Der Geist aus der Flasche – Energiewende – COP28

Der Geist aus der Flasche

Last Updated 18. Dezember 2023

Veröffentlicht am 16.12.2023

Kurz und bündig…

Wenn er einmal losgelassen wird, der Geist aus der Flasche – Energiewende – COP28

Viel ist über die COP28 berichtet worden und am Ende drohte sie zu scheitern. Aber dann hat man doch wohl noch einen vernünftigen Beschluss gefasst. Es ging darum, einen endgültigen Beschluss zu einem Ausstieg aus den fossilen Energien hinzubekommen. Das ist nicht geglückt, die Ölstaaten wollten das nicht, und nun geben sich alle mit einem Kompromiss zufrieden, der im Grunde nichts wert ist. Nun ist es der Beschluss zu einem Wandel, mit vielen Hintertürchen, Ideen, die letztendlich nur Ausreden darstellen wie Technologien zur Abscheidung und Speicherung von klimaschädlichem Kohlendioxid, die nicht rechtzeitig umgesetzt werden können, weil sie schlichtweg nicht zur Verfügung stehen, aber ausdrücklich im Text des Beschlusses genannt werden. Genannt wird auch die Atomenergie als taugliche Technik.

Die Sultans haben sich durchgesetzt und sagen sich, lass sie doch beschließen, dass bis 2030 der Anteil an Erneuerbaren Energien auf 30% steigen soll, selbst das werden sie nicht hinbekommen, denn sie wollen es nicht ernsthaft genug. Wir haben also eher eine Verhinderungsveranstaltung erlebt und einige bezeichnen das zu Recht als Desaster. Auch hier hatte Hermann Scheer wieder Recht, wenn er diese Konferenzen im Jahr 2007 als Quadratur des Kreises bezeichnete. Damals war das vielen nicht klar. Der Artikel damals begann mit dem Satz: Die Weltklimakonferenz in Bali wurde mit einem Kompromiss in letzter Sekunde gerettet. Doch das Vertragswerk wird von Umweltverbänden als unzureichend kritisiert.

Heute kann man feststellen, auch das Vertragswerk der COP28 wird von Umweltverbänden als unzureichend kritisiert. Was hat sich also geändert?

Wir können inzwischen viele Artikel lesen, die genau zu diesem Schluss kommen, aber einen möchte ich dennoch erwähnen. Er stammt aus der TAZ vom 13.12.2023 und der beinhaltet einen Schlüsselsatz, der irgendwie mit in diesen Artikel hineingerutscht sein muss und wahrscheinlich nur wenigen aufgefallen ist.

Der Artikel endet mit den Warnungen der Umwelt- und Entwicklungsorganisationen und die werden am Ende des Artikels zitiert:

Aktivisten verbanden Lob mit dem Ruf nach Nachschärfungen. Die Aufforderung zur Wende weg von Kohle, Öl und Gas könne „ein historischer Schritt werden – aber nur, wenn in den nächsten Jahren tatsächlich weltweit ein massives Herunterfahren von Kohle, Öl und Gas erfolgt“, erklärte Christoph Bals von Germanwatch.

„Endlich benennen wir den Elefanten im Raum“, erklärte Mohamed Adow von der Denkfabrik Power Shift Africa mit Blick auf die bislang in COP-Beschlüssen nicht ausdrücklich benannten fossilen Energien. „Dieser Geist kehrt nie wieder in die Flasche zurück.“

Die Klimaschutzbewegung Fridays for Future hingegen äußerte sich enttäuscht: „Uns geht es darum, dass wir uns an den Realitäten orientieren. Das würde bedeuten, dass wir aus fossilen Energien austeigen“, sagte Sprecherin Clara Duvigneau dem SWR. Es komme nun darauf an, was die Staaten aus dem in der Einigung festgelegten „Übergang“ machten.

Mit dem Beschluss bleibe „eine strikte 1,5-Grad-Klimapolitik in weiter Ferne“, kritisierte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). „Viele Schlupflöcher, Scheinlösungen und fehlende Finanzierung für eine Energiewende lassen die ärmeren Länder auch künftig im Stich“.

Ich denke sogar, Mohamed Adow von der Denkfabrik Power Shift Africa, hat den Satz, den er da ausgesprochen hat, im Kern möglicherweise gar nicht verstanden.

„Dieser Geist kehrt nie wieder in die Flasche zurück.“

Auch Journalisten werden den Satz eher als eine nette Formulierung abtun, die aber niemand ernst nehmen darf.  Wir sollten diesen Satz ernst nehmen, denn wenn sich die geringen Kosten der Erneuerbaren wirklich herumsprechen, dann werden wir eine sehr bedeutende Wende erleben, die sich dann beschleunigen wird. Politiker meinen ja immer, die Energiewende sei eine Kraftanstrengung. Wenn Menschen sich selbst überzeugen können, dass ihre Energiepreise mit der Anschaffung von Erneuerbaren Energien ein für alle Mal drastisch sinken, dann wird sich das wie ein Lauffeuer herumsprechen, denn noch wissen sie es nicht. Schuld daran sind die Desinformationskampagnen der fossilen Lobby, die immer noch unterwegs ist und vor allem den Journalismus voll in der Hand hatten. Das ändert sich nun langsam. Die Energiewende ist eine technische Revolution, mehr nicht, aber auch nicht weniger. Es gibt keine technische Revolution, die sich linear durchgesetzt hat. Dieser Revolutionen setzen sich immer exponentiell durch.

Sonnige Grüße und lassen wir den Geist aus der Flasche…

Klaus Müller
Energiewende-Rocken

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