Das LNG-Dilemma, leider ein sehr dunkles Kapitel der Grünen. Umweltschutz geht anders. 2

Das LNG-Dilemma Umweltschutz geht anders

Last Updated 14. Dezember 2023

Veröffentlicht am 1.122023

Umweltschutz geht anders, leider ein sehr dunkles Kapitel der Grünen – Das LNG-Dilemma

Wenn mein gestriger Beitrag einen gewissen Anteil an Satire hatte, hat es dieser Artikel nicht. Gestern hieß mein Beitrag, “Jetzt fängt das grüne Desaster an – Nun stellen uns die Grünen den Strom ab“. Das tun sie selbstverständlich nicht, aber viele glaubten den Meldungen und interpretierten sie “ein wenig anders”.  Der heutige Beitrag ist sehr ernster Natur. Also los gehts…

Wir haben alle nicht schlecht gestaunt, wie es auf einmal hieß, der Weg heißt nun LNG und damit auch dreckigstes Frackinggas aus den USA. In welcher atemberaubenden Geschwindigkeit das umgesetzt wurde, ist schon erstaunlich. Woher kam der Plan eigentlich so plötzlich? 

Ja, nachdem Russland in die Ukraine eingefallen war und wir damit neue Wege brauchten, uns mit Gas zu versorgen, ging es in einer Affen-Geschwindigkeit los und auf einmal hieß die Antwort LNG. LNG ist normalerweise verflüssigtes Erdgas, aber in diesem Fall ist es auch dreckigstes Frackinggas aus den USA. Der Beschluss, den kaum einer mitbekommen hat, wurde sofort umgesetzt und LNG-Terminals mussten nun her und Leitungen mussten schnellstmöglich verlegt werden.

Wenn wir von der Nutzung von Gas in der Energiewende sprechen, dann ist klar, es geht darum, jedes Jahr weniger Gas zu verbrauchen, denn wir bauen ja die Alternative Wind- und Sonnenenergie aus und das sollten wir auch schnellstmöglich tun. Die Verträge mit Russland hätten deshalb eigentlich geändert werden müssen. Es waren Langzeitverträge, die eine besondere Klausel enthielten, die sogenannte take-or-pay Klauseln, die zu den Verträgen gehörten. Und Putin hat sie uns nicht aufgedrückt, wir wollten das so. Danach ging es immer um langfristig gleichbleibende Liefermengen. Darüber hatte ich in diesem Artikel berichtet.

Den heutigen Artikel hätte ich aber schon viel früher schreiben müssen, denn wie ich feststelle, ich hab mich schlichtweg viel zu wenig um das Thema LNG gekümmert. Anlass ist nun, dass ich gestern auf Phönix eine Reportage gesehen hab, die eine Wiederholung eines Berichtes vom NDR war. Die Frage ist inzwischen, wer hat das alles eingefädelt? Denn auch das braucht eine Vorbereitungszeit.

Die Sendung wurde am 16.10.2023 auch auf Youtube veröffentlicht, der Bericht wurde aber bereits im Mai dieses Jahres gesendet.

In der Beschreibung lesen wir:

Das LNG-Dilemma

Radioaktive Abfälle, vergiftete Flüsse – Flüssigerdgas hält dem sauberen Image nicht stand. Sind die Investitionen ein Irrweg?
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Die Dokumentation bringt das Bild des angeblich “sauberen LNGs” (liquefied natural gas) ins Wanken. Auf einer Reise durch die USA wird klar: Die Gewinnung von Flüssigerdgas führt zu radioaktiven Abfällen, vergifteten Flüssen und einer enormen Klimabelastung. Mithilfe einer speziellen Kamera wird der enorme Austritt von Methan sichtbar. Wissenschaftler warnen: Es wäre sogar klimafreundlicher, auf Kohle zu setzen, statt gefracktes Gas aus den USA zu importieren. Sind die milliardenschweren Investitionen in Flüssigerdgasterminals ein Irrweg?
Ist Flüssigerdgas aus den USA wirklich erforderlich?
Knapp zehn Milliarden Euro hat der Deutsche Bundestag jetzt schon für den Ausbau einer LNG-Infrastruktur bereitgestellt. Immer wieder betont die Ampelregierung, dass ihr Klima und Naturschutz am Herzen liegt und sie alles tun will, um den Klimawandel aufzuhalten. Flüssigerdgas aus den USA, betont die Regierung, ist im Moment der beste Weg, um die Energienot zu überwinden.

Transport nach Europa kostet viel Energie
Die Realität sieht jedoch ganz anders aus. Die Recherche beginnt in Texas. Am Golf von Mexiko stehen die LNG-Terminals, die das Gas zum Transport nach Europa auf minus 162 Grad herunterkühlen. Dieser Prozess ist so energiereich, dass ein Viertel der Gesamtenergie des Gases schon hier verloren geht. Auf dem Schiff muss dann noch weiter Gas abgelassen werden, um das restliche LNG zu kühlen. “In Deutschland kommen nur noch 50 bis 70 Prozent des Gases an”, kritisiert der international anerkannte Professor Robert Howarth von der Cornell University. Schon das allein ist alles andere als klimafreundlich. Doch es kommt noch schlimmer.

Fracking erzeugt klimaschädliches Methan
Im Nordwesten von Texas befindet sich das Epizentrum der Gasindustrie. An unzähligen Bohrstellen wird hier Gas aus dem Boden gefrackt. Bei diesem Prozess entweichen ungeheure Mengen von Methan. Methan ist mindestens 25-mal klimaschädlicher als CO2 und für das menschliche Auge unsichtbar. Experten einer Umweltorganisation machen für das Fernsehteam diese Emissionen mit einer Spezialkamera sichtbar: Das Resultat ist erschütternd. Überall steigt Methan in die Luft. Das Gas, das laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einer der größten Verursacher der globalen Erwärmung ist.
Die Gas- und Ölindustrie ist in den USA mit enormen Rechten ausgestattet. So darf sogar auf dem Land der Navajos gefrackt werden. Mitglieder dieses Stammes erzählen, wie ihre heiligen Orte zerstört und ihr Wasser vergiftet wurde. Seitdem Europa LNG in enormen Mengen kauft, ist ein neuer “Goldrausch” in Amerika entstanden, es wird gefrackt wie nie zuvor.

Radioaktive Mineralien machen Arbeiter und Anwohner krank
Methan ist jedoch nur eine finstere Seite des LNG. Im Nordwesten der USA lernt das Team eine andere kennen: den radioaktiven Müll. Beim Fracking wird das Gas mithilfe von Wasser, Chemikalien und Sand aus dem Boden gespült. Dieses Wasser ist jedoch, wenn es wieder oben ankommt, hochgiftig. Denn die Gasvorkommen im Boden sind häufig mit von Natur aus radioaktiven Gesteinsschichten verbunden. Durch das Fracking werden radioaktive Mineralien ausgewaschen, nach oben gespült und machen Arbeiter wie Anwohnerinnen und Anwohner krank.

Nichts klimaschädlicher als LNG unter den Energielieferanten?
Viele Fachleute halten den Handel mit flüssigem Gas für verantwortungslos: kein Energielieferant sei klimaschädlicher als LNG. Robert Howarth von der Cornell University empfiehlt Deutschland, die eigenen Gasvorkommen konventionell auszuschöpfen und im Zweifel sogar lieber auf Kohle zu setzen, bis man genug erneuerbare Energie erzeugen kann. Das wäre wesentlich klimaschonender als LNG zu importieren.

Warum werden deutsche Gasvorkommen nicht genutzt?
Lieber Kohle statt LNG? Das Reportageteam fährt in die Altmark nach Sachsen-Anhalt. Hier lagert das vermutlich größte Gasvorkommen Deutschlands auf dem Festland. Schon zu Zeiten der DDR wurde hier gefördert. Noch vor 20 Jahren stammten 20 Prozent des in Gesamtdeutschland verbrauchten Gases aus heimischer Förderung. Inzwischen liegt die Selbstversorgungsquote gerade noch bei fünf Prozent.
Neue Gasfelder wurden kaum mehr gesucht, schließlich wollte man weg vom Gas und bis zur Umrüstung der Wirtschaft auf alternative Energien war der Import von billigem Gas aus Russland die vermeintlich bessere Alternative. Und heute? Wäre eine Ausweitung der heimischen Produktion denkbar?
Auch vor der friesischen Insel Borkum liegt Gas. Auf der niederländischen Seite soll es gefördert werden, doch die Inselbewohner wehren sich. Obwohl die meisten Menschen hier mit Gas heizen, sind fast alle gegen eine Förderung in ihrer Nähe.

Schaut Euch den Film bitte dringend an, falls Ihr es nicht schon getan habt – ich bin jedenfalls erschüttert.

Nachtrag: 8.12.2023

Zitat:

Dass die Förderung von Fracking-Gas äußerst klimaschädlich ist, ist beileibe keine neue Erkenntnis. Bereits 2011 machte der amerikanische Biochemiker Robert W. Howarth in einem Aufsatz in der wohl angesehensten Fachzeitschrift für Naturwissenschaften, dem britischen Nature, darauf aufmerksam. Die aktuelle Studie, die freundlicherweise von der Neuen Osnabrücker Zeitung, die dazu auch einen Artikel brachte, veröffentlicht wurde, ist von eben jenem Robert W. Howarth. Die Methodik ist dieselbe, die er bereits vor zwölf Jahren in seiner „Nature-Studie“ anwandte, die Daten sind jedoch neuer. …

Wie die Bundesregierung in der letzten Woche auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Christian Leye hin einräumen musste, tauchen in ihrer Klimabilanz lediglich die Klimaemissionen auf, die in Deutschland anfallen. „Vorgelagerte Emissionen, die z.B. auf dem Weg nach Deutschland anfallen, werden hiervon nicht erfasst“, so der Wortlaut der Antwort. Das ist natürlich gerade bei Fracking-Gas, das mit hohem Energieaufwand verflüssigt wird, um dann in Tankern rund um die halbe Welt nach Deutschland verschifft zu werden, eine geradezu groteske Bilanzierung.

Das alles sieht der Spiegel aber offensichtlich ein bisschen anders. Der SPIEGEL erklärt die Studie in einem kostenpflichtigen Artikel kurzerhand für falsch. Und dieser Artikel kommt dazu auch noch von Susanne Götze, was mich besonders ärgert.

„Rechtspopulisten von der AfD sind von jeher gegen LNG-Importe aber für »heimische Kohle«. Haben sie am Ende damit recht? Die Antwort ist ein klares Nein.“
Quelle: DER SPIEGEL

Sonnige Grüße

Klaus Müller
Energiewende-Rocken.


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2 Gedanken zu “Das LNG-Dilemma, leider ein sehr dunkles Kapitel der Grünen. Umweltschutz geht anders.

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      Klaus Müller

      Dein erster Satz besteht aus 14 Wörtern. Damit hältst Du Dich recht kurz, was zunächst mal sehr schön ist. Das Wort man wird aber mit einem “m” geschrieben, im Gegensatz zu “Mann”. In der Formulierung, “sich die Welt schönmachen” schreibt man “sich” aber klein. Ich würde eher von “schönreden” schreiben als es “schön machen” zu nennen. Es wird “die Realität” oder “die Realitäten” geschrieben, nicht aber “REalitäten”. Von Deiner Zeichensetzung will ich erst gar nicht reden.
      Lass mich raten? Volksschule, 2 Mal sitzengeblieben? Ist nicht schlimm, das kannst Du sicherlich nachholen. Für die sozialen Medien kannst Du Dir ne Rechtschreib-App holen, die macht Dich auf Deine Fehler aufmerksam.
      Schönen Gruß, es wird schon weitergehen.