Mythos Atomenergie – ZDF versucht es mit quietschbunten Zukunftsverheißungen 5

Baby-T-Shirt Atomlobby Nuklearia

Last Updated 7. Dezember 2020

Update zum Atomwerbefilm von Funk ARD/ZDF

Das ZDF und die Kernenergie

quietschbunte AtmlügenAm 23.11.2020 erschien mein erster Artikel, “Atomlobby? Aktive Atomenergiewerbung im ZDF – Entsetzen über Funk“, über das nette quietschbunte aktuelle Zeichentrick-Werbefilmchen zur Atomenergie, das ich in der ZDF-Mediathek gefunden hatte. Seitdem wurde es fast eine halbe Million mal gesehen auf YouTube. Mein Artikel hatte am ersten Tag bereits über 1.000 Leser und die meisten meiner Leser gaben mir recht, dieser Film bedient die Atomlobby. Dies ist nun bereits der vierte Artikel zu diesem öffentlich-rechtlichen Atomwerbefilm-Desaster. Wie ich erwartet habe, hat das ZDF oder Funk bisher immer noch nicht meine eMail beantwortet. Aber es gab recht schnell Reaktionen im Netz. Zum einen hat Axel Mayer von der Mitwelt Stiftung mit einem schönen Artikel auf das Video reagiert und meine Artikel als Quelle verlinkt. Dafür recht schönen Dank. Den Artikel findet ihr hier.

ZDF und Funk, bzw. der Funk-Kanal, “Dinge Erklärt – Kurzgesagt“, arbeitet im Gegensatz zu seinem Anspruch, Dinge wissenschaftlich zu erklären, mit diesem Film vollkommen unwissenschaftlich und stellt Atomenergie zwar mit der Überschrift des Filmes, “Können wir den Klimawandel ohne Atomenergie stoppen“, noch als offene Frage dar, um nach mehreren Auslassungen wichtiger Fakten die Frage als geklärt abzuschließen: Wir können den Klimawandel nicht ohne Kernenergie stoppen.

Die Quellen, die sie dafür verwenden, sind nur über YouTube einsehbar, “The Future of Nuclear Energy in a Carbon-Constrained World“. Und Quellenangaben sind oftmals ein Zeichen von guter Recherche. Doch die Quelen geben jedem Menge Anlaß zur Kritik und auch  die Kontextwochenzeitung ist am 2.12.20 auf das verharmlosende Filmchen aufmerksam geworden und schreibt zu den Quellen: “Tatsächlich stehen auf dieser Seite Dutzende Links zu renommierten Instituten, die den globalen Energie- und Elektrizitätsmarkt sowie die Folgen für das Weltklima untersuchen. Jedoch nur drei der Quellen beleuchten konkret Nuklearenergie im Zusammenhang mit dem Klimawandel. Zwei der betreffenden Studien wurden am Department of Nuclear Science and Engineering des MIT (Massachusetts Institute of Technology, USA) angefertigt. Beide kommen zu erwartbar positiven Ergebnissen. Als dritte Quelle zitiert die Redaktion die amerikanische Union of Concerned Scientists: “Kohlenstoffarme Elektrizität, die von den bestehenden Kernkraftwerken geliefert wird, wird für den Kampf gegen den Klimawandel immer wertvoller. … Hiesige Publikationen finden sich in der Quellensammlung nicht.”

Wissenschaft oder Meinungsmache?

Wissenschaftliches Arbeiten geht allerdings anders und atomkritische Stimmen, so wie man es in einer vernünftigen Berichterstattung erwarten kann, scheint dem ZDF eher unwichtig zu sein. Frage an das ZDF: Werden wir bald eine quietschebunte Kurzfassung des Films bei den Mainzelmännchen sehen können? Das wäre ehrlicher, es würde Werbeeinnahmen generieren, man würde peinliche Nachfrage vermeiden und jeder wüsste, aha, das ist ein Werbefilm der Atomindustrie und da wird verharmlost, dass die Schwarte nur so kracht. Peinlicher geht es doch schon gar nicht.

Die Kontextwochenzeitung hatte aber beim ZDF nachgefragt und das lassen wir uns dann mal auf der Zunge zergehen: “Auf Anfrage bestreitet eine ZDF-Sprecherin, dass das Video Werbung für Atomkraft macht: “Es wird gesagt, dass ein Übergang in ein Zeitalter emissionsarmer Energiegewinnung am besten funktioniert, wenn man alle Möglichkeiten nutzt. In dem Stück wird argumentiert, dass dazu auch eine Nutzung von Atomkraft mit Augenmaß gehöre.” Keinesfalls werde der Atomausstieg hierzulande angezweifelt oder gefordert, veraltete Kernkraftwerke am Netz zu belassen. “Das Video basiert auf wissenschaftlichen Quellen, die alle in der Infobox des Videos transparent aufgeführt sind”, beharrt sie. In den Kommentaren auf YouTube habe sich um die Interpretation der Zahlen schon eine lebhafte Diskussion entwickelt. “Genau diesen Denkanstoß wollte ‘Kurzgesagt – Dinge erklärt’ mit dem Beitrag geben”, sagt die Sprecherin.”.  Nun gut, das ist ein kurzes Statement und eher ein Schnellschuss. Ob der aber nicht nach hinten losgeht sehe ich auf jeden Fall as gegeben an, denn Gras über die Sache wachsen lassen wird sicherlich nicht reichen wenn man sich zusätzlich weitere Videos direkt im ZDF-Programm anschaut, denn planet e hatte im gleichen Zeitraum eine Sprecherin der Atomlobby die Bühne geboten.

Wo kommt das Geld her und passt Atomenergie eigentlich zum Ausbau von Erneuerbaren?

In meinem zweiten Artikel zum Thema zum Quietsch-Filmchens bin ich auf die Hintergründe zum deutschen Atomausstieg eingegangen. Außerdem habe ich die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit des Argumentes, wie Atomenergie die Erneuerbaren unterstützen könne, untersucht. Wenn Atomenergie unterstützend zu den Erneuerbaren Energien eingesetzt werden soll, um den Klimawandel aufzuhalten, sollte man sich die weltweit bestehenden Atommeiler ansehen. Die sind alles andere als für die nächsten Jahre zuverlässig einsatzbereit. 276 von 414 Reaktoren sind älter als 31 Jahre und 84 davon sind älter als 50 Jahre! Das bedeutet sie müssen einer nach dem anderen außer Betrieb genommen werden, denn das Material wird immer spröder, die Dinger werden damit immer gefährlicher. Neubauten von Atomkraftwerken ziehen sich aber jetzt schon Jahr um Jahr hin, Bauzeiten werden nicht eingehalten und die Baukosten explodieren jedes Mal. Dazu kommt außerdem, dass sie mit 4% der weltweiten Energieversorgung einen so geringen Anteil haben, dass der Fokus tatsächlich auf den Ausbau Erneuerbarer Energie gelegt werden muss, zumal diese immer günstiger werden und jetzt bereits die Spitzenreiter sind weltweit, was den Gestehungspreis betrifft. Ein ausreichender Zubau an Kernenergie ist dagegen vollkommen utopisch.

Interessant war aber auch, dass “Dinge Erklärt – Kurzgesagt” nur der kleinere deutsche Ableger des wesentlich größeren Kanals “Kurzgesagt – In a Nutshell” ist der im englischsprachigen Bereich, vor allem in den USA tätig ist und dass beide Kanäle zur Erstellung ihrer quietschebunten Videos sehr viel Manpower in jeden Film stecken. Dahinter steht eine 30-köpfige Crew, die auch bezahlt werden will und damit kam ich dann zu der Frage, wer bezahlt das eigentlich? Und einer der Geldgeber ist tatsächlich Bill Gates, der uns demnächst zur Rettung des Weltklimas mit Atomkraftwerken versorgen will und das natürlich nicht gesponsert, sondern mit neuen “Geschäftsmodellen”.

Keinesfalls grundlos muss hier aber die Sicht der Dinge geschärft werden, denn das quietschebunte Werbefilmchen für Atomenergie kommt nicht aus dem heiteren Himmel oder weil Philipp Dettmer, der Gründer der beiden Kanäle es so beschlossen hat. Und mit ziemlicher Sicherheit wurde dieses Video auch nicht von der Intendanz des ZDF beauftragt. Dieses Video ist ein Auftakthöhepunkt einer bereits laufenden Großkampagne. Und selbstverständlich will die Atomindustrie mit ihrem angeschlossenen militärisch industriellen Komplex noch lange nicht aufgeben. Was ist also leichter als sich jetzt an die Klimabewegung ranzuhängen, um sich wieder ins Gespräch zu bringen.

Atomlobbyistin macht im ZDF Werbung

Atomlobbyistin macht im ZDF Werbung für die nächste Laufzeitverlängerung (Vorstand im Nuklearia e.V.)

Aber planet e wird da ja schon genauer und gibt Anna Veronika Wendland schon gleich zu Anfang das Wort in seinem Film vom 22.11.2020 “Bürokratie bremst Energiewende Wenn Windräder in der Antragsphase veralten“. Derselbe Film wurde am selben Tag in der Mediathek auch mit dem Titel “Aus für Kohle und Atom – Wie viel Energiewende verträgt Deutschland?” veröffentlicht. Für den Film in planet e zeichnet Anna Pflüger verantwortlich. Im Presseportal lesen wir am 18.11.2020 in der Ankündigung zum Film: “Kein Atomstrom, bald kein Kohlestrom und die lahme Energiewende – für einige Experten ist da die Stromlücke unvermeidbar. Es sei denn, die Politik ringe sich vorübergehend zur Laufzeitverlängerung einiger Atomreaktoren durch – das jedenfalls fordert die Kernenergieforscherin Anna Veronika Wendland. Sie argumentiert, dass anders die Klimaschutzziele nicht zu erreichen seien. Politischer Zoff ist da programmiert – “planet e.” berichtet über das Energieland Deutschland zwischen Wunsch und Wirklichkeit.”

Ups, wann war noch mal die Veröffentlichung des Quietschebunt-Filmchens? Und wer genau ist die “Kernenergieforscherin” Anna Veronika Wendland? Liebe Anna Pflüger und liebes Team von planet e. So schwer kann es doch gar nicht sein bei Google mal nachzufragen, oder? In Wikipedia finden sich erste Hinweise denen man doch nachgehen könnte, Frau Pflüger, oder? Und das Veröffentlichungsdatum des Buntquietsch-Filmchens war in YouTube und in der ZDF-Mediathek der 18.11.2020.  Och ne, was ist das denn für ein Zufall? Über den Auftritt der Kernenergieforscherin Anna Veronika Wendland werde ich dann wohl gesondert berichten müssen.

Spoiler: Die “Kernenergieforscherin” Anna Veronika Wendland ist Beisitzerin im Atomlobby-Verein Nuklearia.

Was ist am ZDF-Funk-Atomwerbefilm alles falsch? E-Mail an Funk.

Um mal die ganzen Verdrehungen und Fehler im Quietschbuntfilm aufzuzeigen hier eine Auflistung von Nico Paulus. Der hatte dem Team von Funk eine eMail geschrieben:

Liebes Funk-Team,

mit Erstaunen bin ich auf euer Video „Können wir den Klimawandel ohne Atomstrom stoppen?“ gestoßen. Ich beschäftige mich als Student schon sehr lange mit der Frage, wie eine klimaneutrale und atommüllfreie Energieversorgung aussehen kann. Das das neben mir auch zahlreiche hoch angesehene wissenschaftliche Institute tun, scheint bei den Machern des Filmchens nicht angekommen zu sein. Das ist sehr schade. Mit dem Kurzvideo soll scheinbar von Grund auf der Eindruck vermittelt werden, dass die Atomenergie eine unabdingbare Technologie sei. „Cherry Picking“ nennt sich das, was die Macher des Filmchen einsetzen. Also das Suchen nach Informationen, die das bestätigen, was man vermitteln möchte. Dies kann ein krasses Zerrbild von der Realität als Ergebnis hervorbringen. Das ist im Übrigen auch der Grund, warum gute Studien immer doppelblind durchgeführt werden. Aber zurück zum Videoclip. Warum wird „Cherry Picking“ betrieben?

1. Aufteilung der Primärenergie (1:40): Die Primärenergie ist zumindest ein fragwürdiger Indikator um die Bedeutung von erneuerbarer Energien darzustellen. Warum? Weil es sich eben nicht um Endenergie und schon gar nicht um Nutzenergie handelt. Kurzes Beispiel: eine Kilowattstunde Kohlestrom entspricht 3kWh Primärenergie. Eine Kilowattstunde Windstrom entspricht aber nur einer Kilowattstunde Primärenergie. Es findet also keine Faktorisierung statt, wodurch erneuerbare Energien wie Wind-, Wasser- und Sonne im Primärenergiebereich stark unterrepräsentiert sind. Aus diesem Grund kann man mit einer Kilowattstunde Windstrom nicht nur eine Kilowattstunde Kohlestrom ersetzen, sondern auch weitere 2kWh Kohle einsparen! Es ist also völlig daneben, dies zum Anlass zu nehmen, erneuerbare Energien kleinzureden.

2. Energie würde mit Elektrizität verwechselt (2:10): Es wird nicht nur Elektrizität und Energie verwechselt, sondern auch Primär-, Sekundär-, End- und Nutzenergie! Bedauerlicherweise scheinen diese Unterschiede bei der Redaktion (siehe vorherigen Punkt) auch nicht angekommen zu sein. Für den Klimaschutz muss man natürlich alle Sektoren und nicht nur den Elektrizitätsbereich betrachten. Aber letztendlich entscheidend ist eben nicht der heutige Primärenergiebedarf, sondern die Bereitstellung von Nutzenergie.

3. Erneuerbare Energien würden langsam wachsen, obwohl technische Fortschritte erzielt werden (3:30): Zur ganzen Wahrheit gehört auch, dass der globale ZUBAU exponentiell zunimmt. Da sich der Zubau sich jährlich zur Erzeugung aufaddiert, kann es sehr schnell spannend werden. Die globale maximale Produktionskapazität erneuerbarer Energien kann natürlich nicht von heute auf morgen auf das x-fache hochskaliert werden. Deshalb findet die Verschiebung der Energieträger zugunsten von Wind- und Sonne immer zeitverzögert statt. Fakt ist: Die heutigen globalen Investitionen in erneuerbare Energien übersteigen jene, aller anderen Energieerzeugungsanlagen zusammen! Natürlich wird das zeitversetzt auch zu einem verstärkten Zubau von Wind und Sonne führen. Es ist regelrecht absurd, die Entwicklung von erneuerbarer Energien von ein paar wenigen Jahren, linear in die Zukunft zu projizieren, obwohl es sich doch eindeutig um eine exponentielle Funktion handelt. Seit 1992 verdoppelt sich der Zubau von Photovoltaik alle 3 Jahre (jährlicher Zuwachs von 30%). Das kann man doch nicht einfach ausblenden und postulieren, die erneuerbaren Energien könnten mit dem wachsenden Energiebedarf nicht mithalten.

4. Der globale Einsatz fossiler Primärenergie hätte aufgrund von abgeschaltener Atomenergie nur marginal abgenommen (4:00): Das ist schlicht eine Falschbehauptung. Denn es sind auch die Staaten, die Atomkraftwerke stillgelegt haben, welche eine deutliche CO2-Einsparung im Stromsektor erzielt haben. So zum Beispiel in Deutschland. Grund für den kleinen Rückgang ist fast ausschließlich der wachsende Energiebedarf der Schwellenländer, denen wir noch unsere schmutzige Technik angedreht haben ?.

5. Wir würden angeblich die Atomenergie brauchen, um unseren Verbrauch an fossilen Rohstoffen zu senken (9:35): Es gibt viele Staaten (z.B. Österreich, aber auch Deutschland, Italien, Spanien, Portugal und VIELE andere Staaten) die das Gegenteil beweisen. Sogar Frankreich reduziert den Anteil an Atomkraft, ohne den CO2-Ausstoß zu erhöhen! Warum schaut man da nicht genauer hin und postuliert stattdessen einfach diese Behauptung in den Raum?

6. Die Länder mit dem höchsten Atomstromanteil hätte die sauberste Elektrizität (7:10): Seit wann ist Atomstrom sauber? Nur weil CO2 Umweltschäden verursacht heißt das nicht, dass Atommüll keine Schäden verursacht!

7. Statt das Wissen über CO2-armen Atomkraft zu nutzen, würden wir immer mehr fossile verbrennen: Das widerspricht sich sogar innerhalb des Videos. Denn es wurde ja festgestellt, dass der fossile Anteil durchaus zurückgegangen ist.

8. Würde man erneuerbare Energien und Atomenergie gemeinsam nutzen, könnte man dem Ziel einer fossilfreien Welt näher sein (7:45): Das ist eine besonders steile These, für die keine Belege existieren. Denn die Atomkraft stellt sich als zunehmend teuer heraus. 20ct/kWh Gestehungskosten sind wohl noch optimistisch geschätzt. Geld kann man aber nur einmal investierten. Da ist dem Klimaschutz deutlich besser gedient, wenn man das Geld in effizientere Klimaschutzmaßnahmen investiert. Nicht in die schmutzige Technik von Gestern!

9. Atomkraft würde weniger Todesfälle verursachen als andere Arten der Energiegewinnung (8:15): Das ist schon wieder eine sehr steile These. Denn bei der Atomkraft spielen diffuse Folgen noch eine stärkere Rolle als bei der Kohleverfeuerung. Erhöhte Leukämiefälle bei Kindern sind noch viele 100km von der Reaktorkatastrophe entfernt feststellbar. Diese möglichen diffusen Folgen bleiben über Generationen hinweg bestehen, lassen sich aber im Einzelnen nicht eindeutig auf die Reaktorkatastrophe zurückführen. Die Häufung ist jedoch eindeutig!

10. Man könne erneuerbare Energien nicht ausreichend speichern (9:15): Technisch und wirtschaftlich ist das natürlich machbar. Sinnvoll ist es jedoch noch nicht, da der EE-Anteil zu gering ist. Damit zu argumentieren, dass die Speicher noch nicht real vorhanden sind, ist ein Strohmannargument. Denn genauso kann man nämlich auch gegen die neuen Atomkraftkonzepte argumentieren: SIE SIND NICHT VORHANDEN, NICHT SICHER ODER NICHT WIRTSCHAFTLICH UMSETZBAR!

11. Erneuerbare Energien bräuchten noch viel Geld, damit sie weit genug seien (10:15): Klassische nichtssagende Halbwahrheit. Weit genug wozu? Insbesondere Strom aus Sonne und Wind sind heute um Längen günstiger als ANGEBLICH so kontinuierliche Dampfturbinen (Beispiel: Atom benötigt Kühlwasser und verbraucht jede Minute x Tonnen Süßwasser).

Ich hatte bereits mehrere Online-Diskussionen mit Simeon Preuss. Er ist Mitglied bei Nuklearia ev. und versucht Lobbyarbeit für die Atomenergie zu betreiben. Habt ihr ihn in eure Redaktion aufgenommen? Falls nicht, bitte ich um Weiterleitung meiner Mail an die entsprechende Redaktion und wünsche mir demnächst einen differenzierteren Umgang mit Konzepten zur klimaneutralen Energieversorgung.

Antwort von Funk

Lieber Herr Paulus,

vielen Dank für Ihre Nachricht und das Feedback. Konstruktive Kritik ist für uns wichtig, denn nur so können wir unser Angebot stetig optimieren.
In dem aktuellen Video wird nicht dafür argumentiert, dass Atomenergie eine nachhaltige Lösung für die Zukunft sei. Sondern dafür, dass ein übereilter Ausstieg aus der Atomkraft bei gleichzeitiger Verlängerung der Laufzeit von Kohlekraftwerken, katastrophale Folgen haben kann.

Es wird gesagt, dass ein Übergang in ein Zeitalter emissionsarmer Energiegewinnung am besten funktioniert, wenn man alle Möglichkeiten nutzt. In dem Stück wird argumentiert, dass dazu auch eine Nutzung von Atomkraft mit Augenmaß gehöre. Im Video wird außerdem betont, dass eine alleinige Versorgung durch erneuerbare Energien wünschenswert wäre, allerdings derzeit nur in wenigen Regionen weltweit sichergestellt werden könnte. Keinesfalls wurde die demokratische Legitimation des Atomausstiegs angezweifelt oder gefordert, dass veraltete Kraftwerke am Netz bleiben sollen.

Das Video basiert auf wissenschaftlichen Quellen, die alle in der Infobox des Videos transparent aufgeführt sind. In den Kommentaren hat sich um die Interpretation der Zahlen schon eine lebhafte Diskussion entwickelt. Genau diesen Denkanstoß wollte “Kurzgesagt – Dinge erklärt” mit dem Beitrag geben.

Beste Grüße,
das funk Team

Soweit der heutige Zwischenstand. Mal sehen wie es weitergeht.

Sonnige Grüße
Klaus Müller – Energiewende.-Rocken

Nachtrag:
In diesem Artikel wird sehr gut gezeigt, wie MIT Technology und Word McKinsey ihre positive Einschätzung zu der Atomenergie zustande bringen. Klasse auch die Beschreibung wie ein Erneuerbares-Energie-System funktioniert.


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5 Gedanken zu “Mythos Atomenergie – ZDF versucht es mit quietschbunten Zukunftsverheißungen

  • ebedaaffeaaafeab?s=&#;d=blank&#;r=g
    R. Antony

    Tja, scheinbar haben ein paar “Grüne” Ideologen Probleme mit der Wahrheit.

    Was soll die von Euch verbreitete Kernenergiehysterie? Kernkraft ist mit Abstand die sicherste aller Energieformen, die am deutlich wenigsten Resourcen (inkl. Land und Natur) verschlingende Energieform, ist über geologische Zeiträume nachhaltig nutzbar.

    Hab ihr viel Geld in “grüne” Energie investiert und habt Angst die Börsengewinne nicht einstreichen zu können, wenn eine in jeder Hinsicht überlegene Energieform zum Zuge kommt?

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      H.Dieter

      So ein dämlicher Kommentar eines Atom-Ideologen.
      Atommüll produzieren, ohne zu wissen wohin mit dem giftigen, 1000sende Jahre strahlenden Dreck strahlende Dreck ist einfach hirnrissig. Man hat ja noch nicht einmal ein halbwegs sicheres Zwischenlager, geschweige denn ein sogenanntes Endlager.
      Was solls, können alles unsere Ur-Enkel und deren Ur-Ur-Enkeel dann ausbaden.
      DAS ist die Wahrheit dazu gehört auch dass dies Technik zur Atomstromerzeugung auch aus dem vorigen Jahrhundert, ich sage nur Dampfmaschine. Hihihi….

      • fbbdcadceffced?s=&#;d=blank&#;r=g
        Guido Ge

        Wissense: Selbst wenn in D’land die Kernenergie tot ist (die Angestellten und die Industrie brauchen ja auch Handlungssicherheit) –
        der Müll muss ja trotzdem vergraben werden.
        Er ist also schon angefallen.
        30.000 Tonnen (die nicht als zig Milliarden t CO2 in den Weltmeeren versenkt wurden, aus denen Sie langsam vervorkriechen).
        Wo ist das Problem 60.000 zu vergraben?
        Wir betreiben in D’land schon mehr als ein Dutzend Endlager für Zivilisationsmüll, der NIE abgebaut wird und sogar noch schwieriger zu detektieren ist.

        JETZT aus der Kernenergie auszusteigen (wo es auch noch nicht einmal ein “intelligentes netz” gibt) ist schlicht:
        Dumm.
        Es ist aber gelaufen. (In D’land)
        (Der Widerstand war übrigens immer ideologisch und nie pragmatisch. Seit den 80ern ist klar, dass Kernenergie die bessere Alternative zu Kohle, Öl und Gas ist. Und es gab noch keine Alternativen.
        Es war vor allem gegen die Atomkriegsgefahr gerichtet und Kapitalismus-kritisch. Klima-Ökologie war damals lange schlicht egal, die Grünen würden sich aber die Zunge abbeißen, hier einen Fehler zuzugeben.)