Aufräumen mit den eAuto-Mythen

eAuto-Mythen, Elektroauto-Mythen, E-Auto-Mythen

Last Updated 31. Dezember 2020

Wenn bestellte Studien dem Verbrennungsmotor noch Chancen ausrechnen.

Zeit zum Aufräumen mit den eAuto-Mythen. Anlass dieses Artikels ist eine super seriös klingende Studie zu Elektroautos, bei der der VDI, (Verein Deutscher Ingenieure), nun herausgefunden hat, dass E-Autos nun doch nicht besser fürs Klima sind als Verbrenner. Endlich sagt mal einer die Wahrheit und die Ingenieure müssen es ja wissen. Nachdem sich die ADAC-Studie, die Schwedenstudie und viele weitere Studien hinterher immer als unseriös herausgestellt haben, müsste das hier jetzt aber endlich passen, oder?

Ja nee, es passt eben nicht und es dauerte nicht wirklich Tage, eher Stunden, bis das Netz dahinter kam, was an der Studie falsch und vollkommener Blödsinn ist. Der Focus titelte: Studie stellt klar: E-Autos sind nicht besser fürs Klima als Verbrenner, Buisness Insider: „Weit entfernt“ von klimafreundlich: Studie zerlegt vermeintlich entscheidenden Vorteil von E-Autos gegenüber Verbrennern und das Manager Magazin jubilierte: Ingenieure sehen 100 Prozent Elektroautos als Irrweg.

Nachdem sich ja so viele Studien bisher als falsch herausgestellt hatten, weil da meist immer von falschen Annahmen ausgegangen wurde, sollten Medien nun eigentlich doch eher sehr aufmerksam sein, wenn nun die nächste Studie kommt, die behauptet, die Verbrenner sind doch eher öko. Aber wenn da VDI draufsteht, dann ist da auch geballtes Wissen drin, und so hat man mal wieder nicht hingeschaut.

Kurzüberblick: Wer die Öko-Studie bezahlt hat, ist nicht klar, der VDI riskiert hier aber seinen guten Namen. Angefertigt wurde sie vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT), früher die Uni Karlsruhe und dort das Institut für Kolbenmaschinen. Federführend war hier ein Prof. Thomas Koch und der war vorher bei Daimler in führender Position von Verbrennungsmotoren. Ups… – da müsste man dann schon mal aufpassen. Dank vieler kritischer Leser kommen dann allerdings Dinge heraus, die richtig verrückt sind. Erinnert ihr Euch an die Studie die 100 Lungenärzte unterschrieben hatten im Januar 2019? Der Diesel ist relativ harmlos was die Stickoxide betrifft und Raucher beispielsweise, sind da gefährdeter, hieß es darin. Im Nachhinein stellte sich heraus, die Macher dieser Studie hatten sich um den Faktor 100 verrechnet. Und… Genau dieser Thomas Koch war auch damals daran beteiligt. Dafür hat er sich nie entschuldigt. Fazit für der VDI: Volle Blamage.
Ergebnisse: Koch setzt auf synthetische Treibstoffe und damit würden Verbrenner klimaneutraler werden, als das eAuto. Derzeit haben viele den Eindruck ein Vergleich zwischen eAuto und Verbrenner beim CO2-Ausstoß sähe ungefähr gleich aus. Das manifestiert Koch mit der Studie. Das stimmt nun leider nicht, das eAuto ist, auch wenn es mit Kohlestrom betrieben wird in der CO2-Billanz besser. Was Koch aber auch nicht sagt: Synthetische Treibstoffe werden zwar aus Ökostrom hergestellt, aufgrund ihrer schlechten Effizienz über die Herstellungskette, verbrauchen sie ca. 6 Mal mehr Ökostrom und damit kann man davon ausgehen, dass hier ein Verbrennerfan, das erste Mal dafür plädiert: fahrt mit synthetischen Treibstoffen die kosten, wenn sie dann fertig sind ca. 5 EUR pro Liter, die alte Forderung der Grünen wird endlich wahr. Wie gesagt, das sagt Koch nicht. Die hohen Kosten werden durchaus stimmen, was aber nicht stimmen würde, und da wird die Studie ungenau, Koch rechnet mit einer weiteren starken Verbesserung der Verbrennungstechnik, rechnet aber nicht damit, dass Akkus auch immer besser und mit weniger Aufwand hergestellt werden. Aber Akkus werden zusätzlich immer billiger und leistungsfähiger. Koch macht das was er kann, um die Verbrenner zu retten. Die 5 EUR pro Liter würden ihm aber sowieso das Genick brechen. Also eine bestellte Studie.

Hier könnt ihr Euch einen Bericht von Conny und Volker Quaschning zu der neuesten Fake-Studie anhören.

Währenddessen gehe ich mal ans Aufräumen von Energiewende-Rocken

Derzeit gibt es 52 Artikel in Energiewende-Rocken zum Thema eAuto, das war mir gar nicht klar, dass es schon so viele sind. In 5 Jahren kommt halt einiges zusammen. Aber in diesen 5 Jahren ist auch vieles passiert. Der Dieselskandal, die eAutoquote in China, die der eigentliche (erzwungene) Durchbruch der deutschen KFZ-Branche beim eAuto war (die Medien haben sich erfolgreich darum gedrückt darüber zu berichten – das wird wohl auch in der Versenkung bleiben) und viele Dinge mehr. Und leider haben die Medien immer sehr schlecht dabei versagt. Erst in letzter Zeit sehen wir Licht am Ende des Tunnels.

Viele meiner Artikel haben versucht, gegen das eAuto-Bashing anzuschreiben und einige kamen auch von Gastautoren. Es gab einige Höhepunkte aber der meistgelesene Artikel auf meinem Kanal zum Thema befasste sich mit dem Lithium und den Umständen in der Atacama in Chile. Aus diesem Artikel entstand eine Artikelserie und damit wurden auch andere Autoren angeregt weiter zu recherchieren. Aber noch immer gibt es das Unverständnis und eine schiere Uninformiertheit über das eAuto und sicherlich war die obige VDI-Studie nicht die Letzte, die wir zu lesen bekommen haben. Der Durchbruch des eAutos ist aber kaum zu verhindern. Die Vorteile für die Umwelt und für die Fahrer liegen auf der Hand, auch finanziell.

Leider schlagen Studien wie oben, immer hohe Wellen und dann dauert es oft mehr als ein Jahr bis es sich herumgesprochen hat, die Studie war Bullshit. Zu finden sind die Studien dann in der Waffenkammer der ewig gestrigen Gegenwindpropagandisten, Klimaleugner und Energiewendegegner und bei der AfD.

Aber beim Thema eAuto ist die Angst vorm Arbeitsplatzverlust ja auch vollkommen berechtigt. Der Antriebsstrang eines eAutos enthält hunderte von Dingen nicht, für die es den Beruf des KFZ-Mechanikers (noch) gibt. Ein E-Motor hält 1 Million Kilometer. Dem müssen wir uns stellen. Tun wir das nicht, geben wir den Industriestandort Deutschland auf. Und Wasserstoff ist nicht die Lösung im Autoverkehr. Die Autos werden nicht verkauft, selbst wenn sie produziert würden, weil Wasserstoff zu teuer ist.

Also muss man damit aufräumen. Aufgeräumt hab ich nun auch in Energiewende-Rocken. Nun gibt es eine neue Kategorie in Rocken, die eAuto-Mythen und die ist sehr leicht zu finden.

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Derzeit gibt es also 24 Artikel zu diesen Mythen. Aber ich bin mir sicher, die Vorteile des eAutos werden sich immer mehr herumsprechen und damit werden die Kritiker immer mehr verstummen. Das bringt eine Disruption so mit sich. Wenn wir alles richtig machen brauchen wir eine Menge neuer Fachkräfte z.B. um massenhaft Solaranlagen zu bauen, denn auch das gehört zum Klimaschutz.

Also Energiewende-Rocken

Sonnige Grüße
Klaus Müller

 

Hier einige Anmerkungen und Widerlegungen zur obigen Studie von Robin Engelhardt.
https://www.robin-engelhardt.de/vdi/

Und dann gibt es noch jemanden, der mithilft da aufzuräumen. Und richtig gut an diesem Youtubefilm, Doktor Whatson hat sich richtig viel Mühe gegeben und ein Dokument mit vielen guten Quellen hinterlassen. https://docs.google.com/document/d/17Pg_BiI-oi3PrlxDZrZWyvwHWoKIuTE93i3spP0wKHw/edit

Der meistgelesene Artikel

Prof. Lesch die Atacama-Wüste und das ZDF/Planet e – nachgehakt

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