Die Ideologie der grünen Atomkraftgegner   Kürzlich aktualisiert!

Die Ideologie der grünen Atomkraftgegner - Screenshot

Last Updated 19. November 2024

Wenn man die Überschrift so liest, könnte man denken, Energiewende-Rocken hätte die Seiten gewechselt. Aber keine Angst liebe Freunde, gerade nach dem letzten Artikel kann das nicht passieren.

Die Ideologie der grünen Atomkraftgegner ist eine dumme Behauptung

In meinem letzten Artikel habe ich gezeigt, wie die Ideologie der Kernkraftbefürworter funktioniert und wie man deren Behauptungen begegnet und wie man sie am schnellsten widerlegt. Immerhin erreichten mich einige Kommentare, mit Argumenten, die Atomkraftgegner immer wieder bekommen. Diesen Argumenten kann man letztendlich aber nur mit gesichertem Wissen begegnen. Genau diese Diskussionen habe ich jahrelang geführt und ich war mit dem Thema bereits in den frühen 70er Jahren unterwegs. Ich habe damals Pädagogik in Göttingen studiert, und zwar das Fach Werken/Technik für Haupt und Realschulen. Weil ich aber kein Abitur hatte, musste ich eine Aufnahmeprüfung an der PH Göttingen ablegen und wie es der Zufall so wollte, bekam ich eine Prüferin, die Anhängerin der Kernenergie war. Das wusste ich aber nicht und ich hatte die Wahl aus mehreren Vorschlägen in einem Gebiet in der mündlichen Prüfung geprüft zu werden und wählte die Atomkraft. Tja und dann kam Frau Bohnsack, eine sehr junge hübsche Professorin, die gerade im Bereich Kernenergie die Koryphäe an der PH war. Dumm gelaufen, konnte ich da nur sagen, denn ich musste ihr ja wegen meiner Meinung widersprechen. Aber was soll ich sagen, ich habe diese Prüfung mit einer 2+ bestanden und dieser netten jungen Frau kontra gegeben, und zwar sehr geschickt, was sie dann absolut würdigte. Ich habe dann auch bei ihr das Fach studiert, was mir wirklich sehr viel Spaß bereitete, aber auch eine neue Form der Wissenserarbeitung, denn tatsächlich war ihr pädagogischer Ansatz damals sehr fortschrittlich.

Kommen wir aber zum Thema.

Es geht tatsächlich um einen Kommentar zu meinem letzten Artikel, in dem ich der (grünen) Ideologie bezichtigt wurde. Natürlich wäre es gut, dass Kernenergie in der Grundlast läuft. Solche Tatsachen berücksichtigt meine grüne Ideologie aber gar nicht.

Hier der Kommentar:

„Richtig, die AKWs als Grundlastfähige Stromproduzenten laufen lassen. Genau so, dann ist es auch Nachts und ohne Wind hell und Klimafreundlich. Klaus Müller dein Problem ist, du bist ideologisch so verengt, dass du nicht nach links oder rechts schaust und nur deine Idee einer Stromversorgung die einzig Wahre ist… Wie viel Mist der ganzen Solar und Windschrott später kostet in der Entsorgung, dass erklärst du nicht nur bei einem AKWs. Und nochmal die 3 abgeschalteten AKWs voll laufen lassen, ist immer noch günstiger, wie Strom permanent zuzukaufen wie es in den letzten Tagen wieder der Fall war.“ Zitat Ende.

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Interessant war daran, dass sich unterhalb des Kommentars dieser Screenshot befand, zu dem ich gleich noch kommen werde.

Meine Antwort:  

Hallo, erstmal, ich erkläre selbstverständlich, was die Entsorgung bei Wind und Solar bedeutet in meinen Artikeln. Die ist nämlich bei Solar z.B. echt gut, denn aus 25 Jahre alten Solarmodulen lassen sich neue Module bauen, die eine 3-4-fache bessere Leistung haben gegenüber den alten. Sie liefern also 3 bis 4 Mal so viel Strom. Da gibt es also kein Problem und die wirklich sehr wenig in Deutschland verbauten Problem-Sorten können wir da gern auch diskutieren. Bei der Windenergie sieht die Problematik etwas anders aus, nur auch hier ist Ihre Sicht eben falsch. Allein die Tatsache, dass wir nur ca. ein Drittel mehr Windräder für die Energiewende benötigen, zeigt doch bei den völlig falschen Vorstellungen, die man so aus ihrer Richtung hört (hunderttausende würden gebraucht werden) wer hier ideologisch verbohrt ist.
Ideologisch verbohrt nenne ich auch diejenigen, die die Kosten der Atomenergie verharmlosen.
Und auch ihr letzter Satz ist falsch: „ist immer noch günstiger, wie Strom permanent zuzukaufen, wie es in den letzten Tagen wieder der Fall war.“
Was denn nun, permanent oder in den letzten Tagen?
Diese Debatte mit dem Zukaufen zeigt eines sehr deutlich auf: Unser Strommarkt ist komplett aus dem Ruder gelaufen und muss dringend überarbeitet werden. Sehr oft wird Strom aus dem Ausland gekauft, obwohl gar keine Not besteht, er ist nur dort billiger. Ebenso dumm ist es, Windräder in der Nordsee zu bauen und den Strom in den Süden transportieren zu müssen, weil man an Alternativen nicht gedacht hat. Wir erzeugen mit Erneuerbaren mehr Strom als wir verbrauchen können. Der Satz ist richtig, aber er zählt eben nicht die gravierenden Fehler auf, die die Vorgängerregierungen gemacht haben.
Weshalb wird der Strom nicht auch im Norden verbraucht? Mit der Sektorenkopplung und dem Sektor Wärme (also auch Kälteerzeugung) tun sich tausende Möglichkeiten auf überschüssigen Strom zu verwenden und ihn nicht ins Ausland gegen Zuzahlung verklappen zu müssen. Diese Kritik geht übrigens auch an die Grünen, die den Netzausbau forcieren, anstatt diese wirklich günstigen Möglichkeiten zu wählen.
Ich kann zwar verstehen, dass sie mir Grüne Ideologie vorwerfen, sehe aber sehr klar, derjenige von uns beiden, der ideologisch aufgeladen ist, sind Sie und nicht ich.
Ich werde ihren Kommentar übrigens heute noch in den Artikel einpflegen, ohne Ihren Namen zu nennen, versteht sich. Er ist typisch für eine bestimmte Klientel und gehört selbstverständlich aufgeklärt.
Insofern bedanke ich mich sogar für Ihren Kommentar.

Siehe dazu auch:

Sektorkopplung – Der Trick zur Energiewende

Wünsch noch einen schönen Tag.

Damit endet mein Kommentar. Die Geschichte endet aber noch nicht.

Der Screenshot, den mein Gesprächspartner postete, –> war aus einem aktuellen Artikel vom WDR (vom 9.11.2024). https://www1.wdr.de/nachrichten/dunkelflaute-strom-wind-solar-energie-deutschland-november-100.html

Darin hieß es:

Kein Strom aus Sonne und Wind: Das passiert bei einer „Dunkelflaute“

In dieser Woche kam es zu einer Dunkelflaute in Deutschland – weder Wind- noch Solarenergie konnte in der Zeit produziert werden.

Der November ist da und mit ihm typisches Herbstwetter: es ist kalt, regnerisch und die Sonne lässt sich aufgrund der dicken Wolken nur selten blicken. Am Mittwoch kam dann noch dazu, dass der Wind in ganz Deutschland so gut wie gar nicht wehte. Dunkelflaute nennt die Energiewirtschaft diese Phasen, in denen zeitweise weder Solar- noch Windenergie erzeugt werden kann.

So wie in der Nacht zu Donnerstag, als so gut wie kein Strom aus Erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist wurde. Und auch im Laufe des Tages erreichte der Wert nicht einmal 6.000 Megawatt. Ein Blackout durch die Dunkelflaute, wie ihn Gegner der Energiewende gerne prognostizieren, habe Deutschland am Mittwoch aber nicht gedroht, sagt Bruno Burger vom Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme. „Dafür haben wir ausreichend Kapazitäten„, sagt er.

Tobias Federico, Geschäftsführer des Energieanalyse-Unternehmens Energy Brainpool sieht das anders. Deutschland habe am Mittwoch zeitweise „das Maximum an Strom produziert, das ohne Wind- und Solarkraft produziert werden kann„, sagte er dem Handelsblatt. Allein dieser Artikel ist so lesenswert, dass man, wenn man ihn gelesen hat, auf keinen Fall mehr solch einen Blödsinn kommentieren wird. Interessant ist auch im Artikel, dass man auf die Strompreisbildung durch die Strombörse eingeht. Genau das wird auch ein Artikel für die nähere Zukunft in Energiewende-Rocken sein.

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Blogger in Sachen Energiewende

 

 

 

 

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