Klimaschutz-Energiewende – Die Analyse der Gesamtsituation – erschreckend! 1

Klimaschutz-Energiewende, Du hast keine Chance aber nutze sie

Last Updated 14. September 2023

Veröffentlicht 8. Juni. 2023

Du hast keine Chance, aber nutze sie.

Klimaschutz-Energiewende – Die Analyse der Gesamtsituation – erschreckend!

So, liebe Freunde, ihr habt eingecheckt auf einem neuen Flug, durch die Themenwelt “Klimaschutz und Energiewende”. Danke für die Buchung. Diesmal wird es ein sehr langer Flug, macht es Euch also bequem. Vielleicht solltet Ihr zu einem beruhigenden Tee greifen und möglicherweise wird einer ja nicht ausreichen. Wir schauen uns heute sehr viele Themen an, und greifen sehr weit zurück und stellen unbequeme Fragen. Viele meinen ja, es ginge nun endlich mit dem Klimaschutz voran. Aber ist das wirklich so und wer steht da eigentlich wem im Weg? Und hier kommt auch schon ein kleiner Überblick:

Die Klimaleugnung oder Klimaskepsis scheint heute wieder irgendwie „in“ zu sein. Ist das etwa die neue Strategie der „Andersdenkenden“? Und wer sind die Andersdenken jetzt? Das wollen wir auf jeden Fall einordnen. Wie aber ist es mit der Energiewendeberichterstattung in den Medien? Die läuft doch gut, oder gibt es daran irgendetwas auszusetzen? Wir werden es uns genau anschauen: Derzeit gibt es immer noch „sehr viele Desinformationen, sehr viel Verwirrung und vermutlich ist sehr viel Geld geflossen, um das alles hinzubekommen“. Und damit läufts doch gut für die alten fossilen Konzerne…

Nächster Punkt: Die Mobilitätswende, unsoziale Proteste traten auf einmal auf, mit einer ganz anderen neuen Art von Fridays-Gruppe, Fridays for Hubraum, mit gewaltigen Anfeindungen aus der Kategorie „Drecks-Klimahüpfer“ und „Greta soll verrecken“, haben wir das bereits vergessen? “Vergaser” oder “vergasen” bekam damals eine ganz neue Bedeutung. Nicht vergessen wollen wir, dass trotz aller Proteste der Original-Fridays-Bewegungen ein wirklicher Klimaschutz immer noch auf sich warten lässt. Aber nun wird eine neue Sau durchs Dorf getrieben.

Die “Spinner oder Klimakleber” der letzten Generation. Sie gehören auf jeden Fall „in den Knast und eingelocht” und Bayern geht da ja mit „gutem Vorbild” voran. Und einige möchten, dass man ihnen am besten mit nem Panzer über die Hände fährt, weil sie dann noch länger kleben! Und dann ist da noch die Wärmewende oder „Habecks Heiz-Hammer”.
Nachtrag: Nach langen zähen Verhandlungen ist gestern am 13.6. doch ein vernünftiges Ergebnis zum GEG errungen worden. Wir werden sehen, welche Probleme damit gelöst werden können.

Die Kernenergie, die streifen wir natürlich auch, weil der kleine „Philipp Amthor” immer noch „am Tor” steht und versucht irgendwie den Ball reinzubekommen. Und wir vergessen natürlich nicht eines der wichtigsten Argumente, weshalb die Kernenergie für die ganze Welt keine Erleichterungen bringen kann. Mein “Lieblingsthema” in letzter Zeit, die unrealistischen Vorstellungen der Degrowth-Bewegung zur Energiewende, kommt natürlich auch nicht zu kurz, ich hab dazu ja inzwischen mehre Artikel geschrieben.

Und weil das alles nicht genug ist, schauen wir uns dann noch das Thema Lobbyismus in Deutschland an. Das wird krass denn immerhin stehen ja im Lobbyregister 40% Lobbygruppen aus dem Bereich Umwelt. Die Ausgangsposition ist also gut, besser könnte es nicht sein, sollte man denken, nur klappt das alles irgendwie nicht. Und schon dieser Satz ist vollkommen verniedlichend, denn der Lobbyismus im Bereich Umwelt und Klimaschutz erreicht so gut wie nichts. Wir könnten uns das auch sparen. Und zum Schluss kommt der letzte Akt und den verrate ich hier noch nicht.

Ihr seht, eine Tasse Tee wird nicht reichen, macht Euch ne ganze Kanne und… also los gehts.

Hätten wir uns in Deutschland um den nötigen Klimaschutz rechtzeitig gekümmert, sähe die Situation seit mindestens 10 Jahren wesentlich besser aus, oder anders ausgedrückt, es wurde die letzten 10 Jahre lang sehr tief geschlafen und wir sind immer noch nicht wach. Mit dieser Erkenntnis könnten man jetzt sagen, ok, wir müssen das ändern, also legen wir los. Aber so wird es leider nichts werden und wir sollten der Reihe nach gehen und die Situation analysieren, denn alle sagen ja, wir sind doch aber dabei.

Mir wurde oft der Vorwurf gemacht, du beschreibst immer nur die negativen Entwicklungen, damit kommen wir aber nicht weiter, schreib bitte mehr über positive Entwicklungen. Diese Kritik erreichte mich vor allem auch von Leuten, mit denen ich jahrelang zusammengearbeitet habe. Ja, und eigentlich müsste man sagen, da haben sie in gewisser Weise recht, aber dennoch lagen und liegen sie heute oft immer noch falsch. Natürlich gäbe es einige positive Dinge zu berichten, doch wir haben dafür nicht die Reichweite. Ihre Kritik hätte sich an die Medien und nicht an meinen Blog Energiewende-Rocken und mich richten müssen. Ich habe einiges mit meinem Blog bewegt und zumindest andere animiert mitzurecherchieren, Lügen und Mythen aufzudecken und mit Fakten zu punkten. Dagegen konnte sich am Ende dann auch ein Harald Lesch nicht wehren, um nur ein Beispiel zu nennen. Dennoch kann ich meine Arbeit weder klein noch groß reden, ich weiß schlichtweg oft nicht, was sie tatsächlich bewirkt. Ich kenne nur meine eigene Reichweite und bekomme manchmal sogar wichtige positive Rückmeldungen von Prominenten, Klimaschützern oder Leuten aus dem Bereich Klimaschutz.

In wenigen Tagen wird jemand einen Beitrag auf meinem Blog anklicken, und dann wird ein interner Zähler mir melden, das war der 1-Millionste Klick. Ich werde mich freuen und hoffentlich andere auch, aber was sagt das schon aus? Es gibt andere Blogs, die auch gute Sachen machen, und niemand kennt deren Reichweite. Wir kennen nicht mal die Reichweite der normalen Medien, wir können sie nur vermuten, wie ein Beispiel ganz unten zeigen wird. Sie hauen uns inzwischen manchmal sogar vollkommen widersprüchliche Meldungen um die Ohren und immer mehr Menschen sehen die Rolle der Medien sehr kritisch.

Was wir allerdings mit voller Gewissheit sagen können, die Medien arbeiten nicht im Auftrag der Energiewende. Wenn sie Auftraggeber haben, dann sind es andere. Interessanter ist da schon die fiktive Frage, wer oder was ist denn die Energiewende, dass sie Aufträge vergeben könnte?

Wenn wir vom Ausbremsen der Energiewende reden, taucht für mich als Erstes die Frage auf, wurde geschlafen oder ausgebremst oder sogar absichtlich verhindert und wenn ja von wem? Einiges scheint sich inzwischen in der Öffentlichkeit einigermaßen herumgesprochen zu haben. Anja Reschke z.B. erledigt da inzwischen einen sehr guten Job, und ich bin voll des Lobes über ihre aktuelle Sendung, aber auch hier ist die Frage, wie groß ist ihre Reichweite? Immer noch werden wichtige Dinge nicht genügend beleuchtet. Wer genau hat denn etwas verschlafen?

Angesichts des Klimanotstandes ist festzuhalten, es ist bewusst im Auftrag der fossilen Konzerne und Stromkonzerne gebremst worden. Dem habe ich mich ausgiebig in meinem Blog gewidmet und in diesem Bericht werden wir der Sache noch genauer nachgehen. Wer sich nun fragt, weshalb läuft so viel schief, das kann doch nicht normal sein, dem sei gesagt, es ist normal. Das ist der Energy-System-Conflikt (Energiesystemkonflikt), auf den Hermann Scheer immer schon hingewiesen hatte. Würden Medien diesen Konflikt thematisieren, dann wären wir natürlich auch längst weiter.

Also, wo stehen wir jetzt genau und wie wird sich jetzt um den nötigen Klimaschutz gekümmert, denn nun haben wir ja eine Regierung, die sich den Klimaschutz auch als obersten Auftrag gegeben hat. Und damit sind wir schon im Bereich der Energiewende, denn die ist der wichtigste Teil des Klimaschutzes in Deutschland! Dass es noch weitere Punkte gibt, versteht sich von selbst, nur das sind Punkte, die ich weiter unten behandeln werde, und die eine ganz andere Wendung bekommen werden als viele annehmen. Hier die wichtigsten Fakten:

Energiewende und Klimaschutz

Vorweg und noch mal, damit es klar ist, die Energiewende muss im Mittelpunkt des Klimaschutzes stehen. Seltsamerweise stand das für wenige Konzerne schon immer fest. Wir selbst, wussten damals nicht einmal ob die Energiewende funktionieren würde und wie wichtig sie ist. Das war den Konzernen damals aber klar und auf eine ganz andere Art wichtig als viele meinen. Diese Konzerne kamen und kommen aus dem Bereich Energie, genauer aus den fossilen Energien. Sie wussten bereits in den 70er Jahren durch eigene Forschungsstudien: die Klimawissenschaft hatte recht und sie hatte richtig gerechnet. Sie selbst sind die Hauptverursacher, des klimaschädigenden CO2 und wenn das herauskommt, würde man ihnen das Weiterverbrennen der schädlichen Stoffe verbieten und natürlich die Energiewende so schnell es geht vorantreiben.

Deshalb hatten sie damals schon beschlossen, zu behaupten, der anthropogene Klimawandel sei nur eine Theorie von vielen. Dafür haben sie einen Haufen Geld in die Hand genommen und eigene Organisationen gegründet, die natürlich nicht als beauftragte Desinformations-Zentralen erkannt werden durften. Quellenangaben finden Ihr unten.

In Deutschland wurden diese Thesen eine Zeit lang auch in den Medien aus Ausgewogenheitsgründen verbreitet. Es gab jahrelangen für und wider Diskussionen, ist der Mensch der Verursacher des anthropogenen Klimawandels oder nicht. Diese Diskussion fand aber mit einer Vortragsreihe des Kommunikationswissenschaftlers Prof. Brüggemann ein schnelles und jähes Ende. Damit war klar, die Klimawissenschaft macht seine Aufgabe gut und kommt zu dem Urteil, Klimaschutz ist das Vordringlichste, was zu tun ist. Wenn wir eine lebenswerte Zukunft für unsere Kinder erhalten wollen, kommen wir sogar um einen schnellen Klimaschutz nicht herum. Deshalb hatten Klimawandelleugner in Medien keine Chance mehr, was sie auch eingesehen hatten.

Die neue Strategie der „Andersdenkenden“…

Klimawandelleugner haben sich also immer an die „Diskussionsvorschläge und -Strategien“ der fossilen Konzerne gehalten. Auch wenn viele Klimaleugner nicht wussten, woher sie ihr angebliches „gesichertes Wissen“ eigentlich bezogen hatten, haben sie dieses doch immer wieder hinaustrompetet. Heute haben sich die Strategien längst geändert. Nachdem man in Deutschland kaum noch Chancen gesehen hatte, mit der Leugnungsstrategie weiterzukommen, mussten neue Ideen her. Nun ist die Leugnung der Machbarkeit der Energiewende dran, und die ist tatsächlich so populär geworden, dass die Medien voll davon sind. Energiewendebefürworter haben es heute schwer, denn Medien können deren Argumente kaum auf ihrem Wahrheitsgehalt überprüfen und urteilen dann nach dem eigenen Gutdünken, anstatt sich wissenschaftlich zu informieren. Das Argument ist ja klar, „wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, woher sollen wir dann überhaupt unseren Strom beziehen. Wenn dann aktuell heute immer noch von prominenten Autoren wie Ulrike Herrmann von der TAZ öffentlich gesagt wird, die Menschen wüssten ja nicht mal, dass die Planungen, mit der man die Energiewende umsetzen wolle, sich ausschließlich auf den Sektor Strom beziehen, obwohl auch die Sektoren Wärme und Mobilität, davon betroffen sind, und damit die Frage aufwirft, steckt hinter der Energiewende überhaupt ein profunder Plan, dann sagt das etwas über die Qualität unseres Journalismus aus und Ulrike Herrmann ist Journalistin.

Spätestens jetzt sollte klar sein, eigentlich stehen wir wieder am Anfang und wir haben die Medien nicht zur Hilfe, sondern müssen feststellen in dem Punkt versagt die vierte Gewalt und das eben im wichtigsten Punkt des Klimaschutzes. Es ist dabei nicht die Frage, ob es Journalisten gibt, die auf unserer Seite stehen, es gibt sie sogar in großer Zahl, es ist die Frage, welche „Macht“ diese in der Medienwelt besitzen. Am Ende sind es die Chefredakteure und Intendanten, die es in der Hand haben, was und wie es veröffentlicht wird. Das, was die Bevölkerung weiß, ist immer nur das, was die Medienmacher zulassen. Wenn bei der „Letzten Generation“ jetzt von „Klimaklebern“ und der Klima-RAF gesprochen wird, dann ist das die Folge eines ganz klaren Medienversagens.

Genug der Vorrede kommen wir zu den Fakten und was in der Energiewendeberichterstattung fehlt:

Der Bereich Energie macht in Deutschland den größten Anteil am CO2-Ausstoß aus. Laut UBA sind über 80% der Treibhausgasemissionen in Deutschland Energie-bedingt. Die Untersuchung zeigt auch, es sind andere Emissionsquellen wie das bekannte Methan mit ausgewertet worden. Damit ergibt sich aber ein eindeutiger Handlungsauftrag. Diese Emissionen aus dem Bereich Energie müssen auf null reduziert werden, und zwar viel schneller als es der Politik lieb ist.

Über 80% der Treibhausgase in Deutschland sind energiebedingt

Auch bei einer nur oberflächlichen Betrachtung wird klar, diese Tatsache ist keinesfalls allen bekannt, und selbst Klimaschützer wissen das oft nicht – der größte Hebel ist die Energiewende, und die hat keine Zeit verschoben zu werden. Und um das noch mal mit 2 Zahlen zu unterfüttern, denn viele sagen immer noch, wir müssen doch aber aufforsten und Moore regenerieren. Neben dem zeitlichen Problem, das die Wiederaufforstung mit sich bringt, muss man sehen, auch China forstet auf und viele andere Länder. Nur das Ergebnis ist sehr gering, mit 3,5 Milliarden Tonnen CO2 im Gegensatz zu den 40 Milliarden Tonnen, die wir in die Atmosphäre entlassen. Wir müssen also die Energiewende beschleunigen.

Die Dinge, die vor allem die Medien zur Energiewende befördern, sind aber unpassend und das hat etwas mit dem Wissen von Journalismus zu tun. Wenn gesagt wird, die Energiewende sei schwierig, weil sie teuer ist, dann ist klar, sie kann damit keine Entlastung für Bürger sein, sondern eher das Gegenteil bewirken. Und damit ist sie ebenfalls eine Belastung für die Wirtschaft und alle weiteren Schlussfolgerungen verstehen sich dann von selbst. Und dann steht ja auch gleichzeitig noch die Frage an, ob sie Wende überhaupt funktionieren kann? Allein diesen Themenkomplex zu behandeln wäre seit mehreren Jahren die ernsthafte Aufgabe der Medien gewesen. Und hier hat Journalismus kläglich versagt.

Eigentlich ist es ja schlimmer, die Medien sind an der Verbreitung solcher Mythen wesentlich mitverantwortlich. Es ist das gleiche Ergebnis, so wie wir es auch aus der frühen Klimaleugnungsdebatte kennen. Damals hieß es: „Weshalb sollte man denn mit dem Verbrennen fossiler Rohstoffe aufhören, zumal deren Ersatz ja nicht klar sei – es würde auf jeden Fall viel teurer werden, alles andere sei ungewiss. Und heute heißt es, ja wir müssen die Energiewende irgendwie hinbekommen, nur es ist vollkommen ungewiss wie das gehen sollte, es fehlen doch immer noch die technischen Voraussetzungen. Wenn Journalismus hier nicht dringend technischen Unterricht zur Energiewende nimmt, dann verspielen wir weiter sehr wichtige Zeit, denn eine Energiewende gegen die Bevölkerung durchzusetzen, wird nicht funktionieren.

Wir sind doch aber schon viel weiter, die Erfolgsmeldungen der Energiewende fehlen hier aber schlichtweg. Solar- und Windenergie sind um große Faktoren billiger geworden, die Akkutechnik schreitet enorm fort und wird sehr schnell immer günstiger und die Energiewende wird tatsächlich billiger. Wer an der Stelle jetzt sagt, aber die Dunkelflaute kannst du nicht mit Akkus bewältigen, dem sei gesagt, das hat die Energiewende auch nicht vor.

Wir stehen also im Grunde genommen wieder am Anfang und haben die Medien nicht auf unserer Seite, sie arbeiten gegen uns ohne es möglicherweise überhaupt zu wollen.

Sehr viel Desinformation, sehr viel Verwirrung und sehr viel Geld, das geflossen ist…

Die Energiewende besteht aus den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität und das in allen Verbrauchsbereichen, also in den Privathaushalten, den Groß- und Kleinbetrieben, überhaupt allen Gebieten wo Energie verbraucht wird, also auch in der Industrie. Und nun haben wir eigentlich seit Jahren im Bereich Wärme und Mobilität Scheindebatten, gefüttert mit jeder Menge Desinformation. Fangen wir also mit der Mobilitätswende an.

Mobilitätswende

Hier steht im Mittelpunkt ein technischer Wandel bei den Autos hin zum eAuto, der bereits viel weiter ist als wir es in Deutschland wahrnehmen und das hat den Punkt längst überschritten, an dem es noch zu verhindern wäre, siehe dazu Tony Seba. Und es ist nicht die Frage, dass sich im Transport einiges ändern muss, das können wir sicherlich voraussetzen. Die Frage ist, in welcher Geschwindigkeit lassen sich Dinge ändern? Die Welt im Autobau wandelt sich aber gerade, nur auch hier sind unsere Medien eher auskunftsfeindlich. Im Jahr 2022 wurden 29% aller weltweit produzierten Autos nach oder besser in China verkauft. Mitte 2023, zum 1.Juli werden in China die Abgasgrenzen massiv verschärft. Die Weichen in China sind also bereits auf E-Mobilität gestellt. Schärfere Grenzwerte werden dort die Verbrenner verteuern, und zwar sehr schnell. Damit ist für jeden eigentlich klar, das eAuto wird hier den absoluten Vorrang bekommen, schneller als sich die deutschen Hersteller das wünschen und schneller als es die Entwicklungsabteilungen der deutschen KFZ-Hersteller hergeben, denn sie haben es verschlafen. Deutsche eAutos werden in China gar keine Rolle mehr spielen, sie führen jetzt bereits ein Schattendasein, aber nun ist der Punkt erreicht, wo China der deutschen KFZ-Industrie den Todesstoß versetzt und der setzt auch bei den Verbrennern ein.

Wird die FDP die deutsche Autoindustrie vernichten?

Die deutschen KFZ-Hersteller hatten über die FDP eine lange und zähe eFuel-Debatte eingefädelt und durchgezogen nach dem Motto, wir dürfen doch die großen Fortschritte in der Verbrennertechnik nicht aufgeben, das wird uns noch mal gewaltig helfen. Seit dem ist von Technologieoffenheit die Rede. Die eigentliche Frage stellt sich aber ganz andersherum: Will die FDP die deutsche Autoindustrie vernichten? Und diese Frage sollte man sehr ernst nehmen. Außerdem steht die Frage im Raum, weshalb lassen die Grünen das überhaupt zu? Sind sie sich nicht der Rolle der eMobilität in der Energiewende bewusst? Weshalb haben sie in dieser wichtigen Debatte überhaupt nachgegeben? Immerhin hat Deutschland in der EU wegen der Sache „Verbrenner-Aus“ bis 2035 interveniert.
Dazu kommt, dass die Deutschen in Sachen eAuto inzwischen so verunsichert sind, dass sich 2/3 der Deutschen nicht vorstellen können, jemals ein eAuto zu fahren. Auch das haben wir den Medien mitzuverdanken, die vollkommen schlafwandlerisch diese eFuel-Debatte getragen haben.

China hat inzwischen bei der Entwicklung von eAutos weltweit deutlich die Nase vorn. Das hängt mit der Entwicklung der Akkutechnik zusammen, die sehr schnelle Fortschritte macht und die kommen nun mal nicht mehr aus Deutschland. Chinas Plan war simpel, wie wir gleich sehen werden. Zukunftstechnologien werden identifiziert und dann im eigenen Land groß gemacht, so wie sie es bei der Photovoltaik schon einmal gemacht haben, um dann die ganze Welt damit zu überrollen, das ist der Plan.

Zwar hatte Deutschland bei den eAutos in China bis zum Jahr 2022 eine große Rolle, nur die Firma BYD hat nun aufgedreht, und zwar mit Macht und klugen Konzepten. Damit ist das der Vollangriff auf die deutsche Autoindustrie, die es lang nicht verstanden hatte, was da im Hintergrund läuft. Der damalige Konzernchef, Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG hatte das aber verstanden und die Geschicke der Marken VW, Škoda, Seat und Audi in Richtung eMobilität gelenkt. Allerdings dauerte dieser Trend, unbedingt mehr für die Entwicklung deutscher eAutos zu tun, nur bis August 2022 an – dann hat man ihn entlassen.

Die Hoffnung, dem Verbrenner ein weiteres zweites Leben durch den Einsatz von eFuels verleihen zu können, war anscheinend größer. Und damit ist man nicht auf die Idee gekommen mal nachzufragen, ob China das alles auch ernst meint. Man muss sich wirklich fragen, wie naiv können Konzernführungen eigentlich sein? Rechnete man sich etwa aus, der Rest der Welt könne nicht so blöd sein und würde dem Verbrenner treu bleiben. Und das würde für die deutschen KFZ-Hersteller doch immer noch reichen, glänzende wirtschaftliche Erfolge erzielen zu können, weil eFuels auch bald billiger würden?

Die Energiewende ist eine technische Revolution, in der die billigere Technik siegen wird und die eAutos sind die billigere Technik, wie wir gleich sehen werden. Während VW mit seinen eAutos in China nicht richtig punkten konnte, stellt BYD gar keine reinen Verbrenner mehr her. Und sie haben dafür jede Menge Gründe. Eigentlich kommt BYD aus der Batterieproduktion. Mit ihrem Akku-Know-How, baut BYD nun nur noch eAutos und das sehr erfolgreich, aber auch das ist eher harmlos ausgedrückt. Die richtige Schlussfolgerung in so einer technischen Revolution ist die Eroberung des Massenmarktes und der hat nichts mit dem Hochpreissegment zu tun, mit dem Tesla den Markt vorbereitet hatte. Und alle folgten dem Beispiel Teslas, natürlich auch VW, hohe Preise und große Autos, was ja auch richtig ist, denn hohe Entwicklungskosten können nur mit hohen Verkaufspreisen abgefedert werden.

BYD schickt nun aber ein eAuto auf den Markt, das sich im niedrigen Preissegment ansiedelt und das zu einem Preis von umgerechnet 12.700 €, mit einer Reichweite von 400 km. Mit der aktuellen Förderung würde es um die 8.000 € in Deutschland kosten. Nur es ist bereits absehbar, dass BYD es als letztes in Deutschland anbieten wird. Auch das ist Teil des Planes. E-Autos werden in Deutschland teuer bleiben und damit geht das länger eingefädelte Spielchen weiter. Man kann das gern als eine mögliche Verschwörungstheorie abtun, nur Disruptionen beinhalten auch immer genau solche Momente. Das also auszuschießen, kommt einem absichtlichen Wegschauen gleich.

Un-Soziale Proteste in der Mobilitätswende

Schauen wir uns doch an, was in der Vergangenheit in Sachen eAuto-Wende und Energiewende gelaufen war, denn die Gegenreaktionen in der deutschen Öffentlichkeit scheinen von vielen bereits vergessen zu sein. Was hatten die deutschen Medien denn zu bieten? 2015 hatten wir endlich den Durchbruch im beim Pariser Klimaschutzabkommen und das wurde in den Medien auch gefeiert. Doch an dem Punkt, an dem man dachte, jetzt würde sich etwas bewegen, jetzt würde es endlich losgehen, passierte nichts, oder es passierte sogar das Gegenteil. Die deutsche Bundesregierung freute sich zwar nach außen hin, doch an eine Beschleunigung der Energiewende war nicht zu denken, es kam ganz anders. Hatte man bis 2015 die deutsche Solarbranche mit der größten deutschen Pleitewelle nach dem 2. Weltkrieg in den Boden gestampft (über den Umfang gab es keine BErichte in den Medien und auch nicht über die Urheber), dann war jetzt die Windenergie dran. Das geschah vor allem über die sozialen Netzwerke, in denen vorgegaukelt wurde, es gäbe einen Massenprotest gegen die Windenergie in Deutschland und es wurden immer mehr Gründe erfunden, weshalb Windenergie eigentlich die schlechteste Sache wäre, mit der man Strom erzeugen könne.

Im Jahr 2018 war dann die deutsche Windkraftbranche zusammengebrochen. Man hatte professionelle Wege gefunden, mit denen man vor Gericht jeden Bau von Windrädern stoppen konnte. Im März 2019 waren dann Schüler und Studenten von Fridays for Future (FFF) mit fast 1,8 Mio. Menschen auf den Straßen, um endlich den erforderlichen Klimaschutz einzufordern. Weitere for-Future-Organisationen entstanden, „Parents for Future“, „Grandparents for Future“, „Health for Future“ und selbst „Teacher for Future e.V.“.

Das dreckige eAuto

Aber es tobte in den Medien und ebenso in den sozialen Medien geradezu eine Schlacht um das „dreckige eAuto„. Das passierte alles parallel. Der Auslöser dazu waren Filmberichte des ZDF und später auch der ARD, und spätestens seit dem Filmbericht von Prof. Harald Lesch, war klar, das eAuto ist wohl der größte Fehler, den wir der Umwelt zumuten können. Seltene Erden, Kobalt und Lithium, die weder selten sind, noch selten eingesetzt werden, waren auf einmal das Thema. Jetzt aber galt es, das böse eAuto zu bekämpfen. Die Menschen nahmen nicht wahr, dass normale Fensterscheiben nicht ohne Lithium hergestellt werden können oder dass ohne gehärteten Stahl, für den man Kobalt braucht, keine einzige Maschine läuft. Kobalt und Lithium kamen in den Berichten aber ausschließlich in eAutos vor.  Und damit war klar, das eAuto würde die ganze Atacama in Chile und alle anderen Salzsehen in Südamerika beschädigen, und dort die Trinkwassersituation für die Bevölkerung zerstören. Ebenso war auch klar, die Kinderarbeit im Kongo dient ausschließlich den eAutos.

Es störte niemanden, dass die Geschichten in der Atacama geradezu an den Haaren herbeigezogen und zurecht gelogen waren. Selbstverständlich gibt es dort Umweltprobleme und Probleme mit dem Trinkwasser. Nur der eigentliche Verursacher ist eine Kupfermine, die sich in einer Entfernung von nur 60 km Entfernung befindet. Lithium und Kobalt in Akkus wird es nebenher schon bald nicht mehr geben, die Natrium-Ionen-Akkus sind auf dem Vormarsch und in China vollzieht sich bereits diese Entwicklung bei den eAutos. Die politische Rolle Chiles fand in den Berichten übrigens auch keine Erwähnung. Das „kulturelle Erbe der Militärdiktatur Augusto Pinochets“, die von 1973 bis 1990 alles in Chile veränderte, war egal. Die Rolle des „Vorzeigestaates“ des Neoliberalismus war nicht ein Wort in den Berichten wert. Zitat DIE ZEIT:

Chile ist ein schönes, ein stolzes Land. Es kann verzaubern durch seine Natur, die Wüsten, die Gletscher und die endlose Andenlandschaft, durch seine offenen und interessierten Menschen. Aber es bleibt unübersehbar: Hier regiert der Kapitalismus stärker als anderswo – mit allen Konsequenzen für den sozialen Zusammenhalt und die Schwächeren in der Gesellschaft. Kannst du nicht mithalten, gehörst du nicht dazu: Das ist ein kulturelles Erbe der Militärdiktatur Augusto Pinochets, die von 1973 bis 1990 das schmale Land in Randlage Südamerikas bestimmte.
Pinochet ist lange tot, aber seine Chicago Boys leben weiter. Die Chicago Boys waren in den USA ausgebildete chilenische Ökonomen, die in den 80er Jahren die Militärdiktatur berieten. Ihr erklärtes Ziel: Schluss zu machen mit den Umverteilungsideen der sozialistischen Vorgängerregierung unter Salvador Allende. Der Markt sollte wieder wachsen.
So zog der Neoliberalismus angelehnt an die marktradikalen Lehren des Ökonomen Milton Friedman in Chile ein. Die Chicago Boys schrumpften den Staat zusammen, privatisierten von der Autobahn bis zu Krankenhäusern, Gefängnissen und Grundschulen sowie den ertragreichen Kupferminen alles, was an solvente Geldgeber abzugeben war. „Das ungleichste Land der Welt“ Chile war ein weltweit beobachtetes Experiment, wohlwollend gefördert von den USA. Das hohe Wirtschaftswachstum, das die Boys dem Land bescherten, gab den Ideologen lange recht. Nicht von ungefähr ruft die marktradikale Denkfabrik Heritage org. mit Sitz in Washington Chile seit Jahren zum besten Investmentplatz in ganz Lateinamerika aus. Bis heute setzen auch die demokratischen Nachfolgeregierungen dem Markt nur sehr wenige Regeln.

Volker Angres „immer für die Umwelt“

Volker Angres und die Umweltredaktion ZDF Der Auftrag war anscheinend klar definiert, das eAuto musste zum Feind erklärt werden. Das alles klingt hart, nur die Berichterstattung lässt andere Schlüsse kaum zu. Und wenn es doch das Fernsehen berichtet, muss es richtig sein. Es fiel auch nicht auf, dass die härtesten Proteste gegen das eAuto eher von Leuten kamen, die gewöhnlicherweise mit Umwelt- und Klimaschutz nichts am Hut hatten. Auch die Rolle vom ZDF-Umweltexperten Volker Angres, der anscheinend einiges gegen das eAuto auszusetzen hatte, interessierte niemanden. Der Mann hatte mehr als ein Jahrzehnt lang die Geschicke in der ZDF-Umweltredaktion gelenkt, aber hatte Klimaschutz wohl nie richtig verstanden. Zitat:

Anlässlich der Veröffentlichung des Sechsten Sachstandsberichtes des IPCC wiederholte Angres im August 2021 in verschiedenen heute-Sendungen des ZDF die Behauptung, der Weltklimarat fordere den Bau neuer Kohlekraftwerke in Südafrika und Indien, um weniger effiziente Kohlekraftwerke zu ersetzen.
Unter anderem sagte er in einer ZDF-Nachrichtensendung zum Bericht wörtlich: „Man nehme ein modernes, deutsches Kohlekraftwerk, baue es in Indien oder in Afrika. In Südafrika könnte man locker drei bis vier alte Kraftwerke dort stilllegen, die deutschen sind so gut, mit guten Wirkungsgraden. Das würde Klimaschutz großskalig voranbringen.

Aber mit dem altersbedingten Ausscheiden von Angres war die Sache ja nicht bereinigt. Angres hatte Nachfolger und Schüler, die immer noch aktiv sind. Wenn dann liebend gern über Blackouts berichtet wird, dann kommt das nicht von irgendwoher oder hätte mit wirklichen Ereignissen zu tun, nein, die Sendungen kommen auch aus den Umweltabteilungen der Sender und waren eher zum Schüren einer Blackout-Angst gedacht. Diese Leute reden sich etwas herbei, weil sie die Energiewende nicht verstanden haben.

Dennoch geistern die Aussagen aus den damaligen Berichten zum eAuto heute auch immer noch durch die sozialen Medien, obwohl Harald Lesch längst zugegeben hatte, er hätte sich komplett geirrt, das eAuto wäre doch die bessere Alternative. Nun wird die Blackoutangst durchs Land getrieben…

Dennoch, mit solchen Bad-News kann man Stimmung machen und es kam dann ja auch, was kommen musste. Schon ein halbes Jahr nach der ersten großen Demo von Fridays for Future gründete sich eine Gruppe mit einem ähnlichen Namen, aber mit einer ganz anderen Ausrichtung: „Fridays for Hubraum“. Diese Gruppe hatte in Facebook innerhalb kürzester Zeit einen Massenzulauf. Zitat Wikipedia:

Die Gruppe wurde am 22. September 2019 von dem Kfz-Meister und Autotuner Christopher Grau im sozialen Netzwerk Facebook gegründet. Ursprünglich handelte es sich dabei laut eigenen Aussagen um einen „Witz“, der jedoch schnell viel Zulauf durch Neuanmeldungen fand. Bis zum 24. September erreichte die Gruppe mehr als 74.000 Benutzerkonten, bis zum 30. September 510.000. Am 4. Oktober wurden über 540.000 Benutzerkonten gezählt… 

Für Facebook sind solche Zuwachszahlen einer Gruppe enorm. Und diese Gruppe hatte ja ein Feindbild, das nicht nur das eAuto war, es war die Klimabewegung und innerhalb weniger Tage füllten siech die Kommentarspalten in der Gruppe mit hasserfüllten Kommentaren vor allem gegen Greta Thunberg und die Klimahüpfer. „Hasserfüllt“ ist dabei eher als verniedlichende Beschreibung der Kommentare, bei denen die Masse bereits einem Straftatbestand gleichkamen. „Drecks-Klimahüpfer“ war dabei eher eine nette Anfeindung, während „Vergaser“ oder „Vergasung“ plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekam. Tatsächlich hatte die Presse hier mal aufgepasst. Zitat:

Überzeugungen des Gründers
Der Initiator der Gruppe relativierte in einem Interview vom 5. Oktober 2019, dass der Klimawandel durch den Menschen verursacht sei: „Es gibt im Bereich der Forschung Messungen, die einen kausalen Zusammenhang zwischen mittlerer Erdtemperatur und CO2 gänzlich ausschließen.“
Moderation der Gruppe
Aufgrund der Anzahl von inakzeptablen Beiträgen, die in der Presse vielfach hervorgehoben wurden, stellte die Administration der Gruppe den Status auf „nichtöffentlich“. Dadurch wurden Beitritte nicht mehr automatisch bestätigt, wodurch das Wachstum der Gruppe deutlich gebremst wurde. Es gelang jedoch weiterhin nicht, unerwünschte Beiträge zeitnah zu löschen. Daher wurde die Gruppe am 25. September 2019 auf den Status „archiviert“ gestellt, sodass nur noch Administratoren darauf zugreifen können. Nach Kommentar-Bereinigung wurde die Gruppe am 27. September 2019 wieder freigeschaltet, jedoch nicht mehr als öffentliche, sondern als nichtöffentliche Gruppe.

Die Macher der Fridays-for-Hubraum-Gruppe in Facebook waren also gezwungen, die Gruppe für Tage zu schließen, um alle radikalen Kommentare und Anfeindungen zu löschen, die sich in unglaublich großer Anzahl innerhalb der wenigen Tage dort fanden. Allerdings hatten die Strafverfolgungsbehörden mit dem Gruppenstatus „nichtöffentlich“ keine Handhabe mehr Kommentatoren die es ja in Masse gab auch zu belangen. Tatsächlich mussten die Admins der Gruppe nun aber alle Kommentare durchkämmen und alles von Hand löschen was sie selbst eigentlich ausgelöst hatten. Gewaltandrohungen und Gewaltphantasien übelster Art gegen die Fridays for Future Bewegung wurden entfernt werden, sonst wären die Macher der Gruppe selbst vor Gericht belangt worden. Greta Thunberg, die einerseits als kleines Dummchen andererseits als Millionärstöchterchen bezeichnet wurde, aber ebenso als Klimahetzerin, die am besten aufgeknüpft gehört oder auch mal „zur Vernunft durchgevögelt“ gehört, fanden sich dort. Hier hatte der Pöbel sich „mal richtig Luft verschafft“.

Die Bewegung lebt immer noch und macht weiter. Hier ein aktueller Screenshot von Google.

Fridays for Hubraum, die Bewegung lebt immer noch

Leider haben das einige Klimaschützer, aber vor allem auch die Medien das alles bereits längst verdrängt. Aber die Leute, die das damals schrieben, gibt es heute noch und deren Meinung wird sich kaum geändert haben. Klar war damals aber ebenso, all die Angriffe bestätigten im Grunde eines, die Klimaschützer haben recht und wer sich als Politiker diesem Gretabashing bedient, ist unseriös. Und die Angst vor Strafverfolgung wie z.B. in der Hubraum-Gruppe hat in den sozialen Medien durchaus einiges bewirkt.
Die Ironie der Geschichte ist, die gleichen Dinge sehen wir heute bei der „Letzten Generation“ und dem „berechtigten neuen Bürgerempören“ gegen sie. Die Unterschiede zu damals sind größer als mancher denkt. Heute sind diese Proteste noch berechtigter, weil wieder viel Zeit vergangen ist und der Klimawandel sich beschleunigt hat, unsere politischen Handlungen aber absolut nicht ausreichen und Medien nicht genug Druck auf die Politik machen. Wenn es damals klar war, dass damals der absolute Pöbel gegen Greta gehetzt hat, so kommt die „neue Bürgerempörung“ aus allen Reihen und allen politischen Richtungen. Man macht nicht falsch wenn man sich über die Klimakleber aufregt und erreicht aber das gleiche. Das Thema selbst ist und bleibt „Nebensache“. Diese Letzte Generation gehört einfach in den Knast, heißt es auch von ganz seriösen Politikern und Bürgern. Und in Bayern ziehen das die Gerichte auch durch. Der nächste Unterschied zu damals: Inzwischen werden Hasskommentare in den sozialen Medien oftmals automatisch gelöscht. Bei der Letzten Generation, finden wir diese Kommentare überall, auch in den Kommentarspalten unter Artikeln der Zeitungen und die werden nicht gelöscht. Wir haben auf einmal ein „gesundes Volksempfinden von Gerechtigkeit„. Haben wir das auch beim Thema Klimagerechtigkeit?

Wärmewende, das nächste Vergehen

Hier geschieht bereits das gleiche, wie wir es zur eMobilitätswende erlebt haben. Bürger werden trotz besseren Wissens gegen die Grünen aufgehetzt, als gäbe es keine Ausnahmeregelungen im Gesetzesentwurf zur Wärmewende. Es ist eine der unsachlichsten Debatten, die wir aktuell erleben. Und die Medien machen munter mit. Zwar gibt es auch die aufklärenden Stimmen im Journalismus, aber auch Sender wie Phönix treiben diese Scheindebatte trotzdem voran. Von WELT und BILD müssen wir in dem Zusammenhang gar nicht reden, es sind ARD und ZDF mit unsäglichen Leuten, die die Debatte immer noch nicht beendet haben, sondern weiter anheizen. Da wird von der zwangsläufigen Notwendigkeit von Fußbodenheizungen im Zusammenhang mit der Wärmepumpe geschwafelt, ohne dass man Leute aus der Praxis zurate zieht. Journalisten können ja angeblich alles selbst recherchieren und erklären uns die Welt anhand ihrer Recherchen, genauso wie die Welt bei den eAutos und in der Atacama. Gut, dass es dann den Podcast mit Volker Quaschning gibt, der die Dinge aufklärt. Nur Volker Quaschnings Podcast findet nicht in ARD und ZDF statt, er findet in YouTube statt. Die Meinungshoheit bei den öffentlich/rechtlichen Sendern haben dort aber Leute, die irgendetwas von ausgewogener Berichterstattung schwafeln, damit aber dem Klimaschutz einen Bärendienst bereiten.

Weil die Verwirrung aber dennoch sehr hoch ist, hier mal ein Video, dass sehr viel zur Entwirrung beiträgt, vor allem für diejenigen, die sich große Sorgen um ihre Heizung machen und sich fragen wie es denn weitergehen kann. Sie werden überrascht sein.

Wenn Sie das Video gesehen haben, dann ist Ihnen klar, die Aufregung, die auch in den Medien zu „Habecks Heizungsplänen“ ist völlig unverständlich und auch hier haben wir eine Scheindebatte.

Es ist eigentlich ein journalistisches Drama, das wir im Zusammenhang von Klimaschutz und Energiewende erleben

Es ist eigentlich ein journalistisches Drama, das wir im Zusammenhang von Klimaschutz und Energiewende erleben. Aber nein, es ist eigentlich sogar noch schlimmer, Ich schreibe das in voller Bewusstheit darüber, dass die Worte aus Schwurblerkanälen wie Reitschuster oder Tichy ja ähnlich klingen. Zu diesen Kanälen ist bereits ein Teil der Bevölkerung abgewandert. Sie glauben nichts mehr, sie glauben nur noch, dass sie verarscht werden. Für sie gibt es ein „die da oben“, von dort kommen die „Befehle“ und von dort kommt die Macht. Eine Demokratie existiert nicht, das würden ja all die Meldungen zeigen. Und damit ist klar, wir leben bereits in einer Klimadiktatur, es hilft also nur noch AfD zu wählen. Und tatsächlich könnte die Lage im Land kaum noch schlimmer sein, das zeigt die neueste Sonntagsfrage: AfD in Sonntagsfrage gleichauf mit SPD.

Verwirrungen gab es immer schon, nur heute ergibt sich eine noch tiefere und differenziertere Spaltung der Gesellschaft. Für jeden ist etwas dabei, und so kommen Umfrageergebnisse zustande, die man nicht mehr für möglich gehalten hätte. Da ist z.B. die Abschaffung der Kernenergie, der Leute heute nachtrauern, die ich mal für Realisten gehalten habe, die allerdings jeden Realismus aufgrund fehlender Information verloren haben. Die deutsche Atomindustrie selber will endlich das Ende in Deutschland, und dennoch zaubern Journalisten immer irgendwelche Spinner und „Sachverständigen“ aus dem Hut, wie eine Veronika Wendland, die das Gegenteil behaupten. Und es ist dann übrigens interessant, dass ein Harald Lesch auf seinem YouTube-Kanal erst für Aufklärung sorgen muss, nicht aber an vorderster Stelle in den Sendern. Allerdings holt man ihn dann aus Gründen der Ausgewogenheit als eine Gegenstimme. Das grenzt an schwarzen Humor, wenn ihm dann irgendwelche Schwätzer hingesetzt werden, denen er dann etwas entgegensetzen darf. Auch das ist unser Journalismus im Jahr 2023. Dabei wäre eine der einfachsten Begründungen doch so klar, dass man überhaupt keine Bergründungen findet auch nur ansatzweise zu behaupten, Kernenergie könne etwas für den Klimaschutz bewirken und die geht so:

Fakten zur Kernenergiedebatte kurz und knapp:

  • Weltweit nutzen nur 33 von 195 Staaten (inklusive Taiwan) die Kernenergie.
  • 14 der 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union (EU) betreiben derzeit keine Kernkraftwerke.
  • Atomkraftwerke können keinen Beitrag zur Energiewende leisten, sie verhindern sie.
  • Mit der Kernenergie würde, wenn man sie zur Unterstützung der Energiewende einsetzt, zu viel Geld sinnlos ausgegeben werden. Zum einen für den Bau der Kraftwerke, aber auch für den Betrieb in der Energiewende. Kraftwerke, die nicht schnell regelbar sind, erzeugen, massive Stromüberschüsse, weil man sie nicht schnell genug herunterregeln kann und schon gar nicht auf Null. Beim raufregeln vergeht ebenso zu viel Zeit, sodass sie nicht vor einem Blackout schützen. Zudem müssen sich neue AKWs über Jahrzehnte amortisieren, wegen der hohen Baukosten, was ihren Weiterbetrieb aber notwendig machen würde. Mit einer geschafften Energiewende würden sie sowieso nicht mehr gebraucht werden, und damit sind es Stranded Invests, also gestrandete Investitionen, die sich Stromkonzerne auf keinen Fall mehr in Deutschland leisten werden.
  • Nicht schnell regelbar heißt, sie könnten einen Blackout (Brownout) nicht verhindern, wenn schnell Strom gebraucht wird und erzeugen Überschüsse, wenn grade Wind aufkommt oder die Sonne herauskommt, weil es aufhört zu regnen.
  • Die Bauzeit von Atomkraftwerken dauert zu lang, die Atommüllfrage bleibt weiterhin ungeklärt und eine schnelle Lösung ist nicht in Sicht.
  • Wir brauchen dennoch Kraftwerke und Speicher für die Energiewende, nur Atomkraftwerke eignen sich hierfür nicht. Die einzigen Kraftwerke, die dafür geeignet sind, sind Gasturbinenkraftwerke, die später auch mit einem Grünen Gas (auf Wasserstoff basierend) laufen werden. Der Speicher ist bereits vorhanden, es ist unser Gasnetz inkl. der Speicher-Kavernen.
    Weltweite Aussicht zur Atomenergie:
  • Weltweit haben wir 430 Atomkraftwerke, die weniger als 3% des weltweiten Gesamtenergieverbrauchs abdecken.
  • Die Hälfte der laufenden 430 Kraftwerke ist jetzt bereits überaltert und davon fällt die Hälfte bereits in 10 Jahren komplett aus, weil sie nicht nachgerüstet werden können, die Kosten bei AKWs älterer Bauart sind zu hoch. Das bedeutet, es wird sogar sehr schwer werden, mit entsprechenden Neubauten die Anzahl von 430 Kraftwerken zu erhalten.
  • Der Traum von der Fusionsenergie wurde schon vor Jahrzehnten geträumt, er rückt aber nicht schnell genug näher, um nötige Klimaschutzziele erfüllen zu können. Allein wegen der nötigen Stückzahl, die in irgendeiner Form notwendig wäre, bleibt das alles ein Traum, denn wir haben nur noch ein Restbudget für die Emission von CO2. Die Energiewende ist dafür die richtige und einzige schnelle Lösung. Sie muss aber dringend beschleunigt werden. Eine Atomenergiedebatte verzögert die Beschleunigung der Energiewende nur weiter.
    Fazit: Atomenergie ist nicht die Lösung, im Gegenteil sie behindert die Lösung massiv!

Allein schon aus diesem Grund, diese sehr simplen Zusammenhänge in der Kernenergiedebatte nicht ein einziges Mal von einem der führenden Journalisten gehört zu haben, sagt sehr viel über unseren Journalismus aus. Deshalb brauchen wir dringend Schulungen für Journalisten. Sie müssen die Energiewende zumindest im Wesentlichen verstanden haben. Ihre eigenen Recherchen auf die Schnelle bringen uns nicht weiter. Sie müssen in der Lage sein, die alten fossilen Lobbyisten zu erkennen und diese zur Rede stellen zu können. Nur damit lassen sich weitere zeitraubende Scheindebatten verhindern.

Klimaschutz – Energiewende vs. Diversität am Beispiel der Degrowth-Bewegung

In den letzten Beiträgen habe ich einige Äußerungen von führenden Anhängern der Postwachstumskritik beleuchtet. Zusammenfassend muss man dazu sagen, wer Klimaschutz wirklich ernst nimmt, muss sich vor allem mit der Energiewende beschäftigen. Mit einem eminent hohen Wissensnotstand zur Energiewende werden Wachstumskritiker allerdings niemals weiter kommen und das Gegenteil von dem erreichen, was sie eigentlich wollen, eine radikale Senkung des CO2-Ausstoßes. Diese Senkung bedeutet, den Ausstoß der Treibhausgase im Bereich Energie auf null zu bringen, so schnell es geht. Und das geht nun mal nur über die Energiewende. Leider haben viele Postwachstumskritiker die Energiewende technisch, aber auch wirtschaftlich nicht verstanden. Sie glauben oft, die Energiewende wäre viel zu unsicher und dann auch viel zu teuer. Die Schlussfolgerung ist logisch, man muss dann eben Energie einsparen. Für Ulrike Herrmann bedeutet das, man müsse eine Kriegswirtschaft mit Schrumpfen der Wirtschaft einführen ähnlich der britischen Kriegswirtschaft ab 1940, das allerdings dauerhaft. Zusätzlich braucht es auch eine ökologische Kreislaufwirtschaft.

Wenn man allerdings die Menschen mit auf den Weg des Klimaschutzes nehmen will, dann werden diese Verzichts- und Sparaufrufe kein vernünftiges Rezept sein, zumal sie tatsächlich nicht notwendig sind. Damit verschreckt man die Bevölkerung und wenn man genau hinhört, macht Frau Herrmann mit ihrer Rezeptur eigentlich alles falsch. Die Energiewende hat bisher gezeigt, Energie aus erneuerbaren Stromquellen wird immer billiger. Der „Traum“, dafür in die Sahara gehen zu müssen ist vorbei, auch in Deutschland lässt sich Energie sehr billig herstellen.

Aber Frau Herrmann redet davon, dass mit der Energiewende der Bedarf an Energie steigen und nicht sinken würde. Bei einem so falschen Verständnis der Energiewende muss man ihr attestieren, sie hat das ganze leider gar nicht verstanden. In ihrem neuen Buch, „Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in Zukunft leben werden“, beschreibt sie, wie sie sich die Situation eines Klimaschutzes mittels Notstandswirtschaft vorstellt. Eigentlich muss man ihr vorwerfen, sie spricht von Zeiten, in denen es kein Obst und Gemüse gibt, die Bäume und Gärten aber voll davon sind.

Energie im Überfluss

Die benötigte Energiemenge wird sich in etwa halbieren und das geht über die Sektorkopplung. Die Rufe nach hoher Effizienz beantwortet die Energiewende bereits von alleine. Wenn wir also die Bürger mitnehmen wollen, dann geht der Weg über günstige Energiepreise. Diesen Vorteil müssen wir ausspielen. Wenn wir ständig hören, die höchsten Strompreise in Europa hätte Deutschland, dann wird dabei immer unterschlagen, welche Nebenkosten für die Bürger beim Strom verlangt werden. Damit aber verbietet sich jeder Vergleich, denn diese Dinge werden in den Mitgliedsländern der EU komplett unterschiedlich gehandhabt.

Auch hier würde eine Umfrage unter Journalisten jede Menge Fehleinschätzungen ergeben. Natürlich gibt es auch die Journalisten, die das alles wissen und berichten, aber die Frage ist doch, was wird massenweise von den Berufskollegen dagegen gesetzt? So ein Nebensatz wie, „wir haben jetzt schon die höchsten Strompreise in der EU“, ist sehr schnell mal in einem Kommentar ausgesprochen und das bleibt hängen. Dabei wird nicht einmal das unterschiedliche Lohnniveau berücksichtigt, wie die nächste Grafik zeigt. Wenn dann noch zwischen Strompreisen für Privatkunden und Großabnehmern unterschieden werden soll, dann wird es für die meisten Journalisten sehr schwierig. Man hat den Eindruck, da herrscht ein vollkommenes Unwissen und bei etlichen Degrowthern gilt das ebenso. Bei den Strompreisen für Großverbraucher liegt Deutschland nämlich sehr gut im Rennen.

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Viele meinen aber immer noch, die Energiewende könne so nicht gehen. Für einen kurzen schnellen Überbick empfehle ich den Artikel, Energiewende? Wie soll das gehen?, mit vielen Quellenangaben.

Das neue Lobbytreiben

Es ist schon beeindruckend, immerhin haben wir ja im Lobbyregister ca, 40% Lobbyismus zum Bereich Umwelt, irgendwie müsste da doch eigentlich ordentlich was gehen. Die Ausgangsposition ist gut, aber der Klimaschutz klappt doch nicht. Das neue Lobbytreiben ist sozusagen bereits vorprogrammiert und damit sind die neuen Stoßrichtungen gegeben. Anhand der Diskussion um die Wärmewende zeigt sich, hier argumentieren alte Parteien und stehen auf einmal für sozialen Frieden, denn der Heizungshammer zerstört ja den sozialen Frieden. Es ist naiv, nun plötzlich zu glauben, dass unsere „christlichen“ oder „freiheitlichen“ Parteien sich jetzt sozial betätigen wollen, um den ärmeren Menschen Hilfe zu gewähren. Das hatten sie noch nie im Sinn und sie agieren andersherum. Ihr Ansatz wird den sozialem Frieden massiv zerstören, denn der Klimawandel nimmt auf nichts Rücksicht.

Was für einige logisch klingt, jetzt die Maßnahmenpakete zu lockern, ist keine Lösung, zumal diese Maßnahmen die günstigsten sind. Aber diese „christlichen“ Interessen laufen ja in eine andere Richtung. Inzwischen zählt sicherlich fast die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland zu dem ärmeren Teil zu rechnen, und die werden damit angesprochen. Man wolle sie vor dem großen Unheil retten. Das eigentliche Interesse ist es aber, die Energiewende und damit den Klimaschutz weiter auszubremsen.

Seit einiger Zeit hört man immer mehr aus deren Richtungen, die Energiewende hätte eine Lobby und wäre fleißig dabei auch gegen den Willen der Bevölkerung ihre undurchdachten Klimaschutzziele brachial durchzusetzen. Und das gipfelt dann in einem völlig absurden Framing. Die links/grünen machen alles undurchdacht.

Auch wenn 40% der gelisteten Lobbyisten im Bundestag sich für den Umweltschutz einsetzen, heißt es noch lang nicht, dass sie etwas bewirken könnten. An der Stelle werden die Mühlen regelmäßig auf Zeitlupentempo geschaltet. Gilt es dagegen LNG-Terminals auf die Schnelle zu installieren, oder die Energiewende an allen möglichen Stellen auszubremsen, ist man sehr schnell bei der Hand. Manche Dinge werden einfach durchgewunken. Es fließt anscheinend genug Geld.

Lobbycontrol gibt uns einen Aufschluss darüber was alle im Lobbyland Deutschland schiefläuft. Hier die geht es zu den 10 Punkten die Lobbycontrol listet und ich hab sie hier nut kurz mit ein paar Beschreibungen zu den einzelen Problemen gelsistet.

Warum ist Lobbyismus überhaupt ein Problem? In unserem Lobbyreport 2021 haben wir in zehn Thesen unsere Perspektive auf den heutigen Lobbyismus in Deutschland dargestellt:

1) Lobbyismus in Deutschland und der EU findet vor dem Hintergrund wachsender gesellschaftlicher Ungleichheiten und verfestigter Machtstrukturen statt.
Das pluralistische Ideal einer ausgewogenen und gleich­berechtigten Interessenvertretung, bei der sich praktisch von selbst das beste Argument durchsetzt, ist eine Illusion.

2) Die Gestaltungsmöglichkeiten der Politik leiden unter Macht­verschiebungen durch ökonomische Machtkonzentration und einer auf Unternehmen ausgerichteten Globalisierung.
Große Unternehmen haben an Macht und Einfluss gewonnen. Zugleich verbreiten unternehmens­nahe Akteure die Ansicht, der Staat solle sich aus der Wirtschaft heraushalten. Diese Verschiebungen zugunsten großer Konzerne machen es schwieriger, Gemeinwohlinteressen gegen den Wider­stand mächtiger Unternehmen und Branchen durchzusetzen.

3 ) Lobbyismus in seiner gegenwärtigen Form benachteiligt die­jenigen, die über weniger Ressourcen oder Zugänge verfügen.
Politische Entscheidungen entsprechen häufig den Meinungen Vermögender. Die Kosten für Ge­sundheit und Umwelt trägt jedoch die gesamte Gesellschaft.

4) Der Lobbyismus ist vielseitiger geworden und erfasst auch Wissenschaft, Medien und die breite Öffentlichkeit.
Viele große Unterneh­men haben eigene Lobbybüros, zusätzlich mischen Lobbyagentu­ren, Anwaltskanzleien und Denkfabriken im politischen Geschäft mit. Nicht nur die staatliche Politik ist im Visier: Auch Wissen­schaftler:innen, Journalist:innen, Bürger:innen und selbst Kinder und Jugendliche sollen beeinflusst werden.

5) Der Staat öffnet sich mehr und mehr für Lobbyeinflüsse.
Wenn politische Entscheidungen in Expertengremien und Kommissionen ausgelagert oder Gesetzestexte gleich vollständig von Anwaltsfirmen geschrieben werden, untergräbt der Staat seine Verantwortung für einen fairen und transparenten Interessenaus­gleich. Diese Entwicklungen sind zum einen Ausdruck grundle­gender Machtverschiebungen zwischen Markt und Staat, deren strukturelle Ursachen in einer marktorientierten Globalisierung, Liberalisierung und Deregulierung liegen. Zum anderen entspre­chen sie einem Staatsverständnis, nach dem Politik als Manage­ment betrieben wird und der Staat eher eine moderierende denn eine gestaltende Rolle hat.

6) Zunehmende finanzielle und personelle Verflechtungen gefährden die Unabhängigkeit demokratischer Institutionen und die Ausgewogenheit politischer Entscheidungen.
Politische Entscheidungen werden (…) mit einem Seitenblick auf andere oder potentielle zukünftige Arbeitgeber, Kunden oder Geldgeber getroffen.

7) Die zunehmende Verlagerung vieler wichtiger Entscheidungen nach Brüssel führt zu einem strukturellen Vorteil für starke Lobbyakteure.
Um Lücken in der eigenen fachlichen Kompetenz zu schließen, greift die Kommission auf etwa 800 Beratungsgremien zurück. Viele davon sind unausge­wogen besetzt und bieten Lobbygruppen damit die Möglichkeit, bereits sehr frühzeitig auf europäische Gesetze einzuwirken. Zum anderen vertreten die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten in Brüssel häufig mit Erfolg die Interessen der Wirtschaft ihres Lan­des. Der dahinterstehende Lobbyeinfluss ist besonders intrans­parent.

8) Intransparenz erschwert demokratische Kontrollmöglichkeiten.
Lobbyismus ist in Deutschland weiterhin zu intransparent. Mit dem Lobbyregister-Gesetz wird sich das ab 2022 zwar ein Stück weit ändern. Weiterhin unsichtbar bleibt jedoch die konkrete Ein­flussnahme auf Gesetze – die große Koalition konnte sich hier nicht einigen. Ohne Transparenz schwindet der Raum für Kritik und Protest.

9) Bürgerinnen und Bürger stehen dem Lobbyismus weitaus kritischer gegenüber als ihre Vertreter:innen in den Parlamenten.
Finanzielle Verflechtungen, fliegende Seitenwechsel und intrans­parente Entscheidungen mit dem Geruch einseitiger Einfluss­nahme – in der Öffentlichkeit wird die zu große Nähe zwischen Politik und Lobbyist:innen sehr negativ bewertet. Dennoch ist die Bereitschaft für grundlegende Veränderungen auf Seiten mancher Parteien gering. Dies trägt zum Erstarken rechtspopulistischer Kräfte bei.

10) Die Demokratie ist in Gefahr – Lobbyregulierung und Begrenzung von Machtkonzentrationen sind eine Zukunftsaufgabe.
Die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte weisen in eine gefährli­che Richtung. Demokratie droht zu einer leeren Hülle zu werden, in der zwar den formalen Anforderungen an demokratische Ent­scheidungen entsprochen wird, die Inhalte jedoch durch kleine Elitezirkel und mächtige Unternehmen und Lobbyakteure geprägt werden. Viele Bürgerinnen und Bürger sehen sich nicht mehr von der Politik vertreten.

Hinweis: Unsere zehn Thesen zum Lobbyismus hatten wir erstmals in unserem Lobbyreport 2013 veröffentlicht.

Wenn die Lobbywege für die Umweltbewegung aber derart versperrt sind, kann man nicht nur vermuten da läuft etwas schief, es läuft, gemessen an den Aufgaben die wir haben so gut wie alles schief. Wir könnten uns das auch sparen. Wer mehr erfahren möchte hört sich den Podcast mit Timo Lange von Lobbycontol bei Phönix an.

https://www.phoenix.de/sendungen/gespraeche/unter-3/timo-lange-im-phoenix-pol-a-3158489.html

Letzter Akt

Wenn Ihr bis hier durchgehalten habt, dann kommt jetzt ein weiterer Höhepunkt, der aus 2 Fernsehsendungen am. 1.6.23  im ERSTEN besteht.

Die erste Sendung.

Der Abend ist schon spät, und um 22:49 Uhr kam die Sendung Nuhr im Ersten. Alles eigentlich ein normaler Fernsehabend, 20:00 Uhr tagesschau, danach 20:15 Uhr, Der Usedom-Krimi. Dann 21:45 Uhr Panorama und um 22:15 Uhr die Tagesthemen… und nun kam Dieter Nuhr. Nuhr hat sich seit den Protesten Fridays-for-Future-Protesten als Gretabasher vom Feinsten hervorgetan. Seine Bemerkungen kamen auch noch ein ganzes Jahr später, da hätten einige Leute von Fridays for Hubraum längst hohe Geldstrafen zahlen müssen. Nuhr aber pöbelte weiter… Und diesmal hat er es auf die Klimakleber abgesehen. Das ist bereits eine längere Zeit sein Thema. Dazu ein Zitat aus Wikipedia:

In einer Ausgabe seiner Sendung Nuhr im Ersten vom 30. September 2019 ging Nuhr auf Greta Thunbergs eine Woche zuvor gehaltene Rede beim UN-Klimagipfel ein und erklärte „Ich werde – weil meine Tochter zu den Freitags-Demos geht – im Kinderzimmer nicht mehr heizen“ und „Wenn unsere Kinder meinen, wir können diese Welt mit ein bisschen Sonne und Wind antreiben, dann sollten wir Eltern ihnen ein Hamsterrad mit Dynamo ins Kinderzimmer stellen“. Diese Äußerungen riefen viel Kritik und bei Twitter einen Shitstorm hervor.
Darauf angesprochen sagte er in einem Interview, er sei eigentlich für Fridays for Future und Klimaschutz, aber die Forderungen der Bewegung seien unerfüllbar und liefen auf die Auflösung der Welthandelsordnung hinaus. Dies würde dann nicht zu Millionen, sondern zu Milliarden Toten sowie einem Dritten Weltkrieg führen. Spiegel Online stellte zur Kritik fest, „Verlierer des Tages ist die Gelassenheit“, und zitierte Herbert Feuerstein: „Jeder hat das Recht, verarscht zu werden.“ In einer Kolumne in der taz wurde die Redaktion der Emma dafür kritisiert, weil diese Nuhr wegen seiner Äußerungen gegen Thunberg „als Rebell gegen die ‚Political Correctness‘“ gelobt hatte. „Dabei hat Nuhr nur seinen Job gemacht“, kommentierte Sebastian Briellmann in der Basler Zeitung.

Hier wenige Auszüge dieser Sendung. Man muss wissen, dass Nuhr samt Gästen jetzt eine sehr subtile Art ihrer Kritik betreiben, die aber immer noch ein sehr populistisches Publikum anspricht und man genau auf diese abzielt. Als Entschuldigung dient dann sogar die Aussage, man müsse dieses Publikum langsam umerziehen, hin zu einem klareren Weltbild.
Nuhr hat immer Gäste in seiner Sendung, diesmal, z.B. Andreas Rebers, der sich ausgiebig den Klimaklebern widmet und den Medien sehr subtil ein „betreutes Denken“ vorwirft.

Dieter Nuhr: Er begrüßt sein Pulblikum mit:
„Hallo, und herzlich willkommen zu Nuhr im Ersten, eine Sendung mit grundloser guter Laune, haltlosem Optimismus und ganz viel Wärme ohne Pumpe…“

Und Andreas Rebers erzählt dann als erstes bei seinem Autrit einen Witz. Revers wird von Nuhr als Mann Gottes angekündigt und sagt von sich, „ich bin Reverend Rebers , ich bin der Hausmeister des Herren…
Rebers kündigt seinen Witz mit den Worten an: „Jetzt hab ich mal einen kleinen Brüller für Euch“:

Ein Polizist vernimmt einen Zeugen und fragt ihn: Sie haben gesehen wie fünf Männer einen Klimaaktivitsen verprügelt haben? Jawohl, antwortet der Mann. Dann der Polizist: Warum haben sie nicht geholfen? Die Antwort: ich dachte fünf, sind genug.

Und sofort gab es tosenden Ablaus und Gelächter. Rebers setzt aber noch einen drauf:

Jetzt fürchet der junge Mensch um die Zukunft. Der junge Mensch hat Angst, dass das Paradies für ewig verloren ist und er weiß auch, wer schuld ist, der alte weiße Mann und sein Auto… Hör mal genau zu Haase. Alter weißer Mann am Arsch, und wenn’s nach mit gehen würde, würde ich von Düsseldorf nach Köln mit der Concord fliegen. Außerdem würde ich das Wahlalter nicht auf 16 herabsetzen, sondern auf 60 herauf, denn die einen sind gigi, die andern sind gugu, die meisten sind gaga. Sie wissen nicht was sie tun, aber sie tun was sie können. Das ist menschlich, Menschen sind irre. Die kleben sich fest, wie heute schon mehrfach erwähnt worden ist. Aber, der Kleber ist nicht klimaneutral. Bei Jesus Christus wurde noch genagelt.

Tobendes Gelächter bricht aus, Freudenpfiffe und Beifall erntete dieser Gag. Schaut Euch bitte die ganze Sendung an, da steckt noch mehr drinnen.

https://www.ardmediathek.de/video/nuhr-im-ersten/nuhr-im-ersten-vom-01-06-2023/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL3NhdGlyZSBnaXBmZWwvOGJjZjg2NzAtNWY4Ny00NWQ3LThkOGUtOTI0ZTJhZWE1MWU2

Die zweite Sendung.

Ja, jetzt kommt ein wirklicher Höhepunkt ganz anderer Art, nämlich eine im Sinne des Klimaschutzes, die besser nicht sein konnte. Ich habe daran absolut keinen Punkt gefúnden der zu kritisieren wäre und ich bin voll des Lobes. Hier hat Journalismus seine Hausaufgaben gemacht. Prof. Brüggemann würde seine Freude dran haben.
Direckt nach der Nuhr-Sendung um 23:35 Uhr kam dann eine der besten Sendungen zum Thema Klimawandel und organisierte Klimawandelleugnung die es in meinen Augen bisher gab, bitte dringend anschauen: Anja Reschke, „Der Kampf ums Klima: Wie uns die Öl-Industrie belügt. “
https://www.ardmediathek.de/video/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS80ODY3XzIwMjMtMDYtMDEtMjMtMzU

Die Frage ist nun, was sagen die Programmverantworlichen dazu? Sollten wir hier nicht einmal schriftlich anfragen? Eine Programmbeschwerde wäre das mindeste. Das wäre eine unserer Chancen.

Dieter Nuhr, der Gretabasher

Andreas Rebers, am besten wäre festnageln

 Anja Reschke, zur besten Sendezeit, wenn alle schon schlafen.

So, das war es dann (ich werde im Laufe der Zeit unten alle Quellen anführen. In einer der nächsten Ausgaben werden wir uns ausgiebig mit den Möglichkeiten wesentlich niedriger Strompreise in Deutschland beschäftigen.

Sonnige Grüße

Euer Klaus Müller
Energiewende-Rocken

 


Hinweis für meine Leser: Am Ende jedes Artikels finden die Angabe wieviel Mal jeder Artikel aufgerufen wurde. Am heutigen Morgen, 12.6.23 findet sich die Angabe: Post Views: 52. Die Anzeige funktioniert seit einiger Zeit nicht richtig und stellt einen falschen Wert dar. Tatsächlich wurde der Artikel bis jetzt 946 Mal aufgerufen.

Und schönen Gruß an den Stalker, der sich bei mir gelegentlich mit ein paar unverschämten Kommentaren meldet.  

Seitenaufrufe

Quellen:

Du hast keine Chance – aber nutze sie. Unter dem Eindruck des kalten Krieges und der Studentenbewegung prägte Herbert Achternbusch 1975 den Satz „Du hast keine Chance – aber nutze sie“. https://digitalcourage.de/blog/2014/du-hast-keine-chance-aber-nutze-sie

China wird ab dem 1. Juli strengere Abgasnormen für Fahrzeuge einführen. https://www.reuters.com/world/china/china-implement-stricter-vehicle-emissions-standards-july-1-2023-05-09/

Neue Abgasvorschrift: VW verramscht in China Verbrenner. https://www.elektroauto-news.net/news/neue-abgasvorschrift-china-verbrenner

Reschke Fernsehen – Journalismus trifft Unterhaltung: Anja Reschke geht jede Woche einem Thema auf den Grund, das die Gesellschaft bewegt. Gegen Mächtige und Blender. 100 Prozent Recherche, null Prozent Bullshit. Gespickt mit amüsanten Clips und Zitaten zeigt sie in Reschke Fernsehen Zusammenhänge und Hintergründe auf. https://www.ardmediathek.de/sendung/reschke-fernsehen/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS80ODY3

Anja Reschke: Der Kampf ums Klima: Wie uns die Öl-Industrie belügt. https://www.ardmediathek.de/video/reschke-fernsehen/der-kampf-ums-klima-wie-uns-die-oel-industrie-beluegt/das-erste/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLm5kci5kZS80ODY3XzIwMjMtMDYtMDEtMjMtMzU

 


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Ein Gedanke zu “Klimaschutz-Energiewende – Die Analyse der Gesamtsituation – erschreckend!

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    Dave Hellbardt

    Wow, toller Artikel.
    Erst erschlagen von der Menge, dann erschlagen vom Inhalt.
    Leider leben wir, die sich einige Sorgen um das Klima machen, in einer Blase. D.h. Wir kommen nicht raus und können es verbreiten wie es sein müsste, sonden werden immerwieder ausgebremst.
    Ich bin erst nach dem ersten Teil von „Leben mit der Energiewende“ von Frank Farenski dazugestoßen und versuche mit Informationen und Aufklärung in meinem Umfeld zu begeistern. Aber wenn sich Nachbarn noch schnell einen Gasanschluss für 2.000 Euro legen lassen, nur so zur Sicherheit, dann Zweifel ich manchmal an der Intelligenz meiner Mitmenschen.
    Seitdem ich meinen Energieverbrauch von Gas, Benzin und billigsten Netzstrom umgestellt habe auf Photovoltaik, Wärmepumpe und Elektroauto habe ich meinen Energiebedarf von ca. 40.000 kWh auf fossilfreie 12.000 kWh gesenkt wovon die Hälfte durch meine Photovoltaikanlage gedeckt werden. Die Energiekosten habe ich von 6.000,- Euro auf unter 2000 Euro gedrückt. Wenn jetzt jemand sagt, dass die Energiewende zu teuer sei, der hat nicht gerechnet.
    Mach bitte weiter so.