Um es gleich vorweg zu sagen: Morten Freidel hat ein Buch geschrieben mit dem Titel:
Morten Freidel – Halbwahrheiten mit hohem Niveau – BUCHBESPRECHUNG
ist eine Entlarfung der Thesen von Morten Freidel.
Ich mache dazu eine Art Buchbesprechung und versuche zu verstehen was Morten eigentlich will. Aber ich komme zu dem Urteil, der Titel seines Buches müsste eigentlich heißen,
„Ich habe keine Ahnung und verstehe nichts von der Energiewende“.
In der Kurzfassung müsste es heißen: Wenn ihr das Klima nicht retten könnt, dann macht ihr große Fehler und die kann ich erklären und ich erkläre auch wie die Energiewende wirklich geht. Nur Morten kann nichts erklären weil ihm simpelstzes Wissen fehlt. Und als Blogger zur Energiewende weiß ich, wovon ich rede, auch wenn ich mich der Gefahr aussetze, und mit Vorwürfen konfrontiert würde, ich würde Morten zu Unrecht zu kritisieren. Aber keine Angst, ich erkläre Mortens Fehler und Unwissen gern.
Morten Freidel hat zwar einen sehr klaren Grund, sein Buch geschrieben zu haben. Allerdings wenn man davor keine Ahnung von der Energiewende hatte und dann ein halbes Jahr recherchiert um ein Buch zur Energiewende zu schreiben, dann muss man ein schon ein sehr gutes physikalisch/technisches Grundverständnis besitzen. Das besitzt er aber nicht mal im Ansatz. Dafür versteht er sich aber sehr gut auf Desinformation auf die er womöglich selbst hereinmgefallen während seiner Recherche hereingefallen ist. Und seinem Buch ist er inzwischen auf vielen rechten Schwurblelkanälen unterwegs, aber leider jetzt auch bei der ARD.
Deshalb habe ich einige dringende Aufforderungen. Zunächst mal an Alle: KAUFEN SIE DIESES BUCH BITTE AUF KEINEN FALL. Jeder Cent dafür ist rausgeschmissenes Geld.
Ich habe dagegen ganz unten eine Buchempfehlung für Sie.
Und an die ARD geht meine Empfehlung, laden sie diesen Kerl nicht mehr ein und machen sie stattdessen eine Sendung zu seinem Buch.
Also fangen wir mal an mit der Frage: Wer ist dieser Morten Freidel eigentlich?
Wer am letzen Sonntag nicht Wintersport, sondern wie immer den Presseclub gesehen hatte hat diesen Morten Freidel erleben können. Ich kannte Morton Freidel bisher nicht, aber Freidel ist anscheinend ein wirklich wichtiger Journalist und arbeitet heute als stellvertretender Chefredakteur der NZZ Deutschland. „Wichtig„ bedeutet in dem Zusammenhang nur, er ist für die NZZ (Neue Zürcher Zeitung) anscheinend wichtig. Man hat ihn dort zum stellvertretenden Chefredakteur gemacht, weil man sich viel von ihm verspricht. Nun ist aber bekannt, dass die NZZ eher rechtskonservativ ist, insofern verwundert es mich doch ein wenig, dass sie diesen noch jungen Mann auf diese Stelle gesetzt haben, denn er hat eben keinen Überblick über die Energiewende, dafür aber jede Menge Wissenslücken. Damit setzt er sich und seine Zeitung der Gefahr aus als Schwurbler zur Energiewende sehr schnell erkannt zu werden.
Verwundern tut mich auch, dass er zuvor Beiträge für den WDR, die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel schrieb und von 2014 bis 2024 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung arbeitete, die meiste Zeit als Politikredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Dass dieser Mann eine journalistische Informationspflicht hat sollte jedem klar sein und wenn er sagt, er habe sich jetzt ausgiebig mit der Energiewende befasst, und sogar ein Buch darüber geschrieben, dann sollte man darauf vertrauen können, dass er das auch getan hat und dementsprechend genug technisches Wissen angesammelt hat. Viele ältere Journalisten haben das ja nicht und deshalb kann so ein neues Gesicht auch Mut machen.
Dementsprechend hatte ich zunächst vermutet, dass Freidel auch eine berechtigte Kritik an der Durchführung der Energiewende bringt, was ich dann tatsächlich auch begrüßen würde, denn gerade hier ist eine fundierte Kritik auch notwendig, Stichwort wäre hier z.B. der Komplex zentrale oder dezentrale Energiewende oder der viel zu große Ausbau von Stromtrassen.
Außerdem ist die Energiewende nun mal eine technische Revolution und eben keine grüne Erfindung was ja einige immer noch glauben und deshalb auf die ganzen Desinformationskampagnen hereinfallen. Wenn dann z.B. im staatlich durchregulierten Deutschland durch irgendwelche veralteten Vorschriften und Regeln die Energiewende um Jahre ausgebremst wird, müssen solche Sachen natürlich auf den Tisch kommen und kritisiert werden und da wäre ein junges Gesicht wie dieser Morten doch wirklich gut, dachte ich.
Und wenn Medien dabei mithelfen Fehlentwicklungen aufzuzeigen, würde es endlich in die richtige Richtung gehen. Immerhin sind wie ja jetzt endlich auf dem richtigen Weg und haben eingesehen, dass es gut ist in Sachen Wind- und Solarenergie und auch bei den Akkus als Stromspeicher voranzukommen. Allerdings müssen wir dabei noch wirklich schneller werden.
Aber Freidel hat in Sachen Energiewende wie gesagt keine Ahnung und führt mit seinen Beiträgen jeden in die falsche Richtung, denn sein einziger Tipp zu Energiewende ist der Einsatz von Atomenergie.
Es ist tatsächlich so, Freidel brachte sein neues Wissen zunächst mal bei Tichy, Nius aber auch bei den Ruhrbaronen und in anderen Schwurblerkanälen unter. Dann aber hatte ihn auch die ARD eingeladen und in dieser Sendung war die Moderation als auch die anderen Gesprächsteilnehmer nicht ordentlich vorbereitet, mit wem sie es bei Freidel zu tun haben.
Mortens Hintergründe
Morten Freidel ist ein Journalist, der es sehr schnell ausgesprochen weit gebracht hat. Dummerweise kann Morten leider nicht rechnen und ist ein blutiger Anfänger in Sachen Energiewende. Wir haben hier wieder einmal ein Beispiel, weshalb es dringend Schulungen für Journalisten braucht. Energiewende-Rocken setzt sich seit Jahren dafür ein.
In der Biografie lesen wir über Morten Freidel:
Morten Freidel wurde 1983 in Hildesheim geboren und studierte Geschichte und Germanistik in Freiburg im Breisgau. Er veröffentlichte Beiträge für den WDR, die Süddeutsche Zeitung und den Tagesspiegel. Von 2014 bis 2024 arbeitete er bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und die meiste Zeit als Politikredakteur der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Eines seiner Fachgebiete ist die Energiepolitik. Seit April 2024 ist er stellvertretender Chefredakteur der NZZ Deutschland.
Wir lesen dort auch unter der Rubrik Genre: Bücher von Morten Freidel umfassen diese Genres: Atomenergie – Das Ende des Kapitalismus – Degrowth – Die letzte Generation, Energiewende – Extinction Rebellion – Fracking – Fridays for Future – Klimakatastrophe – Klimakleber – Klimakrise – Klimanotstand – Klimapolitik – Solarenergie – Transformation – Ulrike Herrmann – Windenergie – faktenbasierte Energiepolitik – grünes Schrumpfen – vernünftige Energiepolitik.
Jemand, der vorgibt sich in all diesen Sachgebieten auszukennen…
sollte sich auf jeden Fall mehr als ein halbes Jahr mit den Themen beschäftigt haben, am besten mit jedem Thema mindestens einen Monat. Freidel hat alles in einem „Schnelldurchlauf“ erledigt und in diesem halben Jahr seine Recherche auch gleich noch in ein Buch gegossen. Wenn man bedenkt, dass auch Journalisten sich bei ihren Recherchen sehr schnell mal im „Tunnel der Algorithmen“ wiederfinden und schnell immer wieder in eine falsche Richtung abbiegen, dann sollten Recherchen zu unbekannten Themen wesentlich intensiver ausfallen.
In seinem Buch, „So rettet ihr das Klima nicht“, schreibt er bereits auf den ersten Seiten, dass er sich nie wirklich für die Energiewende und all die zugehörigen Themen interessiert habe. Damit sind seine Voraussetzungen eher sehr schlecht. Allerdings wäre das doch dann der Grund gewesen, sich wirklich richtig mit der Materie zu beschäftigen und auch mal zu lesen was die Energiewissenschaft dazu schreibt. Und ich hoffe, dass er nach dieser Buchbesprechung von Energiewende-Rocken entweder das Thema ganz aufgibt oder sich dann endlich richtig „reinhängt“. Aber das wird erstmal nicht geschehen und dazu gibt es jede Menge Hinweise.
Alleine die Ansprache im Titel, „So rettet ihr das Klima nicht“ zeigt bereits seine freche Arroganz. Deshalb könnte man auch eine andere Überlegung einbringen. Ich denke es ist durchaus möglich, auch sehr komplizierte Themen mit ein wenig Vorwissen, gut aufzubereiten, aber dann müsste man sich am besten an wirkliche Klima- und Energiewendefachleute wenden und sich Tipps und Hilfe holen.
Aber das alles hat er nicht getan. Ein letzter Tipp von mir wäre sogar auch ohne das Wissen der Fachleute hätte ihn ein bisschen Sachverstand in Mathematik helfen können. Nach der Lektüre der Leseprobe des Buches muss ich allerdings eine katastrophale Vermutung aussprechen, die zugegebener Maßen sehr reißerisch klingt, aber einen wichtigen Kern erfasst. Freidel würde in einem Mathematik-Test, der lediglich zehn 3-Satz-Aufgaben enthält, nicht mal die Hälfte richtig beantworten können.
Was sind seine Fehler?
Bei seinem Thema Atomenergie hätte ihm das z.B. auffallen müssen. Man muss ja gar nicht so tief in das Thema eindringen. Mit ein wenig Rationalität käme man zu einem ganz anderen Schluss die ich in vielen meiner Artikel aufgeführt habe. Und ich werde nicht müde ihn auch hier zu wiederholen.
Es ist eher unglaublich, wie unlogisch einige Zeitgenossen denken, wenn sie glauben, Atomenergie könnte noch was reißen und es hat einen ziemlich simplen Grund, weshalb das nicht geht:
Weltweit haben wir ca. 450 Reaktoren, mehr sind es dann doch nicht. Allerdings ist die Zahl durchaus beachtlich. Sie tragen aber zum weltweiten Energiebedarf nicht mal 3 Prozent bei. Ein Viertel dieser 450 AKWs hat bereits das Lebensende erreicht und wird in den kommenden 5 bis 10 Jahren abgeschaltet werden müssen. Die Sicherheitsrisiken sind zu groß und eine Nachrüstung kommt in den meisten Fällen auch wegen der hohen Kosten gar nicht mehr infrage. Das sind dann ca. 122 AKWs und die stehen auch nicht mehr rund um die Uhr zur Verfügung, denn wegen dringender Wartungsarbeiten und Notabschaltungen kann man von keiner gesicherten Leistung mehr sprechen.
Ein weiteres viertel wird nach 10 bis 15 Jahren aus den gleichen Gründen abgeschaltet werden müssen und jedes Jahr kommen weitere AKWs dazu, die dann ihr Alter erreicht haben.
Das bedeutet, die große Vorhersage, das Zeitalter der Atomenergie hätte gerade erst begonnen, ist eine große Illusion, denn es müssten jährlich ca. 16 AKWs gebaut werden, um den jetzigen Stand überhaupt erhalten zu können und wie gesagt, mit nicht einmal 3 % der weltweiten Energieversorgung.
Im letzten Jahr sind aber nur 2 neue AKWs in Betrieb genommen worden und das wird sich auch kaum ändern können. Der Neubau von AKWs kommt nicht in der Geschwindigkeit voran, die nötig wäre um zumindest die jetzige weltweite AKW-Leistung zu halten.
Dass die Atomkraft großartig wachsen kann, ist eben eine Illusion, während die Erneuerbaren tatsächlich enorm wachsen. Es ist also ein sehr frommer Wunsch, dass in dem Gebiet mit Bauzeiten von mehr als 10 Jahren irgendetwas gerissen werden könnte. Von steigenden Kosten bei jedem Neubau wollen wir erst gar nicht reden. Ein gleichzeitiger Bau von sagen wir nur 20 AKWs, ist aber vollkommen ausgeschlossen, denn es gibt diese Spezialisten und Spezialfirmen in der Anzahl nicht.
Arroganz auch in der Kür…
Morten Freidels Wissen hat aber seine Grenzen, denn er hat seine Empfindlichkeiten wenn er Gegenwind erhält. Auf dem YouTubekanal, der sich „René will Rendite“ nennt, hatte er über seinen Faible für die Atomenergie gesprochen und darüber berichtet, dass er sehr viel Widerspruch zu seinem Bekenntnis zur Atomenergie bekommt. er hat sich dabei fast ausgeheult. Das nenne ich dann mal wirklich empfindlich. Wenn man in Diskussionen Argumente austauscht und sich in der überwiegenden Mehrzahl faktenbasiertes Wissen durchsetzt, dann sollte man sich bemühen bessere Fakten vortragen zu können. Wenn man das nicht kann, dann schweigt man eben. Aber das kann Morten dann nicht, er heult dann eben.
Wenn er an diese „Weissagung – das Zeitalter der Atomenergie hat gerade erst begonnen tatsächlich“ glaubt, dann muss man ihm entgegenhalten: Er hat überhaupt kein Wissen zur Atomenergie oder eben nur Halbwissen. Halbwissen heißt aber in den meisten Fällen er weiß die Hälfte gar nicht und in der anderen Hälfte fehlt es ebenso an gesichertem Wissen. Meist finden sich da kaum mehr als 50 Prozent. Alles zusammen bildet sich dann ein Wissen das nicht mehr als 25 Prozent ausmacht. Damit kann man keine sicheren Aussagen machen Wissenschaft basiert eben auf Fakten und nicht auf Halbfakten, denn die gibt es nicht.
Morten Freidel in der ARD beim neuen Presseclub TALK FORWARD – Die Sendung heißt:
Talk Forward: Klimaschutz in Krisenzeiten – Wie geht’s wieder voran?
Moderatorin ist Carolyn Wißing und die stellt als erstes fest: Klimaschutz fällt in dieser Wahl hinten runter.
Es gibt 3 Gäste: Morten Freidel, der für die NZZ arbeitet,Samira el Hattab ist Volontairin beim WDR und Mirco Drotschman ist der Mann hinter Mr. Wissen to go.
Freidel hält sich in der Sendung anfangs sehr stark zurück mit seinen Thesen, was für ihn strategisch vermutlich sehr wichtig ist. Zunächst einmal kritisiert er nur die gestiegenen Energiepreise wegen des Ukrainekrieges. Dann spricht er über die Sektorenziele, auf die man sich nicht so stark konzentrieren sollte, damit man die betroffenen Bürger nicht weiter verärgert, denn beim Heizungsgesetz, (er nennt das das Gebäudeenegiegesetz von Habeck) wäre die Verärgerung ja sehr stark vorgekommen. Das wäre der Grund gewesen, dass viele Deutsche gesagt hätten, vom Klimaschutz will ich jetzt nichts mehr wissen. Aber er kann dieses Geschehen nicht mal einordnen, geschweige denn eine bessere Strategie für diesen Sektor vorbringen. Woher auch sollte die bei ihm kommen und eine Einordnung der fatalen Diskussion um das Gebäudeenegiegesetz lässt er schön an der Oberfläche.
Sehr schön dagegen ist seine Einordnung zum Klimaschutz. Der ist dringend notwendig, sagt er. Und ebenso ist es für ihn auch klar, dass Klimaschützer, die zu dem Schluss kommen, wir müssten uns alle einschränken, diese Forderung nicht durchsetzen können, denn auch wenn wir das in Deutschland täten, täte es der Rest der Welt nicht. Aber genau an dem Punkt fängt ein weiterer Strang seine Denkfehler an. Richtig z.B. ist seine Kritik an Ulrike Herrmann, die ja die totale Einschränkung in ihrem Buch gefordert hat (meinen Artikel dazu verlinke ich unten). Allerdings gibt er dann seine Zurückhalung auf und geht noch einmal auf die Sektorziele, z.B. beim Verkehr ein. Wenn man sich diesen Sektor anschaut und sagt, der Sektor muss jetzt ganz schnell runter, dann müssten ma irgendwann, defacto Fahrverbote aussprechen…
Na ja, und das geht dann so weiter. Wissen zum Verkehr und den E-Autos bringt er dabei auch nicht mit, aber er macht schlaue Bemergungen. Dass allerdings gerade die E-Autos einen sehr großen Vorteil mitbringen, nämlich die Akkus, die wir in der Energiewende als Speicher sehr gut gebrauchen werden, weiß er nicht zu berichten. Am Ende kommt er zu dem Schluss, dass die Energiewende sehr teuer ist. Er sagt, das Deutschland den teuersten Weg für die Energiewende überhaupt eingeschlagen hätte. Kein Land würde es wie Deutschland machen und bringt dann sein Atomargument. Damit fährt er den Kurs der Bildzeitung und anderen populistischen Medien ebenso wie die AfD.
Mein Tipp: Am besten kann man diese Debatte und Argumentation verstehen wenn man sich das Video von Tom Bötticher anschaut. Das Video heißt „Mit Dunkelflaute abkassieren? Was im Dezember WIRKLICH passierte.
Genau, dagegen hilft keine Aufklärung es hilft nur verschweigen. Ups, wie soll das gehen, wenn er in der ARD eingeladen war?
Ich hab das Gefühl, dass einige meiner Leser, im Kopf sehr minderbemittelt sind. Hm… Das kommt denen von der AfD sehr nahe.
Du hörst dich jedenfalls so an.
Sonnige Grüße
jetzt kauft man es erst recht!
Genau, dagegen hilft keine Aufklärung es hilft nur verschweigen. Ups, wie soll das gehen, wenn er in der ARD eingeladen war?
Ich hab das Gefühl, dass einige meiner Leser, im Kopf sehr minderbemittelt sind. Hm… Das kommt denen von der AfD sehr nahe.
Du hörst dich jedenfalls so an.
Sonnige Grüße