Die vorläufig endgültige Abrechnung mit der Brennstoffzelle 5

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Last Updated 27. November 2020

Oh man, was hab ich mich um diesen Artikel gedrückt… Ja, und er wird sehr kurz, viel kürzer, als ich das erwartet habe und doch hoffentlich lang genug um für Klarheit zu sorgen. Sicher kann man noch sehr viele Dinge hinzufügen, aber das könnte dann ein zweiter Artikel werden.

Die Schlacht um die Brennstoffzelle tobt

Und definitiv ist es eine Schlacht die von zwei Hoffnungen und zwei Interessengruppen getrieben wird. Zum einen sind es die Verbraucher, die sich die Alternative zum E-Auto wünschen. Die werden jetzt hier ent-täuscht werden. Enttäuschung ist ja manchmal eine positive Sache, wenn man sich damit weitere Hoffnungen erspart weil man einer Täuschung aufgesessen ist. Also liebe Verbraucher, es wird jetzt gleich ein bisschen schmerzhaft, aber dann ist es auch schon vorbei.
Die andere Interessengruppe sind eigentlich zwei. Zum einen die Fahrzeughersteller, die ihren Konzern breiter aufstellen wollen. VW macht da Gott sei dank nicht mit. Als zweites haben wir die alte Petrol-Wirtschafft, die sich erhofft, wegbrechende Umsätze beim Sprit mit einer Alternative abfangen zu können und die Verbraucher weiter an den Zapfsäulen zu halten, die natürlich ihnen gehören und nicht dem Verbraucher. Der Verbraucher könnte also weiter damit leben, das wird er aber nicht wollen, wie wir gleich sehen werden. Alles soll beim alten bleiben. Das klingt jetzt erst einmal für viele Verbraucher völlig unlogisch. Aber der Reihe nach, Sie werden es gleich verstehen.

Worüber reden wir also? Wir reden hier ausschließlich über den PKW

Ich zumindest rede darüber. Wir werden sie nicht brauchen, die Brennstoffzelle – nicht im PKW. Allein wirtschaftliche Gründe sprechen jetzt schon dagegen und zwar die Gründe des Verbrauchers, die er zwar erst kennt wenn er den Artikel zu ende gelesen hat, aber es sind massive Gründe. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Und so verspricht man uns ein ums andere mal: Das wird billiger, das braucht nur ein wenig Zeit. Das allein schon technische Gründe, zumindest sehr stark, dagegen sprechen, will ich hier nicht thematisieren (unten dazu zwei kurze Videos). Es reicht aus, das ganze aus wirtschaftlichem Blickwinkel des Verbrauchers zu betrachten, aber auch aus dem Blickwinkel der Konzerne. 

Die nüchterne Rechnung

Das ist die Rechnung, die ich jetzt aufstelle und sie ist der erste Schlag ins Kontor.
 
jeder bekommt seine Alternative…
Ein E-Auto (Golfklasse) verbraucht ca. 15 kWh auf 100 km.
Mit einer eigenen Solaranlage betragen die Ladekosten
Ladekosten Solaranlage ———————für 100 km =1,50 €
Hat man keine Solaranlage dann tankt man aus der Steckdose
Ladekosten Haushaltsstrom —————-für 100 km = 3,92 €
Wer weiterhin seinen Diesel fährt…
Tankkosten Golf Diesel ———————- für 100 km = 8,25 €
Und das ist die hochgelobte Brennstoffzelle
Tankkosten Toyota Mirai Wasserstoff —– für 100 km = 11,40 €
Wasserstoff kostet bundesweit einheitlich pro kg 9,50 €. Die Kosten liegen aber eigentlich höher denn Wasserstoff wird stark subventioniert. Hier sind keine Steuern enthalten, außer der Mehrwertsteuer. Normalerweise müsste Wasserstoff teurer sein. Benzin, Diesel und Strom enthalten „Energiesteuern“, Wasserstoff nicht.

Ernüchterung.

Und hier die zweite ernüchternde Zahl, mir liegt leider keine aktuellere Zahl vor: Zulassungszahlen Brennstoffzellenfahrzeuge weltweit 6475 Stck (Febr. 2018)
 
Wie bei allen technischen Neuerungen muss man für einen Brennstoffzellen-PKW viel Geld hinlegen. Ab 60.000 EUR kostet die Neuanschaffung. Nur bei diesen geringen Stückzahlen legen die Hersteller bei diesem Preis ordentlich drauf. Diese Stückzahlen sagen nicht die Wahrheit über den wirklichen Preis. Würde man den angeben, wären die Autos unverkäuflich, weil sie mindestens 30 % teurer wären. Aber da steckt noch lange kein Gewinn für die Hersteller drinnen. Der käme noch dazu. Wir haben es also mit der Vorwegnahme eines zukünftigen Preises zu tun, der erst mit wesentlich höheren Stückzahlen möglich sein kann. Man schreibt also mit jedem weiteren Stück Verluste.

Der hochgelobte Vorteil.

Als eines der wichtigsten Argumente für die Brennstoffzelle gilt der schnelle Tankvorgang. Der wird aber auf absehbare Zeit konterkariert von der geringen Anzahl an Tankstellen. Damit ist ein schnelles Wachstum über die nächsten Jahre ausgeschlossen, auch wenn die Bundesregierung gerade ein Programm zur Förderung dieser Tankstellen auflegt.
Das Henne-Ei-Problem der viel zu wenigen Tankstellen wird also die nächsten Jahre bleiben. Und das bedeutet nichts anderes, als dass die Konzerne den Brennstoffzellen-PKW einen riesigen Scheck an den nicht vorhandenen Auspuff eines jeden Fahrzeugs binden werden müssen. Und dieser Scheck bleibt weiterhin nicht ungedeckt.
Was geschieht aber in dieser, für die Autokonzerne verlorenen Zeit beim eAuto?  Spiegelverkert passt hier die Angst vor kleinen Reichweiten und langen Ladezeiten zum Plusargument für die Brennstoffzelle. Und jetzt kommt die nächste Ent-täuschung. E-Autos haben einen enormen Zuwachs. Das will man in Deutschland, zumindest wollen das viele, nicht wahrhaben. Aber das ist so. Leider haben die Medien nicht darüber berichtet. 2019, also dieses Jahr, war das entscheidende Jahr für den Durchbruch des eAutos. Das ist eine kühne Behauptung werden viele Denken, aber lassen sie es mich begründen.

Für alle AfD-Fans, Klimaleugner und Energiewendegegner.

Nicht die rotgrün versiften Weltverbesserer arbeiten am Untergang des Industriestandorts Deutschland. Daran arbeitet niemand, außer vielleicht eine verfehlte Industriepolitik und die kommt seit Jahren von CDU und SPD. Es ist schlichtweg falsch beim E-Auto zu vermuten, die Links/Grünen steckten dahinter, das E-Auto voranzubringen. Es ist eine große Herausforderung, der wir uns stellen müssen. Aber mit dieser Herausforderung bieten sich massenhaft Chancen, die jetzt genutzt werden müssen. Nutzen wir sie nicht zerstören wir den Industriestandort.
VW hat seinen weltweit größten Absatzmarkt in China. Da werden jährlich vier Millionen Autos gebaut und verkauft. Für jeden Autokonzern wäre es eine absolute Herausforderung, wenn er zehn Prozent davon als Elektroauto herstellen müsste und zwar von einem Jahr aufs andere. VW, aber auch alle anderen Hersteller müssen das in diesem Jahr tun. VW muss 400.000 E-Autos in China produzieren und verkaufen. 400.000 E-Autos sind so eine gewaltige Menge, dass auch ein großer Konzern wie VW dabei enorme Anstrengungen machen muss. Und im nächsten Jahr schreibt China mit seiner Elektroautoquote schon zwölf Prozent, für VW also 480.000 E-Autos vor. Wer dagegen verstößt zahlt eine Strafe.
Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der größte deutsche Autokonzern sich jetzt ausgerechnet, wo er doch sonst immer sehr zögerlich bei Entscheidungen war, ausschließlich für das E-Auto und nicht für die Brennstoffzelle ausgesprochen hat. Die Investitionen sind immens, und man weiß, dass man viel aufzuholen hat.
Eigentlich ist es müßig das schreiben gemusst zu haben. Aber viele leben leider immer noch in einer Vorstellung, die nicht zulässt, dass sie richtig hinschauen, wie die Welt sich verändert. Zurück zum E-Auto.

Anfang 2019 lesen wir, dass die Zahl der E-Autos auf 5,6 Millionen gestiegen ist

Wasserstoffautos mit Brennstoffzelle sind auch E-Autos. Sie haben demnach einen Anteil von 0,001 Prozent. Sein wir großzügig und sagen wir 0,002 Prozent. Was bedeutet das nun genau in einer Zeit, in der zwar die Nachfrage nach E-Autos in Deutschland noch verhalten ist (immerhin liegt sie deutlich unter der Nachfrage in anderen europäischen Ländern)?
Meine Einschätzung dazu ist eindeutig. Zunächst einmal werden diejenigen die zu hause „tanken“ können, (jede normale Steckdose reicht bereits aus), zum eAuto greifen sobald der Anschaffungspreis auf das Niveau eines Verbrenners gesunken ist. Wer scharf rechnet weiß jetzt schon, das E-Auto ist bei der Betrachtung aller Kosten (TCO) günstiger. Das bedeutet einen sicheren Absatzmarkt für die kommenden Jahre, denn es sprechen viele Dinge für das E-Auto. Neben den günstigen Tankkosten, keinen KFZ-Steuern, sehr geringen Wartungskosten, gibt es weitere Argumente, die bisher kaum in Betracht gezogen werden. Ich will mir die hier sparen, sonnst wird er Artikel doch zu lang.
Eines möchte ich aber nennen. Akkus halten wesentlich länger als es landläufig bekannt ist. Und die nahe Zukunft verspricht eine Autorevolution. Der US-Hersteller Tesla hat angekündigt, dass seine Plattform für das Model 3 jetzt für eine Laufleistung von einer Million Meilen ausgelegt ist. Das sind 1,6 Millionen Kilometer. Dazu kommt, das auch der Akku schon in naher Zukunft genau diese Laufleistung haben wird.
Deutsche Hersteller ziehen bereits nach und verpassen ihren E-Autos auch eine Garantie auf den Akku mit 8 Jahren. Tesla gibt diese Garantie mit 8 Jahren bei unbegrenzter Laufleistung. Und in Deutschland fährt bereits ein Tesla Model S mit 900.000 km. Es hat den zweiten Akku. Der erste hatte, nachdem er einmal repariert wurde, eine Laufleistung von ca. 750.000 km. Auch in China fahren E-Autos der Marke BYD mit einer Million Kilometer mit dem ersten Akku.

Wir stehen erst am Anfang.

Wir stehen bei der Akkuentwicklung aber erst am Anfang. Kosten und Gewicht werden fallen, die Laufleistung steigt. Jede Menge Gründe also Zahlen zu vergleichen. Eine kleine Zahl wie 0,002% kann hier diese Entwicklung nicht mehr aufholen. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Aber die Hoffnung für die Brennstoffzelle in anderen Gebieten darf nicht sterben. Wir werden sie dringend brauchen. Die Energiewende braucht Langzeitspeicher und Wasserstoff ist einer.

Kurzes Video wie ineffektiv Wasserstoff ist…

Wasserstoff als Energiequelle? Durchbruch bleibt aus

Gepostet von BR24 am Donnerstag, 5. September 2019

Nachtrag:

Warum Wasserstoff Quatsch ist – Clixoom nature

Nachtrag:

Sehr interessanter Beitrag über Wasserstoff, Wasserstofftankstellen und Tankzeiten.

Viele Hintergründe auch zu Platin in Brennstoffzellen und in Katalysatoren.

Links zum Artikel:

900.000 km: Deutscher stellt Rekord mit Tesla Model S auf

Hintergründe dazu in der Facebookgruppe Europäische Energiewende

Teslas neue Akkus, 1,6 Mio. Kilometer

Wie viel Strom werden e-Autos brauchen

Lithiumdiskussion

Kobaltdiskussion

Rohstoffdiskussion

weiterführende Links zum Thema Wasserstoff:

Wasserstoff – Neuer Kolonialfeldzug von Entwicklungsminister Müller – Rommel hatte in Afrika nicht gesiegt


 

Sonnige Grüße

Euer Klaus Müller

 


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5 Gedanken zu “Die vorläufig endgültige Abrechnung mit der Brennstoffzelle

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    Stefan Garche

    ich sehe die BZ auch im Pkw. Als Stadtbewohner ohne eigenen Parkplatz ist es nicht möglich, gesichert zu Laden oder unbequem, wenn die nächstgelegenen Ladepunkte meist besetzt sind, was trotz Ausbau ja nicht besser werden wird. Auch haben Langstreckenfahrer wie Außendienst trotz Schnellladesäulen, die ja auch nicht überall sind, den Zeitfaktor stark im Blick… und das H2-Netz wächst nunmal auch.

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      Klaus Müller Autor des Beitrags

      Was wachsen wird ist die Einsicht, dass man mit seinen damaligen Ansichten falsch lag. Im PKW-Bereich wird das eAuto das teuerste sein was man sich leisten kann und das Ladenetz immer noch grottenschlecht hinterher hinken. Sicher ist für den Stadtbewohner mit Mietwohnung die Sache noch schlecht. Aber es ist immer so. Wer am alten festhalten will findet Ausreden, wer was bewegen will findet Wege. Und klar wird sich das eAuto im ländlichen Bereich eher durchsetzen. Da können die meisten zuhause laden und auch ein Vermieter ist viel schneller zu überreden einen Stellplatz so umzurüsten dass eine Steckdose in der Nähe ist.
      Sonnige Grüße

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    Georg viehstaedt

    Das mit der entfallenen Kfz-Steuer bitte nur flüsternd erwähnen. Man muss ja keine schlafenden Hunde wecken, die Finanzminister. Die werden schon aufwachen, spätestens wenn die Steuern nicht mehr so üppig fließen.
    Oder, die haben schon einen Trick im Auge, die reaktivieren die Pkw Maut für alle, dann wird ja sicher kein Gericht was dagegen haben. Dann wird man sehen was die Steuerbefreiung für 10 Jahre wert ist, die Maut ist ja keine Steuer und die mit Verbrenner zahlen eben zweimal, Maut UND Steuer.