Ja nee Uschi, war schon klar

Last Updated 14. September 2023
Kommentar
Ja nee Uschi, war schon klar, das geht ja garnicht…
In der heutigen Tagesschau (13.9.2023) kam die Meldung: EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen hat in ihrer jährlichen Rede zur Lage der Europäischen Union unter anderem Maßnahmen gegen die chinesische Subventionspolitik bei Elektroautos angekündigt. Vor dem Europaparlament in Straßburg sagte sie, der Preis dieser Autos werde durch staatliche Maßnahmen künstlich gedrückt, das verzerre den Wettbewerb.
Na, Uschi nun mach dir bitte nicht gleich ins Hemd. Wie war das noch mal bei den Halbleitern? Oder wie war es gleich bei den Computern? Das hat alles etwas mit Disruption zu tun. Am Anfang muss man das schon mit Subventionen anschieben, aber dann purzeln die Preise. Wenn die Stückzahlen erst mal so richtig hoch gehen, dann kann man eh nichts mehr machen. Wie wäre es, wenn du jetzt andere Gegenmaßnahmen anleiern würdest, als nur eine Anti-Subventionsuntersuchung, die am Ende zu Strafzöllen führen kann. Wenn man am Ball bleiben will, muss man die eigenen Konzerne anschieben. Anders geht es nicht. Wenn VW in Zwickau jetzt schon fette Markteinbrüche befürchtet, kann man das nicht mit Strafzöllen richten.
Bei der inszenierten Solarpleitewelle wäre das auch nicht passiert, hätte man das anders angegangen. Stichwort waren für China in dem Moment die Kreditgarantien vom Staat gewesen. Nach der Solarpleitewelle in Deutschland war dann ja der Weltmarkt für China frei und der schlimmste Gegner lag am Boden. Wo war unsere Uschi damals eigentlich? Erst haben sich die Chinesen ganze Solarfabriken aus Deutschland bauen lassen, um dann auch noch selbst in die Forschung einzusteigen und damit die laufende Verbesserung der Solarmodule voranzutreiben. So erobert man den Weltmarkt, und der steht immer noch am Anfang. Es ist also nie zu spät, auch für Deutschland nicht, dort wieder einzusteigen. Aber unsere Uschi hat da anscheinend eigene Befindlichkeiten. Als überzeugte Klimaschützerin ist das schon komisch.
Hintergrund:
Ursula von der Leyen hatte ja den europäischen grünen Deal in der EU eingefädelt, sie ist damit erste Ansprechpartnerin für derlei Probleme. Frankreich hatte nun darauf gedrungen, Maßnahmen gegen chinesische Elektroauto-Hersteller anzukündigen. Allerdings kann man solche Maßnahmen auch positiv gestalten, zumindest sehe ich das so. Der Weltmarkt ist riesig und der europäische Markt steht auch erst am Anfang. Mit Uschis Maßnahme kann in der Sache auch das genaue Gegenteil erreicht werden. Vielleicht war der Hinweis aus Frankreich ja auch ganz anders gemeint, sozusagen als “netter kleiner Wink mit der Zaunlatte”, denn auch die EU muss deutlichere Vorgaben in Richtung eAutos bringen, wollen wir das Rennen nicht ein für alle Mal verlieren.
Und eigentlich ist es ja schon klar, die E-Auto-Debatte nimmt erst recht dann Fahr auf, wenn kleinere bezahlbare E-Autos am Markt erscheinen. China macht das vor und Deutschland und Europa könnte das auch. Der Startschuss müsste nur gegeben werden. Aber Uschi mit einer Startpistole? Ernsthaft kann ich mir das jetzt noch nicht vorstellen.
Mein letzter Artikel zeigt ein sehr kleines eAuto aus China, dass im Moment den chinesischen E-Automarkt abräumt. Aber auch andere berichten schon etwas länger. Hier z.B. der Spiegel: Dieser Winzling hängt Tesla in China locker ab, oder China: Wuling Hong Guang Mini EV erreicht 30.000 Verkäufe pro Monat
Sonnige Grüße, auch an Uschi
Klaus Müller
Energiewende-Rocken
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