Last Updated 29. Juni 2018
Shell wusste es schon vor 25 Jahren, andere bereits Jahre früher. Ganz unten dazu mehr.
Nur die Älteren unter uns kennen diese merkwürdige Schachtel noch. Eine Videokassette. In manchen unter denen finden sich wahre Schätze. Man muss nur lange genug graben. Das taten auch die Journalisten des niederländischen Magazins „De Correspondent“ und des britischen „The Guardian“ und haben einen Lehrfilm des Ölkonzerns Shell ausfindig gemacht. Der wäre sicher nach Ansicht der Hersteller am besten unentdeckt geblieben. Eine Schmach für Shell aber auch alle anderen Konzerne.
Den Film wollen wir Ihnen nicht vorenthalten, sie finden ihn hier oder am Ende dieser Seite. Und dazu folgenden Bericht von Spektrum.de:
Inhaltsverzeichnis AnzeigenLEHRFILM: Als Shell noch vor dem Klimawandel warnte
1991 war noch keine Lobbyarbeit angesagt: In einem Lehrfilm erklärte der Ölkonzern minutiös die Dramatik des zu erwartenden Klimawandels.
von Jan Dönges© iStock / shansekala
(Ausschnitt)
Journalisten des niederländischen Magazins „De Correspondent“ und des britischen „The Guardian“ haben einen Lehrfilm des Ölkonzerns Shell ausfindig gemacht. Darin warnte das Unternehmen vor den dramatischen Auswirkungen des durch steigende CO2-Konzentrationen ausgelösten Klimawandels.
Es gebe einen „außergewöhnlichen Konsens unter Wissenschaftlern“ in dieser Frage. Schon jetzt müssten Gegenmaßnahmen ergriffen werden, selbst wenn der letzte Beweis für die Schädlichkeit hoher Kohlendioxidkonzentrationen noch ausstehe. Das 28-minütige Video schildert eindringlich, dass es durch die Erwärmung zu einer Zunahme extremer Wettereignisse, zu Hungersnöten und Überschwemmungen und infolgedessen auch zu Massenwanderungen kommen dürfte.
Die Prognosen deckten sich weitgehend mit der Entwicklung der letzten 25 Jahre und dem heutigen Kenntnisstand, meint Tom Wigley von der University of East Anglia, dessen Institut laut „De Correspondent“ dem Konzern bei der Erstellung des Films geholfen hat. Auch die Lösungen, die in dem Film genannt werden – der Umstieg auf erneuerbare Energien sowie der Verzicht auf fossile Energieträger –, entsprechen den heute immer noch propagierten Maßnahmen zur Eindämmung der Erwärmung.
Bereits einige Jahre vor Produktion des Films hatte ein als vertraulich eingestufter interner Bericht die Auswirkungen des steigenden Kohlendioxidgehalts analysiert. In dem Dokument aus dem Jahr 1986 warnen Mitarbeiter des Konzerns vor „schnellen und dramatischen Veränderungen“. Ein ähnlicher Bericht aus dem Hause Exxon ist 2015 aufgetaucht. Beide Studien belegen, dass die Mineralölkonzerne schon vor über einem Vierteljahrhundert um die Bedrohungen durch zu viel CO2 wussten.
Doch weder Exxon noch Shell ließen sich von den eigenen Erkenntnissen zu einer umwelt- und gesellschaftsfreundlichen Unternehmenspolitik verleiten: Wie „De Correspondent“ detailliert ausführt, engagierte sich Shell stattdessen über viele Jahre in Lobbygruppen wie der Global Climate Coalition, die Zweifel an der Existenz des Klimawandels säen sollte. Zwar habe der Konzern inzwischen eine Erneuerbare-Energien-Sparte, die spiele jedoch im Gesamtprogramm des Unternehmens anteilsmäßig nur eine sehr untergeordnete Rolle. Vor allem investiert Shell seit Jahren in die Förderung von Schiefergas, obwohl dessen Klimabilanz als besonders ungünstig gilt.
Shell wusste es schon vor 25 Jahren, bei Exxon wusste man es bereits früher
Spektrum.de deckte auf:Interne Dokumente zeigen: Exxon-Wissenschaftler warnten ab 1977 vor den Gefahren des Klimawandels. Doch ihr Konzern ignorierte sie – und verlegte sich aufs Täuschen und Verwirren. Lesen Sie hier weiter…
Fazit
Solange sich mit dem schmierigen Stoff Geld verdienen lässt, werden unsere Erkenntnisse ein gut laufendes Geschäftsmodell nicht ändern. Alle Folgen, die Kriege ums Öl, mit Millionen Toten und verletzten, die wir in den letzten Jahrzehnten erlebten und die Folgen der Klimakatastrophe, alles kein Grund aufzuhören. Moral und Geld sind zwei verschiedene Dinge. Verstöße in diesem Ausmaß finden keine Richter. Anders schon eher bei Verstößen im alltäglichen Leben, da landet man schnell im Gefängnis.
Der Kabarettist Volker Pispers sagte einmal sinngemäß: Da müssen wir dann aber mal hin, wenn die unser Öl unter ihren Sand verbuddelt haben.
Energiewende ist nicht nur Klimaschutz sondern auch Friedenspolitik.
In diesem Sinne
Ihr Klaus Müller
Hier eine aktuelle Doku vom WDR.
https://www.youtube.com/watch?v=A15MF8HM-sA&t=1516s
Weiterführender Link auf unsere Seite, Gegenwind – eine Anleitung und Strategie zum Klimaleugnen