Energiebesitz für alle. 2 – Wir lassen uns den Schatz an Öl aber nicht nehmen

Anja Reschke - Der Kampf ums Klima. Wie uns die Öl Industrie belügt.

Last Updated 1. September 2023

Veröffentlicht: 23.7.2023

Vorbemerkung:

Energiebesitz für alle 2 – Der Sendeauftrag, ist ein Auszug aus meinem vorletzten Artikel.

Mein Artikel, Energiewende – Energiearmut – Energieeigentum – Energiebesitz für alle, war außerordentlich lang und umfasste sehr viele unterschiedliche Aspekte zum Thema Energiebesitz. Es ist sicherlich klar, dass bei einer Lesezeit von ca. 40 Minuten also mehr als einer halben Stunde, viele Leser den Artikel sicherlich nur überflogen haben. Aber mein Thema Komplettveränderung im Energiebesitz durch die Energiewende ist vollkommen neu in der Energiedebatte und deshalb sind deren einzelne Aspekte zwingend im Zusammenhang zu sehen. Aus diesem Grund werde ich einzelne Kapitel daraus extra wiedergeben und notfalls ein wenig erweitern, und hier ist nun  der erste dieser kleineren Artikel.

Es war sicher sehr optimistisch, den Originalartikel in den sozialen Medien zu verbreiten, und zu hoffen, er würde sofort etwas bewirken. Aber diesen Optimismus und diese Hoffnung hatte ich keinesfalls, denn mit insgesamt 9.319 Worten und eine Mindestlesezeit von ca. 34 Minuten ist so ein Artikel eher etwas für “Spezialisten”. Aber das Thema geht uns alle an. Und zugegeben, der Artikel hat es tatsächlich in sich und war sozusagen so etwas wie eine Art Rundumschlag.

Wenn die Energiewende komplett auf dem falschen Weg ist und dringend einer Korrektur bedarf, muss man viele Wege gehen, um auf das Problem aufmerksam zu machen. Zumal ja ein großer Teil der Politik, der Medien und der Energiewendefans glauben, es ginge jetzt los mit der Energiewende und wir sind auf einem guten Weg. Das sind wir leider nicht, wir sind auf einem falschen und schlechten Weg, und die Energiewende macht es sich sozusagen selbst schwer, sich durchsetzen zu können. Viele sprechen von einer großen Zustimmung zur Energiewende, aber die ist eher nur theoretisch vorhanden.

Die gefühlte Lage gleicht eher einem vorschnellen unbedachten Vorstoß, und der wird den Grünen angelastet. “Die Wärmepumpe gegen alle Vernunft mit der Brechstange durchsetzen zu wollen”, ist der Inhalt vieler Meldungen und der Journalismus bedient darum die Wunschformel Technologieoffenheit, die eine gangbare Alternative beinhalten soll. Auf der anderen Seite bedeutet Klimaschutz für viele Grüne “mit einer unerträglichen Arroganz auf Leute hinabzublicken, die zu dumm und ignorant sind einzusehen, dass alle den Gürtel enger schnallen müssen, um das Klima zu retten, wobei natürlich in der Praxis die Arbeiterinnen und Arbeiter gemeint sind und die Armen müssen den Gürtel enger schnallen.

Schauen wir uns aber an, welche Lobby für diese Wahrnehmung der Bevölkerung sorgte, dann sollte jetzt spätestens klar sein, dass nach allem, was man heute über die Technologieoffenheit weiß, Technologieoffenheit ein vollkommen leeres Versprechen ist. Und es ist wissenschaftliches Wissen, von dem hier die Rede ist. Aber mit diesem gefühlten Wissen über die Technologieoffenheit, bei der am Ende alles gut wird aber beim alten bleibt, inklusive der Verbrennungstechnik, die ja nicht abgeschafft, sondern grün werden soll, wird man weiter mit den alten, schlechten Wirkungsgraden der alten Technik arbeiten müssen.
Damit werden wir aber keine Energiewende schaffen. Es ist tatsächlich so, wir reden da mit Unwissenden oder wenn man so will, wir reden mit erwachsenen Kindern, die glauben, ihre Lehrer haben überhaupt keine Ahnung. Das ist der eine “Zweig der Veranstaltung”. Und natürlich ist dann die Gleichung richtig, gerade den ärmeren Teil der Bevölkerung wird es besonders hart treffen, wenn die Regierungspläne jetzt umgesetzt würden. Indess muss das alles garnicht sein. Wir können es auch anders machen. Allein dieser Aspekt könnte ein ganzes Buch füllen.

Aber es gibt da noch den anderen Teil der Veranstaltung und das ist das Ziel der Energiewende, die aus Sicht der Regierung niemals ohne Beteiligung der Energiekonzerne stattfinden kann, und in dem Fall sind es die Stromkonzerne, die man zur Beteiligung an der Energiewende braucht und verpflichtet. Hermann Scheer hätte an dieser Stelle gesagt: dümmer gehts nimmer.

Wir sollten uns immer darüber klar sein, dass die Energiewende immer von den Energie- und Stromkonzernen bekämpft wurde und auch jetzt noch sind sie kräftig dabei. Mit der Wahl einer neuen Regierung unter grüner Beteiligung ist es nicht getan, und Energiefachleute in dieser Regierung, die im Sinne der dezentralen Energiewende arbeiten, sehe ich nicht. Wo aber bitte sollten die jetzt auch herkommen? Ein grüner Hans-Josef Fell, der zusammen mit Hermann Scheer die Energiewende in Deutschland angeschoben hatte, ist seit langem nicht mehr in der Regierung. Hermann Scheer war Sozialdemokrat und wurde von seiner Partei nicht wirklich geliebt, denn die SPD war auch immer die Kohlepartei. Falls es in der Regierung also noch versprengte Hermann-Scheer-Jünger gibt, dann bitte mal an mich melden. Über Hermanns Tochter Nina, möchte ich mich jetzt nicht auslassen, das wäre unfair. Aber wir haben die Zeit für falsche und ineffektive Arbeit nicht mehr.

Kommen wir zu den Fakten… Einerseits war es in dem Artikel der Hinweis darauf, dass die Gegner der Energiewende ja immer schon mit Manipulationstechniken sehr erfolgreich arbeiteten und wie diese aussehen. Andererseits habe ich mit einem völlig neuen Begriff in der Debatte einen neuen Hebel aufgezeigt, den wir dringend nutzen müssen. Der Begriff “Energiebesitz” ist das Mittel, jetzt eine wichtige Debatte anzuschieben. Wir sollten also die Frage nach dem Energiebesitz so schnell und umfassend wie möglich in die Öffentlichkeit bringen. Wer sind die ehemaligen Energiebesitzer und wer werden die neuen Energiebesitzer sein. Die Frage klingt unscheinbar, sie ist aber eigentlich der Sprengstoff der Energiewende. Wenn der Energiebesitz mit der Energiewende von sehr wenigen Konzernen zu allen Bürgern, Klein-, Mittel- und Großbetrieben wechselt, ist das eine Revolution die nicht größer sein kann und sie passiert von fast alleine und sie passiert zwangsläufig.

Wenn ihr eigene Ideen habt, wie man diese Frage gut und effektiv verbreiten kann, dann her damit, per eMail und in den sozialen Medien.

Nun aber der eigentliche heutige Beitrag:

Der Sendeauftrag, mit dem man ein Thema eher versteckt, als es bekannt zu machen.

Es geht um noch existierende Machtverhältnisse. Und mit der Energiewende werden wir ja den Bereich Energie in allen Sektoren auf den Sektor Strom umlenken, weil nur dieser Sektor die Gewähr dafür bietet, uns am billigsten und zum allergrößten Teil mit der Energie aus Sonne und Wind zu versorgen. Die bisherigen Machtverhältnisse im Energiebesitz haben aber dafür gesorgt, dass die Energiewende immer ausgebremst wurde. Das heißt nichts anderes, als dass die Energiekonzerne die Energiewende selbst ausgebremst und vereitelt haben, wo immer sie nur konnten. Das Geld dazu war immer da und die Wege dazu waren vielfältig.

yHBAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAADie meisten Klimaschützer und Energiewendebefürworter sagen mir, das ist doch alles klar, das weiß man doch. Aber ich sehe immer wieder, vielen sind gleich mehrere wichtige Aspekte darin überhaupt nicht klar. Viele Klimaschützer kennen das Buch von Susanne Götze und Annika Joeres, “Die Klimaschmutzlobby”. Und daraus fassen sie Mut. Nur habt Ihr Euch eigentlich mal gefragt, wann das in den Medien und vor allem im Fernsehen besprochen wurde?

Diese Antwort ist sehr eindeutig: Es wurde ausgesprochen wenige Male gesendet und wenn, dann kommt sowas oder ähnliches am späten Sonntagabend in Sendungen wie ttt – titel, thesen, temperamente, nach 23 Uhr. Das ist nicht die Zeit für die Leute, die es zu gewinnen gilt. Das letzte Mal war das Thema, “wie die Ölkonzerne beim Klima lügen” im Reschke-Fernsehen, einer Sendereihe der ARD um 23:35 Uhr, nachdem der blöde Dieter Nuhr sein Publikum mit seinen populistischen Plattitüden bedient hatte.
Anja Reschke hat sich mit ihrem Beitrag vom 1.6.2023 sehr viel Mühe gegeben und nichts ausgelassen, sogar ich konnte an einigen Stellen noch etwas dazulernen. Ja, man muss es sogar noch besser sagen, sie hat das Thema komplett und umfassend dargestellt und das auch noch mit einer glänzenden Performance und dennoch hat sie alles so kurz wie möglich dargestellt. Nur auch hier ist die Sendezeit um 23:35 Uhr die “beste Möglichkeit”, ein Thema zu verstecken, damit es möglichst wenige mitbekommen. Man kann dann aber wenigstens sagen, man wäre dem Sendeauftrag ja nachgekommen und hätte das Thema auf jeden Fall bekannt gemacht. Schaut Euch die Sendung bitte auf YouTube oder in der ARD-Mediathek an, Anja bietet hier eine Art Meisterwerk in der Berichterstattung des Themas organisierte Klimaleugnung durch Energiekonzerne an.

Unklare Kenntnis zum Energiebesitz.

Die Frage, weshalb das vielen nicht klar ist und in seinen Auswirkungen noch unklarer, beantwortete sich für mich durch viele Unterhaltungen in den sozialen Netzwerken und letztens noch durch ein halbstündiges Telefonat mit einem sehr wichtigen Bundespolitiker, das ich vor wenigen Wochen mit ihm geführt hatte. Mitten drin meinte er zu mir, “Herr Müller, was wollen sie denn, das wissen wir doch alle und die Energiekonzerne steigen doch jetzt in den Bau von Windkraftanlagen ein, sie sehen also, es läuft doch”, waren seine Worte. An der Stelle habe ich dann eingesehen, es wird keinen Zweck haben, ihm das alles auf die Schnelle vermitteln zu können, denn das Telefonat war auf eine halbe Stunde angesetzt, so ist das nun mal bei Bundestagspolitikern.

Es läuft selbstverständlich nicht. Die Versprechen, dass gerade Stromkonzerne in die Energiewende einsteigen, kennen wir seit dem Jahr 2000 und was haben sie uns alles versprochen? Sie werden die ganz neuen Techniken schaffen, damit Energie schön sauber wird. Sie haben es aber nie gehalten. Das ist Fakt! Weshalb sollte sich das jetzt schlagartig ändern, etwa weil wir jetzt die Grünen in der Bundespolitik haben oder eine sogenannte Zeitenwende? Und das, was der Politiker mir da sagte, sind leider auch wieder Versprechen, nur sind sie aktuell und natürlich werden sie nicht eingehalten werden, denn dafür gibt es sehr klare Gründe.

Klar ist aber, während lokale Stromversorger ernsthaft in den Bau von Windrädern einsteigen, verlassen sich die großen Stromkonzerne auf das, was sie selbst initiiert hatten. Abstandsregeln und lange Prüfverfahren mit unsicherem Ausgang und dem Widerstand durch Gruppen, die sich auf die Verhinderung des Baues von Windrädern spezialisiert haben. Genannt seinen hier z.B. Vernunftkraft und der VLAB.

Hier die Eigentümerstrukturen der Erneuerbaren Energien.

Beachten muss man dabei den Anteil bzw. den “Energiebesitz” der drei großen Stromkonzerne…

AEE_Eigentümerstruktur_Wind_Onshore_2019_Dez20

Stromkonzerne besitzen nur 0,2 Prozent bei der PhotovoltaikAEE-Eigentuemerstruktur beim Biogas 2019 Dez20

Der Stand im Ausbau von Erneuerbaren Energien Ende 2020 ist beim Solarausbau ganze 0,2 Prozent groß. Bei der Windenergie an Land lag der Ausbau laut der Agentur für Erneuerbare Energie bei ganzen 3,9 Prozent. Lokale Stromversorger hatten aber bis Ende 2020 einen Anteil von 11%. Und beim Biogas haben wir 0,3% der Beteiligung der großen EVU. Haben die Stromkonzerne also etwa ihre Chancen verpasst, obwohl sie doch so viel versprochen hatten? Eher nicht. Sie haben lediglich nach außen versucht, ihr Gesicht zu wahren. Deshalb haben viele den Eindruck, sie hätten sich beim Ausbau der Erneuerbaren ordentlich angestrengt. In Wahrheit haben sie immer gegen die Energiewende gearbeitet und sie ausgebremst.

Damit kommt also die nächste “einfache Frage”: Wie kommt so ein Missverhältnis in der öffentlichen Wahrnehmung eigentlich zustande?
Die Antwort ist einfach, das erledigt man mit Desinformationen. Geld für schöne bunte Werbefilmchen stand immer genug zur Verfügung und das Fernsehen hat alles gesendet, was immer sie wollten und bestellt hatten. Und in den Printmedien gibt es zu wenige investigative Journalisten, die dagegenhalten könnten.

Wie komme ich eigentlich auf die Begriffe “Energiebesitz” und “Energieeigentum”?

Die Aufklärung finden wir in Hermann Scheers Buch, Der Energehtische Imperativ.

Dort sagte Hermann Scheer: Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit dem Beginn des Industriezeitalters. Ein Strukturwandel ohne Verlierer und Gewinner ist undenkbar. Verlierer werden unweigerlich die Anbieter der konventionellen Energien sein – in welchem Ausmaß das der Fall ist, hängt von ihrer Fähigkeit ab, sich an Haupt und Gliedern umzustrukturieren, sich mit drastisch sinkenden Marktanteilen abzufinden und neue Tätigkeitsfelder für sich zu finden, die KEINE ENERGIEWIRTSCHAFTLICHEN mehr sein werden.

VERSUCHE DER VERLIERERROLLE IN DIESEM WANDLUNGSPROZESS ZU ENTKOMMEN UND IHRE ZENTRALE ENERGIEWIRTSCHAFTLICHE ROLLE ZU BEHALTEN, FÜHREN ZU WIDERSPRÜCHLICHEN UND TEUREN VERLANGSAMUNGSSTRATEGIEN.

Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und Gesellschaften und Volkswirtschaften sein, und in diesen die Technologieunternehmen sowie viele lokale und regionale Unternehmen. Es wird auf jeden Fall entschieden mehr Gewinner des Energiewechsels als Verlierer geben. Einem großen Teil der Gewinner sind die Chancen noch nicht bewusst, weshalb sie noch auf der Gegenseite stehen. Den größten Einfluss auf das praktische Geschehen haben derzeit noch die etablierten potenziellen Verlierer, den geringeren die noch längst nicht etablierten Gewinner.

Leider ist das vielen Menschen, vor allem in den Medien, nicht bewusst. Die Hoffnung, die großen Stromkonzerne würden etwas für die Energiewende beitragen wollen, besteht zwar, aber sie ist Bullshit. Das liegt nicht in ihrem Interesse, sie würden damit ihren Untergang enorm beschleunigen. Selbstverständlich haben sie die Energiewende mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln bekämpft. Auch das gehört zu den Machtverhältnissen, über die wir uns klar werden müssen. Hermann Scheer nennt das den #Energiesystemkonflikt.

Energie wird immer gezählt.

Um mit Energie handeln zu können, muss sie gezählt werden. Wenn der Tank leer wird, fährst Du zur Tankstelle und tankst und bezahlst. Und die Zahlen an der Zapfsäule verraten Dir, was Du im Moment zu zahlen hast. Im Grunde könnte man schon sagen, das ist praktisch, weil Du die Kontrolle darüber hast, wie viel Sprit Du kaufen wirst. Wenn die Preise gerade sehr hoch sind, könntest Du ein wenig sparen, wenn Du jetzt nicht volltankst.

Unterschiede…

Wie an der Zapfsäule haben wir Zähler zu Hause, aber die nutzen uns weniger. Unser Stromzähler zählt zwar den Strom, aber es wird nicht angezeigt, was die Kilowattstunde gerade kostet. Das Gleiche gilt für den Gaszähler, wenn wir mit Gas heizen. Obwohl Strom- und Gaszähler ja Zahlen anzeigen und sogar eine Art “Durchfluss”, ähnlich wie beim Schauglas an der Zapfsäule, können wir mit diesen Informationen nichts anfangen. Mit der Stromrechnung können auch die Wenigsten etwas anfangen. Da stehen jede Menge Zahlen, aber die wenigsten steigen da durch, es ist schlichtweg zu kompliziert. Und so zählt für die meisten die Zahl, die sie am Ende finden und daneben steht, ob man im nächsten Jahr mehr zahlen muss. Weniger kommt meist nicht vor. Aber bei unseren Stromzählern wird sich das ändern. Es wird Zeiten geben, wo Strom billiger ist und die werden wahrscheinlich immer häufiger werden, wenn Solar und Wind dementsprechend ausgebaut werden. Digitale Technik wird es dann möglich machen, dass automatisch die Waschmaschine oder die Geschirrspülmaschine oder die Wärmepumpe läuft, wenn der Strom billig ist. Auch darüber werden wir uns freuen. Stromversorger freuen sich darüber nicht, deshalb haben sie den Ausbau jahrelang boykottiert. Ganz böse Menschen behaupten ja: “Das ist es, was sie unter Energiewende verstehen”.

Von ehemaligen Besitzstrukturen und der Veränderung von Energiemärkten, die es so wie wir sie kennen, nicht mehr lange geben wird.

Es gibt die Eigendynamik der Energiewende. Allerdings beinhaltet die Energiewende auch eine Schlacht, die kaum jemand wahrnimmt. Während wir immer noch diesen Machtstrukturen ausgesetzt sind, kennen die meisten diese Schlacht nicht. Aber die Stromkonzerne und die fossilen Konzerne kennen sie gut. Sie begreifen die Energiewende als Angriff, den man abwehren muss. Sie verstehen das sozusagen als “Notwehr”. Hermann Scheer schrieb auch in seinem Buch:

“Weil der Energiewechsel schnell gehen muss, kann er nicht von denjenigen abhängig gemacht werden, die ein wirtschaftliches Eigeninteresse an seiner Verlangsamung haben. Nach einer äußerst kontroversen Fernsehdiskussion, die ich mit dem Vorstandsvorsitzenden eines deutschen Stromkonzerns darüber hatte, sagte dieser mir anschließend »persönlich vertraulich«: “Sie haben leider recht. Aber wenn ich das öffentlich zugebe, bin ich morgen draußen. Was würden Sie denn tun, wenn Sie auf meinem Stuhl säßen?” Ich konnte ihm nur sagen, dass ich mich nicht auf seinen Stuhl setzen würde, allerdings auch kein Mitleid habe, weil er für seine Berufslüge eine Entschädigung in Millionenhöhe bezieht.” Zitat Ende.

Und damit gelangen wir zur nächsten “einfachen Frage”: Was ist diese Eigendynamik der Energiewende genau?
Man muss begreifen, was diese Eigendynamik der Energiewende bewirkt, “wenn sie einmal losgelassen wurde”. Wenn in der Öffentlichkeit ständig die Rede davon ist, die Energiewende würde teuer werden, dann bekommt man die vollkommen falsche Vorstellung von dem, was Kosten in der Energiewende eigentlich bedeuten. Mit der Energiewende im Sinne der Bürger, der Wirtschaft und der Gesellschaft kann man das komplette Gegenteil erreichen, die Energiewende wird billig und senkt die Energiekosten der Bürger enorm. Und damit wird das Vorhaben vor allem natürlich im finanziellen Sinn für alle ein Gewinn. Energie wird tatsächlich billiger für alle, es ist sogar noch schöner, die Frage von Energiebesitz bekommt einen ganz anderen Wert. Energiebesitz wird ein Allgemeingut werden und das Selbstverständlichste auf der Welt überhaupt.

Im nächsten Artikel, Energiebesitz für alle 3, werde ich dies vertiefen und auch das Thema Eigendynamik der Energiewende noch besser erläutern.

Den Sendeauftrag in Sachen Klimaschutz und Energiewende haben die Öffentlich-Rechtlichen zwar immer irgendwie erfüllt, und man muss sich ja auch über jeden Beitrag freuen aber es ist alles für ein Umsteuern noch nicht ausreichend. Bis jetzt ist Klimaschutz in der Wahrnehmung das oben erwähnte “Gürtel engerschnallen”. Vor allem muss man sich ja bei denen bedanken, die nicht ihre Intendanten und Programmplaner gefragt haben, ob es denn rechtens wäre, dass sie sich zu dem Thema auch äußern, sondern die einfach regelmäßig machen und damit meine ich unsere Wetterfrösche, die im Morgenmagazin oder auch vor acht neben dem Wetterbericht auch eine vernünftige Berichterstattung zum Klima bringen.

Es fällt aber auch auf, dass man gerade heute, wo eigentlich keine Zeit mehr ist und wir die Energiewende sehr schnell mit den richtigen Mitteln umsetzen müssen, sämtliche Ambitionen fehlen. Neue Sendeformate müssten aufgebaut werden um versäumtes dringend nachzuholen. Das ReschkeFernsehen ist zwar so ein Format und es ist sehr gut. Aber schaut man sich die Einschaltquoten von diesem neuen Format an, die auch dem sehr ungünstigen Sendezeitpunkt geschuldet sind, um eine halbe Stunde vor Mitternacht, kann ich zumindest mich nicht des Eindruckes erwähren, da will man etwas verstecken, statt es in den Mittelpunkt zu stellen.

yHBAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAAAm 1.6. 2023 hatte auch Dieter Nuhr seine Sendung aber bereits um 22:49 Uhr. Und da begrüßt er sein Publikum mit der Einleitung, “Hallo und herzlich willkommen zu Nuhr im Ersten, einer Sendung nur mit grundloser guter Laune  haltlosem Optimismus und ganz viel Wärme ohne Pumpe.” Es folgt tosender Applaus und von seiner Seite ein Angriff nach dem anderen auf Robert Habeck, der vor allem wegen der Idee in Deutschland mit Wärmepumpen heizen zu wollen, dümer nicht sein könne. Und die Gast-Humoristen von Nuhr überboten sich dann auch mit witzigen Beiträgen, die den Klimaklebern “nachdenkenswerte Hinweise” darauf gaben, der Kleber wäre ja giftig und ob es dann nicht besser sei, sich über ungiftige Maßnahmen des Fixierens einmal nachzudenken. Früber hätte ja man ja auch klimaneutralere Wege der Befestigung gekannt, denken wir an die Kreuzigung von Jesus. Und auch hier überschlug sich das intelligente Publikum vor lachen.

Man kann damit sicherlich festhalten, dass Dieter Nuhr’s früheres Bashing von Greta Thunberg letztendlich eher ein Abarbeiten an dummen Klimahüpfern, Kindern und Jugendlichen war, heute geht es etwas radikaler zur Sache. Ach ja, und damit ich es nicht vergesse, die Wärmepumpe ist auch in den meisten Altbauten einsetzbar. Und nein eine Fußbodenheizung ist nicht zwingend notwendig, oft müssen lediglich ein paar Heizkörper ausgetauscht werden. Immerhin sind 80% des Immobilienbestandes unseres Landes in Altbauten. Im Netz finden sich dazu genug Informationen. Aber es kommt noch “schärfer”… Wieso hat es diesen “fetten Sturm” gegen die Wärmepumpen in den Medien eigentlich gegeben? Weshalb haben sie die Wärmepumpe für unmöglich im Einsatz von Altbauwohnungen erklärt?

Gut dass wir Lobbycontrol und DeSmog haben, kann ich da nur sagen, “da werden Sie geholfen”…

Mediensturm gegen Wärmepumpen Lobbycontrol und desmog

https://www.desmog.com/2023/07/20/revealed-media-blitz-against-heat-pumps-funded-by-gas-lobby-group/

Zum Schluss sei noch gesagt, Dieter Nuhr lässt in enrsthaften Interviews und Gesprächen inzwischen seine Meinung zu all dem raus und behauptet die Intendanten der ARD stünden vollkommen hinter ihm. Dazu das aktuelle Interview bei Schuler auf Youtube. Nuhr: Abrechnung mit Böhmermann, der Ampel & dem Land | „Schuler! Fragen, was ist“ vom 16. Juni 2023.

Bis dahin sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken

 

 

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