Energierevolution – Der gesteuerte Blackout im Kopf

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Last Updated 27. August 2023

Der gesteuerte Blackout im Kopf – Energie-Revolution

Die Angst vor einem Blackout wegen der Energiewende ist für viele sehr real. 

Allerdings gibt es dafür kaum technische Gründe. Zum einen geht die Energiewende sehr langsam voran, zum anderen, halten wir sehr viele Reservekraftwerke vor, weil man mit dem Einsatz fluktuierender Energie einen wesentlich größeren Regelaufwand hat. Wind- und Sonnenenergie sollen unseren Strom sauberer machen und deshalb müssen wir sie ja auch gebrauchen wenn sie Strom liefern. Dann müssen Kraftwerke runtergeregelt werden. Scheint die Sonne weniger oder der Wind bläst nicht mehr genug, muss für den Ausgleich durch die bestehenden Kraftwerke gesorgt werden. Daher kommt der höhere Regelaufwand. Dennoch, der erwartete Blackout, den viele seit Jahren befürchten und andere durchaus auch herbeisehnen oder zumindest ihre zum Teil auch politischen Geschäfte damit machen, ist bisher ausgefallen. Und wir machen die Energiewende ja bereits seit 20 Jahren. Aber schon sehr früh hieß es, mehr als 4% Strom aus Erneuerbaren Energien könne das Netz nicht vertragen. Heute verträgt es mehr als 50%,  aber es gab wegen der Energiewende bisher keinen Blackout.

Vor einigen Tagen habe ich einen Artikel mit dem Titel, Das ist ein (kleiner aber spektakulärer) Durchbruch, zu den Berichten über die Balkonmodule in Tagesschau und ZDF-heute, geschrieben. Er hat viele gute Diskussionen ausgelöst, aber es gab auch etliche Stimmen, die negativ waren. Und hier sind zwei Gegenstimmen, Namen und Profilbild habe ich geschwärzt.

Der gesteuerte Blackout im Kopf

Kommentar Klimataliban

Obwohl solche Kommentare ziemlich nerven, finde ich sie aber sehr wichtig, denn hieran erkennt man, welche Meinungen herrschen und wie verbreitet sie sind. Dass negative Meinungen zur Energiewende meist nicht auf technischem Wissen beruhen, sondern gemacht werden, steht außer Frage. Mein Blog ist voll von Artikeln die beschreiben wie so etwas gemacht und vorangetrieben wird. Der obere von beiden Kommentaren ist aber ziemlich gut, weil dort wenigstens argumentiert wird und man auf die Argumente eingehen kann. Immerhin klingen sie ja auch sehr logisch. Aber wer kann das schon ohne Fachwissen widerlegen? Logischer kann man das Dilemma kaum darstellen und der Mann hat sich auch Mühe gegeben, die Sache verständlich zu erklären.

Aber die Argumentation ist falsch und damit kommen wir zu zwei Punkten, die einzeln betrachtet werden müssen. Vorher muss allerdings gesagt werden, dass aus solchen Beurteilungen schwere Konsequenzen vor allem auch für unsere Demokratie erwachsen. Denn mit dem sicheren Wissen, man hätte recht, glauben große Teile der Bevölkerung inzwischen, die Grünen müssen echt vollkommen plemplem sein und einen an der Waffel haben. Und schon geht es los mit wüstesten Beschimpfungen und einer Unzufriedenheit, die tief aus dem Bauch kommt. Man zweifelt an der Fähigkeit der Politik vernünftige Entscheidungen treffen zu können und dann ist man sehr schnell bei einer Politikverdrossenheit gelandet.

Was allerdings vernünftige Entscheidungen sind wissen die meisten nicht, und so konnten wegen der Abschaltung der letzen AKW in Deutschland mal wieder die Atomfantasien blühen. Aber bitte Leute, es ist nix passiert. Kein Stromausfall, keine Lichter gingen aus, und tatsächlich sind die CO2-Emmissionen nicht enorm hochgegangen wegen der Kohlekraftwerke. Tatsächlich sind im ersten Halbjahr mehr Gaskraftwerke betrieben worden und damit war ein schnelleres abschalten und wieder anschalten bei Bedarf gegeben. Das kann man mit Kohlekraftwerken nicht, weil man sie weder schnell starten kann noch schnell herunterregeln kann. Aber die Vorurteile sind reichhaltig und so ist es dann auch kein Zufall dass bei diesem Punkt die Zustimmung zur AfD oder der CDU/CSU höher kaum sein kann.

Die da oben stecken sich die Taschen voll und bekommen auch noch Schmiergelder von der Lobby der Erneuerbaren Energien. Das sind die Vermutungen die es gibt, und klar begründet sich eine ebenso tiefe Enttäuschung daraus, dass Politik keinesfalls auf die soziale Schieflage schaut die von steigenden Energiepreisen ausgehen. Diese Politik würde uns keine vernünftige Zukunft bescheren können und das Land nur zugrunde richten. Und wenn ich jetzt sage, das ist purer Sprengstoff, dann hat das seine Gründe, denn in Wahrheit ist es schlimmer. Wenn Medien nicht in der Lage sind, die Energiewende vernünftig darzustellen und zu erklären und vor allem richtig zu hinterfragen, dann haben wir ein großes Problem. Mehrere wissenschaftliche Studien belegen diese tief sitzende Politikverdrossenheit bereits. Eine der wichtigsten Studien dazu die man kennen sollte findet man hier. Ich beschreibe diese Studie auch in meinem Artikel zur Energierevolution.

Unsere Sprache ist längst an Sprüche wie Klimawendehals, Klimaverblödung, Klimawahn, Klimazwang, Klimazirkus oder Klimataliban gewöhnt, und der Klimaleugnerverein EIKE redet von den Grünen Khmer.

Bevor wir zu den politischen Dingen kommen, klären wir aber schnell noch die technischen Dinge zum ersten Kommentar oben.

Wie sieht das nun technisch aus?

Richtig ist die Behauptung, dass wir Kraftwerke für die Reserve brauchen werden.

Falsch dagegen wäre eine Behauptung, dass die Planer der Energiewende solche Kraftwerke vergessen hätten. Das hat man selbstverständlich nicht. Es gibt auch immer wieder die Behauptung damit würde man eine Doppelstrucktur betreiben müssen was viel zu teuer ist und damit die Energiewende noch teurer machen müsse. Dummerweise glauben das sogar große Teile der Ampel oder ihrer Anhänger auch.

Richtig ist, es gibt Pläne dafür. Richtig ist aber auch, die Medien haben darüber nie ausreichend berichtet. Wenn ich jetzt Medien sage, dann schließe ich Fachmedien dabei aus, denn die haben ausreichend berichtet aber werden nur von Fachleuten gelesen, nicht aber von Bürgern und leider auch nicht von den Journalisten. Alle anderen Medien muss ich einschließen, denn die hätten spätestens jetzt die dringende Aufgabe gehabt, darüber verständlich und umfassend zu berichten. Das wäre ein Schutz für unsere Demokratie, denn wir wollen ja alle Bürger mitnehmen, und das ist nicht unmöglich, im Gegenteil das geht durchaus, weil die Energiewende sehr große Vorteile für alle bringt, sogar auch für den ärmeren Teil der Bevölkerung. Allerdings müssen wir sie dann auch richtig machen. Siehe dazu auch meine Artikel „Energiebesitz für Alle“ und „Die Energiewende ist eine Energierevolution. Was ist zu tun?

Falsch ist auch die Behauptung, man könne kein einziges Kraftwerk deshalb abstellen.

Richtig muss es heißen, wir können Kohle- und Atomkraftwerke für diese Aufgabe nicht gebrauchen, deshalb werden wir sie abstellen. Sie sind zur Lösung des Problems nicht geeignet, weil sie sich nicht schnell auf Null Leistung runterregeln lassen. Und ebenso schnell wie es nötig wäre, kann man sie auch nicht wieder rauf regeln. Die meisten dieser Kraftwerke brauchen Tage dafür. Sie sind technisch dafür nicht geeignet und man kann sie für diese Aufgabe auch nicht nachrüsten. Gaskraftwerke können das aber.

Falsch ist die Behauptung, man „muss sämtliche Kraftwerke in Reserve halten, was extrem teuer ist“. Nachdem ich sagte, nur Gaskraftwerke sind geeignet, muss natürlich auch gesagt werden, ein wichtiger weiterer Vorteil ist, die Gaskraftwerke sind am wartungsärmsten und damit billiger als alle anderen aber sie sind gleichzeitig auch im Bau die billigsten.

Richtig ist also, die allein geeigneten Kraftwerke sind die billigsten und später werden sie mit Power to Gas betrieben werden. Der Treibstoff wird aber nicht billig werden, weil er aus Wasserstoff mit erneuerbarer Energie hergestellt werden muss. Aber dafür laufen die Kraftwerke so wenig wie möglich. Und leider sind es gerade solche Kritiker wie oben, die diesen Wasserstoff auch gern in Wasserstoffautos verheizen würden. Das macht dann allerdings absolut keinen Sinn mehr.

Falsch ist die Behauptung, das Resultat wären die höchsten Strompreise der Welt. Tatsächlich steht Deutschland an der Spitze mit den Strompreisen. Aber die Verursacher der hohen Preise sind nicht die Erneuerbaren Energien.

Richtig ist also, wir haben in Deutschland einen Strommarkt, der sehr ungünstig ist und zu dummen Verzerrungen führt. Die Ursache ist die Hebelwirkung an den Strombörsen durch das teuerste Kraftwerk, das gerade läuft, (#eegParadoxon). Zusätzlich haben wir jede Menge Abgaben auf den Strom, die es in anderen Ländern so nicht gibt. Das alles lässt es so aussehen, als machen die Erneuerbaren Energien den Strom teuer. Sie haben die Strompreise aber definitiv gesenkt, denn ohne Erneuerbare wäre der Strom tatsächlich noch teurer.

Das wäre der erste Punkt. Quellen dazu liefere ich nach, sie sind dann unten. Dass es dabei immer um eine vermeintliche Angst vor einem Blackout geht, der ja jederzeit zuschlagen wird, weil doch die Sonne nicht immer scheint und der Wind nicht immer weht, haben wir verstanden. Dass seit Einführung der Erneuerbaren Energien dieser Blackout noch nie wegen der Erneuerbaren Energie aufgetreten war und sich die Versorgungssicherheit immer weiter verbessert hat, hoffentlich auch.

Der zweite Punkt erscheint mir bedeutend wichtiger.

Wie entsteht diese Schieflage in der Beurteilung zur Energiewende?

Die Antwort ist nüchtern, sie ist nicht kompliziert, wenn man bestimmte Grundprinzipien versteht, aber sie ist enorm entlarvend und Menschen, die das verstanden haben, wissen dann meist nicht, was sie tun können. Wenn die Leute es verstanden haben, dass es sich hier um hoch qualifizierte und dementsprechend hoch bezahlte Lobbyarbeit handelt, die auf dem massiven Einsatz von Desinformationen basiert und deshalb so gut funktioniert, fühlen sie sich machtlos. Man weiß auf einmal, genau ein sehr großer Teil des Journalismus macht dabei beabsichtigt oder unbeabsichtig mit. Obwohl ja Aufklärung ihre Aufgabe wäre transportiren sie diese Desinformation in Teilen leider immer noch. Wir müssen leider feststellen, Medien haben gerade in Berichten zur Energiewende zum allergrößten Teil komplett versagt. Bestes und aktuellstes Beispiel ist die Lobbykampagne der Gaslobby. Thema war der „Heiz-Hammer von Robert Habeck“ und die massive Kampagne gegen die Wärmepumpen.

Und tatsächlich findet man dann nur einen einigen Artikel im Focus, der das Thema angeblich aufklärt. Nur ist das eher ein Nebenschauplatz, mit wirklicher Aufklärung über die Kernpunkte hat das nichst zu tun. Habeck hat es vermasselt – wie man Bürger wirklich von der grünen Wende überzeugt. Und hier erklärt uns diesmal nicht ein Journalist, was Robert falsch gemacht hat, sondern Susanne Nickel, eine Wirtschaftsmediatorin erklärt, wie er es besser hätte machen müssen. Sie ist unter anderem auch Expertin für „Arbeit und Wandel“. Ihre Erfahrung sammelte sie in ihrer langjährigen Tätigkeit als Managerin und Beraterin sowohl in nationalen als auch internationalen Unternehmen und Konzernen. Sie ist in fast allen DAX 30-Unternehmen viele Jahre ein- und ausgegangen. Dann können wir doch eine wertvolle Aufklärung erwarten, oder? Bestenfalls könnte man sagen ja teilweise, ich sage aber nein, sie erklärt uns die wichtigsten Dinge nicht, dazu kommen wir gleich.

Ja, dem Artikel kann man tatsächlich sehr gute Ratschläge entnehmen, was Kommunikation und Kommunikationsstrategien angeht, wenn wir eine einfache Situation vorfinden. Hier sind einige Auszüge ihrer Tipps:

Robert Habeck hat mit seinem vermasselten Gebäudeenergiegesetz bei der Bevölkerung einen Change-Overkill ausgelöst. Seine strategischen Fehler werden für immer ein Beispiel dafür bleiben, wie man Menschen bei der grünen Transformation nicht mitnimmt. Lernen wir daraus!
Wochenlang hat die Ampel über die Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes gestritten. Bis zum Nothalt durch das Bundesverfassungsgericht. Der grüne Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck scheiterte in mehreren Akten, weil er offenbar nicht verstanden hat, wie man Menschen für Neues gewinnt. Habecks strategische Fehler als Chef werden für immer ein Beispiel dafür bleiben, wie man Menschen bei der grünen Transformation nicht mitnimmt.
Lassen Sie uns einmal Habecks Vorgehen mit der Brille eines Change-Profis analysieren. Bei der Digitalisierung gibt es z.B. genauso viel Widerstand im Unternehmen wie gegen Habecks Schnüffeln in unserem Heizungskeller. Mir scheint, dass der grüne Minister die Kopfstandmethode missverstanden hat. (Für alle nicht so Change-Versierten: Dabei handelt es sich um eine Umkehr-Technik, mit der man gedanklich – also nur gedanklich – etwas Neues gegen die Wand fährt, indem man genau das Falsche tut, um herauszufinden, was unbedingt zu vermeiden ist). Es ist Robert Habeck nämlich gelungen, wesentliche Erfolgsfaktoren zu missachten und dabei in fünf große Change-Fallen zu tappen. Zitat Ende

Focus Wärmepumpen - Habeck hat es vermasselt

Und so haben viele den Tipp von Frau Nickel durchaus Glauben geschenkt, das hatte sogar ich im ersten Moment. Nur wenn man das Hintergrundwissen von dem hat, was ich gleich kurz erläutern werde, dann weiß man, keiner ihrer Tipps hätte Robert Habeck helfen können. Denn wirklich „lustig“ wird es erst, wenn man die „Kommunikationsstrategien“ seiner Gegner kennt. Und davon redet Frau nicken nicht. Wir erinnern uns – kurz vor der Sommerpause musste Habeck so sehr viel in seinem Heizungsgesetz nachgeben und abschwächen, dass man sich wirklich wundern musste, weshalb er das überhaupt mitgemacht hat. Die FDP war dabei wirklich unverschämt. Auch ich war mehr als verunsichert, weil ich Habecks Handlung nicht mehr verstehen konnte.

Aber es war alles viel schlimmer. Habeck hätte noch so viele Kopfstände und Purzelbäume machen können, die Sache war bereits gelaufen und sie war sehr lang vorher bereits „konzipiert“ und mit viel Geld durchgezogen worden. Es war ein abgekartes Spiel, wie wir es auch in anderen Zusammenhängen gegen die Energiewende kennen.

Lobbycontrol klärte die Sache für uns auf:

Wie die Gaslobby das Heizungsgesetz entkernt hat – Die Debatte über das Heizungsgesetz tobt schon seit Monaten. Ein Blick auf Lobbyinteressen und Akteure.

Lobbycontrol - Wie die Gaslobby das Heizungsgesetz entkernt hat

„Die Gaslobby zeigt sich erfreut, (und) Umwelt-, Mieter- und Verbraucherverbände üben scharfe Kritik: Das ursprünglich klimapolitisch ambitionierte Heizungsgesetz wurde nach langem koalitionsinternen Ringen immer weiter entkernt. Der Ausstieg aus dem klimaschädlichen und absehbar teuren fossilen Heizen wird nun voraussichtlich weit nach hinten geschoben. Zudem soll der Einbau von Gasheizungen weiterhin zugelassen sein, wenn diese auf Wasserstoff umrüstbar sind bzw. „h2-ready“ sind.

„Wasserstoff und grüne Gase werden zukünftig feste Bestandteile im Wärmemarkt sein,“ frohlockt etwa Gerald Linke vom Gaslobby-Verband DVGW in der Zeitung Die Welt nach Einigung der Ampel-Koalition über das Heizungsgesetz. Damit hat sich die Gaslobby auch längerfristig ein Türchen für das fossile Heizen offengehalten. Denn Wasserstoff wird in aller Regel aus Erdgas hergestellt. Was außerdem bleibt, ist eine massive Verunsicherung vieler Menschen – samt Misstrauen in das politische System. Einen Teil der Erklärung, wie es so weit kommen konnte, liefert ein Blick auf die Lobbyinteressen in der Auseinandersetzung.“ Zitat Ende.

Ich werde hier nicht den ganzen Artikel von Lobbycontrol erläutern, nur so viel. Mit einer derart geschickten Kampagne, die nicht erst in diesem Jahr begonnen hatte, ist es der Gaslobby gelungen die Bevölkerung gegen die Wärmepumpen aufzuhetzen. Ich hatte das in meinem letzen Artikel bereits thematisiert. Die gekaufte Debatte gegen die Wärmepumpe – Gaslobby.

Die Blackaout-Angst stammt auch von solchen Kampagnen und sie funktioniert gut, denn sie ist bereits etabliert und hat sich verselbsständigt, wie wir mit einem Blick auf den Kanal BlackoutNews erkennen müssen. Zwar berichtet ma da seit einer längeren Zeit nicht mehr über Blackouts aber man bedient die Propaganda der fossilen und atomaren Lobby. Das alles ist eine sich selbst erfüllende „Skandal-Landschaft“, die aber keinesfalls im Blick hat, dass die Energiewende die beste und günstigste Lösung ist und für alle die niedrigsten Energiepreise bereit hält, wenn wir sie richtig machen. Das geht aber nur mit einer dezentralen Lösung in der Energiewende. Auch hier werden größtenteils Zweifel geschürt. Interessant ist auf jeden Fall, dass die aktuellen Artikel die BlackoutNews bringt, durchaus kritisch daherkommen, im Grunde dann aber doch für Technologieoffenheit werben und keinesfalls vernünftige Wege zur Energiewende beschreiben. Überhaupt spielt auch die Atomlobby immer noch ein trauriges Spiel.

Die Atomlobby behauptet im Sinne des Klimaschutzes einen großen Vorteil gegenüber allen anderen Techniken zu haben, die nahezu CO2-freie Technik. Wenn man sich auf dieses Argument einlässt, neigen viele inzwischen dazu, das als richtig zu betrachten. Sie lassen aber vieles außer Betracht. Ich will hier das große Fass zu Endlagern und Gefahren überhaupt nicht aufmachen, gebe aber folgendes zu bedenken: Wir hören ständig davon, dass wir nun Atomstrom importieren müssen und das zu teueren Preisen, während wir bei Überschuss-Strom aus erneuerbaren Energien diesen ins Ausland mit Verlusten verschenken müssten.

Das ist grundsätzlich falsch. Weltweit laufen ca. 430 AKWs. Die Hälfte davon ist überaltert, das wären 215. Davon die Hälfte werden die nächsten 10 Jahre wohl kaum überleben, sie werden wegen der Überalterung zurückgebaut werden müssen, man kann sie nicht nachrüsten. Man müsste also dringend neue dazu bauen.
Auch in Frankreich ist das so. Gebaut wurden Atomkraftwerke, die in Zeiten, wo man optimistisch war und Geld kein Problem war. Inzwischen fehlt die Kühlung für Reaktoren, weil es kein Kühlwasser im Sommer gibt, die Flüsse lagen im letzten Jahr trocken. Ca. 20 Kraftwerke in Frankreich sind aber auch ausgefallen, weil zu alt und/oder ungenügend gewartet. Neue hinzubauen, geht in einigen Ländern, aber nicht wirklich in Europa und da macht Kernenergie aber auch nicht die Masse aus.
Nur – Wenn diese 430 AKWs, von denen wir reden, nicht mal lächerliche 3% des Weltenergiebedarfs an Primärenergie schaffen, was sagt uns das dann?
Mir sagt es, diese 3% können nur bei sehr viel Glück gehalten werden. Der Geldeinsatz dafür ist enorm, erneuerbare Energien sind billiger.  

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken

 


Bild zu diesem Artikel Foto von Vinicius „amnx“ Amano auf Unsplash

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