Last Updated 15. April 2025
Die Geschichte eines Films – Russland mit Verträgen zwingen.
Der Titel dieses Artikels könnte eigentlich auch heißen: Die Geschichte eines Films, der plötzlich verschwand und was Russland damit zu tun hat. Er könnte aber ebenso auch heißen: Wie kann man Russland mit geschickten Verträgen bezwingen?
Und eins weiß ich sehr genau, ich werde mir mit diesem Artikel sehr viele Feinde machen. Aber was sein muss muss sein.
In dem eigentlichen Film, um den es hier geht, geht es nicht um geschickte Verträge, sondern zunächst einmal nur um einen normalen Vertrag. Der Film ist von ZDF-Frontal (wahrscheinlich vom 26. 04. 2022). Der Vertrag ist ein take-or-pay Vertrag, also ein Liefervertrag. Und bei diesen Verträgen geht es in der Regel um Energielieferungen, so wie man sie mit Gas- und Öl-Lieferländern kennt. Allerdings muss man sagen, diese Lieferverträge kennt man im Allgemeinen eben nicht und unsere Medien haben sich nicht besonders hervorgetan, um über diese Verträge auch zu berichten. Mit einer besonderen Ausnahme und genau um diese wird es in diesem Artikel gehen. Vorher muss ich auch noch erwähnen, dass die Frage im Raum steht, weshalb ist der Film überhaupt verschwunden?
Take-or pay ist das gegenseitige Versprechen Jahresmengen an Länder zu liefern und ebenso verpflichten sich die belieferten Länder diese Mengen auch abzunehmen. Damit die Lieferungen aber auch über Jahre sicher geschehen können, macht man diese besonderen Verträge. Reine Versprechen reichen bei so hohen Investitionen nicht. Verträge sind dann besser und die beiden Partner verpflichten sich dabei bestimmte Regeln zu erfüllen. Dabei hat sich im Laufe der Zeit das take-or-pay Verfahren entwickelt. Wenn ein Land dann tatsächlich weniger abnimmt als vereinbart, muss es zur Strafe die gesamte vereinbarte Menge bezahlen. Liefert das Lieferland aber zu wenig oder gar nichts, muss es ebenso hohe Strafen zahlen. Jeder Vertragspartner verpflichtet sich zur Geheimhaltung der Inhalte dieser Verträge. Deshalb wäre es wichtig, wenn Medien auch das berichten. Immerhin führt das zu Sicherheit, es führt aber auch dazu, dass weiterhin hohe Liefermengen von Gas und Erdöl im vollkommenen Gegensatz zur Notwendigkeit einer Energiewende und damit zur Notwendigkeit des Klimaschutzes stehen. Und man ahnt es bereits, in unserm Fall geht es um die Gaslieferverträge mit Russland.
Was hat das aber mit der Energiewende zu tun?
Bevor wir das klären, hier noch kurz die Historie zu den Gaslieferungen aus Russland an Deutschland, und zwar stichpunktartig. Über diese Fakten wird aber kaum noch berichtet. Schwerpunkte in der Berichterstattung von russischen Gaslieferungen sind heute andere und man bekommt sogar das Gefühl, dass diese „Geschichte“ lieber etwas anders dargestellt wird, um es mal vorsichtig auszudrücken. Nach meiner Meinung ist das alles hochbrisant und führte sogar zu kompletten Falschaussagen auch von führenden Politiker:innen. Die Grünen haben sich dabei leider besonders „hervorgetan“.
- Deutschland hat sehr früh Lieferverträge mit Russland abgeschlossen.
- Anfangs konnte Russland auch nur kleine Mengen liefern, aber mit der Zeit erhöhten sich die Liefermengen fast jährlich.
- Russland war also nicht das Land, das immer mehr liefern wollte, um uns in eine Abhängigkeit zu zwingen, so wie wir es heute immer wieder zu hören bekommen. Es konnte schlichtweg damals nicht mehr liefern.
- Anfangs waren nur kleine Mengen möglich, also hat Deutschland, (haben wir dafür gesorgt), dass es immer größere Mengen wurden.
- Dazu musste Russland neue Gasquellen erschließen, allerdings fehlte dafür das Geld.
- Also hat Deutschland dafür gesorgt, dass diese Quellen erschlossen werden konnten und eben auch, dass dann die dafür nötigen Pipelines gebaut wurden.
- Dafür musste Deutschland jede Menge Geld in die Hand nehmen, um das alles zu finanzieren.
- Deutschland wollte immer mehr und es wollte auch, dass, die Gaspreise weiter sinken, was mit den immer größer werdenden Liefermengen möglich wurde.
- Dafür musste Deutschland dann mithelfen, immer weitere neue Pipelines zu bauen, aber auch weitere Gasquellen in Russland zu erschließen. Auch Nordstream2 ist von Deutschland finanziert worden.
Und damit sind wir auch schon bei der Geschichte des verschwundenen Films.
Das ZDF-Frontal hatte die Geschichte der Zusammenarbeit Russlands mit Deutschland zu diesen Gaslieferungen von Anfang an sehr gut dokumentiert, sodass man eine sehr genaue Vorstellung davon bekam, weshalb das passierte und wie gut diese Zusammenarbeit war.
Wichtig ist dabei zu verstehen, dass Deutschland als Industrieland sehr dankbar für diese Möglichkeit war, immer mehr und immer billigeres Gas von Russland zu erhalten. Die Ursache dafür war die bekannte Tatsache, dass wir als Industrieland tatsächlich auf günstige Gaspreise angewiesen waren. Ebenso diente diese Zusammenarbeit ja auch den politischen Beziehungen zwischen Russland und Deutschland nach dem kalten Krieg. Und damals war es von allen gewollt, dass wir eine friedliche Zusammenarbeit mit Russland anstrebten und weiterentwickelten.
Die Frage ist aber, wurde eine friedliche Zusammenarbeit begrüßt, oder besser, wurde sie wirklich von allen begrüßt?
Ich denke, diese Frage werden wir zum Schluss angehen. Wichtig ist im Moment zu klären, was aus dem Film von Frontal wurde? Dieser Film war einige Zeit in der Mediathek des ZDF zu finden und auch in YouTube gab es ihn. Allerdings war der Film plötzlich verschwunden und nicht mehr auffindbar. Was war da geschehen? Es gibt keine Erklärungen dafür, aber es war so, als hätte es diese Berichte überhaupt nicht gegeben und es gab nur diesen einen Film dazu. Klären werde ich das sicherlich nicht können, aber ich möchte einige Hinweise am Schluss geben.
Weshalb verschwand dieser wichtige Film sowohl aus der ZDF Mediathek, als auch aus YouTube?
Ich hatte nach sehr langer Suche festgestellt, der Film war beim ZDF nicht mehr zu finden und in YouTube auch nicht mehr. Was war da plötzlich geschehen? Immerhin war das ja ein wichtiges Zeitdokument und nicht ein Spiel- oder Fernsehfilm.
Klar ist sicherlich, Russland hat diesen Film nicht geklaut oder die Mediathek des ZDF manipuliert und in YouTube den Film gelöscht. Wer war es aber dann?
Hier zunächst mal das Original, bzw. die Kopie des Originals, dass glücklicherweise von einem Privatkanal wieder hochgeladen wurde. Es hat nach 2 Jahren nur ganze 1009 Aufrufe. Schaut es Euch bitte an, bevor Ihr weiter lest.
Die Zusammenarbeit mit Russland
Man sieht in diesem Film also sehr genau, wie die Zusammenarbeit mit Russland zustande kam und sieht eben auch, dass Deutschland das so wollte. Russland war damals nicht unser Feind. Zwar hat Frontal durchaus versucht Schuldige zu finden, wie z.B. Gerhard Schröder, der „Putin-Freund“, oder der deutsche Chemiekonzern BASF und natürlich auch die deutsche Politik, die sich von Russland abhängig gemacht hätte.
„Tatsächlich hänge Deutschland am Gas aus Russland, wie ein Junkie an der Nadel“, so erklärte es uns die Frontalsprecherin. Und ich kann an der Stelle nicht verstehen, wieso sie diese Töne so wählt? Hängen wir denn nicht mit jedem Gas- und Ölimport an dieser Nadel? Oder sind gar alle anderen Lieferländer Demokratien und wir haben uns da mit Putin eben getäuscht?
Damit das aber nicht falsch verstanden wird, ist es wichtig zu wissen, dass wir natürlich die Energiewende machen müssen und auch werden. Das bedeutet automatisch immer kleinere Mengen von Gas, Kohle und Erdöl zu verbrauchen. Und das bedeutet ebenso, dass man diese Liefermengen vertraglich Jahr um Jahr verringern muss. UND GENAU DAVON HABE ICH BISHER IN DEN MEDIEN NICHTS GEHÖRT !!! Es wäre tatsächlich die Aufgabe von verantwortlichen Redakteuren und Journalisten und das wäre ebenso die Aufgabe der Politik für solche Verträge zu sorgen! Es ist also eine ganz dringende Aufgabe des Journalismus. Und ich zeige zum Schluss wie das gehen kann.
Dann kommt die Frontalsprecherin doch zur eigentlichen Berichterstattung, denn es gibt ja diese Gaslieferverträge bereits seit 30 Jahren.
Aber vorher kommt zu Anfang des Berichtes von Hans Koberstein unsere Außenministerin Annalena Baerbock zu Wort, „vergangene Woche im Baltikum“:
Zitat: „Der Krieg ist hier ganz nah und die Bundesregierung will Putins Kriegskasse nicht länger füllen“. Und Annalena Baerbock sagt weiter: „Ich sage daher ganz klar und deutlich, ja, auch Deutschland steigt vollständig aus russischen Energieimporten aus“.
Da muss ich als Autor dieses Artikels mich wieder mit einer Anmerkung melden. Was ist das für eine Träumerei von Frau Baerbock? Es sind vor allem ziemlich leere Versprechen. Es ist ja keine Frage, dass wir aus allen Importen weltweit aussteigen sollten und die Energiewende ist dabei der Weg, den wir konsequent verfolgen müssen. Aber es ist ebenso klar, dass andere Energieexportländer ohne Demokratie und mit jeder Menge Verstößen gegen Menschenrechte sich einen Kehricht darum kümmern, was ihre Abnehmerländer so denken. Sicherlich kann man den Einmarsch Russlands in der Ukraine nicht einfach so hinnehmen, aber man sollte vor allem mit Putin verhandeln. Das ging früher und das geht auch heute noch. Ende der Ansage.
Dann wechselt die Szene und der Sprecher des Films sagt: „Doch das ist schwieriger als gedacht, denn Deutschland hat sich zu russischen Gasimporten verpflichtet. Wer das verstehen will muss nach Ludwigshafen schauen zu BASF: Zitat Ende.
Und dann watscht man im Film erst einmal die BASF ab. Zitat: „Einen Tag nach Kriegsbeginn verkündet der Chemiekonzern wieder einmal Milliardengewinne. Dann hört man den Sprecher der BASF: 2021 war ein starkes und erfolgreiches Jahr für BASF. Unser Ebit vor Sondereinflüssen hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt. Es belief sich auf 78 Milliarden Euro. Zitat Ende.
Immer größere Ausweitung der Lieferungen
Dazu eine zweite Anmerkung: Dass bei solchen Geschäften auch Gewinne gemacht werden ist keine Seltenheit sondern Ziel von solchen Geschäften, zumal die BASF zusammen mit Gazprom diese Geschäfte über Deutschland zusätzlich auch mit anderen Europäischen Staaten eingefädelt hatte. Damit wurde Deutschland tatsächlich ein Großhändler und Gasexporteur. Ende dieser Anmerkung.
Dennoch sieht man sehr schön in dem Film, dass die Zusammenarbeit mit Russland für Deutschland sehr fruchtbar war und zudem auch einer weiteren friedlichen Annäherung diente. Sehr wichtig war dann auch das Interview mit Thierry Bros. Der kennt nämlich die Geschichte der Gaslieferungen und die weltweiten Gasgeschäfte wie kaum ein anderer und hat die EU beraten. Er sagte in dem Film:
„Russland braucht deutsche Technik für die Gasproduktion, BASF lieferte diese Technik und im Austausch bekamen sie billiges Gas und konnten damit extrem günstig produzieren. BASF ist äußertst profitabel wegen seiner günstigen Energie. … Deutschland wollte abhängiger von russischem Gas werden aus zwei Gründen. Erstens, Deutschland bekam Gas aus Russland zu einem Vorzugspreis, das ist auch heute noch so. Und (zweitens) Deutschland wurde zum europäischen Zentrum für Gas“. Zitat Ende.
In dem Film hören wir dann den damaligen Bundeskanzler Schröder in einem Ausschnitt einer Rede aus 2005 nachdem neue Verträge mit Russland für noch mehr Gas abgeschlossen wurden: „Deutschland sichert in direkter Partnerschaft mit Russland große Teile seiner Energieversorgung auf Jahrzehnte“. Und dann hört man wieder den Filmsprecher und sieht Angela Merkel zusammen mit Putin an einem Tisch sitzen: „Daran will Schröders Nachfolgerin Angela Merkel nichts ändern, wir werden die strategische Partnerschaft ausbauen, sagt Angela Merkel auf russisch“. Zitat Ende.
Und es geht dann so weiter immer wieder werden neue Verträge abgeschlossen mit noch größeren Liefermengen und neuen Pipelines und noch günstigeren Preisen.
Szenenwechsel: Robert Habeck, der grüne Wirtschaftsminister sagt am 25.3.22: „Jetzt rechnen wir damit, dass wir uns schon im Sommer 24 bis auf wenige Anteile und unabhängig von russischem Gas gemacht haben können“.
Nebenbemerkung: Am 26. September 2022 wurde mit vier Sprengungen ein Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines verübt. Wer für die Sprengungen verantwortlich ist
Take or pay als ganz großes Problem
Dann geht der Film explizid auf das take-or-pay-Problem ein. Lieferverträge werden immer langfristig abgeschlossen, denn eine andere Vorgehensweise macht keinen Sinn. Wenn man die als Abnehmer aber nicht einhält hagelt es teure Strafen.
Der Sinn war damals klar, man konnte und wollte eine weitere Gasabnahme angesichts des Einfalls Russlands in die Ukraine nicht mehr verantworten. Die Frage stellt sich aber dennoch, hätte man das nicht vorher schon beeinflussen können und damit den Krieg möglicherweise auch schneller beenden können?
In vielen Diskussionen haben mir Grüne und Grünenanhänger immer wieder vorgeworfen, dass wir, also Deutschland, diese Zahlungen an Russland aber nicht zahlen werden. Außerdem würde Russland nun auf seinem Gas sitzen bleiben. Das sind sehr naive Vorstellungen, denn zum Einen sieht man dann ganz kurze Zeit später am Handeln von Habeck, auch die USA wollen take-or-pay-Verträge für LNG-Gas und Deutschand ist „sehr interessiert“.
Tatsächlich steht die Rechnung für Russland immer noch offen und internationale Handelsgerichte werden sicherlich kein einfaches Urteil sprechen.
Zwar wird im Film noch erwähnt, dass Experten mit einem Gasboykot einen Ausweg sehen, und man dann nicht zahlen müsse, wegen höherer Gewalt. Allerdings läuft dann sogar die deutsche Industrie Sturm, allen voran BASF.
Der Film endet dann mit dem Satz: „Deutschland steckt tief in Putins Gasfalle. Sich daraus zu befreien wird schmerzhaft und teuer“. Man fragt sich aber, was soll diese Frage wenn doch gezeigt wurde, dass dieser Weg sich mit billigem russischem Gas zu versorgen eben nicht als Gasfalle von Putin aufgestellt wurde, sondern als Transaktionen zusammen begangen und über Jahrzehnte weiterentwickelt wurden.
Der Film des ZDF wurde zwei Monate nach Einfall Russlands in die Ukraine gesendet. Das wird sicherlich die scharfen Töne erklären. Dennoch sollte man sich immer an die Fakten halten.
Gäbe es da dann nicht trotzdem andere Wege das Problem zu lösen? Dazu sagt der Film überhaupt nichts und ich sehe auch nicht, das ernstharft in den Medien oder der Politik nach solchen Möglichkeiten gesucht wird, denn take or pay ist nicht das Problem, das wir mit Russland haben sondern wahrscheinlich mit allen fossilen Gasanbietern. Beim Erdöl regeln diese Dinge die Erdölkonzerne selbst, beim Gas geht es aber immer um zu schaffende Infrastruktur, die vorfinanziert werden muss und im Laufe von Jahren dann über die Abnahmemengen zurückgezahlt wird.
Was sind die Folgen?
Wer nun glaubt, es ginge hier nur um Gaslieferungen und eben diesen Krieg von Russland mit der Ukraine, der jetzt bereits im vierten Jahr läuft, dem möchte ich erklären, es geht um weit mehr. Zunächst mal geht es um Abhängigkeiten von Technik und fossilen Energien. Wenn man die Wege zusammen so erarbeitet und beschritten hat, dann muss man das auch genau so darstellen und nicht hinterher versuchen ein anderes Bild davon zu liefern, so wie es das ZDF mit diesem Film versucht hat. Aber wir sehen ja eben auch, wie der aber vor allem .
Und es geht zusätzlich nachwievor um Klimaschutz und die Energiewende, von denen wir im Film überhaupt nichts hören. Da stellt sich dann die Frage, weshalb ist dieses wichtige Thema in dem Film nicht vertreten? Zumal der Gegenspieler, die fossile Energie doch sehr stark dargestellt wird, und es dann ja Ersatzlieferungen für Gas geben muss? Und bei diesen Ersatzlieferungen haben wir das gleiche Problem. Denn selbstverständlich wird in dem Sektor immer mit take or pay gerechnet, was nichts anderes bedeutet, dass jeder andere Gaslieferant immer darauf bestehen wird Langzeitverträge nach der take or pay Methode zu berechnen.
Wie könnte man take-or-pay-Langzeitverträge besser gestalten?
Wenn wir die Anforderungen des Klimaschutzes ernst nehmen, dann muss die Energiewende schneller geschehen. Wir sehen längst, der Klimawandel beschleunigt sich und damit muss vor allem der Ausstoß von CO2 drastisch gesenkt werden. Dass wir dabei den Betrieb von Kohle (zur Stromerzeugung) und Erdöl für den Verkehr senken müssen, versteht sich von selbst. Gas wird in Gaskraftwerken und unseren Gasheizungen gebraucht. Gaskraftwerke werden wir für die Energiewende aber weiterhin benötigen. Auch wenn diese Kraftwerke am Ende dann nur noch mit Wasserstoff-Gas laufen sollen, brauchen wir die Kraftwerke um in der Dunkelflaute Strom erzeugen zu können. Dass diese Kraftwerke damit aber nicht rund um die Uhr laufen, wie andere Kraftwerke, versteht sich von selbst und damit werden sie für die bisherigen Kraftwerksbetreiber unwirtschaftlich. In dem Fall ist es das beste, wenn der Staat hier einspringt, denn es geht um notwendige Versorgungaufgaben die sonst nicht oder kaum zur Zufriedenheit aller vollbracht werden. Beim Heizen sind es Wärmepumpen die diese Aufgabe sehr gut übernehmen können. Und für eine funktionierende Mobilität gibt es E-Autos.
Wir sehen also Gas lässt sich nicht sofort komplett „abschalten“, wie z.B. Kohle- oder Atomkraftwerke (Frankreich wird hier die große Ausnahme sein). Also brauchen wir Gas und das wird immer an take-or-pay-Verträgen hängen. Der Ausstieg ist aber machbar. Weil wir zeitlich gereglt immer weniger Gas benötigen müssen die take-or-pay geändert werden und zwar auch weltweit.
Diese Änderungen werden mit jährlich abnehmenden Liefermengen ausgestattet werden. Das lässt sich vertraglich alles sehr gut regeln. Allerdings habe ich davon bisher nirgendwo lesen können. Und das ist ein sehr großes Problem. Die Anfänge hierzu wurden tatsächlich sogar schon mit Russland diskutiert. Zunächst mal gab es in Russland Veranstaltungen in denen die Energiewende erklärt wurde. Die Aussichten waren aber gut denn Windenergie könnte in Russland durchaus genutzt werden um z.B. Wasserstoff zu produzieren um diesen dann dem Erdgas beizumischen. Auch das ist alles vollkommen vergessen. Und da frage ich mich, weshalb und woher kam der Wandel bei dem Putin jetzt als kompletter Idiot und und Kriegstreiber hingestellt wird? Und bitte… Es ist keine Frage, dass Putin ein Kriegsverbrecher ist, nur wenn man die Messlatte schon anlegt, dass sind es die USA ebenso. Und viele waren, wie auch ich, komplett überfordert, als sie hörten, das Putin in die Ukraine einmaschiert war. Nur hätten wir dann nicht dafür sorgen müssen, dass mit diplomatischen Verhandlungen es zu sofortigen Waffenstillstandsverhandlungen kommt um einen dauerhaften Frieden zu erzielen? Ja… und ich höre schon die Freunde schimpfen, mit Putin können man nicht verhandeln. Und ich sage das stimmt eben nicht, es wäre bereits sehr früh gegangen, wenn die USA nicht dazwischen gesprungen wären. Aber das ist ein anderes Thema.
Davon will man aber in Deutschland und den deutschen Medien nichts wissen und nichts hören. Und das ist irrational, weil ja Russland nicht einmal aus den Klimaverträgen ausgestiegen ist, so wie es Trump aber vorhat. Nein Russland hat sogar eine ganz neue Klimaschutzinitiative gegründet und will zusammen mit der BRICS+-Gruppe eine weltweite Klimainitiative vorantreiben. Hier der Link dazu.
Und ein kleiner Hinweis sei hier gestattet, denn das was wir mit den USA abgeschlossen haben sind LNG-Lieferungen mit take-or-pay-Verträgen. Vollkommen abgesehen davon das LNG-Gas für das Klima eigentlich kompletter Unsinn ist, muss gesagt werden, dass die USA mit ihrem LNG auf dem eigenen Markt überhaupt keine Chancen hatten. Auch das Ausland wollte das US-LNG nicht. Die Branche machte jedes Jahr größere Verluste und stand vor der Pleite. Doch plötzlich ergab sich eine Chance das Gas nach Deutschland zu tranportieren, denn dort herrschte ja Gasknappheit.
Wie das alles gelaufen ist zeigt dieses Video und dies Video wird auch der Grund sein, weshalb einige Leute jetzt meinen Kanal meiden werden.
Und auch hiermit muss man die Frage beantworten, weshalb ist das obige Video von ZDF Frontal aus der Mediathek geflogen? Passte die Storry der Zusammenarbeit mit Russland plötzlich nicht mehr in den neuen Medienkurs?
Für mich ist es völlig klar, wir haben keine Zeit mehr um Kriege zu betreiben. Wir müssen Klimaschutz machen und zwar sehr schnell. Und Klimaschutz kann dabei sogar eine große Hilfe sein, denn die alten Kriegsgründe, die sich viel zu oft um den Besitz von Energie drehten werden wegfallen.
Sonnige Grüße
Klaus Müller