Wie Zahlen alles über den Haufen schmeißen können – Energierevolution – EnergySharing

Zahlen - Bevan Kay -Kollage

Last Updated 27. September 2023

Von Balkonkraftwerken, der Energie-Revolution, den Grünen, die das leider immer noch nicht ganz verstanden haben und weiteren Gereimtheiten oder Ungereimtheiten.

Balkonkraftwerke – die Energiewende ist eine Energierevolution und ausgerechnet Balkonkraftwerke werden ihr zum Durchbruch verhelfen.

Ja, die Energiewende ist teuer, das Mantra haben wir immer wieder gehört und es kam der Seite zugute, die die Energiewende am meisten bekämpft hat. Nun wird sich das ändern. Dazu muss ich über die Rolle von Balkonkraftwerken in der Energiewende berichten.

Wir finden in den Prospekten der Supermärkte heute diese kleinen Balkonkraftwerke. Sie kosten derzeit ca. 500 €. Sie sind in der Lage, je nach Aufstellungsort ca. 800 kWh Strom im Jahr zu produzieren. Normaler Haushaltsstrom kostet heute ca. 40 ct. die Kilowattstunde (kWh). Das heißt, die kleine Balkonanlage erwirtschaftet eine Einsparung von 320 EURO im Jahr. Nach unter 2 Jahren (genau nach 1 Jahr und 7 Monaten) hat sie bereits seine Anschaffungskosten wieder “eingefahren” (das ist die Amortisationszeit). Danach ist jede Kilowattstunde um sonst, sie kostet den Besitzer kein Geld mehr.

Aber man darf gern auch mit 600 € für die Balkonanlage rechnen, das macht die Rechnung nicht viel schlechter, denn auch hier liegt die Amortisationszeit bei knapp 2 Jahren.

Ein anderes Beispiel: Bürger tun sich zusammen und bauen zusammen ein neues Windrad. Die Investitionskosten sind zwar hoch, aber weil heutige Windräder eine sehr hohe Jahresleistung haben, liegt auch hier eine Amortisationszeit von 3 bis 5 Jahren vor. Das sind Durchschnittszahlen und natürlich muss der Standort passen. Das gilt auch für die Solaranlagen. Die Anlagen (Solar und Wind) halten aber >20 Jahre. Und damit ist die Investition in solche Anlagen eine perfekte Geldanlage, auch wenn man Kredite dafür aufnehmen muss.

Mit #EnergieSharing kann man den Strom auch an Nachbarn, Freunde oder Verwandte verkaufen. Das ist dann mit Gewinn auch für 10 ct die kWh möglich. Man kann den Strom auch verschenken oder einen wesentlich kleineren Aufschlag verlangen.

In unserer schnelllebigen Zeit ist Information alles und leider ist diese Information bisher an den Medien vorbeigegangen. Die Tagesschau z.B. hatte da eine Meldung aufgegriffen, aber sie natürlich nur weitergegeben, sie aber nicht durchgerechnet und interpretiert. Das haben übrigens sogar Grüne nicht verstanden. Aber die Energiewende ist eine Energierevolution.

Tagesschaubericht vom 16.8.2023 zu änderungen bei den Solaranlagen und Balkonkraftwerken

Zitat aus dem Bericht der Tagesschau:
Unter anderem soll die Installation von Solarmodulen auf Dächern, Balkonen und Feldern vereinfacht werden. …
Die Bundesregierung will den Ausbau von Solaranlagen auf Dächern und Gebäuden beschleunigen. Mit einem heute vom Bundeskabinett beschlossenen Paket sollen bürokratische Hürden deutlich abgebaut werden – sogenannte Balkonkraftwerke können dadurch einfacher in Betrieb genommen werden.
Das Solarpaket I sieht vor, dass die bisher komplizierte Anmeldung von Solaranlagen auf dem Balkon beim Netzbetreiber bald der Vergangenheit angehört. Eine Registrierung im Marktstammregister der Bundesnetzagentur soll in Zukunft ausreichen, wie das Bundesministerium für Verbraucherschutz mitteilte. Durch den Betrieb einer eigenen Solaranlage könnten Mieterinnen und Mieter zukünftig Stromkosten sparen.
Zudem sollen landwirtschaftliche Gebiete grundsätzlich für die Förderung von Solaranlagen geöffnet werden. Der Zubau von Fotovoltaik auf diesen Flächen soll dabei aber auf 80 Gigawatt bis 2030 begrenzt werden. Solaranlagen dürfen künftig auch verstärkt auf schon versiegelten Flächen wie Parkplätzen gebaut werden. Zitat Ende.

Möglicherweise ist es sogar gut, dass die Tagesschau nicht über genaue Zahlen der Balkonkraftwerke berichtet hat, denn die Energiewende hat ja Feinde, wie ich in diesem Blog immer wieder berichtet habe. Mit den Konsequenzen, die sich daraus für die Zustimmung zur Energiewende automatisch ergeben werden, werden wir mit Sicherheit eine schwere Debatte erleben. Wir werden dann hören, weshalb das alles doch so nicht gehen kann und warum diese Entwicklung nicht “vernünftig” ist und weshalb eine Deindustrialisierung Deutschlands drohen wird. Das kennen wir alle und derartige Positionen erleben wir von der FDP, aber ebenso von den C-Parteien, von der AfD ganz zu schweigen. Leider ist der Journalismus in Sachen Energiewende nicht standfest genug, bzw. kennt die Darlegungen von Hermann Scheer nicht.

Aber das ist längst noch nicht alles, denn das Thema #EnergySharing wartet seit langem auf Umsetzung in Deutschland. Hier zur grundsätzlichen Einordnung mein Bericht darüber:

#EnergySharing macht Energie deutlich billiger – Energiewendewissen

Neben vermutlich vielen ungläubigen Kommentaren wird dieser Artikel nun hoffentlich einiges an Wirbel erzeugen. Diskutieren muss man die Sachen auf jeden Fall, denn die Energiewende ist technisch gesehen kein Problem, psychologisch-soziologisch und politisch ist sie dagegen sehr umkämpft. Genau deshalb sind die Diskussionen, zu diesem Thema so wichtig. Selbst bei den Erkundungen zum Thema Balkonkraftwerke hat die Politik keine Fachleute, die diese Sachen einfach nach “Sachlage” hätten entscheiden können. Mit den Balkonkraftwerken befinden wir uns bereits auf vollkommen unbekanntem Terrain. Denn hier war die erste Frage, darf man so ein Ding einfach so ohne Anmeldung betreiben. Oberflächlich hat es indessen geheißen, ja, in einer gewissen Übergangszeit darf man das, solange es noch keine Smart-Meter (Stromzähler) gibt. Für diejenigen, denen der Begriff unbekannt ist, muss erklärt werden, dass normale Zähler sich rückwärts drehen, wenn man ein Balkonkraftwerk in seiner Wohnung mittels Schukostecker anschließt, dann aber den Strom nicht selbst verbraucht. Man speist dann tatsächlich ins Stromnetz ein.

Ich habe in jüngster Vergangenheit immer behauptet, diese Smart-Meter sind in der Bundesrepublik kaum verbreitet, und habe jede Menge Leute erfahren, die das Gegenteil behaupteten. Tatsächlich ist dem nicht so, es ist sogar ziemlich tragisch, was die Stromversorger in Deutschland verschlafen haben.

 

Tatsächlich steht die Politik allein schon mit dem Thema Balkonkraftwerke ganz schön auf dem Schlauch und muss sich Hilfe von Außen suchen. Sehr schön war ja, dass man dafür auch den Andreas Schmitz, den “Akku-Doktor” angesprochen hatte.

Dazu folgendes Video: Andreas Schmitz ‎(@Akkudoktor) beim Petitionsausschuss für PV-Balkonkraftwerke (08.05.2023)

Und nun ist man schon wieder auf Andreas Schmitz zu getreten, denn das Thema EnergySharing ist ja sozusagen immer noch vollkommen unbekannt in unserer Politik und leider auch bei den Grünen. Dass damit ein kompletter Kurswechsel bei den Strompreisen quasi vorprogrammiert ist, aber auch im Energiebesitz, scheint weder in der Politik noch in den Medien angekommen zu sein. Und tatsächlich sind Andreas und sein Kollege hier ziemlich hilflos und ratlos, was aber nichts Negatives bedeutet. Denn zum #EnergySharing gibt es in Deutschland fast keine Vorstellungen, wie man damit umgehen sollte. Klar ist jedoch,, mit jeder eigenen Solaranlage, mit jedem Balkonkraftwerk und mit jedem Bürger Windkraftrad, gehen den großen Energiekonzernen Kunden für immer verloren. Darum muss man nicht traurig sein, das ist das Wesen der Energiewende.

Deshalb bin ich eigentlich guter Dinge und hatte mir den Beginn des Wandels so wie ihn Hermann Scheer vorhergesehen hatte, vollkommen anders vorgestellt. Na ja, die “inszenierte” Solarpleitewelle hat ja auch niemand kommen sehen.

Also, sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken


Foto von Bevan Kay – Veröffentlicht auf https://unsplash.com/de/fotos/OwS2PS8zj5M

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