Jede:r zweite Deutsche bereut Umstieg auf Elektroauto? 1

Jeder zweite Deutsche bereut Umstieg auf Elektroauto - Ein Bericht aus der FR. Er könnte aber genauso gut in der Bildzeitung stehen.

Last Updated 18. November 2023

Veröffentlicht 14.10.2023

„Jede:r zweite Deutsche bereut Umstieg auf Elektroauto“.

Diese Überschrift liefert ausgerechnet die Frankfurter Rundschau in einem aktuellen Artikel, der sogar auf einer aktuellen Umfrage beruht, die ein Anbieter von Softwarelösungen für Ladestationen in Auftrag gegeben hatte. Nach meiner Meinung wird das Ergebnis der Umfrage hier keineswegs richtig wiedergegeben. Eine bessere Überschrift zu diesem völlig „verunglückten Artikel“ in der Frankfurter Rundschau vom 29.9.2023 wäre gewesen, „Wir hatten keine Lust zur Recherche, aber offensichtlich ergibt eine Umfrage ein merkwürdiges Ergebnis„.

Der Journalist, der dieses „Ergebnis“ abgeliefert hat, ist unser neuer Kandidat der „Vertretung für rückständige Ansichten“, der es anscheinend nicht verstanden hat, dass uns mit der E-Mobilität eine Energierevolution erwartet.

Gehts noch dümmer fragt Markus Hofstätter und merkt vermutlich selbst nicht wie dumm er eigentlich selbst in Sachen eAuto ist.

Geht’s noch dümmer, fragt Markus Hofstätter und merkt vermutlich selbst nicht, wie dumm er selbst in Sachen eAuto ist.

Ist das Fake-News in der Frankfurter Rundschau?

Ja „so alt“ ist er doch noch nicht der Herr Hofstätter, ist man geneigt zu sagen, und wieso kommt er zu dieser Meinung? Na gut, dass Journalisten nicht immer alles wissen können, ist logisch, aber dafür beherrschen sie doch eines ihrer wichtigsten Werkzeuge, die Recherchearbeit. Herr Hofstätter beherrscht sich anscheinend nicht, da hat er einiges nachzuholen. Zumindest gleicht die Überschrift seines Artikels einem FakeNews-Artikel aus der Bild-Zeitung. Andererseits schreibt er im Artikel, der sich auf eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Monta, einem Anbieter von Softwarelösungen für Ladestationen bezieht, folgendes:

Wer zu Hause lädt, erfährt erst einige Monate später mit der Stromrechnung, wie hoch die Kosten tatsächlich sind. An öffentlichen Ladestationen erschwerten dagegen unterschiedliche Abrechnungsmodelle der Anbieter die Kostentransparenz. So koste das Laden an einer öffentlichen Ladesäule zwischen 40 und 80 Cent pro kWh, während es zu Hause rund 30 Cent seien, so Scherer.
Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: 41 Prozent der Deutschen, die ein Elektroauto fahren oder über dessen Kauf oder Leasing nachdenken, verfügen über eine eigene regenerative Stromerzeugungsanlage. Rund 25 Prozent haben eine Photovoltaikanlage. Für Scherer eine ideale Lösung. „Wer beispielsweise seine Solaranlage mit seiner Ladesäule verbindet und mit Sonnenstrom tankt, kommt deutlich günstiger weg.”

Fest steht allerdings damit, dass Hofstetter die 30 Cent für die Kilowattstunde, die man ohne Solaranlage zahlen müsste, nicht einordnen kann. Auch scheint er nicht in der Lage zu sein zu beurteilen, dass Strom mit der Energiewende natürlich immer billiger werden wird, aber welcher Journalist ist dazu denn tatsächlich in der Lage. Dass Spritpreise nicht mehr fallen werden, sollte allerdings inzwischen zur Allgemeinbildung zählen. Aber selbst da hab ich bei vielen Journalisten meine Zweifel, ob die das wirklich mit den Preisen aus einer eigenen Photovoltaikanlage oder Preisen, die man inzwischen über Tibber bekommen kann, verbinden können.

Klar ist, die Frankfurter Rundschau hat hier einen Artikel rausgehauen, der schleunigst korrigiert werden müsste. Zwar wurde klar, dass Laden an öffentlichen Ladesäulen bei vielen Anbietern erheblich teurer ist, was man sicherlich nicht bezweifeln kann. Aber noch stehen wir beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und einer bisher sehr geringen Anzahl an eAutos ja am Anfang. Die Vorstellung, was da aber zu geschehen hat, ist sicherlich der Teil, der vom Journalismus bisher vermittelt oder eben nicht vermittelt wurde. Der allergrößte Teil der Bevölkerung ist leider lange noch nicht in der Lage, eine realistische Vorstellung davon zu haben, wie die Entwicklung weitergehen wird.

Laden solle so einfach wie Tanken werden, steht im Artikel, nur physikalisch/technisch ist das ein vollkommen anderer Vorgang. Wenn klar ist, dass mehr als 85% aller Fahrten keine Stunde am Tag brauchen und auch kaum mehr als 50 km weit sind, dann sind die Schlüsse daraus doch recht einfach. Im Umkehrschluss steht jedem dieser Autos eine Ladezeit von 23 Stunden am Tag zur Verfügung. Wir werden also die vermutet, große Anzahl an Schnellladesäulen mit hohen Strompreisen überhaupt nicht brauchen. Allein deshalb wird sich die E-Mobilität schneller umsetzen als die meisten denken. Die Probleme liegen also an einer ganz anderen Stelle. Es braucht mehr billige E-Autos und China geht da mit guten Beispielen voran. Billige E-Autos bedeutet aber auch wir brauchen die großen Reichweiten, wie sie in den Köpfen von Journalisten und Bevölkerung stecken, lange nicht.

Hier mal ein sehr gutes Beispiel wie man E-Mobilität einführt und dabei auch Arbeitnehmer im Betrieb hält, dabei noch zusätzlich die Energiewende vorantreibt und Menschen mitnimmt auf den Weg in die Energiewende:
Ein Betrieb in Thüringen stellt den Arbeitnehmern eAutos zur Verfügung, lässt diese an der betriebseigenen Solaranlage laden. Schöner geht es kaum.

https://www.ardmediathek.de/video/umschau/umschau-mdr-magazin-vom-10-oktober/mdr-fernsehen/Y3JpZDovL21kci5kZS9zZW5kdW5nLzI4MjA0MC80MTU3ODgtMzk2Mjc2

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-rocken.org

 


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Ein Gedanke zu “Jede:r zweite Deutsche bereut Umstieg auf Elektroauto?

  • bbcffeacfcdfcbab?s=&#;d=blank&#;r=g
    E Mobilista

    stimmt jeztzt wo der schreiberling im auftrag rechtskonservativer kreise es sagt…. wi rhaben schon drei E Autos… und sind voll sche….

    Wenn mal wieder jemand nach dem Drei Liter auto frägt…. haben wir

    Öl 1 Liter ~ 10 KWH

    E Auto 1 = 24 kwh/100 km = 408 PS
    E Auto 2 = 20 kwh/100 km = 204 PS
    E Auto 3 = 15 kwh/100 km

    wir laden zu 99% PV überschüsse ins AUTO!!!

    Falls wieder wer mit der Kohlestrom Grenzkostenrechnung ankommen will schleicht euch….

    jeder der autowechseln muss sollte prüfen obs schon passt!!