Last Updated 2. Juni 2017
Ok, es ist passiert. Trump verkündete gestern den Ausstieg aus dem Pariser Klimaschutzabkommen. Damit fehlt ein wichtiges Mitglied unter den 196 Ländern die sich dem Abkommen angeschlossen haben. Bisher hatten Syrien und Nicaragua den Vertrag nicht unterschrieben, nun klinkt sich die USA aus. Viele befürchten nun, dass sich hier ein neuer Trend auftun könnte und sich weitere Länder anschließen könnten. Was aber steht wirklich auf dem Spiel?
Die USA gehören neben China zu den zwei größten CO2-Emitenten der Welt. Dabei gibt es einen bedeutenden Unterschied zwischen den beiden; der pro-Kopf-Ausstoß in China ist wesentlich geringer als der der USA. Trump beschwert sich aber in seiner Ausstiegsrede über angebliche geringeren Verpflichtungen in Chinas Abkommenserklärung. Wissenswert ist nun, dass China in den letzten Jahren unglaublich viele Hausaufgaben in Sachen Klimaschutz gemacht hat und weiterhin fleißig daran arbeitet immer mehr Erneuerbare zum Einsatz zu bringen. Beim Ausbau von Wind, Solar und auch bei den Elektroautos sind sie bereits Weltmeister. Das liegt nicht nur an der schlechten Luft in den Industrieregionen Chinas sondern auch an ihrem Geschäftsinteresse, denn China hat den Weltmarkt längst entdeckt. Dass nicht nur viele Arbeitsplätze für die neue Technik im Land entstehen, sondern auch für den Export, sollte wohl jedem klar sein.
Export
Das genau ist es aber was Trump anscheinend nicht versteht oder verstehen will mit seiner USA-First-Politik. Viele Staaten und Firmen in den USA haben das aber längst begriffen. Elon Musk, der Gründer der eAutofirma Tesla wird sich davon kaum beeindrucken lassen, denn dessen Zielrichtung ist seit Jahren klar: Das beste eAuto für den Weltmarkt. Und so laufen inzwischen viele Politiker, Bürgermeister, Bürgerinitiativen Sturm gegen Trumps undurchdachten Beschluss. Trump wird damit mittel- und langfristig zu den Verlierern zu gehören.
Außergewöhnlich gut
fand ich gestern Abend die Berichterstattung der Tagesschau. Eine fast 1-stündige Sondersendung mit vielen Hintergrundberichten und parallel dazu auf Facebook ein Live-Blog mit Ranga Yogeshwar (findet sich auf der Facebookseite der Tagesschau) waren schon beeindrucken.
Trump kündigt Welt-Klimavertrag auf. Tagesthemen-Extra
Gepostet von tagesschau am Donnerstag, 1. Juni 2017
Schön, das damit der Druck auf die deutsche Klimaschutzpolitik, die seinen Namen in den letzten Jahren nicht wert war, von den Medien nun deutlich erhöht wird. Das hat wohl auch die Kanzlerin verstanden. Sie hat immer ein gutes Gespür dafür, was gerade geht und was nicht. Damals bei ihrem Ausstieg aus dem Atomausstieg, hatte sie am Tag von Fukushima blitzschnell erfasst, dass sie nun ihren Beschluss nun kippen musste. Auch gegen den erbitterten Widerstand aus den eigenen Reihen. So erlebten wir dann den Ausstieg aus dem Ausstieg aus dem Ausstieg. Heute nun beeindruckt sie mit einer kurzen aber starken Stellungnahme, wie ich finde.
"Wir brauchen dieses Pariser Abkommen, um unsere Schöpfung zu bewahren. Nichts kann und wird uns dabei aufhalten." Kanzlerin Merkel zum Ausstieg der USA aus dem Pariser Klimaabkommen.
Gepostet von tagesschau am Freitag, 2. Juni 2017
Und die Tagesschau gibt sich richtig viel Mühe um auch den Klimaskeptikern den Wind aus den Segeln zu nehmen.
Was bedeutet die Begrenzung des Temperaturanstiegs genau?
Gepostet von tagesschau am Freitag, 2. Juni 2017
Übrigens kann Trump den Klimaschutzvertrag nur mit einer vierjährigen Kündigungsfrist aufkündigen. Was er allerdings machen kann, die Zahlungen zum Abkommen einstellen. Siehe Link aus der FAZ zum Artikel, „Warum es auch ohne Amerika weitergeht„.
Alles in allem, eine gute Berichterstattung zu einem schlechten Ereignis.
Sonnige Grüße, Ihr Klaus Müller
Nachtrag ein Abend später
Trumps Beschluss wirbelt ordentlich Staub auf. Die Reaktionen, auch international haben nicht lange auf sich warten lassen. Gut so.
Hier der Link zum Tagesschauartikel
Kuzerklärt: BULLSHIT !!!