Last Updated 25. Januar 2023
Veröffentlicht 22.1.2023
Welch ein Gelaber bei Lanz & Precht…
Lanz & Precht in der Sendung vom 20.01.2023, wissen sie es nicht besser?
Welch ein Gespräch über den Klimawandel zwischen Lanz und Precht und was wissen Lanz & Precht über die Energiewende genau? Da wird sich über „Klimaangst und Klimahysterie aufgeregt“ und nicht ein einziges Mal wird das Wort Klima-Kipppunkte erwähnt. Wir haben 16 Klimakipppunkte und davon sind 9 bereits gerissen worden. Es bleibt also keine Zeit für Relativierungen und Geschwafel. Das ist Pflichtwissen eines jeden Medienschaffenden. Das muss man wissen und man hat die Verpflichtung das zu kommunizieren, denn die Zeit zu handeln ist wirklich knapp, knapper kann sie nicht mehr sein. Ebenso muss klar sein, die deutsche Regierung tut nicht genügend für den Klimaschutz, auch wenn sie sich bemüht…
Dass die beiden dann auch nicht verstehen, was mit „Die Letzte Generation“ gemeint ist, nämlich die letzte Generation, die es noch in der Hand hat jetzt zu handeln, ist schlimm genug. Allein das schon ist Indiz genug, die beiden alten weißen Männer haben offensichtlich nichts verstanden. Ist das unbedacht oder doch schlichtweg Unwissenheit? Aber angesichts dieses Gespräches kommt es ja noch härter. Und beim wichtigsten Punkt für den Klimaschutz, der Energiewende, wird weiter geschlafen, denn es wird, in der Sendung kein Wort darüber verloren. Auch kein Wort davon, dass die Energiewende nicht nur eine technische Revolution ist und die Energiekosten massiv senken wird, sondern auch eine soziale Revolution im Sinne von einem Wechsel des Energiebesitzes.
Da, wo noch einige wenige (Energiekonzerne) die einzigen Besitzer von Energie sind und damit handeln und „beste Geschäfte“ machen, da wird es nun Millionen Menschen geben, die als Bürger und als Betriebe ihre Energie selbst herstellen. Und sie werden sie auch untereinander teilen, denn das ist für sie wesentlich billiger als die Energie zu kaufen, von Konzernen, die sich nie um den Klimaschutz geschert haben. Aber genau das ist die Energierevolution. Neben der Tatsache, dass die Energiewende ein enormer Jobmotor sein wird, hört man von den Beiden auch nichts über #EnergySharing, dem gemeinschaftlichen Teilen der Energie. Eine Forderung der EU, die es seit 2018 gibt und die bei Habeck aktuell gerade vollkommen verschlafen wird. Und ja, es ist richtig beim eAuto schlafen wir und brauchen kleine eAutos, das sagen Lanz und Precht durchaus. Aber wir brauchen auch Solarfabriken in Deutschland. Wenn man sich also darüber beklagt, dass sich nur in Deutschland nur beklagt wird, dann sollte man auch Lösungen kennen und nennen, meine Herren Lanz & Precht. #EnergySaring googeln bei Energiewende-Rocken würde schon reichen, Danke.
Das Geschwurbele von Lanz
Ok, aber ich hab mich jetzt noch nicht genug aufgeregt, hört Euch den Podcast an, denn es ist vor allem Lanz, der hier der Treiber ist. An einer Stelle sagt Lanz zu Precht: „… ich will nur sagen, was das am andern Ende anrichtet, und das ist es, was ich zunehmend wahrnehme, und deshalb finde ich, müssen wir auf die Sprache mehr aufpassen. Deswegen hab ich ein Problem damit, wenn geredet wird von der Klimakatastrophe, auf die wir zurasen usw.
Gerade die jungen Leute, die ich sehr respektiere, (die) der letzten Generation, die benutzen solche Wörter und reden von Milliarden von Menschen, die sterben usw. . Es gibt mittlerweile gute Untersuchungen und Studien speziell von britischen Psychologen, die die Auswirkungen solcher Reden auf Kinder untersucht haben, und die sagen, dass Kinder mittlerweile Alpträume haben rund um dieses Thema. Ja, es gibt unendlich viele Blogs und Videos von Jugendlichen, die davon ausgehen, … Weißt du, Kinder nehmen alles eins zu eins, dass wir bis 2030 aussterben“. (Meine Anmerkung dazu: Sorry, Herr Lanz, das ist eine glatte Lüge, das behauptet niemand in der Klimaschutzbewegung, weshalb machen sie das?). Und Lanz zu Precht weiter, der bereits an der Stelle einlenken will: „Täusch dich nicht, … es gibt Bilder von einem Extinction Rebellion Mitgründer, der so eine Endzeitrede gehalten hat, steht auf einem Tisch und redet auf 10-Jährige ein in einem Klassenraum in England. Das geht nicht, ich find, das geht einfach nicht, das kann man nicht machen. Und da muss man wirklich aufpassen. Es gibt einen Begriff mittlerweile dafür, Ökoangst, also die chronische Angst vor dem Untergang der Welt. Angststörungen, das ist die Konsequenz daraus. Und damit meine ich nicht, dass man die Dinge nicht klar benennen sollte, aber ich finde, wir müssen mit der Sprache aufpassen“.
Glücklicherweise greift Precht hier nun ein und korrigiert Lanz, man könne nicht ohne Klartext auskommen, denn sonst passiert es, dass die Sachen nicht ernst genug genommen werden.
(Meine Anmerkung dazu: Einmal abgesehen davon, dass ich glaube, dass Lanz mit der Szene im englischen Klassenzimmer vollkommen übertreibt, die ich allerdings nicht gesehen habe, aber man kennt das, meist werden Szenen herausgepickt, um die eigene Meinung zu verstärken. Selbstverständlich haben wir alle für diese Situation gesorgt, und hier darf es nie um an Appelle an den Einzelnen gehen, hier geht es um schlichtes Politikversagen, das bis heute anhält. Selbstverständlich sind es unsere Kinder, die wir da in eine „untergehende Welt“ schicken und die ja gar keine andere Möglichkeit haben, zunächst mit Angst zu reagieren).
Trotzdem betont Lanz auch hinterher noch einmal, António Guterres würde auf dem aktuellen Forum in Davos mit der Symbolik, dass die Welt in einem Zustand ist, wie Autos bei einer Massenkarambolage, vollkommen überziehen, das hielte er nicht für zulässig.
Doch Meister Lanz zeigt ganz freiwillig und schon ganz am Anfang des Videos, wo oder wer die Quelle seiner fürchterlichen Propaganda und Relativierung ist. Und wer hätte es anders gedacht, der Mann heißt Axel Bojanowski und kommt eigentlich aus der Klimaleugnerszene. Dumm daran, Bojanowski ist
- Seit August 2020: Chefreporter Wissenschaft bei WELT
- 2010 bis 2019: Redakteur bei „Spiegel Online“
- 2006 bis 2009: Ständiger Mitarbeiter bei „Süddeutsche Zeitung“ / „Stern“
Natürlich leugnet Bojanowski den Klimawandel nicht offiziell, das würde sofort seinen Posten kosten, nein er ist geschickter. Er macht das, was von Beginn der Klimaleugnung an „angesagt“ ist, er streut (leise) Zweifel am anthropogenen Klimawandel, indem er Ungenauigkeiten in der Klimawissenschaft überbetonte. Weil das aber inzwischen auch sehr gefährlich für seinen Posten wäre, hat er sich seit Jahren darauf verlegt, die Energiewende in seinen Artikeln regelrecht zu verteufeln. Sie wäre kaum machbar, viel zu teuer und sorgt für eine Blackoutgefahr. Das sind die Punkte, die auch Lanz betreibt.
Hier ein paar Auszüge zu Bojanowski aus Wikipedia: „Seine Diplomarbeit, vorgelegt an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, befasste sich mit Klimaforschung: zum einen mit Untersuchungen zum Meeresspiegeltiefstand während des letzten glazialen Maximums am Sunda-Shelf, zum anderen mit der Quartärgeologische(n) Kartierung im Bereich Neukirchen (südliche Flensburger Außenförde).[2]“ … Seit 1997 hat Axel Bojanowski häufig über Klimathemen geschrieben. Er fordert, dass der Klimawandel, der menschengemacht[18] und „ein riskantes Experiment mit der Erde“ sei,[19] so rasch wie möglich gestoppt wird.[20]
Axel Bojanowski äußert in seinen Artikeln immer wieder Kritik sowohl an Klimawissenschaftlern als auch an anderen Journalisten oder Fernsehmoderatoren, die zum Klimawandel berichten. Diese würden bei der Darstellung von Forschungsergebnissen unwissenschaftlich nachhelfen und auf diese Weise politisieren.[24] Er kritisiert eine Tendenz zum Aktivismus und zur Homogenisierung im Klimajournalismus. Wer auf Unsicherheiten hinweise, laufe Gefahr, als Klimaleugner ausgegrenzt zu werden;[25][21] wer weder den Klimawandel bestreite, noch ihn dramatisiere, könne im moralischen Meinungskampf zwischen Gut und Böse schnell als Verräter gelten.[26] Ein Hindernis für eine unparteiische Berichterstattung sei zudem der Umstand, dass vorzugsweise Klimawissenschaftler mit ausgeprägtem Sendungsbewusstsein und einer Agenda um Stellungnahmen gebeten würden, jedoch „nicht unbedingt jene Gelehrten mit ausgleichendem Gemüt“.[25]
Der Journalist kritisiert die Tendenz zur Unverständlichkeit in der Wissenschaftskommunikation, er bemängelt „Liebe zur Verklausulierung“ sowie „Erhabenheitskitsch“[27] und tritt für verständliche Wissenschaftskommunikation ein.[28]
Bojanowski ist davon überzeugt, dass es zu „einer gefährlichen Verhärtung der Fronten führe, wenn die Argumente von Klimaskeptikerinnen und -skeptikern außer Acht gelassen werden.“[29] Zitat Ende.
Dem ist nur noch hinzuzufügen, Bojanowski arbeitet inzwischen sehr zielstrebig an dieser „gefährlichen Verhärtung“ und das im Bereich Energiewende. Ich hatte ihn bereits in einem anderen Artikel auf Energiewende-Rocken erwähnt.
Sonnige Grüße
Klaus Müller