Der Besserwisser, die Energiewende – #Energiesystemkonflikt

Der Besserwisser - Ausschnitt aus einem Foto von alex-shuper-aXgYJtVA3A8-unsplash

Last Updated 22. Januar 2024

Dieser Artikel wurde am 7.Jan.24 veröffentlicht. Es wurden nun einige Ergänzungen hinzugefügt um ihn verständlicher zu machen.

Worum geht es in diesem Artikel?

„Der Besserwisser, die Energiewende – #Energiesystemkonflikt“ beschreibt einen Kommentar der sich sich im ersten Moment recht vernünftig anhört, und dazu auch noch sehr gut gegliedert ist im Endeffekt aber viel zu kurz springt. Und diesen Kommentar muss ich natürlich widerlegen, denn es geht um nichts weniger als um Fakten.

Entgegnung auf einen Kommentar zum Artikel „Energiekonzerne haben jetzt jeden Grund diese Regierung zu bejubeln

Unter dem Artikel fand sich sehr schnell folgender Kommentar:

Die Behauptung, dass Energiekonzerne generell “der Feind” oder “böse” seien, insbesondere deutsche Energieunternehmen und die deutschen Politiker, ist tatsächlich eine stark vereinfachte und eindimensionale Sichtweise. Diese Einschätzung lässt einige wichtige Aspekte außer Acht:

1. **Komplexität der Energiebranche**: Die Energiebranche ist äußerst komplex und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft und im Alltagsleben. Energieunternehmen sind für die Versorgung mit Strom, Gas und anderen Energieformen verantwortlich, was für moderne Gesellschaften unerlässlich ist.

2. **Vielfalt der Akteure**: In Energieunternehmen arbeiten Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen – von Ingenieuren und Technikern über Kundenservice-Mitarbeiter bis hin zu Forschern. Diese Menschen tragen zur Energieversorgung und -innovation bei und sind nicht zwangsläufig “böse Kapitalisten”.

3. **Wirtschaftliche Realitäten**: Energiekonzerne operieren in einem marktwirtschaftlichen System, in dem Profitabilität ein wichtiger Faktor ist. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass diese Unternehmen oder ihre Angestellten unmoralisch oder schädlich handeln.

4. **Ethische und ökologische Herausforderungen**: Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Energiebranche mit ethischen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und Umweltbelastungen. Die Art und Weise, wie Unternehmen diese Herausforderungen angehen, variiert und ist ein legitimes Feld für öffentliche Diskussionen und Kritik.

5. **Bemühungen um Nachhaltigkeit**: Viele Energieunternehmen, auch in Deutschland, investieren zunehmend in erneuerbare Energien und Nachhaltigkeitsinitiativen. Diese Bemühungen zeigen, dass es innerhalb der Branche ein Bewusstsein für Umweltverantwortung gibt.

6. **Regulatorischer und politischer Rahmen**: Energieunternehmen operieren innerhalb eines komplexen regulatorischen und politischen Rahmens, der sowohl nationale als auch internationale Dimensionen hat. Dieser Rahmen beeinflusst ihre Entscheidungen und Handlungen.

Insgesamt ist es wichtig, eine differenzierte Betrachtung der Rolle und des Verhaltens von Energieunternehmen zu haben. Pauschalisierungen und übermäßige Vereinfachungen helfen nicht dabei, die tatsächlichen Herausforderungen und Potenziale in diesem Sektor zu verstehen und anzugehen.

Ich habe den Kommentar nicht freigegeben, weil die Sache tatsächlich sehr viel komplexer ist und unterkomplex denkende Menschen, die die Energiewende und den Energiesystemkonflikt nicht verstehen, hier kaum mitreden können oder zu eine Aufklärung beitragen können. Selbstverständlich klingen die Argumente unseres Kommentators vordergründig logisch Aber ich werde das nun einordnen.

Der Besserwisser, die Energiewende und der #Energiesystemkonflikt.

Deshalb habe ich versucht all diese Argumente zu widerlegen. Hier der Originalbeitrag mit dem alles los ging.

Energiekonzerne haben jetzt jeden Grund diese Regierung zu bejubeln

Für mich erschreckend…

Der Kommentar stammt von einem Mann der sich nicht traut mit seinem eigenen Namen und einer funktionierenden E-Mail-Adresse zu zeichnen. Allein das macht die Sache bereits verdächtig. Die E-Mail-Adresse die dieser Mensch als Absender hinterließ, heißt unterkomplexemenschen@sindmireingraus.com. Diese E-Mail-Adresse gibt es natürlich nicht. Die Frage ist, weshalb traut er sich nicht offen zu kommunizieren?

Aber noch eins vorweg: Der Artikel heißt zwar „Der Besserwisser, die Energiewende – #Energiesystemkonflikt“, aber auch hier kommt es auf den wichtigsten Begriff an, und das ist der #Energiesystemkonflikt. Zum Energiesystemkonflikt habe ich sehr viele Artikel in meinem Blog geschrieben und habe einsehen müssen, dass ein Artikel zu diesem Thema nicht ausreicht um ihn verständlich zu schildern. Tatsächlich funktioniert es aber wenn man immer wieder Nachfragen erhält und sieht, da gibt es kluge Gedanken und Fragen die Menschen haben die Hermann Scheer’s Buch > Der energethische Imperativ < nicht kennen und gelesen haben.

 

Also los geht’s, ich antworte auf seine Kommentare um klarzustellen worum es es in der Sache tatsächlich geht.

Zitat:
„Die Behauptung, dass Energiekonzerne generell “der Feind” oder “böse” seien, insbesondere deutsche Energieunternehmen und die deutschen Politiker, ist tatsächlich eine stark vereinfachte und eindimensionale Sichtweise.“

Antwort:
Ich sehe hier eher eine unterkomplexe Sichtweise von Ihnen. Die großen Energiekonzerne und Stromkonzerne haben immer schon Politik für ihre Interessen gemacht und alles, was sich gegen sie richtete, versuchten sie zu unterbinden. Und das mit allen Mitteln. Siehe dazu meine Linkliste:

Lobbypedia berichtete über die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft sehr ausführlich und beschrieb sehr genau, welche Interessen sie in Wahrheit vertreten.  https://lobbypedia.de/wiki/Initiative_Neue_Soziale_Marktwirtschaft.

Kampagne der INSM und des RWI gegen die Förderung des Ökostroms. https://lobbypedia.de/wiki/Kampagne_der_INSM_und_des_RWI_gegen_die_F%C3%B6rderung_des_%C3%96kostroms

Marc Oliver Bettzüge, der für das Energiewirtschaftliche Institut arbeitete, hat gemeinsam mit der Prognos AG die Studie „Energieszenarien für ein Energiekonzept der Bundesregierung“ erstellt, auf dessen Basis die Bundesregierung im Jahre 2010 ihr Energiekonzept erarbeitete. Ein Teil dieses Konzeptes war die Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke. Die Studie geriet in die Kritik der Medien, da sowohl das EWI als auch die Professur von Bettzüge, damals massiv von der Energiewirtschaft gefördert wurde. Bettzüge ist Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Wirtschaftsrat der CDU sowie Mitglied von Interessenverbänden der Energiewirtschaft wie vgbe und Mitglied im Verwaltungsbeirat des Energieversorgers Rhenag. https://lobbypedia.de/wiki/Marc_Oliver_Bettz%C3%BCge

Bundesinitiative Vernunftkraft: Auch diese Initiative hat seine Wurzeln und vor allem die Finanzierung von den fossilen Konzernen.
Siehe: Lobbyist als Betreuer von Anti-Windkraft-Initiativen, https://lobbypedia.de/wiki/Bundesinitiative_Vernunftkraft

Und weiter im Kommentar. Zitat:

Der Besserwisser schreib:
Diese Einschätzung lässt einige wichtige Aspekte außer Acht:

„1. Komplexität der Energiebranche: Die Energiebranche ist äußerst komplex und spielt eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft und im Alltagsleben. Energieunternehmen sind für die Versorgung mit Strom, Gas und anderen Energieformen verantwortlich, was für moderne Gesellschaften unerlässlich ist.“

Meine Antwort:
Natürlich sind die Energieunternehmen sind für die Versorgung mit Strom, Gas und anderen Energieformen verantwortlich. Aber die Energiewende leitet einen Wandel ein. Die Energiebranche kann man daher also nicht so einfach betrachten. Es sei denn, man will nicht verstehen, womit und wie sie Geld verdienen. Das Geld wird mit Kohle, Gas und Erdöl verdient und damit aber auch mit Strom.

Die Energiewende ist damit die größte Bedrohung für diese Einnahmen und über diese Einnahmequellen hatten sie sozusagen ein Exklusivrecht. Aber diese Exklusivität verschwindet durch die Energiewende. Und an der Stelle muss man sich wirklich klarmachen, was es bedeutet, wenn jeder seinen Strom selbst herstellt und den dann auch noch im Bereich Wärme/Kälte, Mobilität und Strom selbst benutzt?

Das ist das Ergebnis der Energiewende, und ich will in diesem Zusammenhang nicht mal Ziel sagen. Es ist das, was sich ergibt. Es ist sozusagen wie der Computer, mit dem jetzt alle schreiben und nicht mehr die Schreibmaschine. Oder um es anders zu sagen, die Verkäufer und Anbauer der Äpfel bekommen nun soviel Konkurrenz, dass ein Anbau sich für sie nicht lohnen kann, denn die Äpfel aus dem eigenen Garten sind in jedem Fall billiger.
Solange aber nicht jeder einen Garten hat (im übertragenen Sinn also Solaranlagen auch dem Dach und Balkon) oder es noch nicht genügend Anbaugemeinschaften gibt (Energiegenossenschaften), können (und müssen) die Energiekonzerne noch „anbauen“. Ihr Schicksal ist es allerdings, die Mengen mit denen sie handeln können werden immer kleiner werden. Auch das ist Marktwirtschaft. Allein diese Tatsache ist schon sehr schmerzlich für sie (aber es kommt noch schlimmer wie wir gleich sehen werden).

Der Besserwisser:

„2. Vielfalt der Akteure: In Energieunternehmen arbeiten Menschen aus unterschiedlichsten Bereichen – von Ingenieuren und Technikern über Kundenservice-Mitarbeiter bis hin zu Forschern. Diese Menschen tragen zur Energieversorgung und -innovation bei und sind nicht zwangsläufig “böse Kapitalisten”.“

Meine Antwort:
Die Vielfalt der Akteure wird erhalten bleiben, aber die Konzerne wird es nicht mehr geben. Allerdings wird es auch hier Einbußen geben, vorläufig aber wenige (dazu unten etwas mehr).

Zitat der Besserwisser:

„3. Wirtschaftliche Realitäten: Energiekonzerne operieren in einem marktwirtschaftlichen System, in dem Profitabilität ein wichtiger Faktor ist. Dies bedeutet jedoch nicht automatisch, dass diese Unternehmen oder ihre Angestellten unmoralisch oder schädlich handeln.“

Meine Antwort:
Ich habe nie davon geredet, dass die Angestellten unmoralisch oder schädlich handeln. Die Konzernchefs tun das und einige werden sich mit Sicherheit auch vor Gericht rechtfertigen müssen. Moral ist dabei ein sehr schlechter Begriff, denn es geht um die Weiter-Existenz dieser Unternehmen die aber mit ihrer bisherigen Zielsetzung keine Chance haben zu überleben.
Wenn ich noch eine Bemerkung hinzufügen darf, um die Sache klarer zu machen. Stadtwerke, die z.B. Strom und manchmal auch Gas liefern, werden auf jeden Fall in Erneuerbare Energie investieren. Das müssen sie, denn es ist immer billiger die erneuerbare Energie vor Ort zu generieren als sie von großen Konzernen kaufen zu müssen, denn die würden ja einen Aufschlag machen, den man so nicht haben wird.

Zitat:
4. Ethische und ökologische Herausforderungen: Es ist wichtig anzuerkennen, dass die Energiebranche mit ethischen und ökologischen Herausforderungen konfrontiert ist, insbesondere im Hinblick auf den Klimawandel und Umweltbelastungen. Die Art und Weise, wie Unternehmen diese Herausforderungen angehen, variiert und ist ein legitimes Feld für öffentliche Diskussionen und Kritik.

Antwort:
Das alles ergibt sich aus meinen obigen Kommentaren aber es ist eben nicht so, dass die Energiebranche jetzt mit etwas neuem konfrontiert wird. Sie ist aus Moralischen Gründen die ganze Zeit damit konfrontiert gewesen und hat das seit Ende der 70er Jahre sehr klar ignoriert und dagegen gearbeitet. ExxonMobile z.B. hatte die eigenen Forschungsergebnisse zur Klimaentwicklung damals weggeschlossen um fortan „tollen Stoff“ für die Klimaleugnerbewegung zu liefern. Das Motto war: Gibt es den anthropogenen Klimawandel überhaupt, oder irrt die Wissenschaft?

Ebenso ist es ihre Sache gewesen die Gegenwindbewegung in Deutschland immer wieder mit neuen Argumenten zu beliefern. Das geschah aber mit 100% Sicherheit nicht mit Anschreiben an die Gegenwindinitiativen selbst. Mit offiziellem Briefkopf von Exxon, BP oder den deutschen Stromkonzernen, wie Eon, RWE & Co.. Da wären viele Leute in der Gegenwindbewegung aufgewacht, wenn ihre Führungskräfte plötzlich mit Schreiben von den Energiekonzernen angekommen wären.
Ich verlinke hier mal eine Übersichtskarte der Verstrickungen der Gegenwindbewegung mit der Politik und Energiekonzernen. Das Netzwerk zur Verhinderung der Energiewende in Deutschland.
https://energiewende.eu/netzwerk-gegen-die-energiewende/
und eine Untersuchung/Studie der Bürgerinitiativen gegen Windkraft in Deutschland. Das ist die erste Untersuchung die zu sehr vielen positiven Reaktionen in den Medien geführt hat und dem Spuk und der ganzen Szene einen deutlichen Tritt in den Allerwertesten versetzt hat.

Zitat:
5. Bemühungen um Nachhaltigkeit: Viele Energieunternehmen, auch in Deutschland, investieren zunehmend in erneuerbare Energien und Nachhaltigkeitsinitiativen. Diese Bemühungen zeigen, dass es innerhalb der Branche ein Bewusstsein für Umweltverantwortung gibt.

Antwort:
Ich muss diesen Satz tatsächlich noch mal zitieren und einzeln durchgehen: „Viele Energieunternehmen, auch in Deutschland, investieren zunehmend in erneuerbare Energien und Nachhaltigkeitsinitiativen“.
Wie viele Energieunternehmen, im Sinne von Energiekonzernen sind das denn in Deutschland?
Ich habe mich anscheinend nicht deutlich genug ausgedrückt, obwohl ich das in sehr vielen meiner Artikel immer beschrieben habe. In Deutschland haben wir jetzt noch 3 große Stromkonzerne, Eon, RWE und Vattenfall. Vorher hat man den kleinsten Stromkonzern EnBW auch dazugezählt, der tatsächlich etwas mehr getan hatte in Sachen Solar- und Windenergie. Alle fossilen Energiekonzerne investieren jedoch nicht in Wind- und Solarenergie. Die aktuellsten Zahlen dieser 3 (4) Stromkonzerne die mir für den Besitz an Wind-, Solar- und Biogasanlagen vorliegen, sind aus 2020:

Eigentümerstruktur von EE-Anlagen Stand 12/2020. Quelle: trend:research – Agentur für Erneuerbare Energien e.V. – 2020

Eigentümerstruktur Windenergieanlagen an Land.
Verteilung der Eigentümer an der bundesweit installierten Leistung zur Stromversorgung
Die großen drei Stromkonzerne (EVU) = 3,9%

Eigentümerstruktur Photovoltaikanlagen.
Verteilung der Eigentümer an der bundesweit installierten Leistung zur Stromversorgung
Die großen drei Stromkonzerne (EVU) = 0,2%

Eigentümerstruktur Biogasanlagen.
Verteilung der Eigentümer an der bundesweit installierten Leistung zur Stromversorgung
Die großen drei Stromkonzerne (EVU) = 0,3%

Diese Zahlen sind lächerlich, gemessen an Deiner Behauptung. Die Grafiken dazu kann man sich hier anschauen.

Zitat:
6. Regulatorischer und politischer Rahmen: Energieunternehmen operieren innerhalb eines komplexen regulatorischen und politischen Rahmens, der sowohl nationale als auch internationale Dimensionen hat. Dieser Rahmen beeinflusst ihre Entscheidungen und Handlungen.
Insgesamt ist es wichtig, eine differenzierte Betrachtung der Rolle und des Verhaltens von Energieunternehmen zu haben. Pauschalisierungen und übermäßige Vereinfachungen helfen nicht dabei, die tatsächlichen Herausforderungen und Potenziale in diesem Sektor zu verstehen und anzugehen.

Antwort:
Wie gesagt spreche ich immer von Energiekonzernen und nicht von Energieunternehmen. Und genau in diesem Sinne kommt eine ganz andere Aussage zu stande, die dann lauten muss: Energiekonzerne operieren innerhalb eines komplexen regulatorischen und politischen Rahmens. Sie haben immer versucht sich nach außen hin freundlich zur Energiewende zu geben, haben aber von vorn herein verstanden die Politik so zu beeinflussen, dass alle Risiken und Kosten von der Gesellschaft übernommen werden müssen, sie die Gewinne dann aber selbst einstreichen. Diese Aussage ist keinesfalls sozialistische Spinnerei, sondern eine einfache und simple Tatsache.
Deshalb ist es wichtig eine differenzierte Betrachtung der Rolle und des Verhaltens von Energiekonzernen zu haben, denn sie haben an der Verursachung von Umwelt- und Klimaschäden die Hauptschuld.

Zum Schluss komme ich zu einer weiteren Fragestellung und dem Kern meiner Behauptungen – #Energiesystemkonflikt.

Ich schrieb oben: „Allein diese Tatsache ist schon sehr schmerzlich für sie (aber es kommt noch schlimmer wie wir gleich sehen werden).“ Würden die 3 großen Stromkonzerne jetzt massiv in Wind-, Solar- und Biogasanlagen einsteigen bekämen sie sehr massive Probleme und würden ihren Untergang auf zwei Weisen beschleunigen, wobei das ganze sich dann poteziert.

Jetzt in die Erneuerbaren einzusteigen würde bedeuten den Bürgern Konkurenz zu machen, denn diese haben die Energiewende jetzt für sich entdeckt und beginnen zu verstehen, wie günstig sie ihren eigenen Strom herstellen können. Damit aber entziehen sie sich als Kunden den Stromkonzernen und kaufen immer weniger Strom von diesen. Ja und es ist klar, dass lange noch nicht alle Bürger die Energiewende für sich entdeckt haben, dafür haben die Energiekonzerne mit ihren Desinformationskampagnen gesorgt. Wichtige Einnahmen für die Stromkonzerne bleiben also aus, aber mit dem E-Auto und der Wärmepumpe wird es weitergehen. Strom wird beides versorgen und es ist dem E-Auto und der Wärmepumpe egal, woher der Strom kommt und wie günstig der Strom ist.

Würden die großen Stromkonzerne dennoch massiv in die EE einsteigen, würden sie den Markt für EE, also für Solar- und Windanlagen aber anheizen. Damit beschleunigen sich die Preissenkungen dieser Techniken noch weiter. Und das bedeutet, es spricht sich noch doller herum, dass die Dinge billiger werden wenn man sie selbst nutzt. All das wissen die Energiekonzerne. Weshalb sollten sie dann ausgerechnet in die Energiewende investieren?

Hermann Scheer sagt dazu in seiner Analyse:

Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit dem Beginn des Industriezeitalters. Ein Strukturwandel ohne Verlierer und Gewinner ist undenkbar.  Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit dem Beginn des Industriezeitalters. Ein Strukturwandel ohne Verlierer und Gewinner ist undenkbar.  Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und Gesellschaften und Volkswirtschaften sein, und in diesen die Technologieunternehmen sowie viele lokale und regionale Unternehmen. Es wird auf jeden Fall entschieden mehr Gewinner des Energiewechsels als Verlierer geben. Einem großen Teil der Gewinner sind die Chancen noch nicht bewusst, weshalb sie noch auf der Gegenseite stehen. Den größten Einfluss auf das praktische Geschehen haben derzeit noch die etablierten potenziellen Verlierer, den geringeren die noch längst nicht etablierten Gewinner.

Versuche der Verliererrolle in diesem Wandlungsprozess zu entkommen und ihre zentrale energiewirtschaftliche Rolle zu behalten, führen zu widersprüchlichen und teuren Verlangsamungsstrategien. Zitat Ende.

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken

Diskutiert in der Facebook-Gruppe Energiewende-Rocken

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