Last Updated 17. Juni 2022
Mit Astroturfing Energiewende und Klimaschutz zerstören…
Vor 5 Jahren hatte ich einen Artikel „Astroturfing – künstliche Bürgerinitiativen“, im Mai 2017 veröffentlicht. Nun, 5 Jahre später komme ich zu einer längst notwendigen Aktualisierung:
Astroturfing – Wenn Journalismus gnadenlos versagt.
„Medien berichten immer häufiger vom Widerstand der Bevölkerung gegen Windenergie“, das war damals der erste Satz des ursprünglichen Artikels. Das tun sie heute etwas weniger laut und dafür gibt es eindeutige Gründe, auf die ich ganz unten eingehen werde. Seit dem ist viel passiert, allerdings drang es aber nicht an die Öffentlichkeit, zumindest lange nicht in dem Maße wie es notwendig gewesen wäre. Es wurde viel recherchiert aber nicht vom Journalismus. Wichtige Studien drangen nicht an die Öffentlichkeit. Darum geht es in diesem Beitrag und es ist in Bezug auf die Energiewende und den Klimaschutz besonders bitterlich.
In einem der letzten Artikel, „Journalismus – Energiewende und Klima – Wenn es um Wahrheit geht„, habe ich das auch thematisiert. Da ging es vor allem darum, weshalb die Energiewende von den Medien, besonders dem Journalismus, falsch oder mißverstanden wird, und eher eindimensional begriffen wird und deshalb immer noch und immer wieder die alten Zweifel und alten Mythen der Energiewende bedient werden.
Energiewende-Mythen:
Möglicherweise ist die Technik noch gar nicht komplett vorhanden, sie könne so also noch nicht vernünftig funktionieren…
Die jetzige Energiewendetechnik ist nicht ausgereift…
Ohnehin ist die Technik zu teuer und würde uns zudem auch einen Verzicht abverlangen, weil wir mit Energie sehr sparsam umgehen müssen.
Das sind natürlich alles Mythen, aber der herkömmliche Journalismus verbreitet sie munter und teilweise neu aufgesetzt weiter. Faktenbasierte Berichte gibt es viel zu selten, man plappert nach was man gehört hat.
Der Journalismus ist damit in seinem Wissen nicht gewachsen. Weshalb ist das so?
Energiedealer.
Der innere Widerspruch oder Konflikt der Energiewende, die zwangsläufig dazu führen muss, dass Bürger die Energiewende aktiv für sich in Beschlag nehmen und selbst betreiben werden, sich also ihre eigene Energie erzeugen, und damit den bisherigen „Herren der Energie“ ausweichen und das Geschäft zerstören, wird nicht gesehen. Das dies ein zwangsläufiger Vorgang ist, darauf hatte Herman Scheer in seinem Buch, „Der Energethische Imperativ„, bereits vor 10 Jahren hingewisen es aber auch immer wieder in seinen Vorträgen beschrieben. Aber Energiewende funktioniert eben nicht anders. Selbstverständlich werden Bürger ihre Dächer nutzen, werden Fabriken auch Solaranlagen bauen und wenn alle mit dieser Energie sinnvoller umgehen und sie nicht verschwenden dann bleibt für die ehemaligen Energiedealer kein Geschäft mehr zu machen. Die Technik ist da und wir müssen auf nichts verzichten. Weshalb sollte man denn Solarstrom aus einer Solaranlage von Eon kaufen, wenn doch der Strom viel billiger vom eigenen Dach kommen kann? Weshalb Windenergie draußen vom Meer kaufen, wenn das Bürgerwindrad vorm Dorf, an dem man selbst beteiligt ist, auch billiger Strom liefert?
Elektroautos können schon heute als rollende Speicher dienen. Die Solaranlage beim Arbeitgeber, an der man möglicherweise sogar eigene Anteile besitzt, lädt das eigene eAtuo und das fährt den Strom nach hause, wo er abends und nachts genutzt werden kann. Akkus werden immer billiger. Die Energiewende wird also ohne Verzicht und eher mit Gewinn im Geldbeutel geschehen, denn Erneuerbare sind heute schon billiger als jede Energie die aus fossilen Rohstoffen gewonnen wird.
Bürger wären blöd, wenn sie sich solche Chancen entgehen lassen würden, selbst Banken würden die Dinge zugunsten der Bürger unterstützen, denn hier geht es um langfristige sichere Investitionen bei denen beide Parteien gewinnen. Aber eine Gruppe wird zwangsläufig verlieren müssen, diejenigen die Energie aus fossilen Quellen fördern, erzeugen und verkaufen. Ob das nun Mineralölfirmen, Kohle- und Gaskonzerne, Stromkonzerne sind, sie alle fallen hinten runter, ihr Geschäft ist das des Untergangs. Das mag für manche Ohren sehr hart klingen, aber das ist Marktwirtschaft und in dem Fall sogar eine Art soziale Marktwirtschaft. Es gibt heute auch keine Schreibmaschinenhersteller mehr. Dafür hat heute aber jeder einen Computer mit einer Tastatur.
#Energiesystemkonflikt
Diese kritische Stelle der Energiewende, „an der sich Welten trennen“, so hatte es Hermann Scheer einmal gesagt, ist journalistisch vollkommen unterbelichtet. Bisher fehlt die Aufklärung darüber komplett in den Medien und Bürger haben eigentlich das Recht darauf darüber aufgeklärt und informiert zu werden, junge Bürger erst recht, denn wir Alten sind es, die ihnen gerade die Zukunft klauen,
Der Wechsel hin zu einer Energiewende ist der Wechsel der Bürger hin zum eigenen Energiebesitz. Kleinbetriebe, kleine und große Wirtschaftsunternehmen und Konzerne stehen in der Konkurrenz zum alleinigen Energiebesitz von wenigen Konzernen, die Energie und Energieträger als Handelsware betrachten, sie sind und waren die Händler und alle anderen waren die Kunden, das ist der Widerspruch den es zu verstehen gilt. Etwas dazwischen kann es nicht geben. Auch wenn das immer noch so gesehen wird. Dieser Konflikt hat einen Namen der jetzt noch nicht bekannt ist und den es aber zu verbreiten gilt, #Energiesystemkonflikt.
Astroturfing, die geniale Methode der Verschleierung.
Dass „Bürgerinitiativen gegen Windenergie“ in Wahrheit eine große Kraft entwickelt haben ist nicht so bekannt, ihnen selbst sehr oft auch nicht. Man hat den Eindruck sie kämpfen gegen große Konzerne und gewinnen lange nicht immer, im Gegenteil sie verlieren sehr oft. Dass es ihnen aber gelungen ist, den Ausbau der Windenergie fast zum Erliegen zu bringen ist weitgehend unbekannt. Sie haben damit eine große Pleitewelle hervorgerufen. Das ist kurrios, aber es ist Teil der Psychologie dieser Bewegung, die in Wahrheit von oben gesteuert wird, dazu später mehr. Wenn ich hier von „vielen“ spreche, dann muss klar sein, die Gegenwindbewegung ist in Wahrheit eine sehr kleine Gruppe. Sie scheint nach außen viel größer zu sein. Es handelt sich dabei tatsächlich um eine Art von künstlich hervorgerufenen Bürgerprotest. zu diesem Thema hat das Rechercheteam des eeMag eine Studie erstellt, die bisher leider auch nicht von den Medien aufgegriffen wurde.
https://energiewende.eu/buergerinitiativen-gegen-windkraft-in-deutschland/
In einem Facebookbeitrag schreib mir jemand: „Die Energiewende wird nicht durch Journalist/innen behindert, dafür sorgen schon die vielen verschiedenen Umwelt- und Naturschützer, die sorgen schon für den ein und anderen Baustopp.“ Zitat Ende.
Ja, in der Tat, hat eine ganz kleine, aber laute Gruppe ein Protestpotential entwickelt, das es geschafft hat, den Ausbau von Windanlagen in Deutschland komplett zum Erliegen zu bringen und damit aber auch die Windbranche in Deutschland fast zu zerstören. Es ging also nicht um den ein- oder anderen Baustopp für Windräder, es ging um die Verhinderung des Ausbaus von Windenergieanlagen insgesamt. Die Begründung der Bürgerinitiativen lautete aber nicht, „wir wollen überhaupt keine Windenergie“, sondern wir wollen sie, nur nicht hier, woanders gern „but not in our backyard“.
Peter Altmaier – über tausend Windgegnergruppen in Deutschland.
Peter Altmeier sprach von über eintausend Bürgerinitiativen, die sich gegen Windenergie engagieren. Er sprach nicht davon, dass es einen Grund gäbe diese Zahl anzuzweifeln. Dabei wäre es für ihn ein leichtes gewesen das nachzuprüfen zu lassen. Im Internet finden sich zwei Karten auf denen man insgesamt über 1.600 Standorte von Gegenwindinitiative finden lassen, eine Karte von „Vernunftkraft“ und eine Karte von „Windwahn“. In Wahrheit sind davon aber nur ca. 290 Gruppen aktiv. Diese wenigen Gruppen haben es aber tatsächlich geschafft die Windbranche fast zu zerstören. Es wurden ca. 50.000 bis 60.000 Arbeitsplätze vernichtet. Dazu unten mehr.
Damit hatten wir also die nächste große Pleitewelle bei den Erneuerbaren, nachdem ab 2012 bis 2015 die große Solarpleitewelle ca. 100.000 Jobs gekostet hat.
Die Solarpleitewelle ging zurück auf die Initiative der Stromkonzerne, die für ihr eigenes Geschäftsmodell eine enorme Gefahr durch den Ausbau der Solarenergie gesehen hatten. Klar hatte sie das eigentliche Dilemma erkannt, (im Gegensatz zur Politik und zum Journalismus) das ihnen seit langem drohte. Würden die Bürger, Landwirte, Kleinunternehmen usw. weiterhin die Solarenergie positiv bewerten und damit auch weiter ausbauen, würde damit die Produktion dieser Module stetig wachsen und damit würde etwas eintreten das ihnen gar nicht lieb sein kann, die Preise würden weiterhin massiv fallen. Damit würde es aber noch mehr Zuspruch aus der Bevölkerung geben.
Das entspricht einer disruptiven Entwicklung die man am Ende nicht mehr stoppen werden könne. Aber das wurde in der Öffentlichkeit dann doch nicht so bekannt, denn man hatte rechtzeitig den Bremsklotz auf die Schinen gelegt. Noch bis 2010 gab es eher positive Beiträge in den Medien zur Solarenergie. Dann aber griff eine Kampagne, die über die INSM (Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft) gelaufen war. Lobbypedia hat darüber aufgeklärt. Zitat:
Die Lobbyorganisation Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) betreibt eine Kampagne gegen die Förderung des Ökostroms durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).
Der INSM-Kuratoriumsvorsitzende Wolfgang Clement ist seit 2006 Aufsichtsratsmitglied der Braunkohle und Kernkraft produzierenden RWE Power AG. Die großen Energieversorger befürchten, dass die neuen Anbieter von Ökostrom ihr marktbeherrschendes Oligopol gefährden und insbesondere ihre Preiserhöhungsmöglichkeiten einschränken könnten[1]. Im Interesse der Absicherung ihrer Marktstellung werden deshalb die Kosten der Energiewende übertrieben, der Ausbau der Netze hinausgezögert und der Ersatz der EEG-Umlage durch ein Quotenmodell gefordert, das den etablierten Energieformen zugute käme.Die Kampagne der INSM wurde mit Hilfe der Agentur Serviceplan Public Opinion konzipiert und vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Die Forderung der Kampagne nach einem Quotenmodell wurde auch vom Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und der Monopolkommission übernommen. In diesen Beratungsgremien der Bundesregierung sind wichtige Akteure des RWI vertreten.
Konzeption durch die Agentur Serviceplan Public Opinion
Die Agentur Serviceplan Public Opinion erläutert auf ihrer Webseite die Kampagne wie folgt[2]:
„Für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft entwickelten wir eine Kampagne, die eine Alternative zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) aufzeigte. Wir fokussierten unsere Kampagne zeitlich auf die zwei wichtigsten energiepolitischen Termine seit dem Beschluss des Atomausstiegs nach Fukushima im Jahr 2012: den Energiewende-Gipfel im Kanzleramt am 28. August sowie den 15. Oktober, Tag der Bekanntgabe der neuen EEG-Umlage. Die mediale Aufmerksamkeit dieser Termine nutzten wir, um der Politik und Verbrauchern zu vermitteln, dass die Kosten der Strompreise explodieren und die Energiewende scheitert, wenn ineffiziente Technologien staatlich subventioniert werden. Ergebnis war eine integrierte Kampagne mit Print- und Außenwerbung, Events, Guerilla-, PR- und Public-Affairs-Maßnahmen sowie eine reichweitenstarke Kampagnenwebsite, die das Thema in die Debatten des Deutschen Bundestags brachte.„
Diese und andere Aktionen führten am Ende zum Zusammenbrich der Solarbranche in Deutschland. Um davon abzulenken sendeten Stromkonzerne aber Signale aus, die den Bürgern weißmachen sollten sie stünden hinter der Energiewende. Eine solche Kampagne kam z.B. von der RWE in 2009. Hier der Werbeclip den Greenpeace Deutschland kommentierte.
Eine härtere Version gibt es hier.
Was die Medien allerdings nie nachvollzogen haben ist, dass die Idee, wonach Stromkonzerne selber gern in Erneuerbare Energie investieren, natürlich absolut kontraproduktiv für sie selbst ist, weil man ja damit den eigenen Kraftwerken Konkurrenz macht. Damit müssten die eigenen Kraftwerke immer weniger laufen, was die Rentabilität komplett auf den Kopf stellen würde. Das wäre es allerdings, was Journalismus dringend lernen muss und so schwer kann das nicht sein.
Ein Hinweis findet sich auf der Grafik der Agentur für Erneuerbare Energien, Stand 2020. Das äußerst kleine Engagement der Stromkonzerne, Eon, RWE, Vatenfall und EnBW bei den Solaranlagen in Deutschland bis zum Jahr 2020 von nur 0,2 % Anteil ist nur damit zu erklären, dass diese Anlagen Imagezwecken dienten. Sie tat so als wären ihnen Solaranlagen wichtig, es sind aber reine Werbeanlagen um zu zeigen wir gehen mit der Zeit.
Zitat aus einem Artikel von Rüdiger Haude, vom SolarFörderVerein, „Greenwashing und Astroturfing: Heute geht es darum, sich selbst als treibende Kraft des Protestimpulses zu verkleiden. „Greenwashing“ ist eine wichtige Strategie dabei – so etwa, wenn der schmutzigste deutsche Energiekonzern, RWE, sich mit seiner „VoRWEg gehen“-Kampagne als Avantgarde der Energiewende stilisiert.“
Wer sind die Gegenwind-Bürgerinitiativen?
Wer sind nun diese Gegenwind-Bürgerinitiativen? Klar ist, es handelt sich tatsächlich um normale Bürger, die etwas gegen Windenergie haben. Ich selbst hatte eine Beobachtung bei uns im Landkreis (Northeim, Südniedersachsen) gemacht. In einer Landkarte, die man im Internet zu Standorten von diesen Bürgerinitiativen (BI) findet, wurden dort insgesamt 5 Orte angezeigt. in 3 dieser Orte waren weder Personen, also Ansprechpartner zu finden, es gab nur E-Mailadressen und zwar die gleichen. Die 3 Gruppen existierten also nicht was ich dann später auch heraus fand. Es handelte sich nur um 3 Personen, die letztendlich keine BI zusammen bekommen haben.
Die vierte BI existierte tatsächlich aber sie bestand nur aus 4 Personen. Die hatten nicht mehr Leute zusammenbekommen und auch nie eine Demo gemacht.
Die Hauptinitiative in Moringen habe ich dann besucht und durfte im Anschluss der Tagesordnung einen Kurzvortrag halten und in der nächsten Woche einen ausführlichen Vortrag. Nach einem weiteren Treffen mit ihnen und einer sehr langen Diskussion hat die Initiative ihre Arbeit eingestellt. Am Ende kam heraus, sie waren nicht wirklich gegen Windenergie, die geplanten Anlagen sollten lediglich um ca. 400 Meter aus deren Blickfeld gerückt werden. Um mehr ging es da gar nicht.
Ich habe dann FB-Freunde mit denen ich in ganz Deutschland zusammenarbeite (EEC) gefragt, ob die sich das mal in ihrem Landkreis anschauen könnten, und alle bestätigten, sie haben den gleichen Eindruck, mit den angegebenen Zahlen der BIs kann etwas nicht stimmen.
Daraus entstand dann tatsächlich eine Arbeitsgruppe die eine sehr genaue Untersuchung über einen Zeitraum von ca. 9 Monaten machte, alle haben dafür ihre Freizeit geopfert, wofür ich mich sehr herzlich bedanke. Das Ergebnis war erschütternd, meine Vermutung bestätigte sich, hier wurde sehr organisiert getäuscht. Aus dieser Recherche entstand eine 90 Seiten lange Dokumentation, hier einsehbar.
Ich hatte daraufhin sehr viele Redaktionen angeschrieben, und tatsächlich haben sich vier große Zeitungen zurückgemeldet, bzw. deren Journalisten. Alle waren am Thema sehr stark sogar interessiert und mit jedem hatte ich ein Telefonat, mit mehr als 45 Minuten. Allerdings sagten mir alle Ansprechpartner für einen so großen Artikel den man daraus machen müsste bräuchte man mindestens 2 Monate Vorlauf, weil für solche ausgefallenen Themen kaum Personal bereit stünde. Die vier Journalisten wären tatsächlich so lange bereits „ausgebucht“ und ich solle es wo anders versuchen oder mich nochmal melden. Am Ende meldete ich mich nochmals bei Ihnen, aber das Thema verlief im Sande.
Wenn wir also wirklich etwas bewirken wollen, dann muss dieser Artikel sehr viele Leute erreichen. Deshalb meine Bitte, teilt den Artikel so oft es geht. Die Energiewende ist der Schlüssel zum Klimaschutz.
Studie des Rechercheteams Europaeische-Energiewende-Community, EEC
Zusammenfassung:
Deutschland hat ein Problem mit der Windkraft an Land. Zumindest wenn man den Aussagen der regierenden Politiker und den einschlägigen Seiten vernunftkraft.de und windwahn.de folgt. Aber ist das tatsächlich so? In dieser Studie kommen wir zu dem Ergebnis, dass es anstatt über 1000 tatsächlich nur 290 aktive Bürgerinitiativen gegen Windkraft gibt, und sehr viele Mehrfacheinträge und inaktive oder nicht mehr erreichbare Einträge auf den genannten Seiten eine größere Aktivität gegen Windkraft vortäuschen. Tatsächlich stellen sich in Deutschland je nach Schätzung zwischen 121.000 und 342.000 Menschen gegen Windkraft an Land – im Vergleich zu den 1,4 Millionen Demonstranten für mehr Klimaschutz am 20.9.2019.
Aber selbst die Bürgerinitiativen gegen Windkraft sind nicht mehrheitlich gegen die Energiewende – die meisten haben nur ein Problem mit tatsächlichen oder befürchteten persönlichen Nachteilen durch Windenergie in ihrer Nachbarschaft bzw. Befürchtungen um Vögel, Fledermäuse und Wald. Viele unterstützen den dezentralen Ansatz der Energiewende, vor allem Solaranlagen, Wasserkraft und Speichertechnologien und lehnen fossile Energien und Atomkraft ab – bis auf einen verhältnismäßig kleinen Kern von Personen, die auch den anthropogenen Klimawandel nicht akzeptieren. Zitat Ende.
Die Gegenwind-Bürgerinitiativen arbeiten immer mit den gleichen Argumenten… Auch diese Argumente wurden vom Rechercheteam EEC untersucht und widerlegt oder richtiggestellt.
Eine der wichtigsten Untersuchungen im Zusammenhang der Gegenwindbewegung zeigt die Verflechtungen zur Verhinderung der Energiewende.
Zitat:
Dass die Energiewende in Deutschland nur schleppend vorankommt hat Gründe, vor allem politische. Eine Menge Akteure arbeiten zusammen, um die erneuerbaren Energien zu diskreditieren, schlecht zu reden, den Klimawandel zu leugnen. Oft ausgestattet mit Geld der großen Verschmutzer finden sich angebliche Umweltschutzorganisationen wie
- VLAB (Verein für Landschaftspflege und Artenschutz in Bayern)
- Bundesinitiative Landschaftsschutz
- Naturschutzinitiative
- Deutsche Wildtierstiftung
- NABU Saarlouis-Dillingen
um Windkraftprojekte durch Klagen zu verhindern und Material für Bürgerinitiativen zu erstellen, damit diese gegen Windkraft und die Energiewende protestieren. Unterstützt werden sie von
- der industrienahen Lobby-Organisation INSM und
- dem RWE-nahen Forschungsinstitut RWI,
- den Klimawandelleugnern des Vereins EIKE, welcher wiederum mit
- dem Amerikanischen Klimawandelleugner-Verein Heartland zusammenarbeitet und
- Vernunftkraft, dem zentralen Dachverband der Energiewende-Gegner.
Deren Protagonisten haben beste Verbindungen in die deutsche Politik oder gehören ihr selbst an – meist Politiker der CDU/CSU, aber der Unterstützung von FDP und AfD können sie sich auch sicher sein. Mit Nicolai Ziegler rückt Vernunftkraft ganz nah an die Wirtschaftspolitiker der CDU heran, und diese nehmen die falschen Argumente gerne auf und treffen sich in diversen Gremien und Vereinen, wie
- dem Berliner Kreis der CDU
- der Werte-Union
- dem Wirtschaftsrat der CDU
- dem Innovationsforum Energiewende
um das EEG so gut es geht zu torpedieren und die alten fossilen Industrien zu schützen.
Wir haben in aufwendiger Recherche alle öffentlich bekannten Verbindungen in einer riesigen Grafik zusammengetragen. Das Bild unten ist mit einem Link hinterlegt, der die Grafik im Vollbild öffnet. In diesem Vollbild sind die einzelnen Knoten und Kanten des Netzwerks ihrerseits mit Links auf die jeweilige Quelle hinterlegt.
Das Netzwerk zur Verhinderung der Energiewende in Deutschland
Mit sonnigen Grüßen
Klaus Müller
“Astroturfing – künstliche Bürgerinitiativen”
„VoRWEg gehen“-Kampagne der RWE, einer der großen vier Stromkonzerne – BIG4
Umweltschützer, die vor der Halle demonstrierten, in der die Hauptversammlung stattfand: „VoRWEg gehen – Abzocken, Klima killen, belügen“, hieß es auf einem Transparent.
Astroturfing Nerdfunk. Den verdeckt operierenden Meinungsmanipulatoren auf der Spur (aus der Schweiz)
Guck dir mal diesen Blog von Prof Tim Grams an, der wird dir gefallen, der hat die Themen Atomkraftschwurbler und GWUP Echokammer und Astroturfing und auch den derzeitigen Konflikt in der Ukraine schon ziemlich gut eingeordnet:
https://www2.hs-fulda.de/~grams/hoppla/wordpress/
Ich finde folgenden Satz von Gunter Erfurt dazu sehr schön.
Zitat: „Der Übergang zu 100% erneuerbaren Energien wird durch mindestens 3 falsche Narrative in der Öffentlichkeit erschwert, die teilweise aus verzeihlicher Unwissenheit aber auch aus unverantwortlichem Kalkül genährt werden“
Quelle:
https://twitter.com/GunterErfurt/status/1534986426034667529