich auch. Im Grunde genommen sind die Nachdenkseiten aber links. Und sie setzen sich vor allem auch gegen die AfD ein.
Hier nun das Video mit dem Klimageschwurbel auf den Nachdenkseiten, dass der Redakteur Marcus Klöckner zu verantworten hat. Von Klima und Energiewende hat er keine Ahnung und deshalb geht er dem Klimaschwurbler Ganteför auch auf den Leim. Das ist sehr beschämend und schädigt die ganze Redaktion der Nachdenkseiten.
Ebenso ist Gerd Ganteför auch bei Jasmin Kosubek unterwegs.
Kosubek hat in Deutschland jahrelang einen russischen Propagandasender mit geleitet. -> Wikipedia: Sie arbeitete von 2014 bis 2021 für den russischen Propagandasender RT Deutschland. Dort behauptet Ganteför: Deutschland opfert seinen Wohlstand wegen des Klimaschutzes und der Energiewende. Das Gegenteil ist natürlich der Fall, aber was kann man von unserem Schwurbler denn anderes erwarten.
Hier das Video auf dem Kanal von Jasmin Kosubek:
Ganteför selbst beschwert sich übrigens auch auf den „alternativen Youtubkanälen“ über seinen Wikipediaeintrag. Man ist sich dann meist schnell einig: Auch Wikipedia ist ein Herrschaftsinstrument. Na dann kann das gemeinsame Schwurbeln ja so richtig losgehen.
Hier die beiden Videos in denen es um Windenergie geht: Quaschning vs. Ganteför
Irgendwann ist der Wind alle meint Ganteför und die Erwiderung von Volker Quaschning folgt auf den Fuß. Ganteför erwidert dann, dass Quaschning mangels Argumenten ein ad hominem Angriff gegen ihn gestartet hat und die Energiewendewissenschaftler einem autoritären System entspringen. Jaja der Ganteför…
Ich hatte es oben angekündigt, die Nachdenkseiten stehen zur Energiewende, und hier ist das betreffende Video, mit der dringenden Empfehlung vor allem an Marcus Klöckner, sich den Vortrag anzuschauen. Dann die weitere Empfehlung, erst etwas zum Thema Klimaschutz und Energiewende zu veröffentlichen, wenn er in dem Thema „sattelfest“ ist und nicht mehr auf Klimaschwurbler wie Prof. Ganteför hereinfällt.
Klaus Müller
Blogger in Sachen Klimaschutz und Energiewende