Die Berater – Consulting Show

Die Berater – Consulting Show...

Last Updated 24. Februar 2024

Veröffentlicht am: 10. Feb. 2024

Die Berater – Consulting Show

In einer Situation in der Bürger millionenfach auf die Straße gehen um gegen die Lügen der AfD zu protestieren und ihre Demokratie zu verteidigen, treten Beratungsunternehmen auf, die unsere Unternehmen schwächen, den Staat unterwandern und die Wirtschaft vereinnahmen in dem sie niemals die besten Lösungen für das Land suchen sondern für ihre Auftraggeber. Dass Klimaschutz dabei regelmäßig hinten runter fällt ist keine Panne, sondern geplant. Wer die Buchessenz der Friedrich Ebert Stiftung gehört hat wundert sich über gar nichts mehr. Ich nehme das zum Anlass das Buch DIE GROSSE CONSULTING SHOW von Marina Mazzucato und Rosie Collington ebenso zu besprechen. Wenn ich mir vorstelle, dass diese Consulting-Unternehmen auch regelmäßig in Sachen Energiewende-Beratung für Regierungen, aber eben auch für Erdöl- und Bergbauindustrien unterwegs sind, dann wird nun vieles klarer. Und leider braucht es hier nun wieder einen Seitenhieb besonders gegen die Grünen, denn anscheinend machen die dabei mit und hören auf diese Beratungsfirmen. Die Berater arbeiten selbstverständlich gegen die Energiewende, aber eben auf eine sehr diffizile Art.

Die Berater, die Consulting Show der besonderen Art.

Ich hab mir mal die Mühe gemacht und den letzten Teil des Videos transkribiert. Darin kommt auch die Energiewende vor.

Consulting-Firmen beraten Unternehmen, auch bezüglich der Frage wie sie Kosten senken können, indem sie Stellen abbauen, Löhne senken und Arbeit verdichten. Sie helfen Gewerkschaften zu schwächen und die Rechte von Beschäftigten. Sie versuchen derartige Maßnahmen zu legitimieren, indem sie diese als notwendig für die Wettbewerbsfähigkeit und das Überleben des Unternehmens darstellen.

Das Geschäft mit der Klimakrise.

Seitdem die Gefahren des Klimawandels immer stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt sind, nehmen auch das Interesse und der Umfang der Tätigkeiten von Beratungsunternehmen in diesem Bereich zu. Da Staaten und Unternehmen unter wachsendem Druck stehen Emissionen klimaschädlicher Gase zu reduzieren bieten Consultingfirmen entsprechende Dienstleistungen an. Sie präsentieren sie dabei in vielfältiger Form, als Vorreiter und Experten im Klimaschutz. Wie die dauernde Verfehlung von Klimaschutzzielen zeigt haben die propagierten Gegenmaßnahmen allerdings wenig dazu beigetragen die Risiken zu senken.

Ebenfalls mit Hilfe der Beratungsindustrie wurden von Staaten und Unternehmen Strategien konzipiert, die vor allem die wirtschaftlichen Interessen schützen und staatliche Regulierungen minimieren sollen. Dazu zählen etwa der Emissionsrechtehandel oder das Vertrauen auf Selbstregulierung der Privatwirtschaft. Sie dienen weniger dem Klimaschutz als viel mehr der Vorspiegelung eines ernsthaften Interesses daran.

Wenig überraschend zählen die größten Emitenten von CO2, wie die Erdöl- und Bergbauindustrie zu den wichtigsten Kunden der Beratungsbranche. Entsprechend verfolgen Consultingfirmen den Klimaschutz bestenfalls halbherzig, und unter größtmöglicher Rücksicht auf die Interessen dieser Unternehmen.

Beispielsweise hat McKinsey mit Blick auf die Holzindustrie vorgeschlagen, dass indigene Gruppen ihre traditionelle Landwirtschaft aufgeben damit die großen Konzerne weiter industrielle Forstwirtschaft betreiben können. Das inzwischen weit verbreitete ESG-Laible soll Unternehmen kennzeichnen, die sich für Nachhaltigkeit, sozialen Ausgleich und saubere Unternehmensführung einsetzen. Auf den Kapitalmärkten werden Anlagestrategien angeboten, die in entsprechend qualifizierte Unternehmen investieren. Tatsächlich sind die Kriterien aber schwer zu messen und eine Vielzahl von Messverfahren führen zu einer wenig transparenten Lage.

Consultingfirmen nutzen dies, um Unternehmen bei der Ausgestaltung einer geschönten Selbstdarstellung, bei gleichzeitiger Fortsetzung profitabler Aktivitäten zu beraten.

Vier Empfehlungen für eine handlungsfähige Regierung.

In Demokratien sollten die Regierungen in der Lage sein, die Entwicklung der Gesellschaft im Interesse der Bürger:innen zu gestalten. Die ausufernde Rolle von Beratungsunternehmen gefährdet die dazu notwendigen Fähigkeiten und Ressourcen. Damit Staaten und Unternehmen wieder ihre gesellschaftlichen Aufgaben angemessen wahrnehmen können sind vier Empfehlungen umzusetzen:

1. Der Staat muss sich selbst als Agent von Wertschöpfung begreifen und sich der Gesellschaft als solcher präsentieren. Er muss Risiken übernehmen um Innovationen voranzutreiben. Er kann und soll das in Kooperation mit dem Privatsektor, auch mit Beratungsunternehmen machen, aber dabei sicherstellen, dass die damit verbundenen Lernprozesse im öffentlichen Dienst laufen. So kann der Staat seine Kompetenzen erweitern.

2. Die Regierung muss engagierten und qualifizierten Menschen eine Beschäftigung bieten, die es ihnen erlaubt gesellschaftlich wichtige Projekte innovativ anzugehen. Sie muss dazu geeignete Institutionen schaffen, in denen Wissen akkumuliert, Erfahrungen ausgewertet und neue Lösungen ausprobiert werden. Dazu können Netzwerke dienen, in denen ein offener Wissenstransfair stattfindet.

3. Bei der Vergabe von Aufträgen auch an Beratungsfirmen müssen die Ziele klar definiert und ihre Erreichung oder Verfehlung erfasst werden. Evaluierungen dienen dazu Lernprozesse beim Auftraggeber zu ermöglichen, die langfristig eine produktivere Nutzung eigener und fremder Kapazitäten ermöglichen.

4. Interessenkonflikte der Consultingindustrie müssen erkannt und offengelegt werden, damit Beratungsleistungen den Zielen der Auftraggeber und nicht den Interessen Dritter dienen, die für die betroffenen Consultingfirmen wichtig sind. Kostenlose Beratungsangebote sollten mit großem Misstrauen geprüft werden, da sie in der Regel dazu dienen, künftig lukrativere Aufträge zu erzielen. Langfristig geht es also darum gesellschaftliche Wertschöpfung neu zu organisieren. Dabei muss der Staat seine eigenen Fähigkeiten und Ressourcen entwickeln, um auch die der Privatwirtschaft im Interesse des Gemeinwohls nutzen und steuern zu können.

Meine Einschätzung:

Dieses Buch ist eine erstklassige Empfehlung und sei besonders den Grünen, aber auch allen anderen Parteien in der Regierung, zur Erwerbung von heute notwendigem Wissen an die Hand gelegt. Bürger benötigen es dringend um sich nicht mehr von Regierungen täuschen zu lassen. Die „Ergebnisse“ solchen Treibens der Consultingindustrien hinterfragen zu können und nötigenfalls auch dagegen klagen können. Aktueller kann ein Buch nicht sein. Mit Wissen aus diesem Buch kann eine FDP diese Politik nicht mehr fortführen.

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken

Diskutiert in der Facebook-Gruppe Energiewende-Rocken

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