Last Updated 8. Dezember 2024
Die Frage ist hier nicht: sollte es ein Verbrennerverbot geben? Das könnte in einem neuen Artikel erörtert werden und ich spoiler das mal, ich sage, das wäre wirklich besser. Aber die Frage ist:
Gibt es ein Verbrennerverbot jetzt?
Und die Antwort liebe Verbrennerfreunde heißt eindeutig, nein dieses Verbot gibt es in Deutschland nicht. Man könnte nun fragen, wie die Verbrennerfreunde darauf gekommen sind? Wenn man da genau fragt, wird man keine richtige Antwort bekommen, sondern nur Vermutungen, dass es doch ein indirektes Verbrennungsverbot gibt. Dann folgen meist Beschimpfungen und die üblichen Vorurteile gegen E-Autos. Diese würden ganz schnell und lange bei einem Unfall brennen und sind allein deshalb schon doof. Man sollte sie verbieten. Oder es kommt das Argument mit den Kindern, die im Kongo das Kobalt für die Akkus der eAutos ausbuddeln. Das sind die eAuto-Mythen, die diesem Land derart schaden, dass wir jetzt an einem Punkt angekommen sind, der bereits eine riesige Krise in der Autoindustrie mit verursacht hat. Man setzt auf Technologieoffenheit und glaubt, irgendwelche Zaubererfindungen würden das E-Auto schon verhindern.
Dabei ist die Geschichte mit dem Kobalt vom ZDF in die Welt gesetzt worden. Eine Wirtschaft und Technik, die ohne Kobalt auskommt, unabhängig davon, dass es E-Autos geben würde, ist dagegen unvorstellbar. Wenn man technisch etwas bauen will z.B. eine Maschine zur Produktion irgendwelcher Teile, dann ist gehärteter Stahl erforderlich und schon sind wir beim Thema Kobalt. Ohne Kobalt geht das nicht. Eine Aufklärung dazu findet beim ZDF z.B. nicht statt. Das ZDF hätte sich für seinen damaligen Bericht über die benötigten Rohstoffe für E-Autos bei seinen Zuschauern entschuldigen müssen. Das, was sie sich mit der ihren Sendungen zum Lithium in der Atacama geleistet hatten, in der auch Kobalt aus dem Kongo ein Thema war, ist eine absolute Schande und widerspricht jeglicher journalistischer Verantwortung.
Der damalige Chef der Umweltredaktion hatte ein Team in die Atacama fliegen lassen, um herauszufinden, wie katastrophal die Gewinnung von Lithium in der Atacama in Südamerika ist. Dass Chile damals aber kein Lithium für Akkus gefördert hat, haben sie dabei nicht herausgefunden. Und mit ein bisschen Stolz muss ich sagen, das hat Energiewende-Rocken durch eine lange Recherche herausgefunden, ohne in die Atacama geflogen zu sein. Ebenso hat das ZDF den Verdacht geschürt, wegen der Lithium-Gewinnung wird das Trinkwasser knapp. Auch das stimmt nicht, denn der größte Verbraucher von Trinkwasser war eine Kupfermine, die nur ca. 50 Kilometer Fluglinie von der Atacama liegt. Und ebenfalls flog die Mannschaft der ZDF-Umweltredaktion in den Kongo und brachte die Horrorstory von der Kinderarbeit mit Kobalt mit.
Natürlich gibt es diese Kinderarbeit, und selbstverständlich müsste sehr viel dagegen unternommen werden und es gibt ja auch inzwischen einige Verbesserungen, aber es gibt eben den Kobaltbedarf für die ganze Welt, und die größten Mengen kommen im Kongo vor. Der Aufschrei hätte also lange vor dem E-Auto kommen müssen und das hätte Volker Angres, der damalige Leiter der ZDF-Umweltredaktion wissen müssen! Angres ist lang schon in Rente, aber er agiert immer noch mit weiteren Mythen, gegen das E-Auto. Zum Beispiel wirbt er jetzt für ein Wundermittel – HVO-100 – das Diesel CO2-frei ersetzten soll. Das kann man tatsächlich seit Mai in diesem Jahr tanken. Inzwischen gibt es Deutschlandweit ca. 200 Tankstellen in dem man das tanken kann. Nach meiner Meinung wird es sich aber nicht durchsetzen können.
„Anlässlich der Einführung von HVO100 veröffentlichen NABU, Deutsche Umwelthilfe (DUH), Deutscher Naturschutzring, Greenpeace, ROBIN WOOD und Transport & Environment heute einen Faktencheck, der mit den Mythen um Kraftstoffe aus sogenannten Abfall- und Reststoffen aufräumt.“, schreibt die –>Deutsche Umwelthilfe hier und –>Greenpeace sagt: „Biosprit ist umweltpolitischer Unfug“ und beweist es auch.
Richtig dumm wird es aber, wenn man weiß, dass auch wieder das ZDF mit einer Sendung für HVO-100 gegen das eAuto gewettert hatte. Und natürlich war es die ZDF-Umweltredaktion mit dem Erik Hane der jetzt anscheinend versucht in die Fußstapfen von Volker Angres zu steigen. Und gerade diese Sendung hat gezeigt, wie tief der ZDF-Umweltjournalismus noch sinken kann, weil sie sich sogar ein wenig satirisch gibt, um noch mal so richtig auf die E-Autos einzudreschen.
Es gibt inzwischen keinen, der nicht über den Untergang der deutschen Autoindustrie etwas gehört hat.
Die Lage ist wirklich ernst, um nicht zu sagen, dramatisch. Jeder zehnte arbeitet heute (noch) in der Autoindustrie. Aktuell kämpft die IG Metall für den Erhalt der Arbeitsplätze, sie kämpft aber genauso wie die VW-Mitarbeiter einen Kampf, der inzwischen fast aussichtslos ist. Der Journalismus selbst versucht so gut es geht darüber zu berichten und sieht auch in den hohen Energiekosten ein Teil des Problems. Er sieht aber nicht, dass Energiekosten nicht vom Himmel fallen und ebenso von Menschen „gemacht“ und verändert werden können. Mit Enregy Sharing, aber auch vielen anderen Mitteln ist das möglich. –>#EnergySharing
Was ist nun mit dem Verbrennerverbot, gibt es ein Verbrennerverbot?
Um das noch einmal ausdrücklich zu sagen, nein es gibt keins und es gibt auch keins bis 2035. Da wurde ein weißer Elefant von der fossilen Lobby aufgebaut. Es gibt dagegen ein Verbot, Verbrennungsmotoren mit emissionslastigen Kraftstoffen zu betreiben. Oder besser gesagt, das Autofahren mit Benzin oder Diesel wird immer teurer werden, wegen der CO2-Abgaben, die von der EU gefordert werden. –>CO2-Abgabe: Autofahren wird ab 2027 deutlich teurer. Das aber könnte man verhindern oder vermindern, wenn das Verbrennen von Diesel oder Benzin sauberer würde.
Und damit sind wir dann wieder bei unseren Freunden der Technologieoffenheit, die sehr großspurig alles Mögliche versprechen, es aber wegen der Kosten nicht schaffen werden. Wir schaffen das z.B. mit eFuels versprechen sie vollmundig. Sie arbeiten aber auch nur mit den gleichen technisch/physikalischen Mitteln. Sie arbeiten mit der Wissenschaft und haben bisher allerkleinste Erfolge vorzuweisen, die es nicht mal wert sind, sie zahlenmäßig zu erwähnen. Damit kann das aber niemals etwas werden und eine Ausweitung ist und bleibt damit in weiter Ferne. Schaut Euch die Zahlen in diesem Video an.
Das was tatsächlich anliegt…
Wir leben in einer Energierevolution. Technische Revolutionen setzen sich immer dann durch, wenn die Wahl des der technischen Mittel so gut sind, dass sie die Verbraucher überzeugen. Das gelingt immer, wenn die Verlierer von solchen Wandeln keine Gegenwehr leisten. In Sachen Energiewende ist die Gegenwehr aber sehr groß und das hat auch einen Grund, der vor allem in den Medien kaum besprochen wird. Um eine Gegenwehr zu leisten, braucht man Geld und meist wird man sich einen oder mehrere ThinkTanks leisten, die die besten Gegenargumente finden und Kampagnen entwerfen, die dann über Medien oder direkt über die sozialen Medien verbreitet werden. Damit werden Mythen „geboren“, die sich dann oft unglaublich lange halten. Oft führt das zu Beleidigungen und Verunglimpfungen von Personen, die diesen technischen Wandel vertreten.
Leser von Energiewende-Rocken kennen das und ich erinnere da an Greta Thunberg, bei der sogar in den sozialen Medien aufgerufen wurde, sie für verrückt zu erklären oder sie zu vergewaltigen.
Ein weiteres aktuelles und wichtiges Video zur Energiewende ist das mit Volker Quaschning. Hier wird ganz deutlich, Deutschland liegt nicht an der Spitze in der Energiewende, aber Deutschland hat ein sehr großes Problem. Wir liegen in der Technik sehr weit zurück, z.B. bei den eAutos, aber eben auch in der Energiewende selbst. Es wird allerhöchste Zeit, etwas zu tun, aber die Politik hat das anscheinend nicht verstanden. Wenn wir nicht sofort die Weichen umlegen, dann werden wir das Land deindustrialisieren, und zwar in der ganzen Wirtschaft. Es wird dann zu einem Agrarstaat absteigen.
Sonnige Grüße
Klaus Müller
Blogger für Klimaschutz und Energiewende
Energiewende-Rocken