Last Updated 26. Juni 2019
In vielen Diskussionen taucht immer wieder die Frage auf „cui bono“, wem nutzt es? Menschen die kritisch mit dem anthropogenen Klimawandel sind kommen immer wieder auf die selben Vermutungen. Es muss Firmen und Institutionen geben die einen Nutzen aus der Klimalüge ziehen. Die gibt es zweifelsohne. Aber die Dimensionen werden dabei kaum richtig eingeschätzt. Um so unerbittlicher tobt der Kampf in den sozialen Medien. Unten finden sie weitere Links zu diesem Thema in unserem Blog.
Wer unseren letzten Beitrag gelesen hat, kann sich noch an das Thema Framing erinnern. Das ist eine Technik von besonderen PR-Agenturen Themen unter einem bestimmten Blickwinkel darzustellen und dabei wesentliche Dinge wegzublenden. Nun ist es wichtig zu wissen, dass bei diesem Framing, man spricht auch von verdeckter PR oder #LeiserPR (PR = publik relation), die Auftraggeber unter möglichst keinen Umständen bekannt werden sollen. Damit tarnen sich die Auftraggeber. Man schickt andere Institutionen oder Gesellschaften vor, damit das Eigeninteressen nicht erkannt wird.
Man kann damit aber auch Dinge nur für den Augenblick ausblenden um wesentliche andere Aspekte zu beleuchten. Danach kann man zu den ursprünglichen Dingen zurückzukehren. Das will ich jetzt einmal tun. Und deshalb bitte darum das Thema Klimawandel komplett auszublenden und sich etwas bestimmtes vorzustellen.
Utopie oder Realität?
Gehen wir einmal davon aus, es wäre möglich, innerhalb von 20 Jahren auf Gas, Kohle und Erdöl komplett zu verzichten. Das bedeutet für immer auszusteigen, und damit diese drei fossilen Rohstoffe zur Energiegewinnung nie wieder anzufassen. Die Techniken der Energiewende sind bereits so weit. Und gehen wir weiter davon aus, dass eine Energiewende nicht teurer, sondern billiger ist. Und wegen des technischen Fortschrittes wird sie immer billiger werden.
Gehen wir nun einen Schritt weiter: Diese Techniken können sich nicht für Großkonzerne lohnen, da sie erstens dezentral sind und damit im Besitz von jedem sein können aber noch wichtiger: Eine Anlage, die vor fünf Jahren z.B. den Betrag 1000 gekostet hat und eine feste Menge an Kilowattstunden erzeugt, wird 5 Jahre später nur noch den Betrag von 65 kosten. Die Währung ist in dem Fall egal, es geht um ein Beispiel. Das widerspricht jeder betriebswirtschaftlichen Kalkulation. Es ist kontraproduktiv für jeden, der diese Energie einem anderen verkaufen wollte. Denn erst einmal muss sich die damals gekaufte Anlage ja amortisieren und dann erst beginnt das Geldverdienen. Das ist in so kurzer Zeit nicht möglich.
Machen wir uns etwas weiteres klar. Alles was wir bisher an Wirtschaftsformen kennen, die mit dem mit dem Handel von Energie zu tun hat, hat die gesamte Wirtschaft und die Banken und die ganze Weltwirtschaft in einer bestimmten Weise ausgeprägt, beeinflusst und geformt. Inklusive der Tatsache, dass dafür auch Militär und Kriege notwendig waren, sodass wir von einem ganzen Komplex sprechen müssen. Wenn aber der Bereich fossile Rohstoffe nun weg fällt und statt dessen die Energieerzeugung und -Nutzung sich in Richtung Autarkie von Einzelindividuen, Kommunen und ganzen Ländern entwickelt, dann haben die alten Energiekonzerne ein größeres Problem.
Durchbruch?
Das sich das durchsetzen wird, ist gar nicht mehr zu verhindern. Die Frage ist letztendlich nur wann. Deutschland hat da bereits einen beachtlichen Schritt vorgelegt. Entgegen dem was viele glauben die nicht sehr tief in der Thematik stecken, wurde das weder von Politik, noch von Energiewirtschaft gewollt. In den letzten 10 Jahren hat man die Energiewende ausgebremst. Und die ist nur sehr wenigen Prozenten tatsächlich in der Hand von Großkonzernen, den BIG4, REW, E.on, Vattenfall und EnBW. Die Energiewende ist jedoch mehr als der Strombereich. Daneben haben wir noch den Bereich Wärme und Mobilität.
Dieser Wechsel wird die großen Konzerne völlig aus dem Markt katapultieren, weil er diesen nachhaltig zerstören wird, allein wenn wir an Erdöl denken. Aber natürlich wird auch der Stromsektor betroffen sein.
Die Konzerne wissen das selbst am besten
Die Konzerne wissen das selbst am besten. Von 2000 bis 2010 haben sie lernen müssen, dass Energiewende nichts ist, was man belächeln könnte. Das taten sie anfangs. Nun wissen sie, es ist in Wahrheit eine riesige Bedrohung.
Und genau deshalb haben wir nicht nur bei der Klimalüge, also der Frage ist der Klimawandel menschlichen Ursprungs oder nicht, mit diesem massenhafte Framing zu tun. Alle Hinweise, wer dieses Framing setzen ließ, zeigen auf die Öl- und Kohlekonzerne in den USA. Aber auch bei der Energiewende und ebenso beim eAuto haben wir dieses Framing. Es ist schlichtweg Notwehr von einer Industrie, die längst begriffen hat was ihr blüht. Es ist der Versuch die Dinge aufzuhalten die da kommen. Die drei Frames, Energiewende, Elektro-Auto und Klimaskepsis gehören also zusammen.
Beim eAuto haben die deutschen Autokonzerne dieses Framing (Kobalt und Lithium sind dreckig und unsozial und nicht ausreichend vorhanden) bereits aufgegeben, da die Entwicklung auf dem Weltmarkt viel schneller läuft,als man dachte und man hoffte mit den alten Verbrennern weiterhin gutes Geld verdienen zu können. VW spricht da inzwischen eine ganz andere Sprache, siehe FAZ-Bereicht. Im Sinne der LeisenPR muss allerdings betont werden, dass man den deutschen Autokonzernen dieses Framing tatsächlich nicht nachweisen kann.
Klimaseptiker
Diejenigen die an die Klimalüge glauben, glauben ebenso nicht, dass eine Energiewende machbar ist. „Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, gehen die Lichter aus“, ist aber Framing, ebenso die ständigen Warnungen vor einem Blackout oder die Behauptung man bräuchte Speicher in einer Menge die unbezahlbar wären. Wer könnte denn davon ausgehen, dass Wissenschaftler, Physiker und Techniker sich, als sie die Energiewende konzipiert haben, nicht als allererstes darum Gedanken gemacht haben wie man genau dieses Problem lösen kann und muss? Was am Anfang völlig klar war, alle Fachleute auf dem Gebiet haben die Geschwindigkeit der Entwicklung bei den Erneuerbaren völlig unterschätzt. Jetzt ist man wesentlich weiter. Immerhin hatte man 20 Jahre um Erfahrungen zu sammeln und kann nun sehr realistische Angaben liefern.
Aber immer noch werden diese Mythen von den Konzernen bemüht um noch ein bisschen Zeit rauszuschlagen. Und so haut man den Menschen die alten überholten Storys weiterhin um die Ohren. Deshalb gebe ich immer wieder gern den Hinweis, dass es über 50 Studien weltweit gibt, die beweisen, dass die Energiewende machbar ist. Selbstverständlich in allen Sektoren, Wärme, Mobilität und Strom. Und zusätzlich mit der Bestätigung, dass es nicht teurer wird, als das was wir jetzt haben, nein es wird billiger. Und es gibt dazu keine Gegenstudien.
https://www.sciencedirect.com/…/pii/S1364032118303307
Selbst ein Prof. Sinn musste aufgeben mit dem Versuch zu belegen, dass eine Energiewende nicht machbar sei, weil er widerlegt wurde. Der ist aber werden Physiker, noch versteht er wirklich etwas von Technik.
Der neueste Trend
Der neueste Trend der Skeptiker ist es hinter der Bewegung der Protestwelle der Schüler und Studenten eine großangelegte und strategiemäßig geplante PR-Kampagne zu vermuten. Mit dieser Kampagne würden Millionen Euro verdient werden und sie sein das Werk neoliberaler kapitalistischer Kreise, die damit die Klimalüge durchsetzen wollen um die Bevölkerung weiter zu knechten. Diese Ansichten gibt es tatsächlich und man fragt sich ob die Menschen gar nicht verstanden haben worum es in dem Protest der Schülerbewegung wirklich geht. Dass Greta Thunberg mit ihren Worten vor der EU-Kommission in Brüssel, nicht nur den längst notwendigen Klimaschutz einfordert, sondern auch massiv Kapitalismuskritik betrieb und zu einer gerechten Verteilung der Ressourcen unter Berücksichtigung sozialer Aspekte aufforderte ist diesen Menschen anscheinend völlig unbekannt.
Ergänzung
Etwas muss noch ergänzt werden: Anstelle des Wirkens der Konzerne im Energiesektor können die nur auf andere Bereiche ausweichen, die aber niemals so lukrativ sein können, wie das was sie kennen. Dann müssten sie nämlich unternehmerische Risiken eingehen, die sie bisher nicht kennen. Sie sind die Verlierer.
Dazu Hermann Scheer – in seinem Buch DER ENERGETHISCHE IMPERATIV S. 27:
„Die Gewinner des Wechsels werden die Weltzivilisation insgesamt und Gesellschaften und Volkswirtschaften sein, und in diesen die Technologieunternehmen sowie viele lokale und regionale Unternehmen. Es wird auf jeden Fall entschieden mehr Gewinner des Energiewechsels als Verlierer geben. Einem großen Teil der Gewinner sind die Chancen noch nicht bewusst, weshalb sie noch auf der Gegenseite stehen. Den größten Einfluss auf das praktische Geschehen haben derzeit noch die etablierten potentiellen Verlierer, den geringeren die noch längst nicht etablierten Gewinner.“
Einen schönen Frühling wünscht
Euer Klaus Müller
Und nicht vergessen Energiewende und Klimawende Rocken.
Weiterführende Links in unserem Blog:
https://energiewende-rocken.org/gespraech-mit-einem-klimaleugner/
https://energiewende-rocken.org/klimaleugner-klimaskeptiker/
https://energiewende-rocken.org/gegenwind-eine-anleitung-und-strategie-zum-klimaleugnen/
https://energiewende-rocken.org/fake-news-mehr-klicks-fuer-klimamskeptiker/
https://energiewende-rocken.org/temperaturen-der-arktis-derzeit-etwa-20-c-ueber-dem-schnitt/
https://energiewende-rocken.org/die-unertraegliche-naivitaet-der-klimaskeptiker-klimaleugner/
Diesem „Framing“ ist unbeirrtes „Standing“ entgegenzusetzen und sichtbar, wo immer es geht …