Last Updated 14. April 2018
Meldung vom Handelsblatt 20.02.2018
Inhaltsverzeichnis AnzeigenTeslas Model S verkauft sich besser als die Mercedes S-Klasse und der 7er BMW
Paukenschlag in der Oberklasse: Das Tesla Model S hängt in Europa die Konkurrenz von Mercedes und BMW ab.
Düsseldorf. Für die deutschen Premiumautobauer ist der US-Elektropionier Tesla längst ein mehr als unangenehmer Herausforderer. Im Volumenmarkt können die Kalifornier den Deutschen zwar noch nicht die Stirn bieten, doch ausgerechnet in der lukrativen Spitzenklasse der Autowelt raubt Tesla den Deutschen die zahlungskräftige Kundschaft.
Im vergangenen Jahr konnte der Elektroautobauer in Europa mehr Exemplare seines Spitzenmodells verkaufen als Mercedes und BMW. Das berichtet das Fachmagazin „Automotive News Europe“ unter Berufung auf Zahlen des Marktforschungsinstituts Jato.
Demnach wurde das Model S im vergangenen Jahr in Europa 16.132 Mal verkauft – ein sattes Plus von 30 Prozent. Die deutschen Spitzenmodelle taten sich dagegen deutlich schwerer. Mercedes steigerte die Verkäufe der S-Klasse immerhin noch um drei Prozent auf 13.359 Exemplare, der 7er BMW fuhr mit 11.735 verkauften Fahrzeugen sogar ein Minus von 13 Prozent ein.
Lord have mercy #001
Tesla wurde jahrelang von den Autobauern ignoriert und vor allem auch totgeschwiegen. Bei dem Spielchen machten auch die Medien und die Politik mit. Das bestausgebauteste Schnell-Ladenetz der Welt befindet sich in Deutschland. Tesla betreibt dieses Netz und hat es auf eigene Kosten ausgebaut. Und – „Tanken“ ist für Teslakunden selbstverständlich kostenlos. Aber wer weiß das schon?
Berichte über Tesla wurden von den Medien eher vermieden. Man hatte den Eindruck „besser wir berichten nicht“, war das Motto oder man berichtete immer nur am Rande. Die Linie hieß und heißt ja bis heute: Es gibt keine Nachfrage nach Elektroautos. Folgerichtig darf es die auch nicht geben. Nur, weshalb gibt es dann so lange Warte- und Bestellzeiten? ntv berichtet sehr ausgiebig darüber.
No mercy
Hinter den Kulissen: Dabei soll Martin Winterkorn der Ex-VW-Chef, bereits in 2014 einen Wutanfall bekommen haben, nachdem seine Ingenieure einen Tesla zerlegt hatten um ihn auf Stärken und Schwächen zu analysieren. Als sie ihm die Ergebnisse vorgelegt hatten, antwortete er wutentbrannt: „Ein solches Auto hätte ich von Ihnen erwartet.“, Lord have mercy…
More mercy
Nachdem nun Tesla Anfang letzten Jahres das Model3 und zum Jahresende den neuen Roadster und seinen LKW „Tesla Semi“ vorgestellt hat (1.000 km u. 800 km Reichweite), erleben wir in den Medien wöchentlich den Untergang von Tesla. Jede Woche muss Tesla nun einen neuen dramatischen Tod sterben, zumindest wird das immer angekündigt. Da müssen Aktien sinken, können Auslieferungstermine nicht gehalten werden. Das fehlt es Tesla an Professionalität für die Serienherstellung und da stimmen die Spaltmaße natürlich immer noch nicht. Jede Woche was neues. Aber wann stirbt denn Tesla nun endlich? Früher nannte man das Presse-Ente – heute heißt das alternative Fakten. Oh Gott, hau mir doch einer auf die Finger, unsere Medien berichten natürlich ausgewogen. Gut ich bin schon ruhig.
Oh Lord, won’t you buy me a Tesla Model S?
Sonnige Grüße
Klaus Müller
Der Wecker hat anscheinend immer noch nicht geklingelt…