Klimawandel – die Sonne ist schuld – flache Erde

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Last Updated 14. September 2019

Es soll heute um zwei Punkte gehen die Klimaskeptiker immer wieder anbringen: „Die Sonne ist schuld am Klimawandel“ und „CO2 ist schwerer als Luft, deshalb bleibt es am Boden„. Die Sache wird kurz aber spannend und knackig.

Klimaskeptiker glauben an einen Einwand, den sie für wichtig halten und um den sich starke Mythen ranken. Die Sonne ist schuld am Klimawandel. Protagonisten die solche Thesen oder Thesen die sich auf angebliche Messfehler hierzu beziehen, gibt es sehr viele. Einer davon sei hier stellvertretend genannt, Fritz Vahrenholt. Zitat Wikipedia…

Fritz Vahrenholt (* 8. Mai 1949 in Gelsenkirchen-Buer) ist ein deutscher Politiker (SPD), Buchautor und Manager. Er war in den 1990er Jahren Umweltsenator in Hamburg, danach ging er in die Wirtschaft und ist seither bei verschiedenen Energiekonzernen tätig. Besondere mediale Beachtung fand er zuletzt insbesondere durch sein öffentliches Abstreiten vieler wissenschaftlich unumstrittener Forschungsergebnisse der Klimaforschung. Vahrenholt ist Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. (…)
Vahrenholt bestreitet den wissenschaftlichen Konsens zur menschengemachten globalen Erwärmung. und setzt sich in Medien und eigenen Veröffentlichungen gegen Klimaschutzmaßnahmen ein. Anfang 2012 veröffentlichte er mit dem Geologen Sebastian Lüning, der bis August desselben Jahres bei RWE Dea als Afrikaexperte und Head of Regional Projects tätig war, das Buch Die kalte Sonne.

Das Hauptargument Sonne

Weil das Argument für viele so mächtig ist, denen meist aber ein physikalische Grundverständnis fehlt, wird es bis zur völligen Sinnlosigkeit gepflegt. Vorweg noch der Hinweis auf eine grundsätzliche Methode der Klimawandelleugner, die mit vielen Halbwahrheiten und Unterstellungen für gewöhnlich ihre Argumentationsketten aufbauen. Im englischen nennt man das Gish-Galopp, sollte man unbedingt lesen.

Nun aber zur Sonne: Die Hauptkomponente des Treibhauseffektes ist unsere Sonne. Sie ermöglicht uns ja überhaupt, dass es ein Leben auf der Erde gibt. Sie ist für den Energieeintrag auf die Erde verantwortlich und dabei ist die Energiemenge, die die Erde erfährt, die wichtigste Größe, die jeder Klimawissenschaftler berücksichtigen muss.

Und nun einmal ganz provokativ gefragt: Sollte man tatsächlich annehmen, dass Wissenschaftler die Hauptkomponente des Klimas, die Sonne, also das, worum es ja im Eigentlichen beim Treibhauseffekt geht, aus dem Blick verlieren und unberücksichtigt lassen? Glaubt man, dass die Variabilität durch Umlaufbahn, Winkel und Sonnenaktivität (Sonnenflecken) unberücksichtigt bleibt bei der Klimaforschung?

völlige Naivität

Es ist eigentlich lächerlich diese Frage stellen zu müssen, aber stellen Sie sie in der nächsten Diskussion mit einem Klimaskeptiker. Denn weshalb sollten Klimaforscher ausgerechnet diese Hauptkomponente bei ihren Arbeiten vernachlässigen? Das, wenn es tatsächlich so wäre, wäre doch der allererste Angriffspunkt für Kritiker, wenn da geschummelt würde? Meint man die Klimawissenschaft würde sich solch eine Blöße aus physikalischer Dummheit geben?

Dazu eine kurze Widerlegung aktueller Argumente.

Der aktuelle Klimawandel zeigt aber folgendes:

  • Man beobachtet inzwischen, dass die Erwärmung sich im Winter stärker vollzieht als im Sommer. – Das kann ein solares Modell schwer erklären.
  • Wir haben eine stärkere Erwärmung in höheren Breiten (relativ), als am Äquator, auch da versagt ein solares Modell, weil die stärkste Einstrahlung hat die Sonne am Äquator. – Auch hierbei versagt ein solares Theoriemodell
  • Eine stärkere Erwärmung haben wir eher nachts, auch das passt nicht zu einem solaren Modell
  • Man beobachtet eine Erwärmung der Troposphäre also da wo die Treibhausgaskonzentration am höchsten ist, und eine Abkühlung der Stratosphäre, die darüber liegt. Das bedeutet, diese Troposphäre wirkt wie eine Isolationsschicht. Auch das passt nicht in ein solares Modell und ließe sich damit nur sehr schwer erklären.
  • Dazu kommt, dass die Sonne derzeit weniger intensiv scheint, und man im Mittel aber steigende Temperaturen misst.

yHBAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAA Diese Grafik findet sich auf der Seite von skepticalscience.com. Einige weitere Links zu Sonnenaktivität und Einfluss:

Die Daten stammen aus einer Veröffentlichung namens „Combinations of Natural and Anthropogenic Forcings in Twentieth-Century Climate“ von Meehl et al 2004 im Journal of Climate, herausgegeben von der American Meteorological Society, hier nachzulesen: https://pdfs.semanticscholar.org/12ea…

Dabei geht es nicht um direkte Messwerte sondern ihre Wirkung auf das Klima, der sogenannte Strahlungsantrieb: https://de.wikipedia.org/wiki/Strahlu…

Eine tatsächliche Fortschreibung bis 2015 haben wir nur für einzelne Werte gefunden, aber hier gibt es eine Zusammenstellung bis 2005: https://jchen6912.shinyapps.io/global/

Und Bloomberg hat es noch schöner gemacht: (auch Englisch) https://www.bloomberg.com/graphics/20…

Im fünften Sachstandbericht des IPCC reicht z.B. die Grafik 8-18 bis 2011: https://ipcc.ch/report/ar5/wg1/

Aktuelle Messwerte der Sonneneinstrahlung gibt es hier: https://lasp.colorado.edu/lisird/

und historische hier: https://lasp.colorado.edu/lisird/data/…

Und dazu das Video von Harald Lesch, der das ganze für uns mal aufgeklärt hat.

 

yHBAEAAAAALAAAAAABAAEAAAIBRAAZum zweiten Argument: CO2 ist schwerer als Luft

CO2 ist schwerer als Luft, kann also gar nicht in die Atmosphäre steigen. Wenn man sich damit nicht befasst hat, steht man erst einmal dumm da, das ging mir am Anfang auch so. Denn es stimmt ja tatsächlich: CO2 ist schwerer als Luft.

Zitat aus swr.de/wissen/1000-antworten

„Richtig ist: CO2 ist schwerer als Luft. Luft ist ja ein Gasgemisch. Sie besteht nur zu einem winzigen Bruchteil aus Kohlendioxid, zu 99 Prozent dagegen aus Stickstoff und Sauerstoff, die beide wesentlich leichter sind als CO2. Wenn man Luft als Gasgemisch betrachtet und es mit reinem CO2 vergleicht, dann ist tatsächlich das CO2 ungefähr 50 Prozent schwerer, oder physikalisch korrekt: dichter.

Sinkt es damit also zu Boden?

Nein. Das würde nur dann passieren, wenn die Luft eine stehende Masse wäre, in der die schweren CO2-Moleküle gemütlich nach unten sinken würden. Dann allerdings hätten wir auch ein großes Problem. Denn wenn die Luft eine stehende Masse wäre, würden wir in Abgasen ersticken. Und wenn das ganze CO2 aus der Atmosphäre zu Boden sinken würde, erst recht. Aber so ist es ja nicht. Sondern die Luft bewegt sich auf und ab. Es gibt Wind und Turbulenzen. Warme Luft erwärmt sich am Boden und steigt auf. Das passiert jeden Tag.

Die vielen CO2-Teilchen in der Luft haben überhaupt keine Zeit, sich langsam abzusetzen und am Erdboden anzureichern, weil die Luftmassen durch Wind und Wetter ständig aufgewirbelt werden und sich so über die Atmosphäre verteilen. Das ist auch schon oft gemessen werden, und das Ergebnis ist: Der Anteil der CO2-Moleküle in der Luft ist bis in eine Höhe von fast 100 Kilometern nahezu konstant, es gibt keine „Anreicherung“ am Boden, auch wenn es sich noch so einleuchtend anhört.“ Zitat Ende.

Sie sehen, diese Argumente sind ähnlich flach, wie sie die Menschen anbringen die an die flache Erde glauben.

Also locker bleiben, Klimaschutz und Energiewende Rocken

Wie immer, sonnige Grüße

Euer Klaus Müller

 

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