Fakten zur Atomdebatte

Fakten zur Atomdebatte..

Last Updated 2. Januar 2024

Erstveröffentlicht am 17.3.2023

Fakten zur Atomdebatte

Ein weiteres Kurz-Update

Entgegen der Meinungen die ständig und immer wieder zu hören sind, es gäbe neue Entwicklungen in der Kernenergie und  alle Staaten würden Kernenergie ausbauen, Deutschland dagegen verschläft die Zukunft, ist die FrankfurterRundschau bereit die Sache haarscharf zu analysieren. Die Kernenergie ist weltweit auf dem Abstiegstpfad und wird nicht mal seinen bisherigen Status halten können.

Atomkraft verliert weltweit an Bedeutung – und wird immer teurer

Die Atomkraft verliert weiter an Bedeutung. Ihr Anteil an der globalen Stromproduktion sinkt stark, wie ein Bericht zeigt. Und sie ist teurer als andere Energiequellen.

Frankfurt – Die Atomkraft soll helfen, das Klima zu retten. Das hat eine neue Allianz von 22 Staaten auf dem UN-Klimagipfel in Dubai als Ziel ausgegeben, darunter die USA, Kanada, Großbritannien und Frankreich. Die aktuelle Entwicklung dieses Energieträgers steht in starkem Kontrast dazu: Mitte 2023 waren weltweit 407 Reaktoren am Netz, vier weniger als ein Jahr zuvor und 31 weniger als der Höchststand von 438 im Jahr 2002. Der Anteil der Kernenergie an der weltweiten Stromerzeugung sank 2022 sogar auf den niedrigsten Stand seit rund vier Jahrzehnten, wie der am Mittwoch (6. Dezember) veröffentlichte unabhängige „World Nuclear Industry Status Report 2023“ zeigt. Die erneuerbaren Energien haben die Atomkraft beim Zubau weit abgehängt.

Quelle: https://www.fr.de/wirtschaft/atomkraft-weltweit-akws-erneuerbare-energien-klima-klimawandel-92714821.html

 

Kurz-Update:

Die Medien laufen zur Hochform auf – Atomkraft machen doch alle, nur Deutschland steigt aus. Und eine Sendung jagt die andere. Es sind heute nur noch 2 Tage und dann wird abgeschaltet und das ist gut so. Was also bitte machen hier die Medien, was veranstalten unsere Journalisten denn hier? Das was sie abliefern ist unterstes Bildzeitungsniveau. Sorry, ich zahle sehr gern die GEZ-Gebühren und bin davon überzeugt, wir haben gute Medien, denn die Öffentlich/Rechtlichen waren immer ein sehr wichtiges Korrektiv. Nur diese Funktion erfüllen sie hier nicht mehr. Sie erfüllen sie bei der Energiewende seit langem nicht mehr und sie erfüllen sie ebenso nicht seit dem Putinkrieg, was den Bereich Gaslieferungen betrifft, auch hier wurden wichtige Fakten anscheinend mutwillig ausgeblendet. Auch zu diesem Komplex wird es einen Artikel von Energiewende-Rocken geben, ich bitte noch um etwas Geduld.
Zurück zur Kernenergie: Wir erleben eine verzweifelte Debatte, die vor allem von ideologisch vorbelasteten Redaktionen oder vollkommen unerfahrenen Redaktionen angeheizt wird. Mit Fakten hat das sehr wenig zu tun. Eine kurze Liste der Fakten findet man unten.

Liebe ARD, ihr könnt das besser, die Frage ist, wen müsst ihr entlassen?

ARD-Doku Deutschland schaltet ab. - Faktisch ist das eine Ablehnung aller wissenschaftlichen Fakten

Wenn Medienmacher alle Fakten ablehnen, dann sollten sie entlassen werden.

Ende des Updates.

Zerlegen vor laufender Kamera? Fakten zur Atomkraftdebatte.

Wenn Journalisten nicht in der Lage sind, Leute wie z.B. einen Michael Grosse-Brömer, CDU, Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses vor laufender Kamera zu zerlegen, wenn der behauptet, Zitat: „…rund um Deutschland herum nutzen alle Länder jede mögliche Art der Energie, weil sie nämlich Energiekosten senken wollen. Wir schalten aus ideologischen Gründen jetzt die Kernenergie ab, obwohl sie Strom günstiger machen könnte, obwohl sie uns helfen könnte, Strom stabiler vorrätig zu halten, alles um uns herum macht das nicht. Also wenn das jetzt Deutschland federführend ist und vorangehen will finde ich es doll, aber wenn man sich umdreht und keiner ist hinter einem, muss man überlegen, ob man da richtig auf dem Weg ist“. Zitat Ende. Sorry wie dumm ist dieser Grosse-Brömer, denn eigentlich?

Wie hätte der Journalist Herrn Grosse-Brömer widerlegen müssen?

Eine Liste der Argumente gegen Kernenergie finden Sie unten. Grosse-Brömer lässt sich einfach widerlegen, wenn man die Argumente kennt. Dafür muss man kein Physikstudium haben, und man muss auch nicht kerntechnisch argumentieren können, denn das macht Grosse-Brömer auch nicht. Er stellt einfache Behauptungen auf, die er allerdings nur mit Annahmen belegen könnte, und die braucht man nur zu hinterfragen.

Zerlegen vor laufender Kamera, aber ist das kommunikationstechnisch überhaupt gut?

Oder sollte man dabei klüger und höflicher vorgehen, um sich keine Feinde zu machen? Die wenigsten haben es mitbekommen oder nehmen es wirklich ernst genug: Wir haben seit einiger Zeit das größte Rollback der alten Energiewendemythen. Gerade Klimaschützer und Energiewendefreunde haben das nach meiner Auffassung nicht genügend mitbekommen. Wenn wir doch die Energiewende schnell umsetzen müssen, dann muss die Bevölkerung mitgenommen werden. Medien wären hier sehr stark gefordert, sie kommen ihrer Aufgabe in dem Fall aber wirklich nicht nach. Hier herrscht immer noch das Dogma der „ausgewogenen Berichterstattung“. Es versteht sich also von selbst, wenn man dann über das „Für„, aber auch über das „Wider“ zu berichten hat. Vom Grundsatz her ist das richtig, es soll auch so bleiben. Die Medien haben aber ein Problem, sie erkennen meist nicht, dass das „Wider“ getürkt ist. Ich erkläre das etwas weiter unten im Absatz False Balance.

In unserm Fall brauchen Herr Grosse-Brömer, aber auch andere eine kräftige mediale „Watschen“, und die muss von den Medienmachern selbst kommen und sie muss Breitenwirkung haben. Weshalb, wird auch weiter unten beschrieben. Und ich bin mir bewusst, hier sträuben sich bereits die Haare meiner Leser:innen, die das alles für sehr bedenklich halten werden. Nur halten Sie bitte durch, ich verspreche Ihnen, Sie werden mir hinterher recht geben.

Es ist ja nicht wegen einer möglichen Unwissenheit oder Fehleinschätzung des CDUlers Grosse-Brömer bedingt, dass er so redet. Es ist die Lobbyarbeit, die er nebenher erledigt, freiwillig oder unfreiwillig, gewollt oder ungewollt, beauftragt oder unbeauftragt, das ist egal. Wir müssen wissen, wir befinden uns hier nicht in einem „luftleeren Raum“, in diesem Raum wurde schon immer lobbytechnisch gekämpft. Diese Dinge unbetrachtet zu lassen, das macht hier das komplette Versagen des Journalismus aus.

Egal was der Mann noch sagt, Journalismus muss in der Lage sein, solche Argumente sofort als komplette Desinformation zu entlarven und dem CDU-Kollegen vorzuwerfen, er setze diese Argumente ja wahrscheinlich sogar sehr gezielt ein, um die Uninformiertheit der Bevölkerung auszunutzen. Solche Atomkraft-Mythen passen nicht mehr in die Zeit, und wenn der Kollege sie nicht sofort widerruft, würde man ihm das Mikrofon entziehen.

Das, was jetzt zu passieren hat, ist nicht radikal!

Unser Journalismus ist in der Lage so konsequent zu handeln, denn das hat er schon einmal gemacht. Und das ist nicht wirklich lange her, die meisten haben es nur nicht mitbekommen. Es hatte auch keine unangenehmen Konsequenzen für den Journalismus, es kamen nicht mal Beschwerden über den Journalismus.

Es gibt ein spezielles Wissensgebiet, bei dem wir jahrelang eine ähnliche Schieflage im Journalismus hatten. Auch hier war es so, dass der Journalismus aus Unwissenheit für eine „ausgewogene Berichterstattung“ gesorgt hat aber nicht wusste, dass diese Unwissenheit schamlos von einer bestimmten Lobbygruppe geschickt ausgenutzt wurde. Dieser Lobbygruppe war es deshalb gelungen ihre Botschaften in der Öffentlichkeit zu lancieren, und zwar so geschickt, dass nicht einmal der Verdacht aufkommen konnte, dass es sich hier um klassische Lobbyarbeit handelt.

Weil alles verdeckt lief, konnte man nicht einmal Hinweise darauf finden, wer diese Lobbygruppe war. Der Themenkomplex, bzw. das Wissensgebiet, um das es damals ging, war der Klimawandel, und bei der Lobbygruppe handelte es sich um fossile Energiekonzerne. Deren Ziel war es, Zweifel am anthropogenen Klimawandel zu schüren, damit Gegenmaßnahmen (z.B. die Energiewende) so früh wie möglich unterbunden und ausgebremst werden konnten. Jeder Tag, jede Woche, jedes Jahr spült Unsummen in deren Geldtaschen und macht die Aufgabe des Klimaschutzes umso schwerer. Das Ergebnis in den Medien war eine False Balance in den Zeitungen und den Sendern.

False Balance, der große Trick.

False Balance, wenn sich 2 Meinungen gegenüberstehen haben wir es nicht immer mit einer indifferenten Faktenlage zu tun, sondern in diesem Fall um einen grandiosen Lobby-Coup. Der Fehler war: mehr als 97% der Klimawissenschaftler waren sich mit ihren Ergebnissen aus ihrer Forschung sicher, der Mensch verursacht den Klimawandel. Es gab nur einige wenige Skeptiker, die zumindest Zweifel hatten oder zu anderen Ergebnissen kamen. Ausgerechnet aber die fossilen Konzerne, hatten selbst eigene Forschungen zum Klimawandel angestellt und kamen ebenfalls zum Ergebnis: Ja den CO2-Ausstoß verursachen die Menschen tatsächlich selber und sie hatten damals sogar berechnet, wie hoch der CO2-Wert im Jahr 2020 sein würde, und der lag erschreckend genau bei dem Wert, denn die Klimawissenschaft viele Jahre später, also im Jahr 2020 gemessen hatte.

Man muss sich nun nicht wundern, weshalb Exxon & Co. diese Ergebnisse nicht veröffentlicht hatten. Es wäre vermutlich damals von den Medien Anfang der 80er Jahre als eine Sensation aufgegriffen worden und zugleich wäre es eine erschreckende Ernüchterung und Ermahnung gewesen. Das konnten die Ölkonzerne nicht brauchen, deshalb verschwiegen sie ihre eigene Studie.

Prof. Dr. BrüggemannEinige Journalisten kennen diese Geschichte genau, andere kennen sie eher vom Hörensagen. Aber denjenigen, der diese Geschichte einer eher kleinen Journalistengruppe in Deutschland im Jahr 2016 vortrug, den kennen die wenigsten. Es ist Prof. Dr. Micheal Brüggemann, Professor für Kommunikationswissenschaft, insbes. Klima- und Wissenschaftskommunikation an der Universität Hamburg und man kann ihm gar nicht genug Dank dafür sagen.

Das Ergebnis seines Vortrages war jedenfalls genial. Innerhalb von wenigen Wochen gab es kein Klimaleugner-Gefasel in den deutschen Medien mehr. Bei den „organisierten Klimaleugnern“ in Deutschland hatte sich das herumgesprochen, wenn sie in öffentlichen Sendungen damit konfrontiert würden, und damit mussten sie ja rechnen, würden sie darauf keine passende Antwort haben, so sehr sie sich auch bemühen würden.

Hier sein legendärer Vortrag: https://energiewende-rocken.org/gegenwind-eine-anleitung-und-strategie-zum-klimaleugnen/

Wenn ich diesem Vorgang selbst einen Namen geben würde, dann wäre das der #BrüggemanEffekt. Ja… und den brauchen wir jetzt für die Energiewende. An den Stellen, wo grober Unfug über die Energiewende verbreitet wird, müssen Journalisten in der Lage sein, diesen auch als Unfug zu benennen und die Verbreiter mit einfachen Argumenten lahmzulegen. Erst dann kann es überhaupt gelingen, die Bevölkerung mit auf den positiven Weg der Energiewende zu nehmen.

Fakten zur Kernenergiedebatte

Es gibt jede Menge an Argumenten, nur braucht man sich nicht in solche Diskussionen zu verstricken. Ein einziges Argument oder eine Frage reicht bereits aus, solche Debatten schlagartig zu beenden. Die Frage lautet: Wo ist die Haftpflichtversicherung? Gäbe es eine Versicherungspflicht, würde diese Risikotechnik sofort abgeschaltet werden.

Fakten zur Kernenergiedebatte kurz und knapp: Dazu gibt es ganz aktuelle Zaghlen unten im Anhang *)

– Weltweit nutzen nur 33 von 195 Staaten (inklusive Taiwan) die Kernenergie. Dazu gibt es ganz aktuelle Zaghlen unten im Anhang
– 14 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) betreiben derzeit keine Kernkraftwerke.
– Atomkraftwerke können keinen Beitrag zur Energiewende leisten, sie behindern sie.
– Mit der Kernenergie würde, wenn man sie zur Unterstützung der Energiewende einsetzt, zu viel Geld sinnlos ausgegeben werden. Zum einen für den Bau der Kraftwerke, aber auch für den Betrieb in der Energiewende. Kraftwerke, die nicht schnell regelbar sind, erzeugen, massive Stromüberschüsse, weil man sie nicht schnell genug herunterregeln kann und schon gar nicht auf Null. Beim raufregeln vergeht ebenso zu viel Zeit, sodass sie nicht vor einem Blackout schützen. Zudem müssen sich neue AKWs über Jahrzehnte amortisieren, wegen der hohen Baukosten, was ihren Weiterbetrieb aber notwendig machen würde. Mit einer geschafften Energiewende würden sie sowieso nicht mehr gebraucht werden, und damit sind es Stranded Invests, also gestrandete Investitionen, die sich Stromkonzerne auf keinen Fall mehr in Deutschland leisten werden.
– Nicht schnell regelbar heißt, sie könnten einen Blackout (Brownout) nicht verhindern, wenn schnell Strom gebraucht wird und erzeugen Überschüsse, wenn grade Wind aufkommt oder die Sonne herauskommt, weil es aufhört zu regnen.
– Die Bauzeit von Atomkraftwerken dauert zu lang, die Atommüllfrage bleibt weiterhin ungeklärt und eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
– Wir brauchen dennoch Kraftwerke und Speicher für die Energiewende, nur Atomkraftwerke eignen sich hierfür nicht. Die einzigen Kraftwerke, die dafür geeignet sind, sind Gasturbinenkraftwerke, die später auch mit einem Grünen Gas (auf Wasserstoff basierend) laufen werden. Der Speicher ist bereits vorhanden, es ist unser Gasnetz inkl. der Speicher-Kavernen.
– – Weltweite Aussicht zur Atomenergie:
– Weltweit haben wir 430 Atomkraftwerke, die weniger als 3% des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs abdecken.
– Die Hälfte der laufenden 430 Kraftwerke ist jetzt bereits überaltert und davon fällt die Hälfte bereits in 10 Jahren komplett aus, weil sie nicht nachgerüstet werden können, die Kosten bei AKWs älterer Bauart sind zu hoch. Das bedeutet, es wird sogar sehr schwer werden, mit entsprechenden Neubauten die Anzahl von 430 Kraftwerken zu erhalten.
– Der Traum von der Fusionsenergie wurde schon vor Jahrzehnten geträumt, er rückt aber nicht schnell genug näher, um nötige Klimaschutzziele erfüllen zu können. Allein wegen der nötigen Stückzahl, die in irgendeiner Form notwendig wäre, bleibt das alles ein Traum, denn wir haben nur noch ein Restbudget für die Emission von CO2. Die Energiewende ist dafür die richtige und einzige schnelle Lösung. Sie muss aber dringend beschleunigt werden. Eine Atomenergiedebatte verzögert die Beschleunigung der Energiewende nur weiter.
– Fazit: Atomenergie ist nicht die Lösung, im Gegenteil sie behindert die Lösung massiv!

 

Fakten zur Atomdebatte

Fakten zur Atomdebatte

Wir werden also nur mit Fakten zur Atomdebatte weiterkommen.

Sonnige Grüße
Klaus Müller

Energiewende-Rocken


 

Anmerkung. Natürlich halten sich die Medien dann auch an die angebliche Fachexpertin Anna Veronika Wendland, die als neue Verharmloserin der Kernenergie von einer Redaktion zur nächsten gereicht wird.

https://de.wikipedia.org/wiki/Anna_Veronika_Wendland

Hier die Liste der wichtigeren Artikel zur Kernenergie auf meinem Blog:

Kernkraftbefürwortung – unerträglich zufällig

Atomlobby – Update Atomwerbung in Funk – Inhalt total egal – Hauptsache Klicks

Mythos Atomenergie – ZDF versucht es mit quietschbunten Zukunftsverheißungen

Physikprofessoren aus Heidelberg ist der eigene Ruf völlig egal – sie setzen auf Desinformation

Weiterbetrieb der Atomenergie kein Interesse – RWE sagt ab

heute-Journal-Atomenergie – Desinformation im Auftrag von wem?

Atomkraftschwurbler… Frage an Herrn Fücks von den Grünen

Warum wir Funk verlassen haben – Kernenergie?

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