MaiLabs wundersame Welt der Energiewende 3

MaiLabs wundersame Welt der Energiewende

Last Updated 18. Juni 2022

Die Energiewende erklären, ohne sie wirklich ganz verstanden zu haben, das muss scheitern – Wenn der Journalismus mal wieder versagt.

Vorweg: Das, was öffentliche Personen auf ihren Youtubekanälen zu Themen veröffentlichen, ist auch immer eine Art des Journalismus, selbst wenn es ein schlechter ist. Dagegen gibt es aber auch immer sehr gute Kanäle und MaiLab ist gewöhnlicherweise so einer. Mai Thi ist eine deutsche Wissenschaftsjournalistin und Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF. Damit ist sie prädestiniert für guten Journalismus, nur in diesem Fall liefert sie den nicht ab.
maiLab wird produziert von Mai Thi Nguyen-Kim für funk (ARD & ZDF).

Das ist also mein Artikel zu „MaiLabs wundersame Welt der Energiewende“ und er hat lange auf sich warten lassen.

Einleitung mit einem Zitat von Hermann Scheer:
Der Wechsel zu hundert Prozent erneuerbaren Energien bedeutet den umfassendsten wirtschaftlichen Strukturwandel seit dem Beginn des Industriezeitalters. Ein Strukturwandel ohne Verlierer und Gewinner ist undenkbar. Verlierer werden unweigerlich die Anbieter der konventionellen Energien sein – in welchem Ausmaß das der Fall ist, hängt von ihrer Fähigkeit ab, sich an Haupt und Gliedern umzustrukturieren, sich mit drastisch sinkenden Marktanteilen abzufinden und neue Tätigkeitsfelder für sich zu finden, die KEINE ENERGIEWIRTSCHAFTLICHEN mehr sein werden.

Versuche der Verliererrolle in diesem Wandlungsprozess zu entkommen und ihre zentrale energiewirtschaftliche Rolle zu behalten, führen zu widersprüchlichen und teuren Verlangsamungsstrategien. Zitat Ende

Beginn des Videos:

Haah, Klimakrise„, stöhnt Mai Thi ganz zu Anfang in ihrem Video „Putin und die Grüne Energie“, „Klimakrise„, sagt sie, „man hätte es fast schon vergessen, Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine bringt nicht nur viel Leid, sondern auch die Erkenntnis, wir müssen dringend raus aus Gas, Öl und Kohle, wegen Umwelt und Klimas sowieso, aber auch wegen der Abhängigkeit„.

Und sie sagt weiter: „Wären wir jetzt nur bloß weiter mit unserer grünen Energiewende. Schließlich wissen wir schon lange“, und dann folgt ein Zitat von Robert Habeck: „dass die einzige Energieform, die niemanden gehört, wo auch keiner sagen kann, alles meins und damit erpresse ich Euch, Wind und Sonne ist. Die gehören nun mal niemandem, die gehören der Menschheit, und man muss sie nur auffangen“. Und Mai Thi ergänzt: „Genau, also… nicht ganz genau“. 

Tja und damit beginnt ihre Sendung und dieser Artikel ist die Kritik zu ihrem Video. Setzt Euch also hin, nachdem ihr Euch nen Kaffee oder Tee gemacht habt, Du auch gern, @Mai_Thi und lest weiter, denn bereits in der Einleitung sind Fehler enthalten, die ich so nicht stehen lassen werde.

Hinter dem Satz, „wären wir jetzt nur bloß weiter mit unserer grünen Energiewende“, gehört eine dringende Ergänzung, die ich unten genau erkläre. Aber sie hätte sagen können, „wir haben die letzten 10 Jahre anscheinend komplett verschlafen, aber schlimmer noch, das erscheint uns nur so. Richtig dagegen ist, die Energiewende wurde in den letzten 10 Jahren extrem bekämpft und ausgebremst“. Das ist das  Mindeste damit der Zuschauer erfährt, die Energiewende hatte auch immer schon Feinde.

Sie erzählt aber weiter: „Wind und Sonne gibt es überall“, und ergänzt, „das heißt aber nicht, dass man überall beliebig viel davon aufbauen kann und nutzen kann. Wir können zwar, und müssen Solar- und Windenergie in Deutschland auch deutlich mehr ausbauen, aber um unseren gesamten Energiebedarf zu decken, inkl. Industrie, Flug und Schwerlastverkehr werden wir auch grüne Energie importieren müssen“. Liebe Mai Thi, und dann erzählst Du Deinen Zuschauern das schöne Märchen von grünem Wasserstoff aus der Wüste und stellst die Frage in den Raum: „… können wir mithilfe von Technologien und besonders effizienter Nutzung von erneuerbaren Energien in Zukunft doch energieautark werden, also uns komplett selbst versorgen?“ Und Du sagst: „Die kurze Antwort ist nein!“ – Weshalb?

Ja liebe Mai Thi, ich kann Dir das jetzt nicht ersparen, denn die Sache ist zu wichtig. Es mag möglicherweise vermessen klingen, wenn ich hier jetzt mal ein Zitat von jemanden bringe, der gesagt hat: „die meisten Energieexperten sind ein Teil des Problems“. Dieser Jemand war Hermann Scheer und er hat damit zunächst mal gesagt, die Energiewende ist in fast jedem Land der Welt machbar, aber fossile Energiekonzerne möchten das nicht und dafür gibt es sehr einfache Gründe. Deshalb setzen sie eigene „Experten“ ein, die sehr oft andere Ideen einbringen, die das fossile Geschäft verlängern sollen. Und das ist dann Desinformation. Davon lassen sich leider viele Leute, so auch Du, aber auch Leute, die vorgeben, wirkliche Experten zur Energiewende zu sein, beeinflussen. Hans-Werner Sinn ist z.B. so jemand. Hier ein Artikel dazu:
Weshalb Sie Prof. Sinn in Sachen Energiewende nicht trauen können.

Das zu erklären, würde hier zu Anfang natürlich nur verwirren, deshalb nur der Hinweis, dass die Energiewende, die wir so dringend gerade auch für den Klimaschutz brauchen, immer Gegner hatte und immer noch hat, von denen Du im ganzen Video nichts erwähnst. Weshalb eigentlich nicht? Wenn wir bereits die letzten 10 Jahre der Energiewende gewaltig ausgebremst wurden, dann gehört das zum Thema, das ist eine Pflichtveranstaltung sozusagen. 

Dass diese Gegner in Wahrheit die Energiekonzerne selbst sind, wird erst dann klar, wenn man begreift, dass sie logischerweise gar kein Interesse an der Energiewende haben können. Mit der Energiewende schaden sie sich selbst, denn damit würden sie ja ihr ureigenstes Geschäft schädigen und müssten mit dem selbsterzeugtem Strom ihrer Kunden konkurrieren. Und damit würden sie dann tatsächlich komplett verlieren und das alte Geschäft nicht weiterbetreiben können, sie machen sich also selbst Konkurrenz. 

Man glaubt aber, die Stromkonzerne würden doch selbst in erneuerbaren Strom investieren; ja das tun sie auch, die Frage ist wofür? Die Antwort lautet, aus Imagegründen, aber keinesfalls, um damit Gewinne zu erzielen. Täten sie es, würden sie sich selbst schädigen. Es gibt einen einfachen Beweis dafür, der Zubau von Photovoltaikanlagen der 4 großen Stromkonzerne.

4 große Stromkonzerne investieren in PhotovoltaikanlagenWenn dabei eine installierte Leistung der großen Stromkonzerne in Deutschland von 0,2 Prozent herauskommt (Stand 2020 !), dann ist klar, sie haben das Rennen nie aufgenommen und sie werden es auch nie tun. Sie haben nicht mal ein Interesse daran, selbst in die Produktion von Photovoltaikanlagen einzusteigen. Denn auch damit schädigen sie ihr altes Geschäft nachhaltig.

Sie haben auch dafür gesorgt, dass die Energiewende in einem so radikalen Ausmaß gebremst wurde, und z.B. die Photovoltaik-Branche fast komplett zerstört wurde. Im Jahr 2012 fing diese Pleitewelle in der Solarbranche an und bis ca. 2015 gingen 80.000 Solarjobs verloren bis 2017 weitere 20.000. Fast 90 Prozent aller Solarbetriebe in Deutschland mussten aufgeben. Sie haben auch dafür gesorgt, dass 2018 die Windbranche in Deutschland zum Erliegen kam und dort ca. 50.000 Arbeitsplätze „verschwanden“. Wer etwas über die Energiewende erzählen will, muss dieses Wissen mitbringen, sonst kommt da ein Video raus wie Deins, liebe Mai Thi.

Allrounder*innen bringen zwar oft einen guten Überblick, aber wenn es dann wichtige Grundlagen fehlen, kann man mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein. Immerhin erreichst du hunderttausende an Zuschauern. Aktuell haben es 816.000 Leute angeklickt. 

Einige Leute in den sozialen Medien sagen mir dann zu Deinem Video: Wieso, es geht doch erstmal um den Einstieg. Wenn Du mehr wissen willst, kannst Du ja zusätzlich googeln…
Im Fall der Energiewende, geht es aber nicht mehr um den Einstieg, wir betreiben sie seit 20 Jahren und das Wissen in der Bevölkerung hat gelinde gesagt eher etwas mit Märchenwelt als mit Fakten zu tun. Diese Märchenvorstellungen, die z.B. darin münden, die Energiewende wäre der Grund, weshalb die Strompreise so doll gestiegen sind oder Windräder machen krank, sind das Ergebnis der Kampagnen gegen die Energiewende.

Es muss vor allem auch wegen des Klimaschutzes, für den uns keine Zeit mehr bleibt, um die viel vordringlicher Frage gehen: Weshalb dauert die Energiewende so lange und warum sind wir nicht längst viel weiter? Die Frage stellst du nicht und du beantwortest sie auch nicht, lieb Mai Thi. 

Worum geht es genau? Das ist das Aufklärungsvideo von MaiLab, für mich leider sehr unbefriedigend .

Mai Thi, (bürgerlich  Mai-Thi Leiendecker , geborene  Nguyen-Kim ), ist eine deutsche Wissenschaftsjournalistin und Fernsehmoderatorin bei ARD und ZDF, die viele kennen. Am 05.05.2022 hat sie auf Youtube das Video veröffentlicht, das mittlerweile 816.000 Aufrufe hat, was sehr klar für ihre gute Reichweite spricht. 

Liebe Mai Thi, in Deinem Video geht es ganz klar um die Abhängigkeit von Putins Gas, die Frage, die wohl aktuell am häufigsten in den Medien diskutiert wird. Es geht also um die alte Energieform Gas, von der wir uns lösen müssen, aber nicht nur aus Russland. Es geht eben auch um Deine Beschreibung der Energiewende, die einen sehr großen Raum im Video hat und in der für mich sehr viele Ungereimtheiten auftreten, auf die ich Dich gern mal ansprechen würde. Ein Brief an Deine Redaktion ist raus, mit Hinweis auf diesen Artikel.

Eines ist ebenso bemerkenswert: den Stand der wissenschaftlichen Bewertung der Energiewende, besprichst Du eher nicht, liebe Mai Thi. Auch die Kontroversen wie z.B. den #Energiesystemkonflikt lässt Du aus, kennst Du den etwa gar nicht?   

Recherchiert hattest Du mit Deinem Team dazu doch genug, und Dein Video hat eine Quellenliste dazu. Wo aber bleiben die Quellen, die untersuchen, weshalb die Energiewende so gewaltig ausgebremst wurde? Der Kampf um die Energiewende tobt seit 2010, in dem mit Desinformationen und unfairsten Mitteln die Energiewende in 2 Pleitewellen getrieben wurde, die Solarpleitewelle UND die Windpleitewelle, und nun sind es ca. 160.000 Jobs, die wir verloren haben, die wir aber dringend bräuchten. Eine solche Information wäre sehr wichtig gewesen, denn hier versteht man sehr schnell, dass es starke Interessengruppen und Konzerne gibt, die sich gegen den eigenen Untergang schützen wollten, ganz ohne Rücksicht auf das Klima. Sie gaben zwar vor für die Energiewende zu sein, haben aber wie im Fall der Solarenergie nur ein paar Pseudosolaranlagen hingestellt, damit man gute Fotos hatte und gegen Windenergie lästern lassen und es so aussehen lassen als gäbe es einen Massenprotest gegen Windenergie. 

Sonnige Grüße
Dein Klaus Müller

Energiewende-Rocken und EEmag


P.S. leider hat dieser Artikel sehr lang auf sich warten lassen. Aber er ist ja dann doch noch „geworden“.


Zwei aktuelle Ergänzungen:

  1. Zum einen ging natürlich eine Mail an MaiLab raus, mit Hinweis auf den Artikel. Text ist unten zu sehen.
  2. Es erreichten mich viele Kommentare auf Facebook zu diesem Artikel. Einige davon waren schon fast grenzwertig, wie könne ich mich erdreisten, MaiThi so herabzuwürdigen und ich hätte das Thema doch nicht ganz verstanden. Das was ich schrieb wäre kaum haltbar usw.
    Tatsächlich waren einige Leute sehr erbost, mit diesem Artikel wäre ich viel zu weit gegangen.  und er wäre sehr grenzwertig. Ich bin natürlich auf all die Vorwürfe eingegangen, möchte aber hier einen der verständlicheren Kommentare und meine Erwiderung bringen. Den Namen des Kommentarschreibers lasse ich weg, weil ich ihn nicht gefragt habe.

Sxxxxxx Rxxxxxxx schrieb:

Hab jetzt Video gesehen und den Blog gelesen.
Mein Eindruck ist, dass der Autor gerne ein anderes Video gehabt hätte. Eines, dass sich beispielsweise mit Widerständen aus der Wirtschaft auseinandersetzt, weil er der Meinung ist, dass das da rein muss.
Nun sind populärwissenschaftliche Youtubevideos mit 15 Minuten Länge eben sehr begrenzt. Da passt nicht alles rein. Was dort im Video beantwortet werden soll, ist laut der Beschreibung:
„Aber wenn Deutschland auch in einer 100% grünen Zukunft auf Importe angewiesen ist […] haben wir in Zukunft dann nicht dasselbe Problem IN GRÜN? Oder können wir uns doch energieautark und damit komplett unabhängig machen?“
Mehr nicht. Und selbst diese Fragen können in einer Viertelstunde nicht befriedigend abgehandelt werden. Es geht einfach nicht. Genauso wenig wie ein Historiker mit einer noch so guten 2-Stunden Doku über Karl den Großen zufriedengestellt werden kann. Unmöglich.
Meines Erachtens nach passt da der gewünschte Anspruch des Blogbeitrags und die Zielsetzung des kritisierten Format nicht zusammen. Das ist problematisch und entzieht der Kritik aus meiner Sicht die Grundlage.
Weil man die gewünschten Inhalte in dem kurzen Video vermisst, gleich wieder die große „wenn der Journalismus mal wieder versagt“ Keule zu schwingen, ist mir unverständlich. Die gewünschten Inhalte sollte man auch dort suchen, wo man sie erwarten kann und nicht in einem Populärwissenschaftlichen Youtubevideo mit klar abgegrenzter Fragestellung.

Ich erwiderte:

Sx Rx schön, dass du das Video gesehen hast und den Artikel dazu.
Es gab immer schon einen Streit um die Energiewende un der war eigentlich von Anfang an mit Desinformation gespickt. Und das lässt sich tatsächlich historisch beweisen.
Aus diesem Bewusstsein heraus ist der Blick aber ein anderer, und zwar sehr radikal anders. Wer das nicht weiß, wird es so beschreiben wie du. Andere haben sich noch viel mehr geärgert über meinen Artikel, aber den Ärger kann ich keinem ersparen.
Punkt 1. Ein Mitarbeiter von MaiLab hat sich bereist gemeldet, bedankte sich für die Kritik und sie überlegen dazu ein neues Video zu machen. Wenigstens das hat mein Artikel erreicht. Mal sehen ob wir diese Erweiterung uach bekommen werden.
Punkt 2. Es geht darum, ob es eine Möglichkeit gibt Deutschland zu 100% durch EE aus dem eigenen Land zu versorgen, und zwar in allen Sektoren, auch mit eigenem Wasserstoff, alles selbstverständlich ohne Einbußen. Technisch ist die Frage bereits durch einige Studien belegt.
Es wäre tatsächlich aber schön, wenn sich die Länder in Europa etwas austauschen. Dabei spielt allerdings der Transport eine große Rolle, denn der ist teuer und hat immer Verluste.
Prof. Werner Sinn z.B. hat sich dem unsinnigen Gedanken gewidmet beweisen zu können, dass wir in Deutschland gar keinen Platz für die Energiewende haben. Aber er hatte auch die Idee, dass wir aufgrund fehlender Speicher die Energiewende in Deutschland aus eigenen Mitteln nicht hinbekommen können, weil uns ständig der Strom ausgehen müsse, und wir andererseits oft so viel Strom haben werden durch Wind und Sonne, dass wir sehr viel Strom dann ins Ausland „verklappen“ müssten. Dazu hat er eine Studie vorgelegt. Die Studie wurde von einem Team um Claudia Kemfert widerlegt.
Punkt 3. Die Energiewende kann in der erforderlichen Zeit (2030 spätestens 2035) nur gelingen, wenn sie einen disruptiven Verlauf nehmen kann. Dieser disruptive Verlauf in der Energiewende wurde bereits 2 Mal gestoppt, auch das gehört zur Geschichte der Energiewende. Es gehört sogar zur Geschichte Deutschlands. Es gab in Deutschland einige Pleitewellen oder auch weltweit, die zum Untergang von alten Industrien führten. Wir haben hier mal Schreibmaschinen hergestellt, CD-Player und viele andere Dinge, die es heute nicht mehr gibt, weil sie technisch überholt sind. Eine neue Technik hat jedes Mal das Rennen gemacht und damit die alten Hersteller aus dem Markt gekickt oder zum Umdenken gezwungen. Das ist eine alte Sache seit Beginn der industriellen Revolution. In solchen Pleitewellen geht es immer um Arbeitsplätze, oft um sehr viele Arbeitsplätze. Die größte dieser Pleitewellen nach dem 2. Weltkrieg kam aber im Bereich Erneuerbare Energien vor und da hat nicht eine neue Technik eine alte überkommene ersetzt, sondern eine neue Technik wurde zerstört.
Von 2012 bis 2017 wurde die Solarszene zerschlagen. Ergebnis: über 90% aller Betriebe, die sich mit Solarenergie beschäftigten, Hersteller, Vertriebler, Montagefirmen gingen Pleite. Das hat 100.000 Arbeitsplätze gekostet.
Von 2016 bis 2018 ging es der Windbranche sehr ähnlich, da hat es 60.000 Arbeitsplätze gekostet. Wäre das in einer anderen Branche passiert, hätten wir Volksaufstände gehabt.
Beide Pleitewellen sind vorsätzlich „inszeniert“ worden. Auch hier haben Medien nicht aufgepasst. Es gibt dazu aber Studien und Erhebungen, an einer war ich beteiligt. Bei der anderen wurde mein Blog als mit als Quelle genannt.
Punkt 4. Der „natürliche Widerstand“ einer untergehenden Branche. Natürlich konnten die betreffenden Konzerne niemals ihren Widerstand nach außen zeigen. Das wäre möglicherweise sogar komplett nach hinten losgegangen, weil dann sehr viel früher klargeworden wäre, wo deren ganz gewöhnliche Interessen lagen und liegen. Sie liegen darin, weiterhin Gas, Öl und Kohle zu fördern und Menschen weiterhin in Abhängigkeit zu halten. Sie haben aber keine neuen Geschäftsmodelle. Nur das ist ihr Interesse, die alten Energieströme weiter am Laufen zu halten, ein anderes wird es nicht geben, denn mit jeder Solaranlage, die sie selbst errichten, zerstören sie bereits ihr eigentliches Geschäft, denn damit sind sie bereits in der direkten Konkurrenz zu jedem Solaranlagenbesitzer und das sogar auch dann, wenn der nur ein Balkonmodul besitzt. Jeder wird nämlich den selbsterzeugten Strom keinesfalls wegschmeißen, sondern selbst nutzen und keinen teureren Strom von Eon kaufen.
Das ist ein „natürlicher“ Konflikt der unabänderbar ist. Wir nennen ihn übrigens der Energiesystemkonflikt. Den hat Hermann Scheer sehr klar in seinem Buch „Der Energethische Imperativ“ beschrieben.
Die Energiekonzerne sitzen damit in einer Falle, aus der sie sich nicht befreien können. Das große Wunschdenken ist nun, wenigstens in der Wasserstoffwirtschaft eine Zukunft zu finden, während das alte Geschäft längst dem Tode geweiht ist. Klar ist aber allen Fachleuten, und dazu gehört MaiLab nicht, dass wir Wasserstoff in der Energiewende äußerst sparsam einsetzen müssen. Der „Stoff“ ist sehr teuer und braucht enorme Mengen an Wind- und Solarstrom. Lange Transportwege machen ihn noch teurer.  Claudia Kemfert bezeichnete ihn als den Champagner der Erneuerbaren Energien.
Punkt 5. Es gibt also so viele Fallstricke, die man als „Amateur“, auch mit einer gut engagierten Crew nicht sofort sehen kann, weil es dazu sehr wenige Quellen gibt, bzw, die Medien das ja auch nie thematisiert haben. Viele Blogger und Youtuber, aber auch Profis wie Harald Lesch z.B. sind dazu übergegangen sich die wirklichen Fachleute ranzuholen. Nachdem Harald Lesch ja bei der Energiewende auch so oft falsch gelegen hatte, beim eAuto ebenso, will er nun anscheinend keine Fehler mehr machen und holt sich z.B. Volker Quaschning mit an Bord.
In MaiLabs Video wurden allerdings derart viele wichtige Dinge aus Unwissenheit unterschlagen, dass ich diesen Artikel schreiben musste. Es liegt also keinesfalls an meinen Ansprüchen. Auch populärwissenschaftliche Youtubevideos mit einer Länge von nur 15 Min. müssen das hergeben. Ansonsten haben sie keinen Nutzen und genügen keinem wissenschaftlichen Anspruch.

Mail an den SWR

Sehr geehrte Damen und Herren,

leider bin ich erst jetzt dazu zu gekommen eine Kritik zum Video „Putin und die Grüne Energie“ von maiLab zu schreiben.

Ich habe diese auf meinem Blog Energiewende-Rocken veröffentlicht. https://energiewende-rocken.org/mailabs-wundersame-welt-der-energiewende/

Ich würde sie bitten diese an Mai-Thi Leiendecker weiterzuleiten, mit der Bitte sich bei mir zu melden. Ich habe leider keine direkte eMail-Adresse von ihr.

Vielen Dank.

Mit sonnigen Grüßen
Klaus Müller

Energiewende-Rocken und eeMag


Quellen: 

Weshalb die Energiewende so gewaltig ausgebremst wurde: 

#Energiesystemkonflikt

Der Kampf um die Energiewende – Claudia Kemfert

100% erneuerbare Energie für Deutschland unter besonderer Berücksichtigung von Dezentralität und räumlicher Verbrauchsnähe – Potenziale, Szenarien und Auswirkungen auf Netzinfrastrukturen: Studie in Kooperation mit der 100 Prozent Erneuerbaren Stiftung

Ist eine Energiewende mit Erneuerbaren Energien möglich und bezahlbar?

Wenn der Wind nicht weht…

Der erfundene Sündenbock – Wie Stromkonzerne die Bürger täuschten

Die Anstalt vom 1. Oktober 2019 – Das EEG-Paradoxon

Studie über die Anzahl von Windgegnergruppen – Vortäuschung falscher Tatsachen

Mein letzter Artikel:

Journalismus – Energiewende und Klima – Wenn es um Wahrheit geht

 

 

 

 


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