Der nächste Versuch das eAuto zu verhindern – diesmal die ARD 4

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Last Updated 27. November 2020

Der Fernsehbericht am Montag im ERSTEN hatte es in sich.
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Screenshot – Das Erste

Allerdings war der Bericht absolut keine Heldentat. Im Gegenteil. Statt einer objektiven Berichterstattung sahen wir einseitiges eAuto-Bashing. Natürlich muss man die Finger in die Wunden legen. Und völlig klar muss man auf ökologische und soziale Probleme bei der Lithiumgewinnung in Südamerika hinweisen. Das gehört sich so für einen öffentlich/rechtlichen Sender. Und es ist sehr zu begrüßen, dass an die Konzerne appelliert wird, mit der Kontrolle der Lieferketten auch die Produzenten zu kontrollieren, wie es die Organisation PowerShift fordert. Aber die Wunden auszulassen, die unbequem sind, scheint in der ARD-Sendung nicht mehr vertretbar zu sein.

Der nächste Versuch das eAuto zu verhindern – diesmal die ARD?

Hier einige meiner Kritikpunkte:

RECYCLING:

Wenn über Recycling gesprochen wird, weshalb dann so falsch? Es gibt schlichtweg noch lange keine Akkus aus Elektroautos die recycelt werden können. In der Anfangszeit mag das so gewesen sein, da hatten wir es beim eAuto aber eher mit Exoten, also mit kleinen Stückzahlen zu tun gehabt. Heute erwarten wir beim E-Auto-Akku viel längeres Leben um die 500.000 km. Nach den 500.000 Kilometern sind die Akkus aber nicht kaputt oder unbrauchbar, auf sie wartet ein zweites Leben. Sie haben nur eine etwas geringere Kapazität und können dann in stationären Akkustationen z.B. um Solarstrom für die Nacht wegzuspeichern dienen. Sie halten da noch viele weitere Jahre denn dort werden sie gleichmäßig beansprucht und müssen nicht so hart belastet werden wie im Auto. Danach erst werden sie recycelt.
technische Anwendungen LitiumDass Lithium aber in sehr wichtigen anderen Anwendungen in unserer technischen Welt dringend gebraucht wird, ist weitgehend unbekannt. So etwas könnte dem Elektroauto-Bashing einen negativen Beigeschmack verleihen. Nein das eAuto ist für die Ökologie in Südamerikas Hochebenen verantwortlich, nicht etwa Glas, Keramik (vor allem technische Keramik), Schmiermittel, Klimaanlagen, Strangguss, Kunststoffe, Aluminium und etliche andere Anwendungen. Weshalb spricht man dann nicht auch über diese Lithiumanwendungen die nicht recycelt werden können? Kann man diesen Faktor nicht beiseiteschieben, denn auch dort wachsen die Mengen. Aber hier gibt es auf absehbare Zeit keine Lösungen beim Akku schon.

FEHLENDE VERGLEICHE

ExxonMobile wusste vom Klimawandel bereits 1982Wo blieben die Vergleiche zum Verbrenner? Wir verbrennen jede SEKUNDE 171 KUBIKMETER Erdöl. Das sind 1075 Barrel – fortwährend. Damit haben wir eine ungeheure Klimabelastung. Dazu kommen Ölunfälle bei Förderung und Transport, inkl. Lagerstättenverseuchungen.
Hier die
Liste bedeutender Ölunfälle wie wir sie in Wikipedia geleistet sehen können.

AUSSICHTEN

Bei den Salzseen in den Hochwüsten Südamerikas handelt es sich um sekundäre Lagerstätten, deren Lithium-Gehalt aber nicht so hoch ist. Es gibt aber auch primäre Lagerstätten, meist in Bergwerken.
“Europa besitzt Li-reiche Pegmatitfelder auf der Kärntner Weinebene im Bezirk Wolfsberg, in der finnischen Region Österbotten, im Erzgebirge sowie zwischen Spanien (Almendra) und Portugal (Distrikt Guarda, Boticas).”
Übersicht über primäre Lagerstätten und sekundäre Lagerstätten hier klicken.

WEITERENTWICKLUNG

Der Akku in der jetzigen Technik wird vermutlich bereist in 10 Jahren Schnee von gestern sein. Der Druck der Hersteller wegen der Preise wird neue billigere und ökologischere Wege haben. z.B. SILIZIUM ALS NEUES SPEICHERMATERIAL FÜR DIE AKKUS DER ZUKUNFT.
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Screenshot – Das Erste

ÖKOLOGISCHERER UMGANG IN DEN SALZSEEN

Mir ist bekannt, dass ein besseres Verfahren entwickelt wurde, bei dem weniger Wasser verdunstet wird. Das deutsche Unternehmen k-uteq hat eine Methode entwickelt bei der der Wasserverbrauch minimiert werden konnte. Ein deutsch-bolivianisches Konsortium hat mit dem Bau der Anlage begonnen. Bei dem Projekt sollen/werden nicht nur Umweltaspekte berücksichtigt, sondern auch Arbeitsplätze im Land geschaffen und Gewinne vorort reinvestiert.

POLITIK UND ROHSTOFFKONZERNE

Auf Politik und die erbärmlichen Methoden der Rohstoffkonzerne finden wir mal wieder, wie auch im ZDF-Bereicht (wir berichteten darüber) mal wieder kein Hinweis.
 
Der Film wiederholt die Vorwürfe der folgenden Studie von Amnesty International, verschweigt allerdings die Quelle. Anders als AI stellt der Autor allerdings weitere, im Film nicht belegte Behauptungen auf. AI kommt trotzdem zu dem Schluss, dass das Elektroauto ein wichtiger Baustein in der Energiewende ist – die Lieferketten müssen aber kontrolliert werden und der Druck auf die Rohstoffkonzerne erhöht werden.
https://www.amnesty.org/en/latest/news/2019/03/amnesty-challenges-industry-leaders-to-clean-up-their-batteries/
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Screenshot – Das Erste

In Chile z.B. besitzen die Erben des Diktators Pinochet den zweitgrößten Rohstoffkonzern der Welt, der mit Lithium handelt. Pinochet hatte damals den demokratisch gewählten Präsidenten Allende ermorden lassen. Unter anderem auch, weil der die Bodenschätze des Landes verstaatlichen lassen hat, um die Gewinne daraus der Bevölkerung zugutekommen zu lassen. Hier ein Auszug aus unserem Artikel der sich auf den ZDF-Bericht bezog

Rohstoffprivatisierung passiert meist nie aus heiterem Himmel. Dazu gehört auch Politik und am besten eine Diktatur. In Chile war es der Diktator Augusto Pinochet, der nachdem er sich an die Macht putschte, mehrere zehntausende Menschen foltern und ermorden ließ. Dann kam das eigene Geschäft, bei dem man nebenher seine Schäfchen ins trockene brachte, bzw. sich seine Konten von den Konzernen so richtig auffüllen lässt.

Pinochet – nachzulesen in Wikipedia

“Pinochet war am 11. September 1973 maßgeblich an dem von den USA geförderten Militärputsch gegen den demokratisch gewählten marxistisch-sozialistischen Präsidenten Salvador Allende beteiligt. Von diesem Tag an regierte er Chile bis zum 11. März 1990 diktatorisch…”

“Nach dem Putsch im September 1973 wurden alle wichtigen Ministerien zunächst von Militärs geleitet. Von September 1973 bis April 1975 machte das Regime im Wesentlichen die wirtschaftspolitischen Entscheidungen Allendes rückgängig, indem Zolltarife gesenkt, Preise freigegeben, die Währung abgewertet und Staatsunternehmen privatisiert wurden.[8]”

Der oben erwähnte SQM Konzern (ehemals Soquimich) ist neben dem US-Konzern Albemarle der größte Lithium-Produzent der Welt. Wen wundert es jetzt noch, dass der weltgrößte Lithium-Produzent sich in den Händen der Familie Pinochet befindet und in den vergangenen Jahren mehrfach gegen Soquimich ermittelt wurde – wegen Geldwäsche, Steuerhinterziehung und illegaler Wahlkampffinanzierung.

Dem Ersten ist dringen zu empfehlen diesen Beitrag zu korrigieren. Angesichts des notwendigen Klimaschutzes ist das Elektroauto die einzige und vernünftige Alternative im Bereich individuelle Mobilität. Sicher soll und muss diese individuelle Mobilität auch viele Alternativen im Bereich ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) finden.

Wichtige Argumente

Hier noch einige wichtige Argumente, die man kennen sollte. Der Text ist nicht von mir, ich unterstütze das aber vollständig.

  • Wenn in Afrika oder sonst wo Kinderarbeit herrscht, etwa um eure modischen Klamotten zusammenzunähen, eure Sneakers zusammenzuleimen oder euer iPhone zusammenzubasteln, dann ist das okay; aber wehe es handelt sich auch nur eine einzige Komponente, die mit Elektroautos zu tun hat, dann ist DAS ganz, ganz schlimm?
  • Wenn in Afrika in Minen nach Gold, Diamanten und Kupfer geschürft wird, ist das okay; bei Kobalt, das ebenfalls in Kupferminen vorkommt und einfach NEBENHER gewonnen wird, DAS ist dann Ausbeutung?
  • Wenn Kobalt für die Aushärtung von Kolben, Pleuel, Nockenwellen oder von Werkzeugen verwendet wird, ist das okay, wenn Kobalt für einen winzigen Anteil einer Elektroauto-Batterie verwendet wird, ist DAS natürlich Kinderarbeit und Ausbeutung der Dritten Welt?
  • Wenn in Kanada durch das Ausspülen von Ölsand Milliarden Liter TATSÄCHLICHES Trinkwasser verseucht werden, ist das okay; wenn in der Atacamawüste in einem SALZsee ungenießbares, VERSALZTES Grundwasser für Lithium hoch gepumpt wird, um es dann wieder versickern zu lassen, ist DAS dagegen Zerstörung der Umwelt und Vergeudung von Grundwasser?
  • Wenn rund 100 kWh aufgewendet werden müssen, damit EIN klassisches Verbrenner-Auto 100 km Distanz zurücklegen kann, halten das die Stromnetze selbstverständlich aus, dass dieselbe Strommenge aber FÜNF Elektroautos jeweils über die selbe Distanz antreiben würde, DAFÜR soll das Netz dann nicht ausgelegt sein und zusammenbrechen?
  • Wenn ein Motor nach 200.000 Km einen Lagerschaden erleidet, dann hat er gute Dienste geleistet; wenn eine Antriebsbatterie nach 500.000 Km ausgetauscht und zu 90% rekonditioniert wird, und nach drei Lebenszyklen und 1.500.000 Km noch einmal zehn Jahre als Pufferbatterie in Smart Houses Anwendung findet, soll DAS eine Entsorgungskatastrophe sein?
  • Wenn man jeden Tag von neuen Kraftstoffpreisen überrascht wird, schon jetzt für den Sommer von der nächsten Preisspitze ausgehen kann und sich nicht gegen diese Preiswillkür wehren kann, ist das okay; wenn man den Preis für den Strom selber wählen und ihn sogar selbst zuhause produzieren kann, soll DAS aber nachteilig sein?
  • Wenn ein Verbrennerauto kurz nach der Zulassung bereits 30% – und mehr – seines Marktwertes verliert, ein Tesla aber erst nach 70.000 Km, DESWEGEN sollen sich Elektroautos nicht rechnen?
  • Wenn man nach 300 km Fahrt zum Pissen anhält, ist das okay; zum pissen, Kaffee trinken und laden anhalten, DAS ist dann aber zeitraubend und unpraktisch?

Mein Fazit zum ARD-Film: Guter Journalismus geht anders.

2019 ist das entscheidende Jahr zum Klimaschutz.

Deshalb politischen Druck erhöhen und Energiewende-Rocken

Sonnige Grüße Euer
Klaus Müller


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4 Gedanken zu “Der nächste Versuch das eAuto zu verhindern – diesmal die ARD

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    Benny Benito

    Hallo, ich fand den Artikel sehr gut aber ein klein wenig seid ihr in die selbstgestellte Falle getappt. Es gibt nämlich eine Reihe von Dokus bei ARD und auch ZDF die eben sehr wohl für die E-Mobilität sprechen. Es kommt vermutlich darauf an, welcher Redakteur schreibt. Wenn das ein kolbenverliebter, älterer Herr mit Bauchansatz ist, der gerne (ohne Tempolimit natürlich) auf bundesdeutschen Autobahnen rumheizt, und sich sexuell am Sound seines Porsche Boxermotors erregt, dann kann es mal in eine einseitige (und somit falsche weil nicht neutrale) Richtung gehen. Deswegen sollte man nicht den Eindruck erwecken, dass die ARD – die aus neun verschiedenen Landes-Rundfunkanstalten besteht – gründsätzlich so agiert! Meiner Meinung nach, geht an der E-Mobilität kein Weg vorbei, wie auch immer sie technisch ausgestattet ist. Brennstoffzelle, Festkörperbatterie?? Wir werden es noch erleben! Es geht aber auch grundsätzlich kein Weg an einer CO2 neutralen Energiewirtschaft vorbei. Heizen, kochen, Strom erzeugen, große Schiffe und Flugzeuge antreiben! Alles muss CO2 neutral werden. Und zwar hastig! Und wenn wir dann noch die Bevölkerungsexplosion in den Griff bekommen, können wir unseren Kindern einen lebens- und liebenswerten Planeten hinterlassen!

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      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Hallo, das war keineswegs mein Gedanke die ARD oder das ZDF dieser Sache zu bezichtigen. Trotzdem war es ärgerlich, vor allem weil der Film beim ZDF in bereits mehreren Varianten ausgestrahlt und ständig wiederholt wurde. Ich hoffe die ARD macht das nicht so, denn auch hier holen sich die einzelnen Sendeanstalten die Sendungen aus dem gemeinsamen Pool.

      Was aber sehr ärgerlich war, ist dass damit der Umstieg auf ein eAuto erschwert wird und zwar nachhaltig, wenn das nicht korrigiert wird. Die Bolivien-Doku aus dem Weltspiegel, die ich im neuen Artikel zitiere wäre bestens geeignet dafür diesen Schwenk leisten zu können. Wenn die oft genug wiederholt würde, hätten sie einiges wett gemacht.
      Lithium / Klappe: die vierte
      https://energiewende-rocken.org/lithium-klappe-die-vierte/

      Sonnige Grüße

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    Simon M

    Ich habe den Fernsehbericht nicht gesehen, nur den Bericht über den Lithiumabbau. Aber die aufgelisteten Kritikpunkte kommen mir sehr bekannt vor. Es sind die typischen Kritikpunkte, die einem auffallen, wenn man aus anderen Quellen schon etwas über ein Thema Bescheid weiß und mit dem Hintergrundwissen eine Fernsehreportage schaut.
    Dabei fehlen nur ein paar einordnende Worte, ein kurzer Vergleich mit den Alternativen um einer solchen Verzerrung zu entgehen.
    Danke für die Zusammenfassung.

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      A. Mayer

      Nachdem ich quer durch die deutsche Fernsehlandschaft extrem einseitige, verzerrte, Elektromobilität schlecht aussehen lassende Sendungen e stecken durfte, gehe ich inzwischen von Absicht aus. ARD und ZDF mit als Dokumentation getarnten Zerrbildern der Elektromobilität, ARD oder RTL mit “Comedy” (Nuhr, Barth) die Elektroautos mit dumpfen Stammtischlachern extrem schlecht dastehen lässt. Bei den engen Verflechtungen und der “Systemrelevanz” der Autoindustrie sowie den jüngsten aufgedeckten Skandalen, Kartellen, Verschwörungen, Verschleppungen, Knüppel in die Beine von Aufklärern und Anklägern in Deutschland muss man von 100% Absicht ausgehen.

      Die Anstalt im ZDF ist eine rühmliche Ausnahme.

      Zum weitverbreiteter Tesla-Bashing oder schlicht Auslassen jeglicher Nennung liest man in den Kommentaren immer wieder: die etablierten Autohersteller in Europa und den USA sind langjährige, großvolumige Werbe-Großkunden von Verlagen, Zeitungen, Medien, Fernsehsendern. Sprich ein großer Teil der Medienlandschaft ist über die Werbeeinnahmen wirtschaftlich stark abhängig von der klassischen Autoindustrie.
      Tesla hingegen soll kaum bis nie einen Dollar für solche Werbung ausgegeben haben. Tesla verkauft sich rein durch Technik, Mund-zu-Mund-Propaganda und “Referal-Marketing” in Social Media (ein Blogger, Youtuber etc. bietet per Affility Link einen Rabat für Tesla an und erhält selbst Provisionen ausgezahlt)