LEISE-PR – leise Lügen #001 Kobalt 21

Kinderarbeit im Kongo

Last Updated 1. November 2021

18699Ich kann es eigentlich nicht mehr hören. Irgendwelche aufgeregten Leute argumentieren, Das eAuto wäre an der Kinderarbeit im Kongo schuld. Gleichzeitig haben sie kein Problem damit, Benzin zu tanken oder Fahrrad zu fahren. Ohne den Gebrauch von Kobalt wäre beides unmöglich. Weshalb kaufen sich Menschen Billigklamotten aus Ländern in denen Kinderarbeit Gang und Gäbe ist? Und weshalb fallen Menschen beim Thema eAuto aber auf diesen Trick der Leisen-PR-Agenda-Agenturen herein? Eine kritische Betrachtung. Wie kann es eigentlich geschehen, dass man bei genauerer Recherche zu einem Thema, auf eine unfassbare Verdrehung von Tatsachen stößt um am Ende auf eine unverschämte bodenlose Doppelmoral zu schauen? Wenn Dinge verschwiegen oder aus dem Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden sollen, wenn Argumente umgedreht, Meinungen so übermittelt und fest in der Bevölkerung verankert werden sollen, dass sie hängen bleiben, dann eignet sich eine Methode dafür, dessen Name recht unbekannt ist: LEISE-PR (LP). Das ist eine besondere Methode von PR, also Publik Relation. Was also ist LEISE-PR? Es ist eine Möglichkeit Dinge auch aus einer anderen Richtung zu beleuchten, sagen die einen und andere sind naiverweise sogar gern bereit dies als “ein wenig schummeln” zu akzeptieren. Dass sich dahinter gezieltes, dreistes, absichtliches Lügen zum eigenen wirtschaftlichen Nutzen verbirgt, ist offensichtlich. Nur fast immer kann man es nicht beweisen, oder? Die Art und Weise wie LEISE-PR (LP) arbeitet ist sehr unterschiedlich. Per Definition ist LEISE-PR die Vorgehensweise, die den Absender völlig verheimlichen soll. Es gibt zwar auch andere Definitionen, aber dies scheint mir die richtigere zu sein. Am Ende kann nicht erkannt werden wer der Auftraggeber war und der steht sozusagen im Schatten. Am besten soll man es noch nicht mal erahnen, wer es war. Und möglichst sollte man nicht einmal erkennen, dass es sich um eine Auftragsarbeit handelt. Für dieses Gebiet gibt es heutzutage spezialisierte PR-Agenturen.  Um einer Kampagne den größtmöglichen Erfolg zu bescheren, braucht es absolute Fachleute. Medienstrategen, Kommunikationswissenschaftler, möglichst mit soziologischer oder psychologischer Ausbildung, hochqualifizierte Leute eben, Texter, Drehbuchschreiber usw. die einem ein X für ein U verkaufen und am Ende hat man ein Y in der Einkaufstasche. Es versteht sich von selbst, dass es dort oft um sehr große Summen geht.

LEISE-PR – leise Lügen #001 – mit lauter Stimme

Umso schwieriger ist es eine Beweisführung hinzubekommen. Welche Agentur war der Urheber für welche Kampagne? Und natürlich welcher Auftraggeber steckte dahinter? Alles was ich hier schreibe kann also nur hypothetisch sein. Das macht die Aufgabe schwierig. Trotzdem will ich versuchen auf die Gefahren und die Macht solcher Kampagnen hinzuweisen, denn es gibt sie massenweise. Und ich möchte auf eine PR-Agentur von vielen hinweisen, bei der es gelungen ist eine Kampagne zu enttarnen. Das kommt aber erst im nächsten Artikel. Der Name sei aber hier schon einmal genannt, damit er sich einprägt:

Serviceplan Public Opinion

Serviceplan Public Opinion heißt die Agentur der “leisen Flüsterer”. Ebenso werden wir in den nächsten Artikeln erfahren wie solche Kampagnen genau funktionieren und welchen Aufwandes so etwas bedarf. Und es taucht sogar noch eine weitere spannende Frage auf: Ist der Auftraggeber wirklich der Auftraggeber? Es bleibt also spannend. Es versteht sich von selbst, dass eine LP-Kampagne nur dann zu einem Erfolg geworden ist, wenn a.) am Ende der größte Teil derer erreicht wurde, die man erreichen wollte, also z.B. Publikumsgruppen, wie (bestimmte) Verbraucher oder Wähler b.) diese dann glauben, dass sie nun etwas wissen, an dem es keinen Zweifel gibt.

eAuto

AutosWie einige wissen, ist das Elektro-Auto eine sehr große Bedrohung für die alten Autokonzerne und die enormen Vorteile des eAutos sind erst wenigen bekannt, zumindest meist nur den Insidern. Ganz Deutschland aber will oder kann oder aber soll das nicht sehen. Und so setzt sich sehr schwer eine sachliche und nüchterne Betrachtung des eAutos durch. Die Situation ist eher hysterisch, mit Rationalität hat sie wenig zu tun und an Stammtischen, (das war die Zielgruppe) ist dann auch klar was kommt: – zu teuer – zu geringe Reichweite – eigentlich nicht sauberer als ein moderner Verbrenner – Akkus sind giftig Sie wissen schon, und ihnen fallen jetzt selbst noch einige Beispiele ein. Hier will ich einmal an einem Beispiel aufzeigen was LEISE-PR tatsächlich kann und das sogar mit einer unverschämten Doppelmoral. Tatsächliche Fakten stören in einer ernsthaften Debatte. Wenn man einen Gegner oder Konkurrenten bekämpft, müssen bestimmte Fakten unter den Tisch fallen, also blendet man sie aus und verschweigt sie. Der Gegner, hier also das eAuto, und der Angreifer, das herkömmliche Auto (und ausgerechnet auch noch des deutschen liebstes Kind), treffen in dieser Geschichte aufeinander. Das beste Thema für den Stammtisch, also braucht es das richtige Futter. Dafür passen am besten Schmutzkampagnen. Die wirken am nachhaltigsten, wenn man möglichst viel Emotionen verwendet. Was eignet sich da besser als starke Gefühle wie Leid und Mitleid? Und weil die Fakten nicht ganz passen werden sie eben hingebogen.

Der Trick mit dem Weglassen

Kinderarbeit im KongoObwohl wirklich alles darauf hinweist, dass das eAuto dem Verbrennungsmotor und den möglichen Alternativen, wie der Brennstoffzelle, in allen  Bereichen haushoch überlegen ist, finden wir folgende Meinung in der Bevölkerung. Geschätzt gehen 80 bis 90% der Deutschen davon aus, dass es sehr große Hindernisse bei der Einführung des eAutos geben wird und sich das gleich in mehreren Dingen äußert. Es kann sich also so schnell nicht durchsetzen, wie man es manchmal hört. Ein wichtiger Punkt dabei ist die Akku-Technik. Die soll lange noch nicht ausgereift sein. Aber wie man überall hört, soll sie sogar aus giftigen Materialien bestehen, die zudem auch noch selten sind (Seltene Erden). Und so entstand die Kobalt-Lüge. Seltene Erden, Akku-Brände, Gift, und menschenverachtende Kinderarbeit im Kongo. Vorweg gleich eins: Lithium und Kobalt gehören nicht zu den seltenen Erden, im Gegenteil sie sind sogar sehr häufig.  Sie sind auch nicht giftiger, zumindest wenn man sie mit anderen Metallen vergleicht. Und es besteht auch weltweit kein Mangel, selbst wenn alle Autos dieser Welt damit bestückt würden, wäre auch für die anderen wichtigen Anwendungsgebiete dieser Stoffe, noch genug da.  Siehe hier.

Diese Kobalt-Lüge – sehr oft zu finden – weshalb eigentlich?

Es gibt dazu viele Videos wie dieses hier und Berichte die durch die sozialen Netzwerke gejagt wurden und auch durch die normalen Medien gelaufen sind. Diese Berichte zeigen wie kleine Kinder im Kongo in illegalen Erdlöchern Kobalt für Handys und E-Akkus aus der Erde klauben. Man sieht darin sehr traurige Bilder mit diesen armen Kindern. Die sozialen Verwerfungen im Kongo sind die Ursache für diese Zustände. Und es ist völlig egal, ob die Kinder nach Kobalt, Kupfer oder irgendeinem anderen Rohstoff mit ihren kleinen Händen schürfen, es ist eine Schande für den Kongo, aber zugleich eine sehr große Schande für uns. Wir schauen nämlich weg, und interessiert das Thema nur für einen Augenblick. Blaue FlaschenAllerdings wird nun in diesem Video und anderen Berichten das eAuto mit dem Bedarf an Kobalt in Verbindung gebracht. Und nun wird es spannend:  Kobalt wird auch in Akkus für Akkuschrauber gebraucht.  Pappa hat sich doch gerade einen neuen aus dem Baumarkt geholt, die Tochter hat ein neues Laptop bekommen und Handys haben diesen Rohstoff auch in ihren Akkus.

Kinderarbeit im Kongo wird in Verbindung mit dem eAuto sozusagen in die Gehirne eingebrannt.

Das versteht man unter Storytelling, einem Bereich der in der PR-Branche gebräuchlich ist. LP Kampagnen haben immer eines gemeinsam: Das Verschweigen bestimmter wichtiger Informationen und das Überhöhen bestimmter anderer Aspekte.  Damit lässt sich vieles erreichen. Verwendung des Rohstoffs Kobalt. Quelle BGRUm nun einmal das Gegenteil zu versuchen, stelle ich nun eine Liste auf, die den meisten völlig unbekannt sein wird. Der Weltbedarf an Kobalt ist den meisten völlig unbekannt. Kobalt wird an Stellen eingesetzt die die meisten gar nicht vermuten die wir aber trotzdem ständig in unserer unmittelbaren Nähe finden. E-Autos sind nun ein neues zusätzliches Anwendungsgebiet. Und frei nach dem Motto “Always Fokus on the GOOD News”, möchte ich das folgende einmal sarkastisch überhöhen:

  • Gehärtete Kurbelwellen in jedem Automotor – mit Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo
  • Blaue Seltersflaschen – Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo
  • Bemalung von Porzellan und Keramik – Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo
  • Gehärtete Schraubendreherklinge im Werkzeugkasten – Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo
  • Magnetische Datenträger wie Tonband- und Videokassetten, die wir tausend-tonnen-weise auf den Müll gekippt haben. Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo
  • Selbst In der Tierproduktion wird dem Futter in Spuren Cobalt hinzugefügt, falls die Tiere von cobaltarmen Weideflächen ernährt werden müssen. Hierüber soll Wachstums- und Laktationsstörungen, Blutarmut und Appetitlosigkeit entgegengewirkt werden. Premium-Kobalt – mit echter Kinderarbeit aus dem Kongo

Wo bleibt ihr Aufschrei?

Kein Auto mit einem Verbrennungsmotor kann zuverlässig laufen, wenn nicht hochgehärteter Stahl zum Einsatz kommt für die am schwersten belasteten Teile. Selbst zum entschwefeln unseres Benzins wir Kobalt als Katalysator verwendet. Aber erst als die eAuto- und Handyakkus Thema wurden, fielen sehr arme Kinder aus dem Kongo in den Scheinwerfer der Medien. Dabei enthalten die alltäglichsten Gegenstände Kobalt.

Doppelmoral? Warum regt das keinen auf?

Ganz einfach, dass hätte nur wenige interessiert. Wir müssten uns alle eingestehen, dass wir ständig bei der Kinderarbeit im Kongo aber auch anderswo wegschauen. Die Situation nicht nur der Kinder im Kongo, gleicht seit Jahren einer Katastrophe. Interessant wird das ganze nur dann, wenn man es für Propaganda-Zwecke verwenden kann. Gezielte Kampagnen von Auftraggebern mit viel Geld – zusammengestrickt zu einer interessanten Story. Es reicht, wenn die Story dort aufhört, wo die notwendige Propaganda übermittelt wurde. Weitere Hintergründe würden nur stören. Hier aber das was wirklich los ist im Kongo mit einem Ausschnitt aus einem Bericht des SWR aus der Sendereihe Planet Wissen:

Anarchie im Kongo – die Region Katanga

Die DR Kongo könnte aufgrund ihrer Bodenschätze das reichste Land Afrikas sein. Dazu fehlt nach UN-Berichten aber eine funktionsfähige und organisierte Regierung, die frei von Korruption und ausbeuterischen Interessen ist. Ein Beispiel für das schlechte Management der Rohstoffe ist die Kupfer-Region Katanga, in der die industrielle Erz-Förderung unter Diktator Mobutu komplett zusammengebrochen ist. Allein hier, im reichsten Bergbaurevier der Welt, können Kupfer, Kobalt, Germanium und Uran abgebaut werden.

Luftbild einer riesigen Mine.

Kobalt-Mine in Katanga

In Katanga sieht man keine funktionsfähigen Maschinen, trotzdem wird überall gegraben. Die ehemaligen Bergarbeiter und viele hierher gezogene Kinder und Jugendliche bedienen sich selbst. Sie begeben sich in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Abhängigkeit von Milizen und Schmugglern, die das Gebiet kontrollieren. Heute noch sind fast 20 Prozent der Einwohner der DR Kongo vom Kleinstbergbau abhängig. Dieser “artisanale” Bergbau – ohne bedeutende technische Unterstützung – macht für die heimische Wirtschaft fast die gesamte Rohstoffproduktion aus.

Die Hintergründe im Kongo kann man nur mit ein wenig historischen Kenntnissen verstehen. Der Kongo ist das von den Bodenschätzen her, reichste Gebiet in Afrika. Er ist bettelarm weil er so reich ist. Wir brauchen aber die Rohstoffe und wir sind es, die gefügige Regimes benötigen, um an die Rohstoffen zu gelangen. Einige kennen noch den Namen Lumumba. Patrice Lumumba war das Sprachrohr der Aufständischen im ehemaligen Kolonialgebiet von Belgien, dem Kongo.

Zitat Wikipedia:

PatriceLumumba1960“Als am 30. Juni 1960 der Kongo seine Unabhängigkeit von Belgien erlangte, wurde Patrice Lumumba – trotz großen Widerstandes der weißen Siedler und der führenden Oberschicht des Landes – erster Ministerpräsident der in die Freiheit entlassenen jungen Republik. ” Er wollte die Selbstständigkeit des Kongos und  die Bodenschätze für das Volk zu schützen. Er wurde ermordet. Beim Kupfer haben wir das gleiche mit Salvador Allende, der ermordet wurde, weil er die Kupferminen in Chile verstaatlichen wollte. Nun kann man natürlich sagen, dass man die Berichte über den Zusammenhang in der Berichterstattung, Kobalt/Kinderarbeit und der deutschen Autoindustrie, als LEISE-PR bezweifelt: Wieso, die deutschen Autobauer haben sich doch auch für das eAuto entschieden. Weshalb sollten die denn solche Geschichten in Auftrag geben? Das sttimmt, es lässt sich tatsächlich nicht beweisen. Im Umkehrschluss: Könnte man aber genau so schlussfolgern, dass dann die Definition von LEISER-PR nicht stimmen kann, denn die muss ja die Auftraggeber verschleiern. Sonst würde man leicht verstehen, was da im Hintergrund für Interessen stehen. Ein weiteres Moment von LEISER-PR: Eine Story muss mehrfach erzählt werden. Ein einzelner Bericht prägt sich nicht ein und am besten ist es immer wenn es irgendwie offiziell klingt. Dazu sollte es mehrfach durch alle Medien gehen. Je seriöser das Medium um so glaubwürdiger. Und tatsächlich gelingt das den PR-Agenturen immer wieder. Das ist aber gar nicht schwer. Warum, das erfahren sie in einem der nächsten Beiträge.

Vorteil – Nachteil

Der Vorteil LEISER-PR kann aber auch schnell zu Nachteil umschlagen. Ein Vorteil ist, dass sich so etwas sehr lange in den Köpfen halten kann. Nachteil wäre es z.B. dann, wenn man dringend eAutos verkaufen müsste, weil ausländische Hersteller auf den Markt drängen und Kunden bereits hinter die Vorteile von eAutos gekommen sind und die Nachfrage steigt. Denn viele haben die, und andere Storys rund ums eAuto-Bashing natürlich längst durchschaut und wissen, dass eAutos heute schon sehr tauglich sind. Betrachtet man die Gesamtkosten, sind sie meist sogar schon billiger. Absolut niedrigste Wartungs- und Tankkosten sind das Geheimnis.  Deshalb gibt es auch jetzt schon eine zwar geringe aber stark steigende Nachfrage und lange Lieferzeiten. Aber auch das muss man nicht gleich hinausposaunen. Wer weiß was wird, wenn sich das noch doller herum spricht?

Zurück zum Akku

Akkuhersteller arbeiten bereist auf Hochtouren daran, die Menge an Kobalt zu reduzieren, denn Kobalt ist teuer. Es gibt auch bereits Akkus in eAutos, die ganz ohne Kobalt auskommen.  LiFePo ist ein Akkutyp und er wird vom weltweit größten Autohersteller, der chinesischen Autofirma BYD eingesetzt wird. Ein Gschmäckle kommt dann auf, wenn man weiß, dass Daimler zusammen mit BYD die Gemeinschaftsproduktion eines in China hergestellten eAutos, dem Denza, betreibt. Also nicht vergessen, Kommunikationswissenschaftler, das klingt doch so gut und neutral – und die Wissenschaft selbst ist es auch, das muss man ihr lassen. Nur PR-Agenturen wie Serviceplan Public Opinion, die beschäftigen Kommunikationswissenschaftler und -Wissenschaftlerinnen und die stellen ihr Wissen sehr bereitwillig für die Machenschaften dieser Agentur zur Verfügung. Ob man das bewundern kann? Alles hat seinen Preis und dort scheinen viele käuflich zu sein. Also gespannt sein auf die nächste Ausgabe von LEISE-PR – leise Lügen. Die Kobaltlüge kann man denen nicht nachweisen, wie auch? Es gibt ja hunderte dieser Agenturen, jede hätte das machen können. Eine Unterstellungsabsicht in dieser Richtung auf alle dieser Agenturen muss ich deshalb strikt zurückweisen. Warum ich nun speziell Serviceplan Public Opinion erwähne geschieht aus einem anderen Grund. Denen konnte man tatsächlich eine andere Kampagne nachweisen und die hatte etwas mit der Energiewende zu tun. Das also beim nächsten Mal. Und natürlich auch die Auflösung, ob der Auftraggeber wirklich der Auftraggeber war. ********* Nachtrag:

Ohne das Problem der Kinderarbeit kleinzureden: Diese Art der Auseinandersetzung wird der Realität vor Ort nicht gerecht – und verhindert sogar eine ehrliche und nötige Diskussion über Lösungsansätze. Denn die Aussage, dass durch die Nachfrage nach E-Autos der „Anstieg der Kinderarbeit vorprogrammiert“ sei: Das ist, wenn überhaupt, nur die halbe Wahrheit. Richtig ist: Minderjährige sind vor allem rund um den Kleinbergbau tätig, jene teilweise illegalen, unsicheren, unregulierten und ohne großes Gerät betriebenen Minen. „Darunter sind auch siebenjährige Kinder, die in weggeworfenen Abfallprodukten der industriellen Minen nach Kobalt suchen und die Erze sortieren und waschen, bevor sie verkauft werden“, schreibt die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in einem Report, der Ende 2016 für internationale Schlagzeilen sorgte und Automobilhersteller in Erklärungsnot brachte.

schrieb emobicon in seinem Blogbeitrag. ************ Locker bleiben und Energiewende Rocken Sonnige Grüße Ihr Klaus Müller


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21 Gedanken zu “LEISE-PR – leise Lügen #001 Kobalt

  • eadddbbeefdea?s=&#;d=blank&#;r=g
    Peter II

    Sehr guter Beitrag, vielen Dank. Ich gehe allerdings weniger davon aus, dass die Auftraggeber in der Automobilindustrie sitzen. Vielmehr vermute ich die Ölindustrie hinter dieser Art von PR. Und da wird noch mehr kommen, leider: die Haben Geld ohne Ende und viel zu verlieren.

    • cadbdbfbcacbc?s=&#;d=blank&#;r=g
      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Sehe ich inzwischen auch so. In der Zeit als ich dazu recherchierte war das Anliegen der Autoindustrie jedoch sehr groß, die Haltung zum Verbrenner zu bestärken. Vorne schrie man, das eAuto ist doch noch völlig uninteressant für uns und die Akkus werden erst 2025 so weit sein, dass wir da einsteigen werden. Hinten drohten aber China mit der E-Auto-Quote, die Frau Merkel dann für die deutschen Konzerne abwenden sollte, was aber nicht gelungen ist. Man wusste also sehr genau, dass man jetzt die Nachfrage auf dem deutschen Markt nach E-Autos gar nicht erst aufkeimen lassen darf, sonst gerät die skeptische und verhaltene Nachfrage nach Verbrennern noch mehr aus den Fugen. Siehe Osborneffekt.
      https://energiewende-rocken.org/wenn-leisepr-sich-verselbststaendigt-und-nach-hinten-losgeht-der-osborn-effekt/

      sonnige Grüße

  • eedebbdeefb?s=&#;d=blank&#;r=g
    Christopher

    Selbst wenn ich es aktuell wollte, könnte ich kein e-Mobil erwerben. Warum? Weil ich mir (Pendler, 33000km p.a.) einen Diesel gekauft habe, an dem ich noch ca. 4 Jahre abzahlen werde.
    Ablösen ist nicht drin, also wäre selbst eine bedeutend höhere Prämie nicht hilfreich.

    Ein Auto kann – für meine finanziellen Möglichkeiten – maximal 15 000 Euro kosten. Solch ein Gefährt sehe ich gegenwärtig nicht.

    Hinzu kommt, dass es ein erschwingliches Fahrzeug, das meine Kriterien erfüllte, wie etwa:
    – Kombi (mit sehr niedriger Ladehöhe, für den Hund)
    – Reichweite von optimalerweise 1/3 meines Diesels (ca. 1480km pro Tankfüllung)
    – Schnellladung in max. der dreifachen Zeit eines Tankvorganges
    Außerdem ist die gewünschte Ladeinfrastruktur sowohl daheim, als auch auf Arbeit, rudimentär bis nicht vorhanden.
    Sicher könnte man am Hausanschluss laden. Aber in welchen Zeiten?
    Am Arbeitsort gibt es genau EINE Säule und die ist dem Fahrzeug des Arbeitgebers vorbehalten.

    • cadbdbfbcacbc?s=&#;d=blank&#;r=g
      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Hat keiner gesagt, man müsse vorschnell aufs eAuto umsteigen. Was gesagt wird: Das alte Auto so lang es geht fahren. Das ist ökologisch, denn auch das hat einen CO2-Rucksack. Die Frage der Auswahl stellt sich nach 4 Jahren neu und ich bin mir sicher, wenn die Regierung jetzt richtig handelt, gibt es eine reelle Chance nicht nur eines zu finden was zu den eigenen Bedürfnissen passt, (Reichweite von 500 km wird es dann auch geben, fraglich wird sein ob das dann wirklich notwendig ist), sondern hinterher die Entscheidung nicht bereut zu haben. 😉 Und Laden stellen sich viele als große Schwierigkeit vor. Wer ein Eigenheim hat, für den ist das ein Klacks.
      Sonnige Grüße

  • aebcfbdecafa?s=&#;d=blank&#;r=g
    Hans

    Und so ist es bei Lithium:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Lithium_Verwendung.svg

    Die 27% sind inzwischen wohl etwas höher. Aber die 27% sind der Bedraf für ALLE Akkus – inkl. Handys, Laptops, Geräte usw. Im Moment ist der Bedarf für E-Fz Akkus weit unter 10%. Zu behaupten, dass die Wüste jetzt endgültig trockengelegt wird, weil alle elektrisch fahren wollen/sollen/dürfen ist absurd.
    Übrigens wird es sich schon bald lohnen, das Lithium und Kobalt (auch alle anderen Stoffe) aus ausgemustertet Batterie rauszuholen.
    Und nochmals übrigens: die 12% für Schmierstoffe gehen auch in Verbrennungsmotoren – das hat bisher niemanden gestört.

  • effafaadaece?s=&#;d=blank&#;r=g
    Hans Werner Altenborg

    … ich habe den Verdacht, dass dieser Artikel genau das macht, was er unterstellt.
    Ich bin auf der Suche nach einem alltagstauglichen eAuto – habe aber keins gefunden. Im Gegenteil – alle diese “Stammtischparolen”, die ja angeblich LEISE_PR sein sollen, treffen zu.
    – zu teuer
    – zu geringe Reichweite
    – eigentlich nicht sauberer als ein moderner Verbrenner
    – Akkus sind giftig

    MfG HWA

    • cadbdbfbcacbc?s=&#;d=blank&#;r=g
      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Lieber Hans Werner Altenborg,
      bitte bleiben sie dran. Bereits in diesem Jahr werden sehr viele neue Modelle auf den Markt kommen und die Preise werden sinken. Auch die durchschnittliche Reichweite wird steigen. Sauberer sind die eAutos aber bereits. Das was wir hören sind tatsächlich Desinformationskampagnen und die werden inzwischen nach und nach aufgedeckt.
      Hier ein Beispiel: Elektroauto-Akkus: So entstand der Mythos von 17 Tonnen CO2. Hier wird aufgeklärt wie es zu dem Irrtum um die Schwedenstudie kam.
      https://edison.handelsblatt.com/erklaeren/elektroauto-akkus-so-entstand-der-mythos-von-17-tonnen-co2/23828936.html

      Na ja, und das Akkus giftig sind ist auch eher ein Mythos.

      Sonnige Grüße
      Klaus Müller

  • ddaffefdcdbdec?s=&#;d=blank&#;r=g
    Mirko

    Zue einer wirklichen “Energiewende”, die diesen Namen auch verdient, gehört vor allem senkung des Energieverbrauchs. Zum Beispiel durch Entschleunigung und Senkung von Produktion und Verbrauch.

    Der Hype um die E-Autos möchte uns einreden, wir könnten Klimafreundlicher leben, ohne unsere bisherigen Verkehrskonzepte wirklich ändern zu müssen.

    Umdenken geht anders

    • cadbdbfbcacbc?s=&#;d=blank&#;r=g
      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Sehr guter Einwand, Mirco. Aber ich sehe das ein wenig anders. Natürlich sind bessere Verkehrskonzepte (ÖPNV) wünschenswert, nein, sie müssen Ziel sein. Und Entschleunigung und Energiesparen auch. Aber was die meisten vergessen, die E-Mobilität ist teil der Energiewende. Mit der Umstellung auf E im Bereich Mobilität würde bei gleichbleibendem Verhalten, also gleichbleibenden zurückgelegten Strecken mindestens 2/3 der jetzt verbrauchten Energie eingespart. Das allein durch die bessere Wahl der Technik. Zusätzliche Optimierung und Einsparung sind willkommen, z.B. durch fahrerlose E-Sammel-Taxis und Kleintransporter und Busse, die individuell per Smartphone-App gerufen werden und damit den Besitz eines Autos und damit die Produktion überflüssig machen.

      Aber dein Einwand ist natürlich berechtigt und regt zum weiteren Nachdenken an.
      Hier noch ein Link, der zeigt wie die Energiewende auf ganz natürliche Weise die Hälfte aller heute benötigten Energie einspart.

      https://energiewende-rocken.org/mercy-014-der-kleine-trick-mit-der-primaerenergie/

    • eeefabafbba?s=&#;d=blank&#;r=g
      web490

      Vielen Dank Peter.
      Was die kobaltfreien Akkus von BYD betrifft, so ist BYD ja als größter Elektroautohersteller der Welt mit seinen Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LiFePO) sehr erfolgreich. Der einzige Nachteil der (mir) bekannt ist, ist das etwas höhere Gewicht. Dem steht aber der seit Jahren günstigere Preis gegenüber. Insofern ist klar, dass sie in den bisherigen Massenmärkten das Rennen gemacht haben. Was die zukünftigen Massenmärkten betrifft scheint das Rennen immer noch sehr offen zu sein.

        • aadfcedafbee?s=&#;d=blank&#;r=g
          Alfons

          wie hoch ist denn der Anteil von Cobalt bei Legierungen bzw. wie viel Cobalt wird dort verbraucht?
          ist immer wieder schön, wie aufgelistet wird, wo überall Cobalt eingesetzt und verwendet wird, aber nirgends wird der Anteil von Cobalt aufgelistet…
          wenn derzeitige E-Auto Batterien im Schnitt vielleicht 10% Cobalt enthalten (höchstwahrscheinlich eher mehr, außer vllt. bei den aktuellen Tesla-Batterien) und eine Batterie so um die 400 Kilo wiegt, wie viel Cobalt ist dann in einer! Batterie enthalten?
          wie viel Kilo wiegt ein Smartphone-Akku und wie viele Smartphone-Akkus kann man mit einem Kilo Cobalt herstellen?
          recherchieren Sie das doch mal…
          komischerweise wird das nämlich so gut wie nie aufgeführt, da wird immer nur aufgelistet wo überall Cobalt verwendet wird…warum?
          wie viel Kilo Cobalt stecken in einer Kurbelwelle?
          und eh hier cobaltfreie Batterien serienreif sind und in Massenproduktion verbaut werden, werden sicher noch 2-3 Jahre vergehen und solange steckt Cobalt in den Dingern, und das in nicht gerade geringen Mengen…

          • cadbdbfbcacbc?s=&#;d=blank&#;r=g
            Klaus Müller Autor des Beitrags

            Lieber Alfons,
            ja, natürlich wird es noch ein paar Jahre dauern. Tesla hat ja den Anteil an Kobalt in seinen Akkus z.B. bereits drastisch gesenkt auf 2,8% aber inzwischen verwendet man bei den eAutos, die in China hergestellt werden sogar schon jetzt LiFePo – also Lithium-Eisenphosphat-Akkus ganz ohne Kobalt. Die wurden bisher nur als stationäre Akkus eingesetzt, aber die Fa. BYD verwendet sie auch bereits seit Jahren in eigenen eAutos und Bussen. Nur hören wir inzwischen von mehreren anstehenden Revolutionen im Akkubau. Ankündigungen sind das aber nicht mehr. Man kennt das ja, es wird etwas lange Jahre im Voraus angekündigt und dann passiert doch nichts, doch bei diesem Thema ist man bereits viel weiter und kommt grade auf den Markt oder wird es sehr schnell kommen. Das geht so weit, dass Akkus keine “kritischen” Stoffe mehr enthalten werden. Worum geht es also? Es geht um Natrium-Ionen Akkus. Die sind völlig unkritisch und dazu auch noch kostengünstiger.
            Ich sehe aber sehr klar, die problematischen Stoffe, werden weiter in den bisherigen Anwendungen bleiben, denn für Superlegierungen, Hartmetalle, Hochleistungsschnellschnittstahl und andere Legierungen, für Färbemittel bei Glas, Emaille, Plastik, Keramik, Künstlerfarben und Textilien, bei Magneten, Katalysatoren, für die Futtermittel, die Biotechnologie, für das Eloxieren, die aufnehmende Elektrolyse und als Adhäsionsmittel für Reifen und Trocknungsmittel für Farben und Seifen wird es keinen Ersatz geben.
            Man könnte jetzt vorab schon mal sagen, vielen Dank, lieber Alfons und vielen Dank an die vielen anderen Protestierenden in den sozialen Medien. Euer Protest wurde gehört, ihr habt die Akkus und damit das eAuto sauberer gemacht. Das ist ein Sieg für die Demokratie und für die freie Meinungsäußerung und für die Vernunft.
            Wie das wolltet ihr aber gar nicht? Ne ne, wir brauchen Euch doch. Bleibt, bitte bleibt jetzt aber dran, an der Liste oben seht Ihr ja, es gibt noch viel zu tun. Ihr wart es doch die für die Menschenrechte im Kongo aufgestanden seid und in den südamerikanischen Hochebenen.
            Wie, das interessiert Euch jetzt nicht mehr?
            Hier der Film, der über die Fortschritte beim Akku aufklärt.
            https://youtu.be/sldH4ETpbSU

  • badecebebfbababd?s=&#;d=blank&#;r=g
    Viola

    Die Faktenlage ist oft kompliziert und von verschiedenen Interessenslagen geprägt. Es gibt nicht immer ein Richtig oder Falsch.
    Unterdrückte Informationen sind dagegen immer bedenklich, weil sie die Faktenlage verzerren. Oft blickt die Politik selbst nicht durch, trotz Primärquellen, muss aber entscheiden.
    Wie wollen wir als Wähler*innen da am Wahltag mit einem ❌ alle Themen in unserem Sinn entscheiden?
    Demokratie ist im mittleren Durchschnitt die beste Staatsform. Immer noch. Aber man sollte über eine Renovierung nachdenken.