Und endlich kam der lang ersehnte Blackout

Der Oberschwurbler bin ich

Last Updated 15. Mai 2025

Achtung die Headline ist Satire

Und endlich kam der lang ersehnte Blackout. Er kam nicht in Deutschland aber er kam in Spanien.

Und natürlich waren die Erneuerbaren Energien daran schuld.

Nein, das waren sie nicht, aber so ist nun mal die Analyse von meist rechten Schwurblern, und die kennen alle mindestens ein Mittel dagegen.

Dies ist der erste Artikel zum Thema Blackout in Spanien. Es wird mindestens noch ein zweiter kommen. Ich habe mich intensiver mit dem Thema befasst und viele Schwurbelkanäle dazu angeschaut. Angefangen bei Tichy über Vahrenholt, Mr. Blackout und vielen anderen. Ich hab mir natürlich auch die Berichte von wirklichen Fachleuten angeschaut.

Wir haben bereits den 10. Mai und man kann immer noch nicht sagen, was die wirkliche Ursache war. Das ist schon erstaunlich, und erstaunte auch mich, aber manchmal lernt man auch dazu und in diesem Fall gab es für mich mehrere neue Erkenntnisse. Die Untersuchungen laufen immer noch und es wird auch noch ein bisschen dauern.

Gewartet haben die Schwurbler eigentlich seit Jahren darauf und haben ja immer schon gesagt, das mit der Energiewende ist eindeutig grüner Murks. Und nun kann man endlich auf die dummen Grünen draufhauen und erklären, dass die ausbeuterische grüne Energiewende ganz Deutschland verelenden wird. Und sie fragen sich, weshalb die Menschen in Deutschland das anscheinend nicht verstehen? Sind die alle tatsächlich bereits so verblödet? Man hätte dann doch die Atomkraftwerke wenigstens weiter laufen lassen müssen und sie vor allem weiter ausbauen. Das ist ja wohl die einzige vernünftige Möglichkeit.

Der Blackout in Spanien und Portugal geschah am Mittwoch, dem 28.4.2025 gegen Mittag und er dauerte circa 22 Stunden und kam eben nicht wegen der Erneuerbaren Energien. Selbstverständlich waren zu der Zeit auch Erneuerbare Energien an der Stromerzeugung beteiligt und zu einem großen Teil die Solarenergie. Sie sorgte in Spanien vor allem für große Überschüsse, die dann aber wie fast immer ins Ausland exportiert wurden. Das ist in Spanien normal. Nur dieses Mal gab es ein Problem mit dem Stromnetz, dass den Strom nicht mehr wegtransportieren konnte. Für die meisten Schwurbler aus der Szene reicht die Beteiligung von Sonne und Wind bereits aus, das Urteil zu fällen und das Urteil heißt: Die Energiewende ist schuldig, PUNKT, AUS, ENDE, da gibt es keine Diskussionen. Gut damit kann ich leben, das ist halt sehr ähnlich als wenn man an die Existenz der flachen Erde glaubt.

Im Wesentlichen geht es in diesem Beitrag um die Frage, ist Atomenergie eigentlich hilfreich für die Energiewende? Dazu zitiere ich aus einem meiner Artikel:

Der Anteil der Atomenergie am Gesamtenergieverbrauch von Energie macht im Moment etwas weniger als 3 Prozent aus. Das ist erstaunlich wo die Atomenergie doch so einen guten Ruf haben soll. Aber immerhin hören wir ja immer wieder von großen Ausbauplänen.

Weltweit weist Statista die Planung des Baues von 86 AKWs nach, Stand Anfang 2025. Das klingt natürlich gewaltig und da kommt dann Hoffnung auf. Klar ist aber, dass es sich hier um Planungen handelt und mit dem Bau lange noch nicht begonnen wurde. Selbst die Entscheidungen ob tatsächlich gebaut werden soll ist dabei noch nicht gefallen. Man muss also abwarten, wie viele dieser Pläne überhaupt umgesetzt werden. Auch klar ist eine weitere wichtige Frage, ob bei dieser großen Zahl überhaupt genügend Fachleute für die Umsetzung zur Verfügung stehen, um die Bauten gleichzeitig in Angriff nehmen zu können? Ich denke nicht, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Ebenso klar ist, die Bauzeit wird sich zwischen 7 und 15 Jahren hinziehen und das ist sehr positiv geschätzt. Für viele macht das Hoffnung und sie kreiden der deutschen Politik den falschen Umgang mit der Kernenergie an. Aber das rechnen wir jetzt genau nach.

Ein weiterer Punkt werden natürlich zu erwartende Proteste sein, aber die vernachlässigen wir einfach, wir rechnen im Sinne der Atomkraftbefürworter. Gehen wir mal positiv heran und sagen in ca. 12 Jahren werden von den geplanten 86 AKWs dann tatsächlich 70 AKWs gebaut sein. Die Frage ist nun, was bedeutet das für die Weltstromerzeugung?

Weltweit haben wir ca. 450 Reaktoren am Laufen, mehr sind es dann doch nicht. Wenn nun 70 hinzukommen, muss das doch richtig „rocken“, oder? Ja, die Zahl ist zwar beachtlich, aber sie täuscht etwas vor was es so nicht geben wird. Vor allem wegen der Risiken, die in den alten AKWs stecken, denn die Hälfte dieser AKWs ist bereits mehr als 30 Jahre alt und hat und viele davon haben schon etliche Schwachstellen. Bemerkenswert ist vor allem: Die Hälfte der 225 AKWs hat allerdings bereits die Zeit erreicht, wo eine Abschaltung und endgültige Stilllegung sehr bald absehbar ist. Das sind ca. 112 AKWs

Diese Reaktoren sind sozusagen die ganz alten unter den Atomkraftwerken und werden auf keinen Fall sicherheitstechnisch nachgerüstet werden können, weil das schlichtweg zu teuer ist und nur mit sehr großem finanziellen und auch zeitlichen Aufwand auf den neuesten Stand gesetzt werden müssten. Rechnen wir dennoch mal positiv und sagen, die Dinger werden erst in 12 Jahren abgeschaltet. Dann werden ja unsere 70 neuen Reaktoren, die theoretisch in Betrieb gegangen sein müssten, einer Zahl von 112 Reaktoren gegenüberstehen, die dann definitiv abgeschaltet sein werden.

Ich weiß, es kommt nun der Einwand, aber die alten Reaktoren sind eher klein. Gut dann rechnen wir das mal so, dass sich die Gesamtzahl in der Leistung in etwa ausgleicht. Die Rechnung hieße dann 70 neue AKWs (bei denen die Anzahl unklar ist – es könnten auch nur 35 sein) entsprechen 112 alten AKWs. Alles in allem wird in dieser ersten „Periode“ der Abschaltungen und der Neubauten dann die Gesamt-AKW-Leistung auf der Welt auf keinen Fall steigen, trotz der neuen AKWs.

Atomenergie wird in dieser Periode jedenfalls auf keinen Fall „rocken“. Wenn wir dann wenige Jahre weiter schauen, kommt ein weiteres Viertel an Alt-AKWs dran, die dann dringend überholt werden müssten. Man wird aber aus obigen Gründen auch erwägen sie komplett abzuschalten, denn eine Aufrüstung in neuere Sicherheitstechnik käme auch hier bei vielen zu teuer. Auch wenn dann weiterhin neue geplant werden, gibt es keine Garantie darauf, dass die auch gebaut werden. Aber es gibt eine weitere Tatsache, die man nicht außer Acht lassen darf.

Wie oben beschrieben tragen die angegebenen 450 Reaktoren tragen zum weltweiten Energiebedarf nicht mal 3 Prozent bei. Diese Zahl wird sich auch in 25 Jahren kaum verändert haben. Dagegen wird das Wachstum von Wind- und Solaranlagen exponentiell steigen.

Und… Liebe Atomkraftfreunde, wir haben noch gar nicht von den Kosten der Atomenergie gesprochen. Von den Kosten für Atommüll will ich gar nicht erst anfangen. Bleiben wir bei den einfachen Baukosten. Es ist inzwischen anscheinend vollkommen normal, dass veranschlagte Baukosten regelmäßig beim Bau von AKWs um das 3-fache teurer sind. Die Kosten für Solar- und Windenergie sinken aber immer weiter und bei den Akkus sinken sie auch. Das ist eine Entwicklung, die man in der Kernenergie gar nicht kennt. Also liebe Atomkraftfreunde, es bleibt dabei, träumt schön weiter. Viele Länder die jetzt Atomkraftwerke planen, werden diese Kosten nie bezahlen wollen und die Hersteller werden keine Kostengarantien übernehmen. Damit ist bewiesen, dass die jetzige weltweite Leistung in der Atomenergie von 3 Prozent niemals gehalten werden kann. Der Untergang ist bereits am Laufen.

Zitat Ende.

Wir werden gleich auch noch die Frage klären, gibt es bereits schlüssige Hinweise auf den Fehler und was braucht es noch alles für die Analyse? Und ich setze hier schon mal den Spoiler: Die schlüssigste Analyse hatte auch für mich Überraschungen, denn mir waren einige Dinge nicht bekannt, die ich aber im Nachhinein für sehr spannend halte.

Der letzte große Blackout in Deutschland

Der letzte große Blackout war tatsächlich in Deutschland und er hatte nicht nur Auswirkungen in Deutschland, sondern fast in ganz Europa und er hatte rein gar nichts mit der Energiewende zu tun. „Am Samstag, dem 4. November 2006, kam es gegen 22:10 Uhr zu einem größeren Stromausfall in Europa.[1] Teile von Deutschland, Frankreich, Belgien, Italien, Österreich und Spanien waren bis zu 120 Minuten ohne Strom; sogar in Marokko waren Auswirkungen spürbar.“ Das kann man in Wikipedia lesen und weiter: „Auslöser war die planmäßige jedoch vorgezogene zeitweilige Abschaltung beider Stromkreise der von E.ON (heute Tennet TSO) betriebenen Höchstspannungsleitung ConnefordeDiele, die als 380-kV-Ems-Freileitungskreuzung mit damals 84 m hohen Strommasten die Ems quert, am Abend des 4. November 2006. Diese Abschaltung geschah routinemäßig für große Schiffe, so auch für die Überführung der Norwegian Pearl, des dritten Schiffs der als Jewel-Klasse auf der Meyer Werft in Papenburg gebauten Kreuzfahrtschiffe. Es kommt dabei auch auf den Wasserstand und die Wetterbedingungen an. Durch das E.ON-Netz floss zum Zeitpunkt des Ausfalls eine Leistung von fast 10 GW (vor allem durch Windenergie erzeugt) von Norddeutschland und Nordeuropa nach West- und Südeuropa.

Und genau an dem Vorfall kann man sehr viel lernen.

Seit dem Jahr 2006 bis 2024 hat sich der Ausbau der Erneuerbaren Energien fast versechsfacht. Unter der Annahme, dass Erneuerbare Energien Blackouts erzeugen, weil sie ja fluktuierend sind, hätten wir immer mehr Blackouts erleben müssen.DieMedien wären voll davon gewesen und jedes Jahr hätte es ja schlimmer werden müssen, wenn die Theorie der Schwurbler gestimmt hätte.

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Das ist aber nicht geschehen. Es ist eher das Gegenteil eingetreten wie die nächste Grafik zeigt:

Schaut man in die Statistik, wird die Zuverlässigkeit des Stromnetzes eher besser als schlechter. Ein gängiger Indikator dafür ist der sogenannte SAIDI (System Average Interruption Duration Index). Er gibt die Dauer der Stromausfälle für jeden Verbraucher an. Gab es laut Bundesnetzagentur im Mittelspannungsnetz 2006 noch Ausfälle von durchschnittlich 18,7 Minuten pro Jahr, hat sich der Wert in den letzten Jahren auf etwa zehn Minuten eingependelt. Im Hochspannungsnetz gingen die Ausfälle von 2,9 Minuten auf rund 2,4 Minuten zurück. Allerdings vermittelt der SAIDI nicht das ganze Bild: Geplante Unterbrechungen, höhere Gewalt und Ausfälle unter drei Minuten fließen nicht mit ein.

SAIDI-Index für Stromausfälle; Quelle: BundesnetzagenturVorfälle wie der in Spanien…

Auf jeden Fall sind solche Vorfälle, wenn sie so unvermittelt kommen, kaum noch zu verhindern. Wichtig ist jedoch, dass danach das Netz schnell und geordnet wieder hochgefahren werden kann und dabei ist letztendlich auch ein guter Netzausbau hilfreich, damit das Hochfahren des Netzes auch hier schnell passieren kann.

In dem Fall von Spanien und Portugal deutete sich die Gefahr aber bereits viel früher an, nämlich bereits am Morgen und das war auch neu für mich. Und dann steht ja die berechtigte Frage im Raum, hätte man das nicht verhindern können? Im diesem Fall ist der Zugang zum Europäischen Netz nur über 3 Leitungen nach Frankreich gegeben. Eine davon ist dann komplett ausgefallen oder der Export des überschüssigen Stroms ist darüber gestoppt worden. Man hätte natürlich auch die großen Solarfelder abriegeln müssen. Was allerdings genau geschah ist tatsächlich noch immer unklar.

Wenn du also verstehen willst, was da gelaufen ist, dann solltest du dir dieses Video anschauen. Ich habe mir einige Videos von Fachleuten angeschaut, aber dieses hier ist mit einem gewissen Abstand das beste und ein zweites, also der Teil 2 ist bereits erscheinen. Der Netzspezialist Dr.-Ing. habil Michael Fette, der sich fast sein ganzes Berufsleben mit Netz-Systeminstabilitäten beschäftigt hat und auch jetzt beruflich darin tätig ist, gibt hier Auskunft, was man bisher weiß oder eben noch nicht weiß und wie die Suche weitergehen wird.

Und noch mal zurück zur Atomenergie

Was die Atomenergie betrifft, ist in dem Zusammenhang mit Spanien immer wieder von den Schwurbelkälen die Schwarzstartfähigkeit genannt worden und dass Atomkraftwerke mit ihren großen drehenden Massen die Frequenz sehr gut gehalten werden kann. Interessant in dem Zusammenhang ist ja, dass Frankreich sehr viele Atomkraftwerke besitzt, die dann die Frequenz halten können. Was wäre aber geschehen, wenn der Blackout auch in Frankreich geschehen wäre. Können dann die Atomkraftwerke wenigstes gleich genutzt werden wenn man das Netz wieder hochfahren will? Tja, und nun wird es spannent. Alle AKWs Frankreichs nutzen da nicht. Es ist sogar schlimmer, man kann sie mind. 8 Std. nicht gebrauchen, weil sie aus technischen und sicherheitstechnisen Gründen nicht hochgefahren werden können. In der Zeit müsste also Frankreich mit Strom aus dem Ausland versorgt und sogar erstmal mit hochgefahren werden.

Dazu möchte ich einen Post, den man in Facebook zur Atomenergie finden kann, hier ganz wiedergeben, weil er aufzeigt, wie schwierig es eigentlich ist, Atomkraftwerke nach einem Blackout wieder hochzufahren. Die „Freunde der Atomenergie“ scheinen das nicht zu wissen. Allerdings will ich eines vorwegnehmen, was ich eigentlich auch ganz zu Anfang hätte sagen müssen. Ein Blackout ist gefährlich und es ist damit nicht zu spaßen. Wir sind nun mal davon abhängig, dass wir ständig Strom haben. Immerhin sind bei dem Vorfall 3 Menschen in Spanien gestorben. Einer ist bei der Verwendung eines Dieselgenerators an den Stickoxiden des Dieselmotors gestorben.

Hier nun der Post von Hans Meiner zur Frage, kann man Atomkraftwerke sofort nach einem Blackout wieder hochfahren?

Warum man AKWs nach einer Reaktorschnellabschaltung wie jetzt in Spanien nicht sofort wieder starten kann bzw. darf. Heute morgen ist erst das erste AKW in Spanien wieder in Betrieb gegangen. (siehe Bild 1)
Aus den nachfolgend genannten Gründen sind daher AKWs absolut keine Lösung für eine Sicherstellung der Stromversorgung nach solchen Stromnetzausfällen wie jetzt in Spanien und einer schnellen Beseitigung des Blackouts.
Okay. Unsere braune Atomi-Blase will Euch etwas anderes erzählen. Dummfug! So wie immer.
——
Eine sofortige Wiedereinschaltung eines Kernkraftwerks (AKW) nach einer Reaktorschnellabschaltung (SCRAM) ist aus mehreren physikalischen, technischen und sicherheitstechnischen Gründen nicht möglich oder nicht zulässig. Die Gründe hängen eng mit der Reaktivität, der Nachzerfallswärme, dem Eigenstrombedarf und weiteren Faktoren zusammen.
Hier ist eine detaillierte Erklärung:
1. Reaktivität und Xenon-Vergiftung
Reaktivität: Die Reaktivität bestimmt, wie stark die Kettenreaktion im Reaktor abläuft. Nach einer Schnellabschaltung werden die Steuerstäbe vollständig eingefahren, wodurch die Reaktivität auf ein stark negatives Niveau gesenkt wird, und die Kettenreaktion stoppt.
Xenon-135: Nach der Abschaltung bildet sich Xenon-135, ein stark neutronenabsorbierendes Spaltprodukt, in hoher Konzentration durch den Zerfall von Iod-135. Xenon-135 hat einen sehr hohen Neutronenabsorptionsquerschnitt und wirkt wie ein „Gift“ für die Kettenreaktion, indem es Neutronen bindet und die Reaktivität weiter senkt. Die Xenon-Konzentration erreicht typischerweise 6–24 Stunden nach der Abschaltung ihren Höhepunkt. Ein sofortiger Neustart wäre nur möglich, wenn genügend Reaktivitätsreserven vorhanden sind, um die Xenon-Vergiftung zu überwinden, was oft nicht der Fall ist.
Folge: Der Reaktor muss warten, bis das Xenon-135 durch natürlichen Zerfall (Halbwertszeit ca. 9 Stunden) abgebaut ist, bevor die Reaktivität wieder ausreichend positiv wird, um die Kettenreaktion zu starten. Dies kann je nach Reaktortyp und Betriebszustand mehrere Stunden bis Tage dauern.
2. Nachzerfallswärme
Nach einer Schnellabschaltung stoppt die Kettenreaktion, aber die radioaktiven Spaltprodukte im Reaktorkern zerfallen weiter und erzeugen Nachzerfallswärme. Diese Wärme beträgt direkt nach der Abschaltung etwa 6–7 % der vorherigen thermischen Leistung und nimmt exponentiell ab (nach Stunden auf ca. 1–2 %).
Problem: Die Nachzerfallswärme muss kontinuierlich abgeführt werden, um eine Überhitzung des Kerns zu verhindern. Dafür sind Kühlsysteme (z. B. Nachkühlsysteme, Kühlmittelpumpen) notwendig, die oft externen Strom oder den Eigenstrombedarf des Kraftwerks benötigen.
Folge: Bevor der Reaktor wieder hochgefahren werden kann, müssen die Kühlsysteme stabil laufen, und die Nachzerfallswärme muss auf ein Niveau sinken, das mit einem Neustart kompatibel ist. Ein sofortiger Neustart würde die Wärmeproduktion durch die Kettenreaktion wieder erhöhen, was die Kühlung erschweren könnte, wenn die Systeme noch nicht stabil sind.
3. Eigenstrombedarf
Ein Kernkraftwerk benötigt für den Betrieb seiner sicherheitskritischen Systeme (z. B. Kühlmittelpumpen, Steuerungssysteme, Überwachung) eine erhebliche Menge an elektrischer Energie, den sogenannten Eigenstrombedarf. Nach einer Schnellabschaltung produziert der Reaktor keinen Strom mehr, sodass der Eigenstrombedarf aus dem externen Netz oder Notstromsystemen (z. B. Dieselgeneratoren) gedeckt werden muss.
Problem: Wenn die Schnellabschaltung durch einen Netzausfall ausgelöst wurde, könnte der externe Strom nicht verfügbar sein. Die Notstromsysteme sind jedoch oft nur für die Sicherstellung der Nachkühlung und Sicherheit ausgelegt, nicht für einen sofortigen Neustart des Reaktors.
Folge: Der Reaktor kann erst wieder hochgefahren werden, wenn eine stabile Stromversorgung (extern oder durch wiederhergestellte Kraftwerkssysteme) gewährleistet ist, was Zeit benötigt.
4. Technische und sicherheitstechnische Einschränkungen
Kühlmitteltemperatur und -druck: Nach der Abschaltung sinken Temperatur und Druck des Kühlmittels im Reaktor. Ein Neustart erfordert, dass diese Parameter wieder in den Betriebsbereich gebracht werden, was durch Heizsysteme oder andere Maßnahmen Zeit in Anspruch nimmt.
Sicherheitsüberprüfungen: Nach einer Schnellabschaltung müssen die Ursachen (z. B. technischer Defekt, Netzstörung) untersucht und behoben werden. Sicherheitsprotokolle und Genehmigungen der Aufsichtsbehörden können einen sofortigen Neustart verhindern.
Reaktorsteuerung: Die Steuerstäbe müssen schrittweise herausgezogen werden, um die Reaktivität kontrolliert zu erhöhen. Dies ist ein langsamer Prozess, da plötzliche Änderungen Instabilitäten verursachen könnten.
5. Andere Faktoren
Reaktortyp: Verschiedene Reaktortypen (z. B. Druckwasserreaktor, Siedewasserreaktor) haben unterschiedliche Anforderungen für den Neustart.
Betriebszustand vor Abschaltung: Wenn der Reaktor kurz vor der Abschaltung mit hoher Leistung lief, ist die Xenon-Vergiftung stärker ausgeprägt, und die Nachzerfallswärme ist höher, was den Neustart verzögert.
Regulatorische Vorgaben: In vielen Ländern (z. B. Deutschland vor der Abschaltung der Kernkraftwerke) schreiben Vorschriften vor, dass nach einer Schnellabschaltung eine gründliche Analyse und Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde erfolgen muss, bevor der Reaktor wieder hochgefahren werden darf.
Zusammenfassung
Ein sofortiger Neustart nach einer Reaktorschnellabschaltung ist nicht möglich, weil:
Xenon-135 die Reaktivität stark negativ beeinflusst und erst abgebaut werden muss. Nachzerfallswärme eine kontinuierliche Kühlung erfordert, was die Systeme belastet und Zeit braucht. Eigenstrombedarf für sicherheitskritische Systeme gesichert sein muss, was bei Netzproblemen schwierig ist. Technische und sicherheitstechnische Prozesse (Kühlmittelparameter, Ursachenanalyse, Genehmigungen) Zeit in Anspruch nehmen.
Die Dauer bis zum Neustart hängt vom Reaktortyp, dem Betriebszustand und den Umständen der Abschaltung ab, liegt aber typischerweise im Bereich von mehreren Stunden bis Tagen. Sicherheit hat dabei immer oberste Priorität, weshalb ein überstürzter Neustart vermieden wird.

Ich denke, das Kapitel ist damit abgeschlossen, Atomkraftwerke sind nicht schwarzstartfähig.

Schwarzstarfähigkeit von Kraftwerken

Inzwischen ist das zweite Video von Stefan Krauter zusammen mit Michael Fette erschienen und sie gehen dort genau auf diese Starts von unterschiedlichen Kraftwerken ein. Und natürlich sind Atomkraftwerke nicht geeignet.

Jeder der dieses Video gesehen hat, weiß nun, die Sache auf der Iberischen Halbinsel ist noch nicht wirklich aufgeklärt und es ist vor allem Michael Fette, der die Aufklärung vorantreibt und andererseit mit seinem Team neue Möglichkeiten der Früherkennung samt Gegenmasßnahmen entwickelt. Interessant ist aber auch, dass man in Spanien längst vor hat, eine vierte Verbinungsleitung zum Europäischen Netz zu bauen.

Einer der größten Blackoutschwurbler ist MrBlackout

und mit dem will ich mich ein besschen intensiver befassen.

Der Oberschwurbler bin ich

Einer der größten Blackoutschwurbler der mit seinem Kanal seit jeher gegen die Energiewende wettert und hauptberuflich Notstrom-Dieselgeneratoren verkauft, nennt sich Mr Blackout und im richtigen Leben heißt er Stefan Spiegelsperger. Und seinen Kanal nennt er Outdoor Chiemgau – dem Krisenvorsorgekanal – **Fachjournalist**. Dass er sich Fachjournalist nennt, ist schwer übertrieben, allerdings hatte er wohl einen Auftritt beim Sender SAT1 oder BILD-TV. Leider fallen solche Sender wegen fehlender journalistischer Bildung immer wieder auf und können tatsächliches Wissen von Geschwurbel nicht unterscheiden.

Auch er hat in seinem ersten Video vom Blackout in Spanien die Schwarzstartfähigkeit von Kraftwerken angesprochen. Spiegelsperger selbst versucht sich mit seinem kleinen Laden, in dem er Outdoor-Artikel und Artikel zur Krisenvorsorge verkauft, scheinbar mehr recht als schlecht über Wasser zu halten und deshalb setzt er jetzt auf Einnahmen aus Youtub mit etlichen Schwurbelviedeos zur Energiewende in denen er immer wieder den großen Blackout heraufbeschwört.

Allerdings ist der Mann geschickt und hat „seine Fakten“ immer „sehr gut aufbereitet“, sodass seine Zuschauer ihm glauben müssen, denn tatsächlich braucht man wirkliches Fachwissen um MrBlackout zu durchschauen. Zum Thema Schwarzstart behauptet Spiegelsperger zum Beispiel: „Leute, wir haben 5 Millionen Kraftwerke in Deutschland, also jede Photovoltaikanlage ist ja ein Kraftwerk, und davon sind ungefähr 140 schwarzstartfähig.“ Nicht jedes Kraftwerk ist schwarzstartfähig und Wind- und Photovoltaikanlagen können das natürlich überhaupt nicht. Und damit ist die Energiewende für Spiegelsperger letztendlich erledigt. Das ganze ist eben völlig unkorrekt, denn zum einen können nur Gaskraftwerke für einen sofortigen Schwarzstart sorgen, Kohle und Atomkraftwerke können das nicht. Aber Solaranlagen können das auch, wenn sie einen Akku haben und die Entwicklung zu immer mehr Akkus ist ja bereits gegeben. Windräder können aber ebenso mit einem großen Akku wieder hochgefahren werden. Das alles weiß er, er sagt es nur nicht seinen Zuschauern.

„Wie es also in Zukunft weitergeht, ja, ich weiß es nicht“, sagt er dann süffisant und weiter, „aber aktuell schätzt man in Deutschland zwischen 3 bis 10 Tage, bis überall wieder Strom da ist. … Mit Abschaltung von Kohle und Atom verlängert sich das ganze Spielchen natürlich dementsprechend.“ Zitat Ende.

Spiegelsperger rechnet in Wahrheit aber mit mehr als 4 Wochen Zeit für einen Blackout und deren Folgen, für die man gerüstet sein sollte und mindestens ein Notstromagregat bei ihm kaufen sollte und natürlich Trockenfestnahrung die mind. 10 Jahre haltbar ist, denn er rechnet fest damit, das unsere Supermärkter geplündert werden.

So sind sie halt unsere Schwurbler.

Sonnige Grüße
Klaus Müller

Blogger in Sachen Klimaschutz und Energiewende


Quellen:

https://t3n.de/news/blackout-index-stromausfaelle-deutschland-1685116/

Jetzt fängt das grüne Desaster an – Nun stellen uns die Grünen den Strom ab

Atomenergie ist doch klasse – was wollt ihr eigentlich?

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