Daniel Wetzel muss eine Spätschicht einlegen – Infraschall ist weg

Daniel Quijote

Last Updated 12. Juni 2021

Na, da hat Daniel Wetzel von der WELT aber eine Spätschicht einlegen müssen und heftig in die Tasten gehauen. Veröffentlicht hat er den Artikel, um den es geht, gestern am 2. Mai 2020 um 00:01 Uhr, also um Mitternacht. Und ich lese auf der Seite der WELT, „Schallemission der Windkraft erhöht Gesundheitsrisiko„.

Schlimmer kann man die Realität eigentlich nicht mehr verbiegen, aber Daniel ist der „Joker“ für „Die Welt“ und nun macht er was er kann.

Daniel Wetzel ist ein „besonderer Spezialist“, denn immer wenn es darum geht, die Energiewende journalistisch in die Mülltonne zu schreiben ist Daniel Wetzel der Mann der Stunde. Und Daniel ist nicht festangestellt, er ist freier Mitarbeiter bei der Welt und nun ist er wahrscheinlich wieder mal sehr gut gelaunt bei der Sache, denn Daniel versteht sein Handwerk. Das ist sein Ding, da fühlt er sich wohl und hier beweist er immer wieder aufs neue sein „journalistisches Können“. Und wenn es dann auch noch um Windenergie geht, dann läuft er zur Hochform auf. Da hören wir dann von deren Unsinnigkeit und auch von Schädlichkeit der Windenergie und das hat er uns schon oft bewiesen. Wetzel ist in diesem Punkt der Joker für die WELT. Die Frage, die sich stellt, weshalb hat er keine Festeinstellung? Reichen denn die Vergütungen pro Artikel, oder hat er da noch andere Geldquellen? Aber das ist nur so ein Gedanke. Viele freie Journalisten sollen ja echt Schwierigkeiten mit solchen Arbeitsbedingungen und der Bezahlung haben und Wetzel scheint da eher keine Probleme zu haben.

Wetzels Klientel sind in dem Fall die Bürger die gegen Windenergie aufbegehren. Aber es sind auch die, die glauben, dass die Energiewende unsinnig ist und ihnen viel Geld aus der Tasche zieht. Und die bedient er ein aufs andere Mal. Doch nun darf er keine Zeit verlieren, denn er muss jetzt dringend einen wichtigen Artikel schreiben. Es gibt nämlich ein schwerwiegendes Problem, das jetzt dringend gelöst werden muss und da gilt es keine Zeit zu verlieren, sonst springen womöglich noch einige Gegenwindler ab, denn gerade ist ein wichtiges Argument der Bewegung gestorben, das mit der Schädlichkeit des Infraschalls bei Windkraftanlagen. Und oh Gott, und echt peinlich, das Argument starb wegen eines simplen Rechenfehlers.

Dass nun noch mehr Leute aus der Gegenwindbewegung abspringen könnten, steht zu befürchten, denn das war eines der Hauptargumente der Bewegung. Deshalb muss der „Joker“ jetzt in die Tasten hauen, um schlimmeres zu verhindern. Denn nun braucht das Fußvolk aus der Gegenwindbewegung nun ganz dringend neue Argumente.

Was war geschehen?

Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) hatte am 27.04.2021 auf ihrer Internetseite zugegeben, dass ihr ein schwerwiegender Rechenfehler, in Bezug auf den Infraschall, der von Windkraftanlagen ausgehen soll, unterlaufen ist. Zitat:

Erklärung zum Infraschall von Windenergieanlagen…. :
Die interne Überprüfung der BGR hat die wissenschaftlich vorgebrachte Kritik an den veröffentlichen Daten zu Schalldruckpegeln bei Infraschall-Emissionen bestätigt. Bei der Berechnung der Schalldruckpegel ist der BGR ein systematischer Fehler unterlaufen. Dieser passierte bei der Umwandlung der ursprünglich berechneten Ergebnisse in eine in der Akustik gängige Größe. Dabei wurden sowohl die WEA-Störsignale als auch die für die BGR-Messaufgabe maßgeblichen Signale gleichermaßen um 36 Dezibel überschätzt. Zitat Ende.

Dabei muss man bedenken: Bei Dezibel handelt es sich um Werte auf einer logarithmischen Skala. 10 Dezibel mehr als Schallleistung entspricht dem Faktor 10 auf dieser Skala. 36 Dezibel mehr wären ein Faktor von 4.000. Insgesamt kann man  den Faktor des Rechenfehlers auf 10.000 einschätzen, weil zugleich die Windradleistung um den Faktor 3,3 zu niedrig angesetzt war.

Diesen Vorfall konnte Herr Wetzel jetzt gar nicht gebrauchen. Ausgerechnet die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und das wichtigste Argument der Gegenwindbewegung war ausgefallen. Darauf hatten sie alle in der Gegenwindbewegung gesetzt – eine Katastrophe.Und das ging nun durch alle Zeitungen. Einige berichteten recht ausführlich darüber und in mehreren Zeitungen konnte man lesen, dass Peter Altmaier sich sogar dafür entschuldigt hatte. Und diese Meldung hatte sogar seine Zeitung gebracht.

Altmaier entschuldigt sich für Rechenfehler beim Infraschall für Windkraftanlagen

Die WELT,  Zitat:

Altmaier sagte, es lägen „Welten“ zwischen den BGR-Zahlen und dem, „was tatsächlich der Fall ist“. Er halte „diesen Vorgang für sehr problematisch“. Er werde dafür sorgen, dass er aufgeklärt wird.
Die Akzeptanz von Windanlagen an Land habe „ein Stück weit“ unter den falschen Zahlen gelitten, sagte Altmaier. Er hoffe, dass Menschen, die sich große Sorgen über die Auswirkungen der Infraschallbelastung auf ihre Gesundheit machen, nun „eine gewisse Erleichterung“ verspürten. Die erstmals 2009 veröffentlichte Studie des BGR wird bundesweit häufig von Windkraftgegnern als ein Beleg für Gesundheitsgefahren angeführt, die von Windkraftanlagen ausgehen würden.

Etliche Zeitungen hatten ja nun sehr genau und sehr ausführlich berichtet, dass das Infraschall-Argument nach dem Windräder krankmachenden Infraschall aussenden, absolut nicht mehr stimmt und sogar das Ärzteblatt schrieb es.

Herausgefunden hatte das Dr. Stefan Holzheu von der bayceer, mit dem ich noch im letzten Jahr genau darüber telefoniert hatte und der mich darüber unterrichtete. Und genau diese Geschichte passte damals so gut in meine zu der Zeit begonnene Satireserie über die Windkraftgegner im Reinhardswald, die man hier noch einmal nachlesen kann. Und Stefan Holzheu ist am Ball geblieben. Vielen Dank dafür.

Das, was sich unser Daniel Wetzel nun aber einfallen ließ, das ist ebenso Realsatire. Um das zu verstehen braucht es aber noch eine kleine Vorgeschichte.  Stefan Holzheu hatte sich die Argumente der Gegenwindbewegung in Bezug auf den Schalldruck der Windenergieanlagen, also der Schallstärke des unhörbaren Infraschalls genauer angesehen. Und ihm fiel auf, dass sich besonders ein Mediziner, der Mediziner Dr.Vahl von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz in dieser Sache engagiert hatte. Dieser hatte einige Untersuchungen gemacht und die auch im Fernsehen veröffentlicht, die aber anscheinend fehlerhaft waren, nachzulesen hier.

Und Stefan Holzheu fordert nun diesen Dr. Vahl auf, sich die Fehler anzusehen, die Vahl nach Stefan Holzheus Ansicht gemacht hat und dazu Stellung zu nehmen. Auf der Seite lesen wir dazu: „Vor Veröffentlichung dieser Seite habe ich zwei e-Mails (01.03.2020 + 06.10.2020) mit Fragen an die Arbeitsgruppe von Prof. Vahl geschickt. Leider wurden diese Anfragen nicht beantwortet (Stand 01.11.2020). Ich bin gerne bereit, auch nachträglich eine Stellungnahme der Arbeitsgruppe aufzunehmen.“. Nachzulesen hier.

Aber Dr. Vahl hat sich anscheinend bis heute nicht gemeldet. Nun, vielleicht hat unser Stefan Holzheu einfach nicht den richtigen Draht zu Dr. Vahl.

Daniel Wetzel hat da anscheinend den viel besseren heißen Draht zu Dr. Vahl, denn nun kommt es. Daniel hat wohl offensichtlich sehr schnell den Doktor an die Strippe bekommen und daraufhin diesen Artikel geschrieben, in in dem Dr. Vahl jetzt Behauptungen aufstellt, die kaum noch nachvollziehbar sind. Ich gebe den ganzen Artikel hier wieder, weil es ein Zeitdokument ist. Die Beurteilung, ob Vahl die Dinge tatsächlich so gesagt hat wie Daniel sie wiedergibt, überlasse ich dem Leser:

Schallemission der Windkraft erhöht Gesundheitsrisiko
Kürzlich kam heraus, dass eine Regierungsbehörde den Schalldruck von Windrädern zu hoch berechnet hat. Einige sahen darin einen Beleg für deren gesundheitliche Unbedenklichkeit. Das Gegenteil sei der Fall, warnen Mediziner nun. Nach einer fehlerhaften Berechnung des Schalldrucks von Windkraftanlagen durch das Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) warnen Mediziner vor höheren Gesundheitsgefahren. „Offenbar ist Windkraft schon bei niedrigeren Schalldrucken gefährlicher als bisher angenommen“, sagte Christian-Friedrich Vahl, langjähriger Direktor der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie an der Universität Mainz, gegenüber WELT AM SONNTAG.
Das BGR hatte in der vergangenen Woche eingeräumt, die Schallemissionen von Windrädern nach einer Datenerhebung im Jahre 2004 zu hoch angegeben zu haben. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte sich für den Fehler im Zuständigkeitsbereich seines Ministeriums entschuldigt.
Lobbyvertreter forderten als Konsequenz von der Bundesregierung, den Mindestabstand zwischen Windrädern und Wohnbebauung zu verringern. Zahlreiche Energiepolitiker, darunter die frühere Grünen-Chefin und Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energie, Simone Peter, sahen in der Fehlberechnung einen Beleg für die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Windkraftanlagen.
Das Gegenteil sei jedoch der Fall, sagte Vahl, der als Leiter der Arbeitsgruppe Infraschall der Universitätsmedizin Mainz seit Jahren die Wirkung von Infraschall auf Zellgewebe und Organe erforscht. „Nach der BGR-Korrektur werden die Beschwerden der Betroffenen nicht mehr im Bereich von größer 90 Dezibel geäußert, sondern bereits im Bereich zwischen 60 und 70 Dezibel.“
Weil Windkraftanlagen heute zudem sehr viel größer sind als im Untersuchungszeitraum 2004, sei es umso dringlicher, die gesundheitlichen Auswirkungen von Infraschall eingehend zu untersuchen, sagte Vahl. Die modernen, größeren Anlagen „emittieren einen erheblich höheren Schalldruck, außerdem verschiebt sich die Emission zu niedrigeren Frequenzen, die sehr wahrscheinlich ein höheres Gesundheitsrisiko bewirken“.
„Die Korrektur der BGR ändert nicht die grundsätzlichen Stresswirkungen von Infraschall, die auf verschiedenen Ebenen des Organismus gefunden wurden“, sagte Vahl. Der Mediziner nannte beispielhaft „Wirkungen bei Membranstrukturen und der zellulären Kommunikation, im Gleichgewichtssystem und bei Aktivierung distinkter Gehirnbereiche im Unterbewusstsein.“

Ich lass mir das noch mal durch den Kopf gehen: „Nach der BGR-Korrektur werden die Beschwerden der Betroffenen nicht mehr im Bereich von größer 90 Dezibel geäußert, sondern bereits im Bereich zwischen 60 und 70 Dezibel.“, wie bitte, was soll denn das heißen? Man beklagt sich nun also anders?  Und lieber Don Daniel Quijote, und ich habe da noch eine Frage: Wie viele Mediziner genau haben das behauptet?

Hallo? Das bezeichne ich als Realsatire unter Berücksichtigung, zum Beispiel von dieser Überlegung: Insbesondere bei Wassersportarten sind die Druckschwankungen durch die etwa tausendfache Dichte des Wassers deutlich höher. So entspricht eine sinusförmige Auf- und Abbewegung mit einer Amplitude von 1 cm im Wasser rund 131 dB(Z). Und dies bedeutet, dass wir beim Schwimmen unseren Körper deutlich höheren Druckschwankungen aussetzen als die Druckschwankungen im obigen Experiment von Prof. Vahl. Quelle:  Akustik Journal (Nr. 02/20, S. 35)

Fazit: Nun wird die Sache immer verschwurbelter und ich freue mich schon auf einen neuen Artikel in Sachen Infraschall der dann mit Sicherheit heißen wird: Daniel wetzelt mal wieder. 😀

Sonnige Grüße

Klaus Müller – Energiewende Rocken


Und schon nach einer Stunde gibt es den ersten Nachtrag. Soeben hat mich Jürgen Voskuhl darauch aufmerksam gemacht, dass unser Don Daniel bereits mit weiteren Schwurbeleien beim Klima-Lügendedektor geführt wird, vielen Dank dafür – sehr lesenswert.

yHBAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA

Daniel Wetzel beim Klima-Lügendetektor

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