Last Updated 12. Januar 2024
Veröffentlicht am: 4. Mai. 2023 – Zentral, dezentral, shit egal – die Grünen und die Klimaschützer. Die Hauptsache wir können etwas vorweisen.
Bild und Welt jubilieren zusammen mit CXU und AfD.
So, und nun haben die Grünen und Robert Habeck ihre Affäre an der Backe. Und AfD und CXU freuen sich wie Bolle, dabei sollten sie eigentlich lieber schweigen und ganz kleine Brötchen backen, denn solche Sachen gehören bei ihnen immer schon zum guten Ton, aber sei es drum. Die Sache ist gelaufen, Bild und Welt jubilieren und die anderen Medien werden es möglicherweise etwas abschwächen. Klar ist aber, der Pöbel reagiert bereits mit einer Petition, nein, mit mehreren. Hier nur eine, die ich aber nicht verlinke. Und tatsächlich trudeln da im Minutenrhythmus die Unterschriften ein.
Captain Future greift ein.
Und hier hat sich Captain Futura reingehängt, der eigentlich Jörn-Peter Boll heißt und einen eigenen Blog schreibt, so wie ich, und natürlich auf der Seite des Klimaschutzes steht. Von ihm hab ich mir auch die Grafik oben ungefragt entliehen, aber dafür wird er mir den Kopf sicher nicht abreißen. Also einen schönen Gruß an Jörn-Peter, lass uns mal telefonieren.
Captain Futura rückt die Sache grade, das wäre tatsächlich eigentlich die Sache der Medien gewesen, denn von dem großen Skandal bleibt in Wahrheit echt nicht viel. Zitat:
HABECK ist nicht Teil des Netzwerks. Er hat keine besonderen familiären oder persönlichen Verbindungen mit dem Rest. Bleibt nur noch ein Vorwurf: “Er hat diverse Staatssekretärsposten ohne Ausschreibung besetzt!” Schon, aber das ist nicht ungewöhnlich bei politischen Beamten und wird häufig so gehandhabt. Nicht zuletzt wenn man ein CDU-Ministerium übernimmt, in dem viele führende Köpfe GEGEN die Energiewende gearbeitet haben, ist nachvollziehbar, dass man Leute reinholt von deren Kompetenz und Loyalität man überzeugt ist. Es wird ja schwer genug.
Den Rest lest bitte bei ihm nach oder auch in Facebook.
Neben dem, was da also geradezubiegen war, habe ich selbst noch ein paar sehr wichtige Anmerkungen, weil sie nahezu unbekannt sind. Und auch hier sollten die Medien eigentlich in der Lage sein, genau darüber zu berichten, denn wir brauchen JETZT ein schnelles und nachhaltiges Handeln in der Energiewende, aber das tun sie leider nicht. Eigentlich schreibe ich seit Monaten darüber, aber es kommen immer wieder neue Sachen dazu. Auf einen neuen Fall will ich als Nächstes in einem weiteren Artikel aufmerksam machen. Das wird mein nächster Artikel und das ist wieder ein neuer Medienskandal und diesmal im ERSTEN bei PlusMinus. Da sind die Lobbykontakte nämlich lang noch nicht abgerissen, im Gegenteil, sie treten in einem neuen Gewand auf und die Redaktion deckt das Ganze anscheinend, soviel sei hier schon mal verraten.
Zentral, dezentral, scheißegal – die Grünen und die Klimaschützer
Darum soll es jetzt gehen und das ist das eigentliche Thema. Und liebe Grüne, die Überschrift könntet ihr wie eine Anklage werten, sie ist aber eine Aufklärung, basierend auf Fakten. Patrick Graichen, ist lupenreiner Verfechter einer zentralen Energiewende und als Mann von AgoraEnergiewende, einem ThinkTank für die Energiewende, ist Graichen Berater von Robert Habeck und damit Berater für die Ampelregierung. Er war allerdings auch Berater unter Altmaier in der letzten CDU-Regierung. Über zentral oder dezentral in der Energiewende ist sehr viel diskutiert worden, aber man kommt um wichtigste Tatsachen nicht herum und die sprechen für die dezentrale Energiewende.
Versuchen wir eine zentrale Energiewende hinzubekommen, werden wir die Klimaziele reißen, was ich gleich belegen werde. Die Vertreter der zentralen Energiewende versuchen natürlich die großen Stromkonzerne mit ins Boot zu holen, mit der Begründung, dann ginge es schneller. Und als Anreiz schiebt man ihnen jetzt die großen Aufträge zum Bau von Solar- und Windanlagen zu. Dahinter steht die Überzeugung, wer viel Geld investiert, also viele Wind- und Solaranlagen baut, für den wird es sich natürlich auch mehr lohnen und genau die großen Stromkonzerne werden sich diese Chance auf keinen Fall entgehen lassen. Oberflächlich betrachtet, würde da jeder zustimmen, oder? Aber kommen wir zu den Fakten.
Was sagen eigentlich die großen Stromkonzerne dazu? Wollen sie Aufträge zum Bau von großen Wind- und Solarparks und das auch noch in Massen und jedes Jahr mehr? Nach außen würden sie es niemals wagen nein zu sagen und zugeben, dass sie nicht im Geringsten daran interessiert sind, sie können es auch gar nicht sein. Aber natürlich müssen sie jetzt eine gute Miene zum bösen Spiel machen und dürfen sich das auf keinen Fall anmerken lassen, dass sie nicht interessiert sind, sie müssen also Interesse heucheln. Die Realität ist aber, mit dem Bau von eigenen Wind- und Solarparks würden sie ihren Untergang besiegeln, ja diesen sogar beschleunigen. Das klingt schräg, oder?
Aber hier die Fakten:
1. Stromkonzerne können nur mit Langzeitgarantien existieren. Das wissen wir von den Gaskraftwerken und dem Bau von Pipelines. Wir wissen es aber auch von der Neubeschaffung von LNG-Gas. Wir wissen es von zähen Verhandlungen vom Braunkohleausstieg und ebenso dem Kohleausstieg.
2. Ihr fossiles Geschäft beläuft sich nicht nur auf den Bau und den Langzeitbetrieb von Kraftwerken, es beläuft sich auch auf die langfristige Beschaffung der Verbrennungsmaterialien. All das brauchen sie eben langfristig abgesichert.
3. Bei der Energiewende gibt es keine Langzeitgarantien, zumindest nicht im alten Sinne. Wind- und Sonnenenergie sind Energieträger und die brauchen diese Garantien nicht, sie liefern ihre Leistung beständig ab, ohne Langzeitverträge. Bei Gas, Öl und Kohle (das sind auch Energieträger) muss man aber langfristig dafür sorgen, dass deren Absatz möglichst nicht sinkt.
4. Es gibt noch einen weiteren Punkt, den Stromkonzerne langfristig brauchen, das sind die Stromabnehmer oder die Stromkunden. Wenn Bürger, Klein-, Mittel- und Großbetriebe sich aber in zunehmendem Maße für den Bau eigener Erzeugungsanlagen entscheiden, gehen sie als Kunden für Stromkonzerne verloren. Und diesen Punkt werden wir schnell erreichen. Ihre Investition in Wind und Solar ginge also noch schneller zulasten des alten Kerngeschäftes.
Dazu kommt ein weitgehend unbekannter oder unberücksichtigter Bereich.
Genau die großen Stromkonzerne haben alles dafür getan, die Energiewende erfolgreich auszubremsen – Stichworte sind hier Solarpleitewelle, Windpleitewelle, Lobbyarbeit auf allen Ebenen, usw..
13 Jahre lang waren sie bisher mit dem Ausbremsen der Energiewende beschäftigt. 13 Jahre bedeutet 13 Jahre gut überlebt zu haben und das mit einer Sache, die das Klima schädigt. Gleichzeitig hat diese Tätigkeit viel Geld in deren Kassen gespült. Und nun widmet man sich neuen Strategien, alles möglichst weiter hinauszuzögern. Eine neue Masche ist die Diskussionen und die Planung für eFuels, weil man damit weiter die Verbrennungsmotoren erhalten wird. Da freut sich der kleine Mann, und wenn dann die Medien auch noch gegen die Wärmepumpen hetzen, die ihm aufgezwungen werden, dann geht der Plan der fossilen Lobbyisten gut auf.
Eigentlich wissen die Stromkonzerne, ihr Geschäft mit den fossilen Brennstoffen läuft nicht mehr lang, aber immer noch bringt jeder Tag neues Geld mit dem alten Geschäft. Auch die Autokonzerne wissen, das Ende des Verbrennungsmotors kommt schneller als es sich die Kunden wünschen.
Aber wie ist das jetzt mit der dezentralen oder zentralen Energiewende?
Eine bekannte Klimaschützerin hatte mich gestern Abend gefragt: Wir haben ja jetzt ca. 50% erneuerbaren Strom im Netz, wie viel davon ist dezentral? Und sie selbst schätze, es wären ca. 5%. Meine Antwort war: Wenn man die Frage genau untersucht, und nach Besitzverhältnissen schaut der großen zentralen Stromkonzerne fragt, wird man wahrscheinlich sagen müssen, bei der Photovoltaik sind es 99,8% und beim Wind ca. 96%. Denn der Solaranlagenbesitz der großen Stromkonzerne beträgt lediglich nur 0,2% aller Solaranlagen und bei den Windanlagen an Land sind es nur 3,9%. Da war sie platt und das wissen auch viele Politiker und vor allem viele Grüne nicht.
Aber kommen wir zu den Beweggründen der großen Stromkonzerne. Fest steht, solang es Strommangel gibt, ist der Strom aus jeder Solar- oder Windanlage erwünscht. Haben wir zunehmend mehr Überschuss, der ja automatisch durch mehr Wind und Solaranlagen entsteht, dann ist jede Solaranlage der Feind der nächsten und jedes Windrad auch Konkurrent des nächsten Windrades. Noch bestehen diese Probleme nicht, denn wenn einen Stromüberschuss haben, dann werden Windräder abgeriegelt und der Betreiber des Windrades bekommt die Einnahmen erstattet. Die fossile Lobby nennt das übrigens “Geisterstrom der bezahlt werden muss”, wie wir im nächsten Artikel sehen werden, der auf meiner Agenda steht. Das wird man aber nicht halten können, denn Bürger, die diese zusätzlichen Stromkosten zahlen müssten, werden sich das nicht lange gefallen lassen. Eine Abhilfe bringen Speicher, also Akkusspeicher und die werden immer billiger. Wir kommen dennoch immer mehr in eine Situation des Stromüberflusses. Wenn aber Windräder abgeregelt werden, dann mussten alle anderen Kraftwerke auch auf ihre Minimalleistung heruntergeregelt werden. Ein Zustand, der das alte Kerngeschäft der Stromkonzerne entsätzlich bedroht, weil diese Zeiten immer mehr zunehmen werden.
Der nächste große Hebel.
Die EU hat bereits 2018 die Einführung des #EnergySharing von allen Mitgliedsstaaten gefordert. EnergySharing geht auf die zukünftige Situation bei den Erneuerbaren ein und fordert einen deutlichen Wandel. Natürlich werden sich alle Bürger, wenn sie das Spielchen durchschaut haben, dass selbsterzeugter Solarstrom wesentlich billiger ist, als der gekaufte von Eon & Co., ihren Strom selbst erzeugen. Das werden auch alle Klein-, Mittel- und Großbetriebe tun. Es liegt also auf der Hand, die Leute machen Strom selbst und EnergySharing geht genau darauf ein, dass man in Gemeinschaften diesen Strom auch untereinander sharen, also teilen und handeln darf zu selbst vereinbarten Preisen.
Das aber ist mit Sicherheit die größte Bedrohung für die Stromkonzerne, denn mit jeder von ihnen gebauten Anlage beschleunigen sie ja nicht nur ihren Untergang, sondern nun tritt auch noch ein alternativer Stromhandel auf, der ihnen schadet. Theoretisch dürfte ich meinem Nachbarn, der keine Solaranlage hat, meinen überschüssigen Strom verkaufen. Aber Herr Graichen von der Agora-Energiewende und Berater vom Wirtschaftsministerium und damit von Habeck, ist gegen das #EnergySharing, das hat er einmal in einer Zoomsitzung zugegeben. Merkwürdigerweise ist das Thema EnergySharing in den Medien auch nicht groß vertreten, denn natürlich haben die alten fossilen Konzerne auch einen immer noch großen Einfluss auf die Medien, wie mein Bericht unten gleich zeigen wird.
Man könnte also sagen, noch läuft es für die fossilen Energien ganz gut, aber eben nicht mehr lang. Denn jeder müsste ein Vollpfosten sein, wenn er nicht begreift, dass der Nachbar einem seinen überschüssigen Strom liebend gern für nen Appel und ein Ei verkaufen würde, denn sonst muss er den gegen eine noch geringere Einspeisevergütung ins Netz leiten.
Und nun noch ein paar Hinweise, oder Fragen, was die fossile Lobby bisher noch ausrichten kann oder aktuell bewegt hat: Weshalb ist der Bau der LNG-Teminals so schnell gegangen, und der Bau von Windrädern und deren Genehmigung dauert immer noch ewig? Weshalb wird der Bau von Bürgerwindrädern benachteiligt? Weshalb wurde die eFuel-Lobbyistin Messari-Becker vor kurzer Zeit durch alle Talkshows gejagt, um gegen Wärmepumpen anzustinken? Weshalb haben Journalisten das nicht durchschaut? Weshalb warten die Autohersteller geschlossen auf den Startschuss in Deutschland und Deutschland erklärt, man könne den Verbrenner mit eFuels doch retten? Weshalb konnte Graichen mit Agora auch unter Altmaier arbeiten?
Noch passt alles in den Plan der fossilen Lobby und der Lobby der Stromkonzerne, aber das wird bald sein Ende finden.
Sonnige Grüße
Klaus Müller
Energiewende-Rocken
Und hier geht es zu Teil 2, der Zoff geht nämlich weiter und es wird auch einen dritten Teil geben. 😉
https://energiewende-rocken.org/zentral-dezentral-scheissegal-folge-2/