Last Updated 10. Oktober 2024
Wie die Energiewende organisiert diskreditiert wurde und warum?
Ohne Energie geht nichts, das wusste auch Hermann Scheer, der große Vordenker der Energiewende. Aber Energie stand bisher immer im Besitz der großen Energieversorger. Dazu gehören nicht nur die großen fossilen Energieversorger mit Firmen wie ExxonMobil oder BP oder dem Gasversorger Gazprom und anderen. Ein ganz aktuelles Ranking dieser Erdöl-, Gas- und Kohle-Konzerne ist am Ende des Artikels zu finden. Aber in Deutschland waren es auch die Stromkonzerne, die der Energiewende einen besonders schlechten Ruf verpassten.
Zu meinem letzten Artikel über die Strafzölle beim E-Auto gegen China schrieb mir jemand einen Kommentar: “Ist es dann Lügenpresse? So kommt mir Dein Eingangsstatement vor“.
Den Beitrag hatte ich in einer CDU-Gruppe veröffentlicht, mit diesem Eingangsstatement: Strafzölle gegen Chinas E-Autos. – Die Hintergründe zeigen in Wahrheit eine journalistische Katastrophe, statt einer korrekten Berichterstattung. Das klingt sehr krass, aber mein Artikel kümmert sich auch um die Hintergründe der Berichterstattung zu den Strafzöllen und die sehen tatsächlich sehr krass aus. Und man sollte es nicht glauben, aber da transportieren gestandene Journalist:innen mal eben so ihre Vorurteile und ihr Nichtwissen und verkaufen es als korrekte Berichterstattung.
Nein, der Begriff Lügenpresse gehört in eine ganz andere Kategorie. Hier mache ich auf einen gravierenden Fehler in der Berichterstattung zur Energiewende aufmerksam, war meine Antwort. Um das zu belegen, habe ich mit diesem Video aufgezeigt, wie und mit welchen Mitteln die Energiewende von „interessierten Kräften“ bekämpft wurde. Ich schrieb dazu:
Leider haben die sozialen Medien dafür gesorgt, dass diese Botschaft immer noch Bestand hat. Negative Botschaften haben halt eine längere Haltbarkeitszeit, werden jetzt einige denken. Wenn man das in diesem Fall glaubt, dann weiß man mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht, dass diese Botschaften mit sehr viel Geld entwickelt werden. Es wird auch genügend Geld ausgegeben, diese Botschaften in Umlauf zu setzen und notfalls zu verändern, um sie dann wiederum als „neue Erkenntnis“ gegen die Energiewende einzusetzen.
Um dieses Video wird es heute gehen:
“Die Subventionen von Solar- und Windanlagen lassen die Strompreise explodieren, zu Lasten des Geringverdieners. Die Energiewende ist unbezahlbar, für den Verbraucher“.
Das war die Kampagne der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, (INSM), die damals das Ziel hatte, eine Abstimmung im Bundestag zu beeinflussen, was ihr auch gelang. Das Video stammt aus dem Jahr 2016 aus einem Vortrag von Tina Ternus, die ich persönlich kenne. Die Behauptungen, sind unhaltbar, zumal die Strompreise niemals so, hoch hätten steigen müssen, wenn man die EEG-Umlage rechtzeitig besser angepasst hätte. Aufgrund der sinkenden Preise bei den Photovoltaikanlagen war auch ein Sinken der EEG-Umlage gefordert. Bestimmte Anlagen hätten auch gar keine EEG-Vergütung bekommen müssen, weil sie allen Strom oder den Großteil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen hätten können.
Aber weshalb und wie, war es eigentlich gelungen, die Energiewende in den wichtigen Medien so miserabel darzustellen?
Diese Plakate zeigen es deutlich, mit welchen Botschaften das gemacht wurde. Wirklich interessant daran war, das war keine große Plakataktion. Es wurden vermutlich nicht einmal 200 Plakate gedruckt. Wichtig war den Auftraggebern, dass diese Plakate z.B. in Berlin an Plätzen ausgehangen waren, wo sie auch Politiker hatten sehen können. Zusätzlich gab die INSM eine Pressekonferenz, die sehr gut besucht war von allen großen Zeitungen und den Sendern. Und alle gaben die Meldung eins zu eins so weiter, ohne dass sie überhaupt recherchiert hatten, ohne Überprüfung, ohne Kontrolle, es wurde einfach abgeschrieben. Die Meldung zu dem Thema war von der INSM so aufgebaut, dass sie keinen Anlass zur Recherche gab. Die Techniken, die dabei verwendet wurden, stammen, wenn man so will, aus dem Bereich der psychologischen Kriegsführung. Kommunikations-Agenturen arbeiten solche Kampagnen aus und verwenden dabei unterschiedliche Ansätze wie orchestrierte Kampagnen mit Unterstützung von Leiser PR.
Im Grunde genommen, handelt es sich hier um einen Wirtschaftskrieg gegen die Energiewende, bezahlt von den Leuten, die die Energie in der Hand haben und so weitermachen wollen wie bisher. Dinge werden verdreht, wichtige Fakten und Alternativen werden über Jahre hinweg ausgeblendet, notfalls auch indem man unhaltbare Versprechen macht, wie zum Beispiel das Wasserstoff- oder Brennstoffzellen-Auto, das hingestellt wird, als hätte es eine bezahlbare Zukunft. Tina Ternus hat mit ihrer Arbeit sozusagen einen Wirtschaftskrimi aufgedeckt und wurde von den Zeitungen, an die sie sich mit ihrer Arbeit wendete, nicht mal gehört. Sie ignorierten ihre Arbeit schlichtweg. Erst viele Jahre später war es ihr gelungen, Kontakt zu den Leuten von der Anstalt vom ZDF zu bekommen, die eine ganze Sendung diesem Thema widmete.
Leider muss ich sagen, dass auch diese Wahrheiten von den Grünen niemals in der Dringlichkeit aufgearbeitet worden sind, die notwendig wäre, um eine vernünftige Energiewende vorzubereiten, auszuarbeiten und umzusetzen. Hier scheint es dann andere Ansätze gegeben zu haben, was mich nicht wundert, denn die Energiewirtschaft hatte schon immer beste Kontakte zum Wirtschaftsministerium, egal welche Parteien an der Macht waren.
Also, lasst Euch nicht unterkriegen und schaut immer genau hin, wer Euch belügen und betrügen will.
Sonnige Grüße
Klaus Müller
Energiewende-Rocken
Anhang:
Die größten Öl- und Gaskonzerne der Welt im Ranking
Aus welchem Land kommen die größten Öl- und Gaskonzerne der Welt nach Marktkapitalisierung? Welcher Konzern steht an der Spitze? Ein Überblick vom Handelsblatt vom 8.3.2024.
Platz 10: BP, Vereinigtes Königreich
Platz 9: TAQA, Vereinigte Arabische Emirate
Platz 8: Petrobras, Brasilien
Platz 7: ConocoPhillips, USA
Platz 6: Total Energies, Frankreich
Platz 5: PetroChina, China
Platz 4: Shell plc, Vereinigtes Königreich
Platz 3: Chevron, USA
Platz 2: Exxon Mobil, USA
Platz 1: Saudi Aramco, Saudi-Arabien