Mal wieder ein schlechter Artikel – KurzNews

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Last Updated 9. August 2021

Energiewende-Rocken #KurzNews – mal wieder ein schlechter Artikel

Ein Artikel, der sich mit Elektroautos beschäftigt und nichts in dieser Zeit über Disruption sagen kann, ist es eigentlich nicht wert geschrieben zu werden. Mit sonnigen Grüßen, Ihr Klaus Müller. Mehr braucht man eigentlich zu dem Artikel nicht sagen, um den es hier trotzdem gehen wird. 

Wieso wir Neues wie die Elektromobilität gerne schlecht reden, so heißt der Artikel, der gerade wieder hundertfach geteilt wird und wieder wird einfach nur oberflächlich gelesen, der Artikel geht tatsächlich nicht wirklich in die Tiefe, aber anscheinend meint man einen Wissensgewinn aus dem Artikel mitnehmen zu können. Das allerdings kann man sich schenken. Zum einen ist der Artikel tatsächlich zwei Jahre alt, also aus dem Jahr 2019, und wer sich mit disruptiven Prozessen beschäftigt hat, der weiß, dass zwei Jahre ganze Welten bedeuten können. 

Aber der Artikel wirft ja eine Frage auf und beantwortet die auch gleich im ersten Absatz. Da lesen wir: „Jede Veränderung, auch zum Besseren, tut weh. Denn, ein persönlicher Wandel bedeutet das Eingeständnis, dass wir früher etwas nicht gut gemacht haben. Wir fragen uns dann, warum wir  nicht schon früher Konsequenzen gezogen haben. So ist es derzeit mit dem Wandel zur Elektromobilität. Die Angst davor, etwas Gutes aber Unbekanntes zu gewinnen, ist häufig grösser, als die Angst, etwas Schlechtes aber Bekanntes zu verlieren. Deshalb glorifizieren wir das Bekannte, und suchen nach dem Negativen im Unbekannten.“

Mal ganz ehrlich, auch wenn wir im Artikel dann Aufklärung darüber erfahren was über das eAuto alles falsch oder unvollständig berichtet wurde, (Kobalt, Lithium, Reichweitenangst usw. wären die Themen), hat sich diese Frage denn wirklich so gestellt? Müssten wir ein schlechtes Gewissen haben, oder uns eingestehen, wir haben mal falsch gehandelt, und sind Verbrenner gefahren oder fahren den immer noch? Nein niemand schmeißt Sachen weg, die noch gut sind oder sogar relativ neu sind, nur weil es etwas Besseres gibt, und das sollte er auch nicht tun, denn das wäre eine Rohstoffverschwendung. Und klar ist auch, man ist neuem gegenüber eher skeptisch und fragt sich, ob die Versprechungen, die man hört, denn auch eingehalten werden.

Nur, und das ist so verdammt wichtig: Haben wir diese Versprechungen denn überhaupt gehört, zumindest von der deutschen Autoindustrie kam da nichts, und das was kam war ziemlich verhalten, und das ist sehr verständlich, denn jahrelang hatte man das eAuto in Wahrheit offensiv bekämpft, und dafür gab es eben auch mehrere Gründe. Denn zum einen wollte man den Diesel, den man vermeintlich sauber bekommen hatte in den internationalen Markt drücken, was kläglich gescheitert ist. Das Stichwort heißt Dieselskandal und das ist für einige Dieselfahrer heute noch ein Trauma. Zum anderen, haben Neueinsteiger wie Tesla es wesentlich leichter einen Markt zu erobern, alte Autohersteller wissen aber, im Grunde genommen werden die Verbrenner mit dem Siegeszug der eAuto schneller sterben, als ihnen lieb ist. Deshalb wurde das eAuto von deutschen Herstellern nie als Heilsversprechen beworben. VW hat noch bis Anfang 2018 offensiv gegen das eAuto agiert, und zwar solange, bis es fast zu spät war. VW behauptete steif und fest, bevor Herbert Diess den Vorsitz des Vorstandes der Volkswagen AG übernahm: Für uns wird das eAuto erst gegen 2025 eine Option werden, denn es ist technisch ja noch lange nicht ausgereift und dort angekommen, wo wir es als Konzern dann einsetzen würden.

Das war die Kampagne in Deutschland. Im Rest der Welt kommunizierte man anders, aber auch da vermisse ich das Engagement deutscher Journalisten, die den disruptiven Prozess des Wechsels vom Verbrenner zum eAuto, in der Massen überhaupt noch nicht verstanden haben. In Wahrheit ging in China für VW bereits die Post ab bzw. musste man ein Rennen aufnehmen, dessen Startschuss man versucht hatte zu überhören und zu ignorieren und das bedeutete, aber im Endeffekt, man musste in ein Aufholrennen einsteigen, dessen Ausgang tatsächlich ungewiss war. Das Stichwort heißt hier, die Elektroautoquote in China, denn in 2018 begann man mit der eAutoquote. Ja, in China, dort wo ständig ein Sack Reis umfällt, „für die Umwelt aber gar nichts gemacht wird“. Denn so verkaufen gewisse Kreise den Deutschen auch die Energiewende. Sollen wir denn, die wir nur 2% der Treibhausgase verursachen so hohe Kosten auf uns nehmen, wenn die ganze Welt weiterschläft?

Aber die Realität sieht längst anders aus und China ist da sehr konzentriert nach von gegangen. Alle KFZ-Hersteller in China mussten in 2018 acht Prozent aller dort hergestellten Autos als Elektrofahrzeuge verkaufen. Das hat dann zu Protesten deutscher Hersteller geführt. 

 VW und möglicherweise auch andere deutsche Hersteller waren damals noch lange nicht so weit gewesen. VW hätte im Jahr 2018 ungefähr 320.000 eAutos verkaufen müssen. Dafür hatten sie aber noch gar keine Produktionskapazitäten in China. Ein Jahr später durften sie dann auf Intervention der Kanzlerin einsteigen. Dafür aber mit einer Quote von 10 Prozent, was dann 400.000 eAutos entsprochen hat. Dazu auch ein Artikel vom Handelsblatt vom 26.02.2017.  Ob sie das in 2019 überhaupt hinbekommen haben ist unklar, nachvollziehen lassen sich, dass es möglicherweise gelungen war 360.000 Stück in dem Jahr herzustellen.  

Technikgeschichte

Wir erinnern uns alle an den Diesel-Skandal, oder? Nein, nicht mehr so richtig oder bereits alles vergessen? Genau zu der Zeit wurde eine Anti-eAutokampagne nach der anderen gefahren und es hatte sich aber auch schon abgezeichnet, dass sich China in Richtung eAuto orientieren würde. Energiewende-Rocken berichtete in vielen Artikeln darüber, z.B. hier, hier oder hier.  Und genau deshalb wundere ich mich darüber, dass so ein oberflächlicher Artikel heute überhaupt noch weitergereicht wird. Sowas sollte man schlichtweg lassen. Es trägt weder dazu bei, schlauer zu werden noch zeigt es Lösungen und Hinderungsgründe und Verläufe der angesprochenen Disruption auf (Tony Seba lässt da ganz herzlich grüßen – hier bitte klicken, damit Sie verstehen, wovon die Rede ist). Der ärgerliche Artikel hat letztendlich nur einen schönen Blickfang, das war es dann aber auch.

Weshalb der Artikel in Wahrheit eigentlich schlecht ist und weshalb er nicht zu Lösungen beiträgt, das ist für mich doch eher die eigentliche Frage. Nach meiner Meinung wird hier der Versuch unternommen eine Frage zu beantworten, die niemand gestellt hat, bis auf einige wenige Leute, die aber bereits die Antwort in Form von Vorurteilen mitgebracht hatten.
Wenn > 90% aller Leute, die sich dem Thema eMobilität auch nur ein ganz kleines Stück in der Praxis angenähert haben, entweder in dem sie mal mit einem eAuto (mit)gefahren sind, oder indem sie sich z.B. ein eFahrrad gekauft haben, wenn die also vollkommen anders auf das oben angesprochene Problem antworten und reagieren, dann haben wir es mit einem Phänomen zu tun, das einige Leute #LeisePR nennen.
Wer also hat das eAuto schlecht geredet? Wir, die wir nichts darüber wissen, oder WIR deren Meinung sehr schnell von bestimmten Leuten vergiftet wurde? Und wer sind diese Leute, die das getan haben?

Es waren deutsche Autokonzerne selbst, es waren genauso die Medien die möglicherweise sogar im Auftrag gehandelt haben, also willige Auftragsjournalisten, aber es waren ebenso lausig faule und dumme Journalisten die einfach nur nachplapperten was sie hörten. Aber es waren eben auch Meinungsführer, wie Harald Lesch, um nur einen herauszugreifen, die da sehr gewaltig an der Meinungsschraube mitgedreht gedreht haben.
Was ist nun das Ergebnis? Möglicherweise werden wir bereits in zwei Jahren erleben, dass sich eine ganz neue Akkugeneration durchsetzen wird, die weder Kobalt noch Lithium verwendet, und sich aufgrund von weiteren guten Eigenschaften, sehr schnell durchsetzen wird.

Wir werden uns nie wieder über Kobalt und Lithium beklagen müssen, denn die neue Technik verwendet einfach nur Natrium, also Salz, das überall auf dem Planeten vorkommt und bei deren Gewinnung keine vergleichbaren Folgen zu beklagen wären, und es kommt in Massen vor. Das Ergebnis wird dennoch sein, dass die Kinder im Kongo weiterhin nach Kobalt buddeln werden, denn Kobalt gehört nun mal zu dem, was wir Technik nennen und was in jedem gehärteten Stahl vorkommt. Auch um Benzin herzustellen braucht man es. Die Kinder im Kongo haben wir doch sowieso nie ernst genommen, die brauchten bestimmte Leute nur, um uns gegen das eAuto aufzubringen. Beim Lithium das Gleiche, auch das brauchen wir alle ganz dringend und es umgibt uns täglich aber wir wissen nichts davon. Und in den Hochebenen von Südamerika wird sich nichts ändern.

Was bleibt ist für die Informierten die spannende Entwicklung einer Disruption, für die weiterhin uninformierten ein Tappen im Dunkeln und für mich die Hoffnung wenigstens ein paar Leute mit Informationen versorgt zu haben, die, die beim nächsten Mal aufpassen, wenn sie einem solchen Artikel begegnen und sich vielleicht an diesen heutigen Artikel erinnern.

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken 

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